Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »MeineGeschichte«
Xalya schrieb am 15.7. 2009 um 22:40:21 Uhr zu
Bewertung: 12 Punkt(e)
Ich bin richtig traurig, entsetzt.
Gerade war ich zu Fuß unterwegs um einige Behördergänge zu erledigen - da ich heute keine Lust hatte was zu kochen, habe ich mir einen Döner gekauft und auf dem Rückweg gegessen - ohne in die rechtfertigung zu verfallen, schreibe ich doch dass ich sehr selten Fast Food esse, meist ist es mir einfach zu teuer.
Jedenfalls kam in an einer Bank mit älteren Herrschaften vorbei, als ich sie gerade passiert hatte hörte ich üble Äußerungen über meine Persoen »Wie kann man nur so fett sein, das ist doch nicht krankhaft, dass ist doch nur angefressen..« »Wie kann man nur so rumlaufen.« usw.
Ich hatte eigentlich gedacht ich sei stark. Ich hatte eigentlich gedacht so etwas würde nach jahrelanger Therapie an mir abprallen. Doch das tut es nicht. Im Gegenteil - ich fühlte mich als ob mir jemand das Herz entreißen würde, alles zog sich in mir zusammen. anschließend saß ich eine Stunde lang auf meiner Terasse und weinte. Ich habe echt keine Kraft mehr - es kostet mich soviel Kraft meinen Körper so zu akzeptieren wie er jetzt ist, nach jahrelanem Diätwahn & anschließender Gewichtszunahmen - SetPoint nach oben geschraubt... das übergewicht wird bleiben, so jedenfalls die diagonose des Chefarztes in der Klinik.
Es fällt mir schwer nicht wieder zurückzuverfallen in alte Muster, und ich versuche recht sportlich zu sein, mich viel zu bewegen - und doch bin ich wie eingesperrt in meiner Hülle - wie in einem Panzer, .. all das kostet mich Kraft und doch ich versuche ein normales Leben zu führen.
Und dann passiert so etwas, und ich bin völlig fertig. Ich ertrage so etwas nicht. Am liebsten würde ich mich heute verstecken, bin wie apathisch.
was soll ich nur tun?
Ich will nicht zurück in die Essstörung, aber ich ertrage es auch nicht mit Übergewicht leben zu müssen und mich anpöbeln zu lassen...
Yahwe Mutabo schrieb am 27.1. 2006 um 14:50:19 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Mit 16 wurden mir Antidepressiva verordnet, als einzige Hilfe; doch es war keine...es wurde schlimmer. (keine Konzentrationsfähigkeit, wie hinter einer Schleierwand fühlen) Weil es nicht besser wurde, hörte ich mit der Einnahme nach 4-8Wochen wieder auf. An diese Zeit habe ich beinahe keine Erinnerung, außer dass ich mich nicht mehr lebendig fühlte. Weder meine Depressionen noch meine Probleme waren geheilt. Ich hatte seit Jahren keine Ansprechpartner, war wirklich allein. Und dann wurde ich »hochpsychotisch« auf eine geschlossene Station in einer Kinder- u. Jugend-Psychiatrie gebracht. Da fing es an (nach Tablettengabe), dass ich mich wie auf LSD gefühlt habe (habe nie sowas genommen, mich nur drüber informiert gehabt) Ich wurde eingestellt auf Psychopharmaka denn natürlich wollte ich, dass es besser wird! Nach zwei Monaten dort, musste ich in eine andere Stadt ziehen, in ein Heim »für ein Jahr«. Daraus wurden 3 Jahre...ich wollte nicht auf die Straße und meine Eltern hatten das Sorgerecht noch. Und dieses Heim war sicherlich kein Ort für mich gesund zu werden und so bekam ich auch einen 2. Schub. Als ich dann endlich aus dem Heim ausziehen konnte in eine eigene Wohnung war das sehr befreiend. Leider begab ich mich in die Abhängigkeit eines 5 Jahre älteren Mannes...der mich dazu brachte alle Tabletten wegzulassen. Heute wäre ich nicht mehr so naiv. Ich weiß jetzt, wenn man einmal damit angefangen hat, ist es sehr schwierig davon dauerhaft wegzukommen. Der Kerl hat dann solchen Mist gemacht dass bei mir (vermutlich) ein neues Trauma kam und ich ziemlich bald wieder in angstvollem psychotischen Erleben steckte. Wieder Klinik, Neuroleptika, Antidepressiva, 3monatiger Aufenthalt. Die Menschen, besonders die Patienten dort waren sehr nett. Aber wer ist schon gern im Krankenhaus.
Zu der Zeit war ich einem Berufsförderlehrgang...was mich in meinem Lebensmut nicht bestärkt hat, weil ich mit meinen Fähigkeiten nicht anerkannt wurde. Dann gab es einen (agressiven) Konflikt mit meinem damaligen Mitbewohner, worauf ich »feststellte« es sei jetzt das Beste mich umzubringen. Die chemische Keule war vorhanden, also schluckte ich was ging und verabschiedete mich (in Stille).
Erstaunt wachte ich wieder auf, die Kerze brannte noch. Häh? Dann bin ich wieder ins Krankenhaus...ich entschloss mich zu einer Reha, es dauerte fast 1 weiteres Jahr bis ich dahinkonnte. In der Zeit fand ich meinen lieben Freund mit dem ich immer noch zusammen bin. Inzwischen fühle ich mich reifer, weiser und kann auch auf Erfolge zurückblicken und habe sogar ein Ziel und konkrete Pläne dies zu erreichen. Allerdings kann das nur gehen, wenn ich weiterhin stabiler werde. Ich finde ich bin auf einem guten Weg, fühle mich aber sehr unsicher.
Seit 6 Monaten komme ich, bisher prima, ohne Tabletten aus. Keine Symptome, abgesehen von Stimmungsschwankungen (womit es ja auch erst anfing damals). Jetzt bin ich in der Phase, wieder in eine Mietwohnung zu ziehen und möchte von da aus mein Leben aufbauen. Das geht aber alles nur, wenn ich es schaffe, gesund zu bleiben. Mein Vertrauen in Ärzte ist eher gering, was auf meinen Erfahrungen beruht, aber für wahre Hilfe bin ich dankbar. Was denkt Ihr, könnte wichtig sein, meine Ziele zu verwirklichen und gesund zu leben? Ich finde es nicht einfach, besonders als sensitiver Mensch, hier und heute zu leben besonders mit einer Portion Idealismus ausgestattet.
Also auf Resignation bin ich (uva) allergisch! Es wäre schade wenn mein Leben verwirkt würde und dem möchte ich vorbeugen.
Saphira schrieb am 22.6. 2008 um 12:09:33 Uhr zu
Bewertung: 12 Punkt(e)
Hallo,
ich bin in einem Single-Portal angemeldet. In meinem Profil steht unter anderem, dass ich ein Kind habe und ein paar Kilos mehr. Ok, das kann man ja jetzt auslegen, wie man will. Aber das spielt ja eigentlich keine Rolle. Ein Bild habe ich dort nicht (mehr) drin.
Jetzt habe ich eine E-Mail bekommen, in der wörtlich steht, welcher vernünftiger Mann denn schon eine Dicke mit Kind nehmen würde. Oder was für andere Qualitäten ich denn hätte, dass ein Mann mich überhaupt nehmen würde.
Ich find das sehr unverschämt, hab ich auch geschrieben. Zumal ich wirklich die Erfahrung gemacht habe, dass es eine Menge Männer gibt, die auf mollige Frauen stehen. Ich hatte bis jetzt eigentlich keine Probleme damit, Männer kennen zulernen. Das macht mich schon sauer und ich frage mich, warum manche Leute überhaupt auf die Idee kommen so einen Mist zu schreiben.
Sie müssen sich doch nicht mit mir abgeben, wenn sie nicht drauf stehen.
Natürlich hab ich auch schon vom Gesetz der Anziehung gehört. Aber ich denke nicht, dass es daran liegen wird. Klar wär es schön, ein bisschen weniger zu wiegen und ich mach auch was dagegen bzw. ernähre mich seit einiger Zeit sehr gesund, alleine schon aus gesundheitlichen Gründen. Jedoch bin ich nicht todunglücklich. Ich habe gelernt, mich so zu akzeptieren und auch vor Männern habe ich kein Problem mit mir.
Was meint ihr, warum es so intolerante Menschen gibt, die dann auch noch provozieren müssen?
Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
LG
Saphira
Conrad Breyer schrieb am 16.1. 2006 um 11:36:28 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Meine Geschichte
Vor Jahren, im Juli 1992 zerfiel mein ganzes Glück in einen einzigen Scherbenhaufen. Ich war gerade mal 20 Jahre alt, als mein Freund einen schweren Arbeitsunfall nicht überlebte. Plötzlich war ich allein. Mein Leben war leer und erschien mir sooo sinnlos. Ich war völlig unvorbereitet und konnte einfach nicht verstehen, wieso gerade ich meinen über alles geliebten Freund verloren hatte. Ich dachte, dass ich nie wieder lachen und niemals die Kraft aufbringen würde, ein neues Leben aufzubauen.
In den folgenden Jahren hatte ich schwer mit den schmerzlichen Erinnerungen zu kämpfen. Eine neue Beziehung scheiterte. Ein weiterer Versuch ging ebenfalls schief...
Dann beschloss ich, mir ein neues Hobby zu suchen und kaufte mir einen Computer,... mit Modem natürlich. Ich hatte damals vom Internet keine Ahnung. Das wollte ich ändern. Ich dachte mir, AOL ist dafür genau das Richtige. Am 21.12.1999 ging ich online, und am 03.01.2000 betrat ich zum ersten Mal einen Chat. Aber ich fand keinen so richtigen Gesprächspartner. So wanderte ich durch einige Räume und schrieb hier und da mal paar Zeilen in den Raum. Dann traf ich ihn,... MICHAEL!!! Er war mir durch mehrere Räume gefolgt. Wir kamen ins Gespräch..., zu fortgeschrittener Stunde verabschiedeten wir uns. Er meinte, ich könne ihm ja mal ein eMail schicken. Das tat ich noch an diesem Abend. Später konnte ich nicht einschlafen. Michael spukte durch meinen Kopf. Ich konnte nur noch an ihn denken...
Am nächsten Tag hatte ich dann Post von ihm :-). Wir schrieben uns ab sofort täglich eMails, und chatteten ganz oft. Michael schickte mir sooo viele Diddls, dass ich eine Sammlung anlegen konnte. Obwohl ich Michael zu diesem Zeitpunkt noch nie in der echten Welt begegnet war und auch seine Stimme noch nie gehört hatte, wusste ich, dass er eine besondere Rolle in meinem weiteren Leben spielen würde. Und so war es auch...
Im Februar kaufte ich mir einen Scanner. Ich hatte so meine Schwierigkeiten, diesen in Gang zu bekommen. Das war die Gelegenheit!!! Michael hatte mir seine Telefonnummer gegeben. Er konnte mir immer sehr hilfreiche Antworten geben, wenn ich in irgendeiner Form ein Computerproblem hatte. Daher fasste ich mir ein Herz und kam auf sein Angebot zurück. Ich rief ihn an...
Am anderen Ende der Telefonstrippe meldete sich eine sehr sympathische Stimme, die so warmherzig und beruhigend klang,... und so sicher. Ich war plötzlich gar nicht mehr aufgeregt. Es wurde ein sehr langes Telefongespräch. Zuerst drehte es sich um die Technik, aber mit Erfolg. (Wenig später konnte ich ihm ein Bild von mir schicken.) Michael war ein Genie in Sachen Computer und überhaupt!!! Wir redeten dann fast 3 Stunden über Gott und die Welt. Das war eine ziemlich teure Telefonrechnung. Aber egal!!! Von da an telefonierten wir regelmäßig.
Leider lagen zwischen uns satte 550 km. Aber das hinderte uns nicht daran, uns zu treffen. Im März packte ich meine Tasche und fuhr übers Wochenende zu Michael. Er hatte mir einige Wegskizzen zugeschickt. Ich hatte keine Bedenken, dass irgendetwas schief gehen könnte. Michael war mir durch den täglichen Kontakt so vertraut geworden, dass ich mir sicher war, das Richtige zu tun.
Als wir uns dann gegenüber standen war das einfach unglaublich. Wir waren uns so vertraut. Michael war viel mehr als »nur« mein eMail-Freund. Wir verbrachten miteinander ein wunderbares Wochenende, welches leider viel zu schnell vorüber ging. Der Abschied fiel uns schwer und wir wollten uns unbedingt wiedersehen. Das taten wir dann auch...
Michael wurde zum wichtigsten Menschen in meinem Leben. War auch die Entfernung in Kilometern ausgedrückt weit, so waren wir uns doch so unbeschreiblich nah - und das jeden Tag. Jeden Abend teilten wir uns unsere Erlebnisse mit - die guten sowie auch die schlechten. Es war eine sehr schöne Zeit, die ich NIE vergessen werde.
Bis dann auf einmal Anfang Januar 2001 kein eMail mehr kam. Das war schon sehr merkwürdig, denn normalerweise holte Michael jeden Tag seine Post ab. Auf einmal tat er das nicht?!? Es gab keinen denkbaren Grund. Wir hatten vor 2 Tagen noch telefoniert... Ich war ernsthaft besorgt, denn auch am Telefon meldete sich Michael nicht. Ich schickte ihm ein weiteres eMail und bat ihn ganz dringend, mir sofort eine SMS zu schicken. Er sollte mir sagen, dass alles in Ordnung ist. Ich legte das Handy neben mein Kopfkissen,... und ich wartete. Aber,... Michael sagte nichts!!! Am Folgetag erfuhr ich dann den unfassbaren Grund für die Stille. Michael konnte mir nicht mehr antworten - nie mehr,... denn MICHAEL IST TOT...
NEIN! NEIN! NEIN! Das will ich nicht glauben und ich kann es nicht. Ich stelle mir immer wieder die gleiche Frage --> WARUM??? Aber ich muss es glauben, denn es ist die Wahrheit. Wir haben Michael vor 5 Wochen beerdigt. Es waren überwältigend viele Menschen gekommen. Michael war überall sehr beliebt..., JA das war er wirklich!!!
Und nun? Ich bin wieder allein und meine Gefühle sind nicht in Worte zu fassen :-(. Ich habe den Menschen verloren, den ich über alles liebe!!! Mein Leben ist wieder ein riesiger Scherbenhaufen. Ich weiß nicht, wie ich ohne Michael weiterleben soll. Es ist diese endlose Leere in mir und dieser unerträgliche Schmerz in meinem Herzen, das ganz einfach entzwei gebrochen ist. Ein Teil von mir ist mit Michael von dieser Welt gegangen. Unwiderruflich!!!
Aber es gibt einen Ort, an dem Michael immer weiterleben wird,...
in meinem Herzen!!!
Winnetou Koslowski schrieb am 15.1. 2006 um 19:50:56 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Ich werde Euch nun meine ganz persönliche Geschichte erzählen und so unwirklich sie klingt, sie ist wirklich passiert!:
Ich habe mir nichts mehr als ein Kind gewünscht und wurde auch sehr schnell nachdem ich die Pille abgesetzt hatte schwanger.
Ich hatte die typischen vorzeichen Ziehen im Bauch, Brustschmerzen und es war soweit alles OK. Bin zum FA und da war auch noch alles i. O. 4. SSW.
Doch dann drei Tage nach der untersuchung setzten auf einmal leichte Blutungen ein und ich ging zum FA der schaute nach und es war noch alles Ok gab mir Hormone da er dachte die Butungen seien von dem Stress den ich zu der Zeit hatte (Mein Dad hatte esrt 2 Tage zuvor einen Herzinfarkt gehabt und lag auf der Intensivstation)
war also beruhigt, dass mit dem Kind alles in ordnung ist. Wurde natüröich auch krank geschrieben und blieb überwiegen im Bett liegen.
Die Blutungen hörten aber nicht auf doch das Kind dentwickelte sich normal 7. SSW Das Herz schlug.
Mein Dad erholte sich auch langsam wieder und auch bei der Untersuchung in der 9 SSW war noch alles OK bis auf die Blutungen die aber weniger geworden waren.
Dann in der 10. SSW kam der Schock:
Ultraschall Untersuchung ich erkannte nichts auf dem Bild und mein FA sagte auch nichts dazu nur das etwas nicht in Ordnung ist und ich doch in ein Krankenhaus zur Untersuchung sollte.
Er machte mir einen Termin dort aus noch am selben Tag und ich wusste nicht genau was los war wusste nur das etwas nicht stimmte.
Ich fuhr mit der Bahn zum Krankenhaus noch total voller Hoffnung(ich war ja so naiv)Auf dem Überweisungsschein stand auch nichts genaues drauf nur die bitte zur Mituntersuchung.
Im KH angekommen musste ich erst noch ca 1 Std. warten und dann kam ich in ein Untersuchungszimmer.
Dort legte ich mich auf den Stuhl und es wurde erneut eine US Untersuchung durchgeführt. Der Artz sagte nicht viel nur soviel das er das noch nie gesehen hätte in seiner ganzen Zeit und der Student solle doch genau hinsehen, das bekäme er auch nicht wieder zu sehen. Da Fragte ich dann endlich nach was denn los sei.
Der Arzt sagte: Es handelt sich hier um einen Siamesischen Zwilling. 2 Köpfe und nur 1 Körper.
Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf und dann liefem die Tränen.
Ich durfte mich wieder anziehen und musste dann wieder zu dem Arzt zu einem Gespräch.
Er sagte mir ohne Umschweife:» Das Kind hat keine Überlebenschanche. Es hat 2 Wasserköpfe und ist nicht Zeitgerecht entwickelt. SIe müssen abtreiben. Da wir aber ein Christliches Haus sind nehmen wir einen Schwangerschaftsabbruch nicht vor obwohl er medizinisch bedingt ist. «
Mit diesen Worten entlies er mich zu meinem FA.
Auf dem Weg zur Bahn rief ich den FA an und sagte Ihm es sei ein Siamesischer Zwilling und er meinte nur ja das wisse er. Wieso hat er mir nichts gesagt?Den ganzen Weg über konnte ich nur weinen.
Ich bin dann wieder zu Ihm in die Praxis um dort das weitere zu klären.
Sie nahmen mich gleich dran und dann kam der nächste Hammer:
Nach dem Gesetz muß eine solche Diagnose von 3 Ärzten unabhängig voneinander gestellt werden.
Also mußte ich noch einmal zu einem Arzt den ich nicht kannte. Den Termin machte mein FA aber leider erst 3 Tage nach Diagnose Stellung.
Das waren schlimme Tage ich kann mich gar nicht mehr genau daran erinnern.
Der 3. Arzt war nett aber auch er sagte er habe so etwas in seiner Zeit noch nicht gesehen und fragte mich ob er die Us-Bilder für Vorträge verwenden dürfe. Ich willigte ein denn mir war eh alles egal. Der 3. Arzt sollte auch den medizinisch bedingten Schwangerschaftsabbruch vornehmen.
Ich wollte dies ambulant tun, das hies aber erneut 2 Tage warten. Da ich keine andere Wahl hatte wartete ich. Ich erinnere mich noch an die letzte Dusche mit meinen 2 Babys im Bauch. Ich habe lange warmes Wasser über meinen Bauch laufen lassen und erneut bitterlich geweint.
In den ganzen Tagen ist mir mein Freund nicht sehr zur Seite gastanden da er eh noch kein Kind wollte und ausserdem sah man ja noch nichts. Er konnte mich auch nicht verstehen wieso das so schlimm für mich war.
Dann kam der Tag der OP:
ich ging morgens alleine ins Krankenhaus (ich war stark, weinte keine Träne)Ging da rein und wurde gleich gebeten mich umzuziehen.
Dann nahm man mich in den OP wo man mir ein Zäpfchen legte damit der Muttermund weicher wird. Bevor man dies tat, fragte man mich »Ob ich mir sicher bin das ich das Kind nicht will, denn wenn das Zäpfchen erst mal liegt gibt es kein zurück« Da war es vorbei mit meiner »Stärke« Ich brach in bittere Tränen aus. Hatte die nicht meine Akte gelsen? Musste ich Ihr noch sagen wieso ich das machen muß?
Ich antwortete Ihr das es sein muß aus medizinischen Gründen. Sie legte das Zäpfchen und ich mußte in einen Raum ins Bett leigen. Sie sagte noch es kann sein das es anfängt im Unterleib zu ziehen wie bei der Periode.
Ich wartete also auf den Schmerz und er kam auch ganz leicht. Ich weiss nicht wie lange ich da lag. Die hatten mir auch schon was zur Beruhigung gegeben.
Dann wurde ich in den OP geführt und sah den Operateur und dann hat man mich auch schon in Narkose versetzt. Als ich wieder zu mir kam lag ich in meinem Bett und blutete stärker als bei meiner Periode.
Ich bekam dann noch im Nebenbett mit dass eine Frau zu Ihrer Freundin sagte »Das war schon OK ich wollte das Kind nicht haben«
Ich war fertig mit der Welt!Weinte mir die Augen aus dem Kopf. Keine der SChwestern kümmerte sich um mich, da lag ich nun ganz alleine.
Man begleitete mich nur einmal aufs Klo und da haben die nichts gesprochen außer ob mein Kreislauf OK sei.
Nach 3 Stunden durfte ich dann gehen.
Mein Freund holte mich ab und ich hatte das erste mal das Gefühl das auch er verstand was soeben geschehen war.
Ich konnte und wollte aber nicht darüber reden und so schwiegen wir uns an.
Was in den Tagen danach war weiss ich gar nicht mehr nur noch dass ich 4 Wochen danach wieder zur Arbeit bin.
Ich habe das alles bis heute mit niemandem besprochen aber in der anonymität kann ich es endlich loswerden.
Ich finde es hart das man auch unter medizinischer Indikation zu 3 verschiedenen Ärzten gehen muß die alle Öl ins Feuer gießen. Andererseits kann ein Arzt vorschnell ein falsches Urteil fällen.
Leider hatte ich nach dieser Erfahrung auch noch 2 Fehlgeburten.
Die erste in der 6 Woche, der Foetus ging komplett ab und das 2. Mal musste ich erneut ausgeschabt werden in der 8. Woche.
Ich wollte aber so gerne ein Kind und gab uns noch einen Versuch.
Und heute bin ich die glücklichste Mutter der Welt, ich habe eine gesunde kleine Tochter mit 7 Monaten und ein 2. ist auch schon unterwegs.
Dennoch mußte ich über diese Erfahrung schreiben denn ich denke oft daran was wäre wenn?
Auch mein Mann (inzwischen sind wir verheiratat) kommt inzwischen immer öfter und will darüber reden »Wie wohl die anderen Kinder gewesen wären?«
Ich wünsche allen sehr viel kraft die so etwas durchmachen müssen!!
Ich habe es geschafft und wenn jemand darüber reden möchte ich habe immer ein offenes Ohr für Hilfe suchende denn das schlimmste ist, wenn man nicht darüber reden kann. Ob mit den eigenen leuten weil sie einen nicht verstehen, oder man will einfach mit jemandem reden möchte den man nicht kennt so wie ich es gerade tue.
Nun fühle ich mich schon viel besser!
Zuzanne schrieb am 16.7. 2006 um 16:58:25 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Tja, wo fang ich an...
Ich hab letzte Woche mein Fachabitur bestanden, also mein Zeugnis bekommen.
Wir haben alle die Noten schon vorher erfahren. Mein Zeugnis sieht leider kaum so aus.
Ich war im ersten Schuljahr sehr krank und hatte 155 Fehlstunden oder so.
Im zweiten Schuljahr kam ich trotz Angina, Fieber und allem möglichen zur Schule und gab mein Bestes.
In Psychologie zB meldete ich mich bei jeder verdammten Frage, hielt 5 Extra-Referate und erledigte auch sonstige Extra-Aufgaben.
Und was bekomme ich für eine Note? Nur eine 2. Dabei hätte ich eine 1 verdient gehabt. Aber das Schlimmste ist ja, dass andere aus meiner Klasse, die die super Noten haben (aus dem Grund, dass die Lehrer wissen, dass diese Schüler »alles« wissen, nicht weil sie sich mündlich beteidigen oder so) eine 1 kassieren! Obwohl sie überhaupt nicht mitmachten!
In Sport hab ich eine 2 bekommen, eine Mitschülerin bekam eine 1. Sie stand bei jedem Spiel in der Ecke und ich schmiss mich für einen Punkt auf den Boden und riss mir die Knie auf. Was sagt meine Lehrerin?
»Sie zeigen nicht genug Einsatz«. Soll ich mir die Beine brechen damit es Einsatz genug ist?!
Als ich sie fragte, wie XXX zu ihrer Note kommt, sie stünde ja nur herum, wurde sie richtig aggressiv; »Was sind Sie denn für eine unkolliale Person, dass Sie ihre Mitschüler schlecht machen?«
Später lästerte sie noch über mich bei meinen Mitschülern, ich würde von meiner 2 in Deutsch und 1 in Sport träumen können.
Ich hatte in Deutsch immer die Besten Noten, bis sie kam.
Sie meinte, als Ausländerin könne ich gar nicht gut in Deutsch sein (ich bekam im ersten Jahr eine 4-).
In den anderen Fächern ähnliche Geschichten.
Ich weiß, mein Abi-Zeugnis ist ganz ok mit dem Durchschnitt 2,9. Aber ich hätte was ganz anderes verdient und das macht mich so unendlich traurig und auch wütend.
Zumal eine Freundin nen 2,2er hat, mit vielen Noten, die sie erst durch mich erreicht hatte -.-
Was denkt ihr darüber?
happybecci schrieb am 8.5. 2007 um 12:50:35 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Thinqz i like:
× sponqebob x3
× cappuccino
× kaba
× wassermelonen eiz aus HN
× HN^^ ( lieblinqz-city x3 )
× allez möqliche mit playboybunniez drauf
× ohrrinqe
× naqellack
× miss sixty parfüm
× candy !!
( lollipopz, haribo phantasia, ferrero nüsschen :D )
× cookiez
× MUKKEH’ x3
( RnB, CrunQ &’d qerman Rap ? Bu )
× sonnenbrillen
× qammeln / chillen :D
× summer &’d sun x3
× rosa, pink, weiz, schwarz
× würfelz
× hello kitty
× hello kitty- oda sponqebob- toaster xD
× mc donald’z
( chicken burqer, apfeltasche, mc Sunday mit schokosoße,.. )
× coca cola liqht
× beckz lemon &’d smirnoff ice
× vodka + irqendwas :D
× tequilla sunrise
× behindert sein &’d scheize machen mit meinen chiz
( unsere insida und soo.. ;D )
× msn &’d chat ( knuddelz, kwick )
× BUSHIDO x3
× sexx / poppön / fuQq’n / …
× leute, die HOUSE hören
( maq selba aba kein HOUSE :D )
× niqqa babiez
× dvd-niqhtz ( + horrorfilme x3 &’d BiqBen’z )
× spontane aktionen :D
( ? 9 uhr morqenz BumBum eiz essen.. oda mittanacht döner essen,
fremde leute knuddeln.. oda kärwe leute erschrecken,
schule schwänzen &’d nach HN shoppen qehn x3,
autoqrammkarte von Bisou holen und dann mit irqendeinem(!) bus back fahren :DD,… )
× kärwe (boxx-autoz), niqht-skatinq, weinfest mit schiffschaukel xD, x-mas-markt
× bei roter ampel über straße qehn xD
× leuchtsterne
× mein lovedoq rosii ( von Jay :) ) &’d mein tiiqa x3
× spanien, spanier, spanischez essen,… &’d SPANIEN AUSTAUSCH 07 :D
× ohrwürmer xD ( i-wie schon kuhLe’ sache :D )
× qrey’z anatomie ( Di. 22.15 uhr, Pro7 ;D)
× sendunqen like ’DSDS’, ’SuperNanny’, ’Topmodel’ und soo..
× china essen qehn
× leute, die übertreiben xD
( früher hab ich die qehasst, aba jetzt maq ich die :) )
× enten &’d tauben erschrecken :D xD
( voqelqrippe^^ -.-’ )
× bratmazze
× billard spielen ( im BZ )
× kleine süzze doqqiez mit krönchen :D
× kelloqz
× qürtel !! x3
× 8x4 – Deo ( Party Fever ! )
× direkte Leute
× qirlz with sexxi brothaz xD ..lol
× sexxi brothaz^^ mit . . .
_ * BliNq BliNq’ – ohrrinq
_ cap
_ sexxi body ( sixx-pack und soo.. ^.^ )
_ südländischen wurzeln xDD
_ dunklen haaren
_ boxaz
_ führerschein &’d auto :D
_ qutem music qeschmack
_ STYLE !
das saq / schreib ich (zu) oft :D
? * ALoha’
? xD / :D / x3 / -.-’
? krasse sache
? ich merk’z
? lol
? nixx / eqal / weiß nicht / kp / kB
( muss ich mir unbedinqt abqewöhnen !!)
? qOiL
? passiiert
* BliNq BliNq’
Höflich schrieb am 5.2. 2006 um 14:26:27 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Mit 15 hatte ich meine erste Migräne.
Mit 20 bin ich von zu Hause ausgezogen.
Mit 17 wäre ich fast einmal einer Alkoholvergiftung erlegen. (Eine Präfiguration dessen, was einige Jahre später kommen sollte.)
Mit 20 einhalb hatte ich mal fürchterlichen Streit mit meiner Mutter, weil ich einen dreckigen Löffel in die saubere Spülmaschine getan hab.
Angeblich habe ich als dreijähriger mal, während der Elektriker da war, mit einem Nagel in einer Steckdose, wo die Verschalung schon abgeschraubt war, also so mit einem Nagel da rein und dann ZACK! Wahrscheinlich ist das aber eine Erfindung meiner Mutter. So etwas überlebt man als dreijähriger nicht.
In den Jahren 2004 bis mitte 2005 (einschließlich eines kleinen Rückfalls neulich) war ich Parteigänger der Trunksucht (ca. durchschnitt 10 Bier am Tag).
Mit 16 hatte ich sehr oft Migräne.
Mit 24 habe ich Tinnitus bekommen. Das war bös!
Im Mai 200... nein, im Mai 200..nein! Im Mai 1998 (SO!) hatte ich mündliche Abiturprüfung.
Im Jahr 1999 habe ich mich erfolglos für ein studienvorbereitendes Praktikum in einem Druckereibetrieb beworben. Ich habe darauf erst Anglistik und dann, über einen Umweg um den Kursker Bogen, Geschichte studiert.
Ich bin treu, gut und insgesamt ein guter Haushalter. Manchmal bin ich recht müde, dann lege ich mich kurz hin. Ich habe früher viel gemalt, aber malen ist doof. Ich rauche viel, denn Rauchen entspannt, und ich habe eine Tendenz zum Nervösen, weil ich in meiner Kindheit wohl zu viele scharf gewürzte Kartoffelchips gegessen habe.
Mit 18 einhalb (erst!) habe ich meinen Führerschein bestanden. Ich bin zwei Mal an der praktischen Prüfung gescheitert. Das war eine Quelle großen Schams und Verdrusses für mich, und wo es geht, dort suche ich diesen meinen persönlichen Makel geheimzuhalten. Nicht hier jedoch.
Ich bin nicht gläubig, habe aber trotzdem Angst, daß Gott mich als Ungläubigen bestrafen könnte.
HILFE, was soll ich tun? Ich bin kein Katholik, also kann ich nicht beichten! Aus meinem Glauben kann ich auch nicht gerecht werden, da ich mich zum Glauben nicht durchringen kann, wie also mich rechtfertigen?
Henrike schrieb am 26.11. 2006 um 13:48:45 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Warum muss das alles mir passieren?
Ja, das frag ich mich seit ein paar Tagen wirklich. Es begann am Donnerstag, dem 09.11., damit, dass meine Cousine wegen Verletzungen am Rücken ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Das war ein ziemlicher Schock, weil ich sie wirklich liebe und verdammt viel mit ihr zusammen bin - jetzt besteht die Möglichkeit, dass sie querschnittsgelähmt bleibt. Mit gerade 25 Jahren.
Am Freitag kam ein Anruf, dass mein seit langer Zeit schwer kranker Großonkel ins Hospiz verlegt wird, um dort »in Würde sterben zu können«. Die Organe haben nicht mehr mitgemacht, er war zu geschwächt, konnte kaum mehr sprechen und es kamen ein paar Entzündungen dazu. Aber wir alle hatten Hoffnung, dass er es noch mal packt. Ja, wir haben es verflucht noch mal gehofft, darum gebetet.
Am Samstag war dann mein Geburtstag. Wirklich sehr toll zwischen all den Geschehnissen. Die Stimmung war natürlich entsprechend mies.
Sonntag vormittag hat meine Oma einen Herzinfarkt erlitten, musste schnellstmöglich in die Klinik und es stand nicht fest, ob sie durchkommen würde.
Am Montag dann wieder ein Anruf, diesmal von meiner besten Freundin. Die Ärzte hatten es zunächst selber für einen Irrtum gehalten, doch die Krebs-Diagnose hatte sich letztendlich doch bestätigt. Leukämie im Endstadium. Wenn sie mit ihren 15 Jahren bis Silvester überlebt, hat sie »Glück« gehabt. Aber sie will nicht mehr. »Was bringen mir die paar Tage mehr schon? Ist doch eh alles sinnlos...«
Dienstag dann ist mein Großonkel gestorben, in drei Tagen ist die Beerdigung. Ich war fertig, einfach am Ende. Und er fehlt mir jetzt schon bis zur Unerträglichkeit.
Meine Oma erlitt heute Nachmittag einen zweiten Infarkt, es steht dementsprechend schlecht um sie und ich hab wohl gestern zu allem Überfluss auch noch durch diese ganzen Erlebnisse eine Französisch-Arbeit total in den Sand gesetzt...
Tut mir Leid, ich wollt euch nicht so zutexten, aber... ich musste mir das mal von der Seele schreiben. Danke fürs Lesen.
Eugenia schrieb am 16.7. 2006 um 17:03:56 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Nach einer schweren Erkältung im Frühjahr 1995: Schlaflosigkeit, Appetitmangel, Gewichtsabnahme, Verlust des Leistungsvermögens – so sehr, dass ich noch nicht einmal mehr Kaffee kochen oder die Kaffeekanne heben konnte. Nach der Behandlung mit verschiedenen Schlaftabletten ohne Erfolg überwies mich mein Hausarzt zum Internisten. Er stellte eine Stoffwechselerkrankung fest, die er nicht behandeln könne, und überwies mich in eine neurologische Klinik.
Die Diagnose dort: endogene Depression, ohne vorherige Untersuchungen! Ich bekam Tolvin (1), später Aponal (2). Die Medikamente lähmten mich sehr und schränkten meinen Bewegungsapparat ein, die Beine und Arme wurden schwer. Selbst meine Augen, deren Sehvermögen seit meinem 40. Lebensjahr durch eine Netzhautblutung beiderseits eingeschränkt war, wurde noch schlechter, ich sah ganz verschwommen, konnte meine Angehörigen, wenn sie mich besuchten, kaum noch erkennen. Da die Zustände auf der Station nicht schön waren und meine Lebensfreude immer geringer wurde, hielt ich mich an den Rat meiner Mutter und einer guten Freundin: Sag Dir immer laut vor: »Ich will und muß gesund werden!«
Weil mir die Klinik und das ganze Drumherum damals sehr suspekt erschienen, war mein schnelles Gesundwerden die einzige Möglichkeit, diesen Ort wieder verlassen zu können. Ich schaffte es dann auch, zumindest wurde ich in ein Krankenhaus in der Nähe meines Heimatortes verlegt. Dort gab es ebenfalls komische Arzte – Oberärzte. Man verordnete mir nun Lithium. Ich lernte ein paar nette Mitpatienten kennen: einen Lehrer, eine Krankengymnastin und eine Angestellte einer städtischen Behörde. Wir halfen und ermunterten uns gegenseitig.
Meine Mutter starb am 2. Nov. 1997. Ich war damals noch nicht fähig, mit zur Beerdigung zu gehen. Meine Schwestern besuchten mich dann regelmäßig. Einmal sollte eine Betreuerin mit mir zum Weihnachtsmarkt gehen. Sie meldete sich aber kurz vor dem vereinbarten Zeitpunkt infolge anderweitiger Tätigkeit ab. Ich stand ganz traurig da, hatte ich mich doch bereits schön zurechtgemacht. Meine Zimmernachbarin Petra sah das und meinte: Geh doch allein, sag dem Arzt Bescheid, Du schaffst das! Ich schaffte es! Es war ein wunderschöner Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt. Ich kam glücklich und – wie mir schien – gesünder aus der Stadt zurück ins Krankenhaus.
Am Heiligen Abend holte mich eine meiner Schwestern nach Hause. Sie hatte meine Wohnung so festlich geschmückt, dass mir vor Freude Tränen in die Augen stiegen. E war dann auch ein segensreiches Weihnachtsfest 1997. Am 2. Januar 1998 wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen – wohl mit der Auflage, weiterhin das scheußliche Lithium zu nehmen und dabei 3 Liter Flüssigkeit zu mir zu nehmen, was ich nie schaffte und auch nicht schaffen wollte, weil dadurch der Druck in meinen Augen noch höher wurde und ich immer etwas verschwommen sah.
Meine Freundin Heidi, die ich 1985 in Kalifornien kennengelernt hatte, war nach einen längeren Aufenthalt in Amerika mittlerweile mit ihrem Mann – einem Professor an der Uni Bonn – wieder nach Bonn zurückgekehrt. Sie rief mich an und lud mich zu ihr nach Bonn ein, merkte aber während des Telefongespräches, dass meine Stimme so anders klang. Ich sagte ihr, dass bei mir eine endogene Depression festgestellt worden war und ich Pharmaka nehme. Sie rief durchs Telefon: »Das ist nicht wahr! Du warst doch immer ein lustiger, hilfsbereiter Mensch. Du warst es, die immer alles Mögliche wußte und uns trotz Deiner Augenerkrankung immer überall hinführte! Da liegt eine Fehldiagnose vor!«
So war es auch. Sie riet mir zu guten Ärzten. Es wurde festgestellt, daß mein Körper zuviel Jod produziert! Als erstes durfte ich kein Jodsalz mehr zu mir nehmen und keinen Seefisch essen. Beim Verzehr von Seefisch hatte ich stets einen Druck und ein Klopfen im Hals festgestellt, hatte aber keine Ahnung, dass dies mit einer Überjodierung zusammenhing. Ebenso ging es mir nach dem Verzehr von verschiedenen Brotsorten. Jetzt esse ich immer nur Brot ohne Jodsalz und es geht mir prima.
Der nächste gute Arzt, den mir meine Freundin Heidi empfahl, war ein Frauenarzt. Dieser stellte fest, dass mein Hormonspiegel gleich Null war. Ich konnte also in den letzten Jahren keine Kraft mehr gehabt haben. Nach dreiwöchiger Einnahme von einer kleinen Hormontablette (Presomen 0,3 jeden Morgen nach dem Frühstück) ging es mir schon sehr gut, und ich konnte auf Anraten des Arztes innerhalb von 14 Tagen alle Pharmaka absetzen. Seit 4 Jahren nehme ich nichts mehr an Medikamenten, außer meiner kleinen Hormontablette!
Das war meine Story – durch die Hölle – ohne meine Schuld! Nur weil die Ärzte aus Bequemlichkeit oder sonst welchen Gründen nicht die richtigen Untersuchungen gemacht hatten.
Durch die mir verordneten Pharmaka wie Aponal, Tolvin und Lithium hatte ich furchtbare Verdauungsprobleme. Wenn ich den Ärzten in den Kliniken sagte, dass ich 8 Tage keine Verdauung mehr hatte, meinten sie nur, dies sei nicht tragisch, ich solle mir einfach Abführmittel gehen lassen. Dabei weiß doch jeder Laie, dass es nicht gut ist, wenn der Darm nicht regelmäßig arbeitet, da kommen doch jede Menge Krankheitskeime in den Körper!
Ich habe aus der ganzen Geschichte gelernt! Viel gelernt! Gelernt, dass man sich wehren muß. Gott sei dank gibt es heute das Recht des Patienten dazu!
Ärzte sind keine Götter in Weiß – sie sind ebenfalls nur Menschen. Sie haben auch nie ausgelernt! Sie sollten manchmal etwas besonnener handeln – denn jeder Mensch ist besonders und reagiert unterschiedliche auf ein Medikament! Das macht es den Beruf des Mediziners wohl schwerer – aber vielleicht auch interessanter und verantwortungsvoller!
Augen auf Ärzte, Krankenkassen, Patienten: die erste Diagnose muß nicht immer die richtige sein! Gründliche Untersuchungen und Beobachtungen sind wichtig! Und meistens nicht so teuer als lange Aufenthalte in Kliniken!
Mittlerweile bin ich mit 63 Jahren Gasthörerin in Philosophie und Psychologie an der Universität. Vor zwei Jahren war ich in einer Vorlesung von einem Philosophierprofessor. Er sagte damals laut und deutlich zu seinen Studenten: Haltet Augen und Ohren stets offen! Habt Zivilcourage und geht nicht die bequemen Wege, wie so viele. Deckt Mißstände auf, wo ihr sie seht, habt Mut dazu!
Ich gebe dem Sprichwort recht: Eine Krise kann immer auch eine Chance für dich sein.
Arno Nühm schrieb am 18.1. 2004 um 16:04:00 Uhr zu
Bewertung: 17 Punkt(e)
Im Kindergarten hatte ich eine interessante Begegnung mit der Justiz. Sabine wollte immer und immer wieder aus dem Buch »Mein kleiner Esel Benjamin« vorgelesen haben.
Ich hasste dieses Buch und ich hasste Sabine. Also versteckte ich das Buch hinter einem Stapel großer Bauklötze, die etwa so groß wie Mauersteine waren.
Die nächsten Tage vergingen - abgesehen von Sabines Heulereien - so friedlich wie lange nicht mehr. Dann sah ich das Unheil heraufziehen, als sich Sabine dem Regalfach mit den Bauklötzen näherte und wenige Minuten später triumphierend mit dem Buch zur Kindergärtnerin rannte und petzte.
Es wurde ein Stuhlkreis einberufen, um Gericht zu halten, wer das Buch versteckt hatte. Der Verdacht fiel bald auf Stefan, Sabines gestörten Bruder. Da sich kein Delinquent freiwillig stellte (ich war gelähmt ob meiner Faszination), geriet Stefan immer stärker unter Verdacht. Er schwitzte und beteuerte seine Unschuld unter Tränen. Ich glaubte ihm, blieb jedoch offensichtlich allein mit diesem Urteil. Die Kindergärtnerin nämlich postulierte: »Stefan, du lügst! Wer lügt, hat eine rote Nase.«
Stefan hatte eine rote Nase. Und er sagte die Wahrheit, wie ich wusste. Die Kindergärtnerin, deren Postulat offensichtlich von falschen Prämissen ausging, hatte keine rote Nase. Und ich auch nicht. Mein erstes Justizirrtum ließ mich stumm bleiben. Ein Unschuldiger an meiner Stelle war besser als ich selbst.
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