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ZDF schrieb am 5.11. 2001 um 20:31:45 Uhr über

Afghanistan



Chronik der Ereignisse

Seit dem 11. September sind 26 Tage vergangen

Zwischen den Terror-Anschlägen in New York und Washington
und dem Beginn der Vergeltungsaktion gegen die in
Afghanistan vermuteten Täter sind 26 Tage vergangen. Hier
eine Chronik der Ereignisse in diesen knapp vier Wochen:







07.10.2001




11. September: Im Abstand von 18 Minuten
steuern Terroristen zwei Flugzeuge in die
Türme des World Trade Centers in New York.
Beide Hochhaustürme stürzen ein und
begraben über fünftausend Menschen unter
sich; an Bord der beiden Maschinen kommen
mehr als 150 Menschen ums Leben. Ein drittes
Flugzeug lassen die Terroristen auf das
Verteidigungsministerium bei Washington
stürzen; ein Teil des Pentagons stürzt ein. 189
Menschen werden getötet. Wenig später
stürzt eine vierte Maschine bei Pittsburgh ab.
Offenbar gab es an Bord der Maschine einen
Kampf zwischen Entführern und Passagieren;
44 Menschen verlieren hier ihr Leben. Alle
größeren Regierungsgebäude werden
evakuiert. Präsident George W. Bush spricht
von einem Terrorangriff auf die USA. Die Welt
reagiert entsetzt auf die Anschläge.



12. September: Zum ersten Mal seit ihrem
Bestehen stellt die NATO den kollektiven
Verteidigungsfall unter der Prämisse fest, dass
die Anschläge im Ausland geplant wurden. Das
Bündnis betrachtet die Terroranschläge in den
USA als Angriff auf alle Mitglieder.



13. September: Weltweit läuft die Fahndung
nach den Urhebern der Terroranschläge. Der
seit 1996 in Afghanistan lebende islamische
Extremist Osama bin Laden wird von
US-Außenminister Colin Powell öffentlich als
Hauptdrahtzieher genannt. Pakistan
signalisiert den USA seine Unterstützung für
eine Militäraktion.



14. September: In der ganzen Welt wird mit
Schweigeminuten der Opfer gedacht. Bush
besucht die Einsatzhelfer, die unter den
Trümmern des World Trade Centers nach
Überlebenden suchen. Er ruft den nationalen
Notstand aus und ermächtigt damit das
Verteidigungsministerium, 50.000 Reservisten
einzuberufen. Das Justizministerium
veröffentlicht eine Liste mit den Namen von 19
mutmaßlichen Terroristen. Der US-Kongress
stimmt für einen Militäreinsatz. Für die
Beseitigung der Schäden in New York und
Washington sowie für neue
Anti-Terror-Maßnahmen werden 40 Milliarden
Dollar bewilligt.



15. September: Bush bereitet die Bevölkerung
auf einen bevorstehenden Krieg gegen den
Terrorismus vor und nennt Bin Laden als
Hauptverdächtigen.



16. September: Powell stellt das afghanische
Taliban-Regime vor die Wahl, Bin Laden
auszuliefern oder mit Vergeltung zu rechnen.
Bush erklärt: »Dieser Kreuzzug, dieser Krieg
gegen den Terrorismus wird einige Zeit
dauern



17. September: Auf beiden Seiten der Grenze
zwischen Pakistan und Afghanistan werden die
Truppen verstärkt. Auf Wunsch der USA riegelt
Pakistan die Grenze weitgehend ab. Eine
pakistanische Delegation reist nach Kandahar
zum Hauptquartier der Taliban-Regierung und
bemüht sich um die Auslieferung Bin Ladens.



18. September: Der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen fordert die Taliban auf, Bin
Laden auszuliefern. Bush relativiert seine
Äußerungen bezüglich eines »Kreuzzugs«
gegen den Terrorismus. Er habe dabei nicht an
die historische Bedeutung im Sinne eines
Religionskriegs gedacht.



19. September: Bush bittet die Regierungen in
aller Welt um Hilfe im geplanten Feldzug gegen
den Terrorismus. Das Verteidigungsministerium
ordnet die Entsendung von Kampfflugzeugen
auf Stützpunkte in der Golfregion an.



20. September: Bush fordert in seiner
Grundsatzrede vor dem Kongress die
Auslieferung Bin Ladens und seiner
Gefolgschaft. Er ruft die Amerikaner zum
entschlossenen Kampf gegen den
internationalen Terrorismus auf und fordert die
Welt zur Teilnahme an diesem Kampf auf.



21. September: Der Rat der afghanischen
Geistlichen fordert die Taliban-Führung auf, Bin
Laden zum freiwilligen Verlassen des Landes
aufzufordern. Das Pentagon beordert weitere
Einheiten der Luftwaffe an den Persischen Golf.



22. September: Aus dem Norden Afghanistans
werden schwere Kämpfe zwischen Taliban und
der Opposition gemeldet. Die Vereinigten
Arabischen Emirate brechen die diplomatischen
Beziehungen zu den Taliban ab. Das
US-Verteidigunsministerium schickt weitere
Luftwaffeneinheiten, Bomber, Kampfflugzeuge
und Kriegsschiffe in die Spannungsregion.



23. September: Die USA heben die Sanktionen
gegen Pakistan auf. Auch die Strafmaßnahmen
gegen Indien werden außer Kraft gesetzt.



24. September: Der russische Präsident
Wladimir Putin kündigt an, dass Russland den
Taliban-Gegnern in Afghanistan Waffen und
Ausrüstung liefern will. Per Dekret lässt Bush
das Vermögen von insgesamt 27
Einzelpersonen und Organisationen einfrieren.
Pakistan zieht seine Diplomaten aus Kabul ab.
Bin Laden ruft die Moslems in Pakistan zum
Kampf gegen die »amerikanische
Kreuzzugsstreitmacht« auf.



25. September: Bin Ladens Organisation El
Kaida droht in einer in Pakistan verbreiteten
Erklärung Amerikanern und Israelis in aller
Welt mit Angriffen. Saudi-Arabien bricht alle
Beziehungen zur Taliban ab. Die EU sagt
Pakistan 20 Millionen Euro Soforthilfe zur
Bewältigung des erwarteten Flüchtlingsstroms
im Fall eines US-Angriffs auf Afghanistan zu.



26. September: Das
US-Verteidigungsministerium legt eine
Strategie vor, die darlegt, dass die USA die
Anschläge vom 11. September mit einer
langfristigen Kampagne gegen den
internationalen Terrorismus vergelten und
dafür eine globale Allianz bilden wollen.



27. September: Syrien kündigt Unterstützung
im Kampf gegen den Terror an. Das Pentagon
gestattet den Abschuss verdächtiger
Zivilflugzeuge, wenn diese eine Gefahr für
amerikanische Städte darstellen.



28. September: Einer zweiten pakistanischen
Delegation gelingt es nicht, die Taliban zu einer
Auslieferung Bin Ladens zu bewegen. Der
UN-Sicherheitsrat verabschiedet einstimmig
eine von den USA eingebrachte
Anti-Terror-Resolution mit weit reichenden
Maßnahmen. Weitere Länder bieten den USA
ihre Hilfe an, darunter Jordanien, Australien,
die Philippinen und Spanien.



29. September: Die USA versprechen der
afghanischen Nordallianz ein umfangreiches
Hilfspaket, falls sie das radikalislamische
Taliban-Regime stürzt und Bin Laden ausliefert.
Die Taliban bereiten die Bevölkerung auf die
Verteidigung des Landes vor. Die
zentralasiatischen Nachbarstaaten
Afghanistans - Turkmenien, Usbekistan und
Tadschikistan - bieten den USA ihre Hilfe im
Kampf gegen den Terrorismus an.



30. September: Die US-Regierung lehnt erneut
ab, mit den Taliban über eine Auslieferung Bin
Ladens zu verhandeln. Der britische
Premierminister Tony Blair erklärt, »absolut
schlagkräftige und unwiederlegbare Beweise«
gesehen zu haben, die die Beteiligung Bin
Ladens an den Anschlägen deutlich machen.



1. Oktober: Bush verabschiedet ein mehrere
Millionen Dollar umfassendes Hilfspaket für
afghanische Flüchtlinge. Iran warnt die USA vor
der Verletzung ihres Luftraums im Falle eines
Militärschlags. Der Truppenaufmarsch der USA
geht weiter. Rund 29.000 amerikanische
Soldaten befinden sich in Bereitschaft.



2. Oktober: Die NATO sieht die Schuld Bin Laden
als klar bewiesen an und ruft den Bündnisfall
aus. Blair ruft die Taliban zur Auslieferung von
Terroristen auf. Andernfalls müsse das Regime
in Kabul damit rechnen, gewaltsam gestürzt zu
werden.



3. Oktober: Die USA legen den NATO-Staaten
eine Liste mit konkreten Wünschen für eine
Unterstützung vor.



4. Oktober: Der britische Premierminister Tony
Blair erklärt die Beweise gegen Bin Laden vor
dem Unterhaus in London für eindeutig.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
erörtert die Lage bei Besuchen in
Saudi-Arabien und Oman; anschließend fliegt
er nach Usbekistan.



5. Oktober: Blair lobt in Moskau die
Unterstützung der russischen Regierung für die
geplante Kampagne gegen den internationalen
Terrorismus.



6. Oktober: Über Kabul wird ein hoch fliegendes
Aufklärungsflugzeug gesichtet. Die Flugabwehr
der Taliban feuert auf die Maschine, ohne sie
zu treffen. Bush sagt an die Adresse der
Taliban: »Die Zeit läuft ab



7. Oktober: Die USA beginnen mit ihren
angedrohten Angriffen auf Ziele in Afghanistan.
Bush erklärt in einer Fernsehansprache, an der
Militäraktion seien Truppen der USA und
Großbritanniens beteiligt. Es gehe um
»sorgfältig gezielte Aktionen« gegen das
Netzwerk der Terroristen und
Militäreinrichtungen des afghanischen
Taliban-Regimes.


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