Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »World-Trade-Center«
kthekidw@yahoo.de schrieb am 13.9. 2001 um 14:47:08 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
An die Nationen dieser Erde, liebe Völker!
Aus der Geschichte und besonders aus unserer Geschichte [der deutschen] sollten wir gelernt haben, das Kriege und Vergeltungsschläge nur neue Kriege heraufbeschwören. Wo es Gewinner gibt, da gibt es auch ebenfalls Verlierer, und der Verlierer wird, wie der Mensch so ist, nach Vergeltung streben. Jede Nation hat aus der Sicht der heutigen Zeit, Kriege gewonnen und auch welche verloren. Jedes Volk dieser Erde hat diese bittere Erfahrung gemacht. Doch oft erinnern sich die Kinder der Friedenszeiten nicht mehr an das Elend des Krieges.
Heute nennen die Menschen sich selbst »zivilisiert«, aber wenn wir uns Menschen weiterhin gegenseitig das Leben nehmen, dann kann man kaum von zivilisierten Menschen reden. Sicher, es wird immer Unstimmigkeiten geben, und die verschiedenen Geschichten der Völker und die entstandenen Regierungsformen und Ideologien werden es den Menschen weiterhin erschweren, zueinander zu finden, ihre Güter zu teilen und miteinander in Frieden zu leben.
Es ist an uns, die früher begangenen Fehler nicht wieder zu machen. Ich möchte den Oberhäuptern der Regierungsmächte gerne die Frage stellen, welchen Nutzen sie aus einem weiteren Krieg ziehen wollen. Welchen Sinn hat ein weiterer Weltkrieg? Was würde der Sieger den überlebenden Kindern sagen, wenn sie einmal nach dem »warum« fragen? Niemand hat, nach meiner Meinung, das Recht, einen anderen Menschen das Leben zu nehmen. Wir sterben am Ende unseres Lebens schon früh genug.
Ich möchte abschließend darauf hinweisen, daß Gewalt noch nie dazu geführt hat, Probleme zu lösen. Es erfolgt nur eine gewisse Einschüchterung, die sich nach einiger Zeit in Rache verwandelt. Durch Gewalt werden nur neue Probleme hinzugefügt. Im übrigen kann mir keine Nation dieser Welt sagen, das es in ihrem Land keine Probleme gibt. Wir haben alle unsere Krankheiten, sei es Hunger, sei es Magersucht, sei es Aids oder Krebs. Es gibt überall Drogentote, es gibt überall Kriminalität, und unsere gemeinsame Umwelt ist stark gefährdet.
Ich hoffe auf Frieden, welcher überhaupt erst die Möglichkeit bietet, diese Welt gemeinsam zum positiven zu verändern.
K.W.
Charch schrieb am 12.9. 2001 um 18:41:17 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
World - Trade - Center
Requiem I.
<Vor dem 11. September 2001>
Symbole. Zwei.
Das Geld und die Macht.
Im Ganzen eins!
Der weltumspannende
Krämerseelen - Weltgeist
zeigt sich stolz.
Zum Himmel hoch,
babylonisches Bauwerk
ragt in den Himmel.
Wallstreet - Cowboys
reiten jauchzend rundherum,
mit blitzendem
Zahnpasta - Reklame - Lächeln,
Wertpapiere, Aktien
wie Lassos schwingend.
Die zivilisierte Welt
steht auf weichem Grund,
von Blut durchtränkt,
wächst stark und hart
und unbedacht von
diesem Boden auf.
Die Propheten des
ungebremsten
Wachstums und der
ungehemmten Macht,
sie feixen und skandieren
das Lob desr Flugzeuge.
Das Fliegen schafft
Freiheit und Nähe,
macht ferne
Ressourcen ganz nah,
und bringt unseren
Segen in die Ferne.
Zum Himmel em-
por das Bauwerk ragt,
kratzt den Fliegern
den Bauch,
die gehen und kommen
und die wir so sehr brauchen.
Hart ist ihr Stahl,
hart ist ihr Ziel,
hart, alles hart!
Egal wie weich, egal
wie unsicher ist dies
Fundament.
Symbole. Zwei.
Das Geld und die Macht.
Im Ganzen eins!
Greebo schrieb am 14.9. 2001 um 00:37:38 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Was mich am Anschlag traurig macht ist wieviele Menschen nicht Menschen sondern Länder sehen. Viel zu viele würden gerne Afghanistan platt machen weil (mutmaßlich) 50 Leute aus diesem Land einBlutbad angerichtet haben. Und leider wird es wohl auch so kommen, wenn George Bush sagt
»jetzt, wo uns der krieg erklärt wurde, werden wir die welt zum Sieg führen..«
a) Das war ein sehr sehr sehr schlimmer Terroranschlag, der michTage geschockt hat, aber nicht mehr, und auf keinen Fall eine Kriegserklärung
b) Sorry Bsuh, du magst Amerika zum Sieg führen, bitte halte den Rest der Welt raus, wenn du die Attentäter bzw. ihre Hintermänner findest, und genau diese bestrafst, dann kann ich das gut verstehen, aber wenn du die Afghanistan anreiner zu militärischer Hilfe drängst, klingt das für mich nicht nach einer wirklich gezielten Aktion. Aber wen interessiert das schon? *seufz
Amis gut Afghanistan schlecht? Afghanistan gut Amis schlecht? So denken vielzuviele Menschen und vergessen... Genau, daß abgesehen von ein paar Linien auf Landkarten wir alle Menschen sind, manche besser manche schlechter aber gewiss nicht mehr... Bleibt nur Albert Einstein zu zitieren, der zu solchen Dingen immer ein paar gute Worte hatte
ZWEI DINGE SIND UNENDLICH, DAS UNIVERSUM UND DIE MENSCHLICHE DUMMHEIT,
ABER BEI DEM UNIVERSUM BIN ICH MIR NOCH NICHT SICHER.
Hagbard schrieb am 19.9. 2001 um 23:28:31 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Beginnen wir mit einem einfachen Gedanken:
Ein Verbrechen gegen ein menschliches Wesen steht einem anderen Verbrechen gegen ein menschliches Wesen in nichts nach. Ein Mensch ist so viel wert wie ein anderer. Denn:
„Alle Menschen sind gleich geschaffen“, so steht es auch in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 und die Vereinten Nationen beginnen ihre „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, die nun schon älter als 50 Jahre ist, mit der feierlichen Formulierung von der „Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte“ - eine Anerkennung, die die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden bilde.
Schauen wir uns um auf der Welt:
Nein, die Menschen sind nicht gleich. Gleich geboren, aber nicht gleich ernährt; gleichermaßen würdig, aber nicht gleichermaßen beschützt; gleichberechtigt, aber nicht gleich behandelt.... Wer hungert, wird eben nicht satt. Wer zwischen Folterkellern lebt, lebt in der täglichen Angst um seine Haut. Wer verfolgt wird, kann sich kein Wohnzimmer einrichten. Wer keine Macht hat, ist ohnmächtig. Und wer sich verachtet fühlt, lernt den Hass.
Alle Menschen sind gleich.
Aber erleben wir ein Massaker an Afrikanern oder Arabern als die gleiche Katastrophe wie ein Massaker an Europäern oder US-Amerikanern? Ist es nicht so, dass wir dort in Afrika oder im Nahen Osten den rohen Umgang miteinander beinah für normal halten? Doch würden wir es verstehen, wenn ein Afrikaner oder ein Palästinenser ein Blutbad in Europa oder in den USA schlicht für das selbstverständliche Produkt einer Zivilisation hielte, die Auschwitz oder Hiroshima hervorgebracht hat?
Der Umfang und die Heftigkeit der Anschläge gegen die USA mögen überraschend gewesen sein, doch überrascht es auch, dass die USA in diesen Zeiten das Opfer von gewalttätigen Attacken wird? Muss es uns wundern, dass in den durch Kriege und Armut und Umweltzerstörung verwüsteten Teilen der Erde nach einfachen Lösungen gerufen wird, nach Rache? Wollen wir nicht begreifen, dass der Terror nicht nur eine bösartige, sondern auch eine verzweifelte Antwort auf die Aufteilung der Welt in Arm und Reich, in Sklaven und Herrscher ist?
Alle Menschen sind gleich.
Doch die Geschichte der Eroberung Amerikas ist bis heute eine lange blutige Geschichte über die Missachtung von Menschenrechten und den Missbrauch von Macht: Die Ausrottung der Indianer, die Unterdrückung der Schwarzen, Hiroshima und Vietnam, Chile und der Nahe Osten, die Verweigerung von Schuldenerlassen oder Umweltauflagen. Überall auf der Welt leben Menschen in einer Situation der permanenten Demütigung und des ökonomischen Desasters. Und überall mischen die USA mit - selbstlegitimiert durch die vermeintliche
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Verteidigung der Freiheit, aber in Wahrheit immer auf der Seite des Geldes und besessen von der Durchsetzung des eigenen Werte- und Wirtschaftssystems. Die Verbrechen der Macht stehen in nichts den Verbrechen der Ohnmacht nach.
Worum weinen wir in diesen Tagen? Für wen oder was legen wir Gedenkminuten ein, feiern wir Trauergottesdienste, sagen wir Gartenpartys, Sportveranstaltungen und Haushaltsdebatten ab? Warum unterbrechen wir Wahlkämpfe und warum legen wir gedämpfte Musik auf die Plattenteller der Rundfunkanstalten? Trauen wir tatsächlich um die Toten in den USA? Doch wann haben wir je in dieser Form auf die Bombardierungen von kurdischen Dörfern, auf das Massensterben im hungernden Afrika, auf die Erschießung von palästinensischen Kindern reagiert? Auf das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, auf das Gemetzel der Taliban in Afghanistan, auf die durch Selbstmordattentäter zerfetzten Menschen in Jerusalem?
Oder auf den Völkermord in Ruanda 1994, bei dem eine Million Frauen, Männer und Kinder ermordet wurden. Die gerade jetzt so viel beschworene Menschenverachtung erleben wir schließlich Tag für Tag. Was erschüttert uns also so in diesen Tagen?
Die Ahnung, dass die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt immer seltener vor den Türen der „Ersten Welt“ halt machen wird? Das plötzliche Wissen um die Zerbrechlichkeit unserer mit Beton und Konsum und Seifenopern von Elend und realer Verzweiflung abgeschirmten Welt?
Oder erschüttert uns vielleicht auch die Erkenntnis, dass unsere sogenannte Zivilisation auf einer Lüge aufgebaut ist; dass wir unsere Hände nicht länger in Unschuld waschen können; dass das World Trade Center und das Pentagon nicht nur für Tausende von unschuldigen Opfern, sondern auch für Tausende von Tätern stehen, die Kriege inszenieren, Waffen verkaufen und Hungersnöte in Kauf nehmen, wenn es den Börsenkursen dient?
Die terroristischen Anschläge in den USA ein Menetekel, eine Unheil kündende Prophezeiung? Doch wem oder was sagt die mit Flammen und Rauchzeichen in den Himmel geschriebene Geisterschrift dieses Mal ihren Untergang voraus? Der letzten Großmacht USA oder der zügellosen Gewalt des Geldes? Was können wir erkennen im globalen Nebel zu Beginn des 3. Jahrtausends?
Trotz der pausenlosen Wiederholung dieser Floskel in den vergangenen Tagen - es stimmt nicht, dass sich die Welt durch den Zusammenbruch des World Trade Centers verändert hat.
Verändert hat sich die Silhouette von New York. Ansonsten ist die Welt die gleiche geblieben. Überall Probleme, für die niemand eine Lösung hat oder auch nur zu haben vorgibt. Die selben Kriege, der selbe Hunger, die selbe Hoffnungslosigkeit...
Die dramatischen Anschläge in den USA verändern nichts, sie zeigen nur, dass immer aufgefeiltere Waffensysteme im Besitz der Nato oder anderer Staaten immer ausgefeiltere Terroraktionen bedingen. Die Kriegserklärung gegen die USA hat eine Vorgeschichte. Denn Terroraktionen dieser Art entstehen auf einem politischen, sozialen und ideologischen Nährboden, in einem Klima aus Hass und Intoleranz und Rassismus. Wenn Bundeskanzler Schröder nun von einer „Kriegserklärung an die gesamte zivilisierte Welt“ spricht, schreibt er die Spaltung der Welt schon wieder fort. Wer nicht zu uns gehört, ist also unzivilisiert.
Nein, die Welt hat sich nicht verändert. Sie ist leider genau so wie zuvor. Meistens jedoch sterben die Menschen stiller und nicht so spektakulär.
Ich stehe, trotz aller Beschwörungen der Anständigen, nicht auf der Seite von Amerika und ich empfinde die grausamen Terroranschläge auch nicht als einen Anschlag auf mein moralisches Wertesystem. Ich halte die USA nicht für eine Demokratie und ihre Regierung nicht für eine Hüterin der Menschenrechte, nicht für moralisch legitimiert, moralische Urteile zu fällen.
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Aber ich trauere um die Toten in New York und Washington - so wie um die zivilen Opfer im Kosovo-Krieg oder die verbrannten Flüchtlinge in deutschen Asylbewerberheimen...
Wenn wir aber in Deutschland die Musterschüler im symbolischen Trauern mimen wollen, dann bin ich dafür, alle Sportveranstaltungen und Oktoberfeste und Messe-Galas abzusagen bis zu jenem Tag, an dem es Gerechtigkeit gibt auf der Welt. Und bis zur Einlösung der UNO-Erklärung zu den Menschenrechten plädiere ich auch für die dauerhafte Unterbrechung von inhaltsleeren Wahlkämpfen und für tägliche Gedenkminuten.
Ohne Gerechtigkeit keine Sicherheit. Nicht noch mehr Waffen, nicht noch mehr Sicherheits-Kontrollen, nicht noch mehr Mauern gegen die Armut und das Fremde machen die Welt und unser Leben sicherer, sondern sozialer und ökonomischer Ausgleich, der entschiedene und demokratische Kampf gegen die Verwüstungen des Kapitals, Toleranz und Kultur...
Auch wir hier in den Medien sind gefordert. Wir müssen die Täter und die Zusammenhänge beim Namen nennen: Wer profitiert von Massenentlassungen oder Hungersnöten, wer verweigert des Profites wegen welche Medikamente für Afrika, wer hat die Albaner in Mazedonien eigentlich bewaffnet - und wer die Gefolgsleute des Terroristen Bin Laden? Waren das nicht die Deutschen und die USA? Wir müssen uns der Propaganda und der freiwilligen Gedankengleichschaltung entziehen. Und schon jetzt unsere Stimmen gegen einen drohenden Krieg erheben. Und dagegen, dass die USA gemeinsam mit ihren Verbündeten hinter der Pose der Betroffenheit und auf der Suche nach Schuldigen gegen jeden vorgehen, der berechtigt gegen die politische Dominanz der USA kämpft.
Wie könnten wir besser der vielen Toten gedenken, der zahllosen Opfer von sinnloser Gewalt und gezieltem Terror, als mit dem gemeinsamen Bemühen darum, dass sich die Welt tatsächlich ändert?!
Greebo schrieb am 14.9. 2001 um 00:37:22 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Was mich am Anschlag traurig macht ist wieviele Menschen nicht Menschen sondern Länder sehen. Viel zu viele würden gerne Afghanistan platt machen weil (mutmaßlich) 50 Leute aus diesem Land einBlutbad angerichtet haben. Und leider wird es wohl auch so kommen, wenn George Bush sagt
»jetzt, wo uns der krieg erklärt wurde, werden wir die welt zum Sieg führen..«
a) Das war ein sehr sehr sehr schlimmer Terroranschlag, der michTage geschockt hat, aber nicht mehr, und auf keinen Fall eine Kriegserklärung
b) Sorry Bsuh, du magst Amerika zum Sieg führen, bitte halte den Rest der Welt raus, wenn du die Attentäter bzw. ihre Hintermänner findest, und genau diese bestrafst, dann kann ich das gut verstehen, aber wenn du die Afghanistan anreiner zu militärischer Hilfe drängst, klingt das für mich nicht nach einer wirklich gezielten Aktion. Aber wen interessiert das schon? *seufz
Amis gut Afghanistan schlecht? Afghanistan gut Amis schlecht? So denken vielzuviele Menschen und vergessen... Genau, daß abgesehen von ein paar Linien auf Landkarten wir alle Menschen sind, manche besser manche schlechter aber gewiss nicht mehr... Bleibt nur Albert Einstein zu zitieren, der zu solchen Dingen immer ein paar gute Worte hatte
ZWEI DINGE SIND UNENDLICH, DAS UNIVERSUM UND DIE MENSCHLICHE DUMMHEIT,
ABER BEI DEM UNIVERSUM BIN ICH MIR NOCH NICHT SICHER.
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