Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Bezirk«
sx schrieb am 6.12. 2014 um 19:44:08 Uhr zu
Bewertung: 14 Punkt(e)
Die theologischen Versuche fanden nicht wie es besser gewesen wäre, im Dunkel meiner Mariahilferkirche statt. Auch nicht im McNeptun indem Alexander nicht in ein ausgesprochen schwules Lokal mitkommen hat wollen und Fisch schon garnicht. Die Legality-Bar, warum nicht, indes wir gehen hinein kommen zwei Kinder heraus, Bub und Mädel, also auch hier nicht. Weiter ins McDonald. Für ihn, Happy Meal ist für Kinder, vielmehr das extra bekömmliche Grilled Chicken hier Perfektes Weckerl genannt, für mich wie immer wenn überhaupt den McRib.
Wo waren wir stehengeblieben, ich bin also 100% schwul und zugleich komme ich dir überhaupt nicht schwul vor also 0%; kennst du paradox?
Klar kenne ich paradox.
Eigentlich bist du zu jung, aber alles was echt wahr ist ist auch echt paradox: erinnerst du dich wie ich deine Seele gesucht habe einmal, und sie in deiner Brust gefunden habe fast ?
Klar erinnere ich mich. Hast sie also doch nicht gefunden.
Jeder Dummkopf kann unwiderlegbar beweisen dass es Seele nicht gibt, und, weisst du was ich aber ganz sicher weiss?
Ich glaube. Nein, weiß nicht.
Nichts Sicheres wissen wir, nichts Sicheres kann es geben. Wir hatten hier in Wien einen berühmten Mann, den Wittgenstein.
Wittgenstein habe ich gehört einmal.
Das Ketchup bringt mich zur Verzweiflung.
Wart ich hol Servietten.
Die Seele also ist für mich das einzige Sichere in der Welt überhaupt dasjenige wo wir wissen dass es das gibt, entschuldige, mit vollem Mund kann ich nicht besser.
Ich habe schon verstanden. Seele ist sicher, sonst nichts.
Mit Gott, du hast ja von ihm gehört vermutlich, mit Gott ist es ebenso ich meine ist es etwas anders.
Paradox.
Die Frage jedenfalls ob es gibt oder ob nicht, Seele oder Gott, das soll keiner beantworten wollen, nur, dass beides zusammenhört ist ganz sicher irgendwie.
Kann ich noch was zu trinken holen jetzt?
(Er hat ein sehr gutes Gedächtnis. Aber ein gutes Gedächtnis bestätigen kann nur ein anderes gutes Gedächtnis. Wie gut ich denken kann sobald ich allein bin.
Ich habe keines; obwohl ausgerechnet alte Kirchenlieder sind in einer schlaflosen Nacht abrufbar, genauer gesagt, sie klopfen an sozusagen und sind dann einen Vers lang abrufbar).
Geisterhand schrieb am 5.12. 2014 um 14:02:22 Uhr zu
Bewertung: 14 Punkt(e)
Geisterhand vergibt einen seiner sagenhaft umwobenen Geister(+)Punkte an sx Text über den Schwanze, der am Hals traf. Lustiges texte, überraschende Konstruktion, das Auge liest weit offen den Satz bereitwillig bis zum Ende, ohne an Kaffee, an schnell was zum essen holen, zu denken- Man ist ganz bei. Der sx Text, denkt man sich, geht noch rein, so wie auch die letzten 250 Milliliter Inhalt aus der Rotweinflasche von gestern abend. Kippjahaa.
sx schrieb am 5.12. 2014 um 11:16:12 Uhr über Bezirk
Wir waren übereingekommen, dass ich dieses Mal nur der Zuschauer bin indem ich jede Aufregung vermeiden muss. Den Spiegel hat Alexander von seinem Bett weggeräumt. Du musst jetzt alles sehen und alles sagen! (Ich glaube, er liebt meine Worte und Formulierungen ... „so habe ich das noch nie gehört“ ... „wie das klingt wenn du es sagst“ ...). Ja, sage ich alles will ich sehen und alles sagen.
Er sucht sich im zu kurzen Bett eine bequeme Position indem auch das Publikum den schönsten Einblick haben will. Das Publikum hat mit einigem Bedauern festgestellt, dass er das Hemd nicht ausgezogen hat weil die Wohnung nur schwach geheizt ist. Wir bitten dies zu entschuldigen, auch hat er schon Hand angelegt um seinen Großbaum auszumessen.
Kannst du nicht einfach Schwanz sagen?
Zwei Handbreit ist der Schwanz lang und die Hand misst die Handbreiten ab, misst hin, misst her.
Die Hand stößt jetzt gegen die Hoden weil die andere Hand diese nach vorne gedrückt hat was einen nicht unangenehmen Schmerz in den Hoden bewirkt, einen ziehenden Schmerz ist es nicht so? da wandert die Hodenhand fort um in den heute ganz vereinsamten hinteren Bezirk zu gelangen, nein, der ganze Körper muss herumgeworfen werden weil der nördliche Zugang der weitere indes bequemere Weg ist.
Ich muss meinen Bericht unterbrechen wegen T s u n a m i – A l a r m . Ein Tsunami scheint sich zu nähern wenn nicht alle Anzeichen trügen von der umwerfensten Art. Mach langsam!! rufe ich vielleicht kannst du ihn aufhalten, ein wenig wenigstens, wenn auch nicht verhindern!
Der Tsunami ist da, mit dem letzten Rest von Selbstkontrolle wird der Schwanz auf mich gerichtet und da trieft es von meinem Kinn, auch mein Hals ist getroffen.
sx schrieb am 22.11. 2014 um 14:02:06 Uhr zu
Bewertung: 15 Punkt(e)
Als Kummer- und Freudentränen ineinanderflossen war es mir wie ein weltweiter Allerseelen und Erlösungs - Festtag. Indes waren es nur 2 Seelen in Wien, erster Bezirk, aber der ganze restliche Tag ab ungefähr 16 Uhr 30.
Eine gewisse Eskalation der Freuden begann vier Wochen zuvor indem Alexander zu unserer ersten Verabredung am Schottentor fast pünktlich war und viele Ängste von mir abfielen. Das nächste Mal, eine Woche später, war ich in Vorfreude schon eine Stunde früher am Schottentor und siehe da, auch er! indem die letzte Schulstunde ausgefallen war. Und zuletzt war ich, infolge eines Strassenbahnunfalls, man las davon in der Tagespresse, über eine Stunde verspätet, fast ohne Hoffnung ging ich dennoch zum Schottentor und suchte den Alexander. Ich fand ihn sitzen auf einer Bank, hinter einer Säule etwas versteckt, und sah auf seinem Gesicht die Tränen fließen.
Mag. Federer schrieb am 2.12. 2014 um 10:12:26 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Ich will mitteilen, daß Herr Hans X. auf mein Anraten an heute einen Kardiologen aufsucht. Sein Herz würde manchmal mitten in der Nacht einfach stehenbleiben.
Nur der darauffolgende Schreck, wegen dem aussetzenden Herzschlag, würde sein Herz wieder zum Weiterschlagen bewegen.
Ich habe zu einem Taxi geraten, denn die Praxis befindet sich in einem entlegenen Bezirk.
Ich selbst habe die Gelegenheit wahrgenommen, und seine Vermieterin, Frau Regine H. aufgesucht.
Ihr den angeblich von ihr bevorzugten Orangen-Likör mitgebracht. Auch, als Anlaß für den Besuch, das im Antiquariat Moser endlich gefundene Buch: „P14“ , ein seltener Titel, für den Hans.
Sie lud mich in die Wohnküche ein. „Wohnlich“: der in einer Nische stehende Fernsehapparat, der alte Sessel, die Seejungfrau auf dem Küchenkasten? Lieber gleich hinüber in sein Zimmer, wo ich das „P14“-Buch etwas, nicht zu sehr, versteckt hinlegte. Neugierig wie ich bin, schaue ich mich um.
Frau Regine: als er einzog war alles ganz anders! Vieles mußte ich fortnehmen, sogar die Seejungfrau. Aber das Bild mit dem Foto von meinen Jungen, das habe ich nicht fortnehmen dürfen! Ja, meine Jungen, längst erwachsen sind sie jetzt. Der Max, der Sepp, undankbare Menschen, sogar der Rainer, der doch ganz nahebei lebt in Payerbach, besucht mich nie. Ja, damals, auf dem Bild, wir badeten alle im Neusiedler See, wie schön war das, und auch mein Mann hat noch gelebt. Wissen Sie, mein Mann...
Ich mußte unterbrechen. Eine Ausrede ist mir nicht eingefallen. Nein, keinen Kaffee, ich danke. Wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man sich gut unterhält. Bitte, keine Ursache. Danke, nein.
sx schrieb am 15.12. 2014 um 11:07:21 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Ein schöner Abend im Bezirk Alsergrund, in der Porzellangasse, im Gasthaus Wickerl: Thilda und ihr Enkel Alexander und ich. Indem wir auf das Essen warten ist Zeit zum Reden.
Thilda, die uns alle an Liberalität übertrifft, ist jetzt doch verwundert ein bisserl.
Stimmt das, Nana (so nennt sie den Alexander), dass du in der Schule erzählt hast, du hast einen Lover ?!
Jetzt muß ein linguistischer Exkurs eingeblendet werden indem der Wiener das Englische um ein weniges verfälscht oder auch verbessert, je nachdem.
Zum Abschied hört der nicht Eingeweihte immer wieder verblüfft ein „bah bah“, was einfach „bye bye“ bedeutet. Mich erinnert das immer an einen wegen Flüchtigkeit etwas verrutschten Abschiedskuss.
Ganz anders Lover! Die erste Silbe wird nicht wie im Original kurz nur und flüchtig betont, sondern etwas in die Länge gezogen. Eine Geringfügigkeit mag man denken.
Es ist wie beim Dreivierteltakt – dem hier gebürtigen Musikstudenten wird die sozusagen angeborene Art und Weise ausgetrieben, in welcher gern immer das erste der Viertelchen, drei sind es, zu sehr betont wird.
Danach wird es dem Fortschrittenen wieder anerzogen, und das Wort Lover, indem es der Wiener ausspricht, verliert seine Flüchtigkeit, indes, allzu große Bedeutung wird nicht beigemessen.
Auch andere haben einen Lover! Was er aber manchmal bezweifeln will.
Aber lieber Alexander, andere auch? Und bezweifeln?
Er hat da eine Methode indem er einfach fragt: was für ein Auto fährt er denn dein Lover. Einen BMW 5er zum Beispiel ist eine Antwort. Und nach ein paar Tagen fragt er wieder. Wenn es dann ein 7er ist dann hat er einen Zweifel.
Wie schön, dass du kein Auto fährst, sagt Thilda zu mir.
Sei nett zu ihm, sagt Alexander, er ist ein echter Lover.
sx schrieb am 20.12. 2014 um 15:37:00 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Wir haben uns in der Sechsschimmelgasse schon verabschiedet, bis zur Straßenbahn wollte ich nicht mehr mitkommen. In unserer Umarmung fühlte ich Liebe, Vertrauen, auch Unruhe etwas und eine Verwunderung.
Der Mensch vom Internetcafe gibt mir unwillig eins dieser Brieferl aus Metallfolie mit dem Reinigungstuch für Bildschirm und Tastatur.
Der Schwarze Tsunami ist bald da, eine Stunde ist hier noch geöffnet, ich bin der einzige im Laden.
Im verwaisten Ehebett seiner Eltern lagen wir also, indem Alexander auf meinen Anruf hin sich gleich auf den Weg in die Altmüttergasse gemacht hat. Aus reiner Gewohnheit haben wir uns ausgezogen. Als wir umarmt liegen, sage ich es gleich: John liebt dich. So sehr dass ich es kaum begreife.
Erzähl, sagt Alexander. Da ist noch etwas. Heute ist alles anders irgendwie.
Hätte vom Schwarzen Tsunami lieber nichts gesagt, der auf dem (zwar noch sonnenhellen) Meer wie eine Nacht am fernen Horizont näherrückt. Warum nur? Sein steifer, mein halbsteifer Schwanz, da ist Druck und Gegendruck, den geliebtesten Menschen halte in meinen Armen, warum nur?
Hör zu. Ich wollte also den John in der Oper abfangen, gleich am Ende der Ballettstunde, um ihm zu sagen: dass, und wie sehr du ihn liebst.
So wolltest du es doch?
Ich finde den „Locker Room“ - die Leute vom Ballett kommen ja von überall her. Den John kann ich nicht sehen, aber von den Ballettschülern welche haben mich erkannt, ich höre so Bemerkungen wie: John, dein Lover ist hier! dein Aschenbach!
Und da kommt er, noch im schwarzen Trikot, dazu grüne Legwarmers. Er lacht ein wenig, was er eigentlich immer tut.
Immer muss er lachen, findest du nicht?
Aber dem Lachen ist etwas beigemischt; ich ahnte doch nichts. Ob ich mit ihm kommen wolle? Wir gehen zur Bühne, es ist überall die Notbeleuchtung, es war ja Feierabend schon. Wenn ich einem Schönen hinterhergehe setzt mein Verstand aus, glaubte ich doch tatsächlich er will mich verführen, will mir ein Liebesnest zeigen. Wir zwängen uns in einen Aufzug und fahren in den Rollenboden hoch. Er riecht nach Schweiß, etwas harzig wie Fichtenholz finde ich.
Kennst du das? Wirst du kennenlernen.
Dort oben hast du eine unglaubliche Aussicht. Du stehst auf einer Plattform, siehst auf Schienen und Schnüre, an denen Kulissen hängen, schaust tief hinab ins Dunkel der Bühne, wo Lichter sind wie gefallene Sterne.
Vorsichtig beuge ich mich über eine gespannte Kette, halte mich fest an einem Metallrahmen, auch der John will mich halten.
Da will er mich hinunterstoßen!
Ich kann mich festklammern, er aber stößt immer wieder und ruft: „ICH liebe ihn! ICH liebe ihn! ICH! ICH! ICH! ICH!“
Hat seine Kraft nachgelassen? Er hätte es geschafft. Wurde auch seine Stimme leiser? Ich muss ohnmächtig auf den Boden der Plattform gesunken sein.
Alexander schüttelt mich: schwöre! dass du dir das nicht ausgedacht hast!
Eine halbe Stunde mag ich gelegen haben. Werde dann wach - und fühle mich richtig erholt. Das Herz schlägt ruhig. Langsam erinnere ich mich: wer da hockt, mit dem Rücken zur Wand, das ist der John und schaut mich an, er hat gezittert, richtig gezittert.
Jetzt war die Gelegenheit, zu erzählen. Alles von dir zu erzählen.
Umbringen hat er mich gewollt! das kam mir erst hinterher.
Was hätte ich jetzt sagen sollen? Da hocke ich, da hockt er; wir sind zusammengerückt ein bisserl. Er hatte sich umgezogen in der Zwischenzeit. Hat nicht geduscht, das rieche ich. Seine Tasche steht neben ihm.
Die grüne mit dem Fußball drauf?
Ja, die.
Wenn der John einen Lover hätte, ich würde den auch umbringen!
Und wenn ich ... ?
Komisch, jeden, sofort, dich nicht.
Wir fahren im Aufzug hinunter, gehen zum Ausgang.
Willst du nicht noch duschen? Gleich geht er den anderen Weg zum Probesaal. Kann ich dort auch? Jeder von der Oper kann dort duschen, also auch Sie. Er lacht schon wieder ein wenig.
Umkleideraum, Dusche, alles fast dunkel und niemand mehr da.
Weißt du, ohne Worte ist oft besser. Als viel erklären, vorwerfen, verzeihen. Habe ihn überall berührt und geküsst. Es hat ihm gefallen, doch, es hat ihm gefallen. Ein schöner Bub, schön wie du! Ganz anders aber, er ist halt älter etwas. Eigentlich gewesen ist nichts. Haben uns angezogen. Kein Wort geredet. Oder nur: kannst mein Handtuch haben.
Ich drücke den Knopf bei der Pförtnerloge, damit wir hinaus können. Da will er nochmal zurück. Er hat beim Sanitätsbereich einen Zettel an die Tür gemacht, den will er fortnehmen.
Abschied. Gleich werde ich anrufen, sage ich ihm noch, weil, ich muss dir alles erzählen. Umarmt hat er mich auch.
Ist jetzt nicht alles gut? Meine Hände wandern den Rücken entlang zu seinem Po.
Ich hab Angst vor morgen. Wenn ich in der Schule bin. Wenn ich den John sehe.
So ging es mir früher auch! Wurde es zu perfekt, gleich war da eine Angst. Überlass alles dem John. Er ist der Ältere. Morgen, wenn du gerade gar nicht an ihn denkst, da wird er auf einmal bei dir sein.
Bitte der Herr, wir schließen!
Da ist er, der Tsunami. Wenn ich jetzt gehen werde, die Stufen hoch, hinaus, schwarz wird alles um mich sein, sechs irre Schimmel werden mich umreiten, den Alexander werde ich verlieren
Mag. Federer (Mitteilung von Dr. Mögglingen) schrieb am 20.1. 2015 um 16:39:16 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Die Gedenkstunde für Hans X. fand auf meine Anregung hin in einem Probesaal der Staatsoper statt. Ben Tiber hatte seinen Aufenthalt in Wien verlängert, nutzte seine aus den USA mitgebrachten Geräte und besorgte zusammen mit seinem Freund und Assistenten eine diskrete Darbietung von Richard Straussens Metamorphosen, einer Lieblingsmusik des Verstorbenen.
Ich musste meinen Chef und Intendanten bewundern, erstens weil er überhaupt Zeit fand für eine Visite, und zweitens, dass er es sogleich verstand, auf diejenigen zuzugehen, die, wenn sie dem Hans auch nicht besonders nahestanden, ihn immerhin am besten gekannt hatten.
Dominique Meyer begrüßte flüchtig den Mag. Federer und mich, auch war ihm Johns Vater als Bühneningenieur bekannt.
Dann aber wandte er sich sofort einem geistlichen Herrn zu – Hansens Beichtvater – der ganz ins Gespräch mit Frau Regine vertieft war, die ein Zimmer ihrer Wohnung an Hans vermietet hatte. Diese Person war die am heftigsten Trauernde, indes, wie es hieß, auch alkoholisierteste.
Es befand sich in Saal nur ein Tisch, auf welchem Sekt und Orangensaft angeboten wurde, überhaupt war der Saal nur von reichlich auf diesem Tisch aufgestellten Kerzen beleuchtet. Diese beschienen auch eine Schale mit sehr schönen Orangen, welche der John von Zeit zu Zeit auspresste, um eine Karaffe aufzufüllen.
Mein Chef meinte die Vermieterin wie ein Witwe fast trösten zu müssen – dann aber ging er auf Alexander zu, der ganz von seiner Großmutter Thilda und Johns Mutter, einer bildschönen Äthiopierin, in Beschlag genommen war.
Ich sah die beiden: meinen Chef und den mit einem Mal sehr erschütterten Alexander, jeder ein Glas Sekt in der Hand haltend, ins Gespräch vertieft den Tisch umrunden. Um dann auf John zuzugehen, der – vieles erfuhr ich erst später - den Ben Tiber und dessen Freund bestürmt hatte, indem er von der Musik ganz überwältigt war und zunächst Ben Tiber für den Kompositeur hielt.
Dann sah ich meinen Chef zusammen mit John und Alexander den Saal verlassen, auch war es still geworden, überhaupt sollte die Feier mit den Metamorphosen beginnen und auch enden.
sx schrieb am 1.12. 2014 um 21:57:36 Uhr zu
Bewertung: 19 Punkt(e)
Dass wir alle vier zu einem seligen Ineinander finden ist selten. Kleine Streitereien sind unvermeidlich und werden nicht immer beigelegt, ja ein gutwilliges Nachgeben führt manchmal zu einer noch größeren Beschwerde indes andere Beschwernisse verschwinden ohne absichtliches Zutun. Der weiche Schenkel von wem eigentlich war ein bequemes Kissen, aber er wird entzogen, dafür ist immerhin das Knie weg von dem bedrängten Auge. Ein eigentlich gar nicht zu streng duftender Schoß drängt sich plötzlich voll, aber ohne Absicht, auf dein Gesicht; und, um wieder zu Atem zu kommen genügt indes eine minimale Umbettung deiner Nase. Du willst die unerwartete Gabe schon belohnen aber da dreht dieser Schoß sich wieder weg, gar nicht um dir zu entkommen sondern wegen einer anderen Beschwernis, du hörst ein Schimpfen, jetzt weißt du, wer sich beschwert und wem der Schoß gehört indem auf dessen Gesicht eine Fußsohle gelandet war, du weißt jetzt auch den Namen des Beschuldigten, dem ein Griff durch die Schenkel hindurch so unerwartet war, daß er die Beine unwillkürlich strecken musste, am Ende warst du es selbst, dessen Arm, um nicht taub zu werden, einfach irgendwie irgendwo Platz suchte. Dann kann es sein, dass eine schöne Ruhe einkehrt indem jeder bequem liegt und sehr hofft, nicht schon wieder irgend jemandes Klage hören zu müssen. Dann hören auch diese Bedenken auf, und das nenne ich seliges Ineinander.
sx schrieb am 31.12. 2014 um 12:13:09 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Das Relativieren und ob es der schönste, zugleich letzte Tag des Jahrs war oder der schönste meines Lebens, das kommt später.
Alexander und John haben mich in die Oper eingeladen. Erst war ein Treffen auf einer Probebühne, dann sind alle, Ballettschüler und Schülerinnen, hinüber zur Hauptbühne. Und drehen die Musik auf!
Endlich das so lange Vermiedene indem allzu Passende: Wiener Walzer!
Habe ich je Schöneres gesehen als John und Alexander tanzen? Auf seine rabiate Art muß der John dem Alexander in kürzester Zeit den weiblichen Part beigebracht haben.
Während ich noch überlege, wie das eigentlich geht, rückwärts statt vorwärts, aber nicht gleich am Anfang? - steht schon der John da: er will jetzt mit mir. Ich lasse alles Überlegen sein und drehe und wiege mich schon und bin Johns Partnerin!
Höre ich da nicht einen Beifall aus dem Zuschauerraum, ist es Putzpersonal, sind es Techniker, Elektriker, Beleuchter, die gerade herschauen?
Er macht es kurz mit mir indem er mich nicht strapazieren will und gleich an Alexander weiterreichen.
Einen Moment halten wir uns, wiegen uns hin und her. Dann übernimmt der Alexander.
Was steht ihr denn alle und schaut - - ? - - - Tanzen denn wir nur, nur wir?!
Es gelingt mir, den Alexander zum Vorhang hin zu bewegen, ja in der Vorhang ein wickeln wir uns, und, fallen, nicht, um.
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