Der Einkauf des Porzellans geschiehet in Holland aus der ersten Hand von den Ostindischen Compagnien, welche dasselbe in China erhandeln, und nach Europa bringen. Man hat beständig geglaubt, daß die Porzellanmacherey in China auf das allerheimlichste gehalten, und diese Wissenschafft von den Vätern als ein Erbtheil nur den Kindern hinterlassen würde. Einige haben zwar wissen wollen, weil man die glatten Cochleas venereas in Italien und Franckreich Porcellanas nennete; so würde daraus mit vermischten Eyerschalen und Eyweiß eine Masse geknätet, die nach Verflüssung hundert Jahre allererst zu dergleichen Gefässen könnte gebildet und hernach gebrannt werden. Bes. Jul. Cäsar Scaliger de Subtilitate Exercitat. XCII. p. 322. Wie aber iedem, der von der Glasmacherkunst die geringste Wissenschafft hat, bekannt ist, daß aus Beinen, Muscheln, Eyerschalen, und dergleichen, zwar ein Kalck kan gebrennet werden, der, wenn er mit Glas-Materie vermischet, dem Glase zwar eine milchichte Farbe giebet, wie gemeiniglich mit Beinweiß zu geschehen pfleget; so ist es doch für sich im Glas-Ofen nicht in Fluß zu bringen. Deswegen folgende Schrifftsteller dieses alles nicht allein widerleget, sondern gantz anders gewiesen, wie es mit der Porzellanmacherey in Sina, ehe das Reich im Mittel des vergangenen Jahrhunderts unter Tartarische Regierung kommen, zugegangen: Ivan Goncalez von Mendoza Hist. du grand Royaume de la Chine Lib. I. Cap. ult. in Athanas. Kirchers China illustrata Part. IV. Cap. XI. pag. 208. in Joh. Hugon. Lintschotts Navigatione in orientem Part. I. cap. 23. in den Actis Philosophicis Societat. Reg. in Angl. An. 1666 in Erasmi Francisci Ost- und West-Indischen wie auch Sinesischen Lust-Garten Part. II. pag. 1105. u. ff. in Arnold Montans Gesandschafft an den Kayser zu Japan pag. 95. insonderheit in Georg Everh. Rumphs Amboinischer Raritäten-Kammer, Lib. III. c. 23. pag. 234. und anderen mehr. Aus welchen wir das merckwürdigste herauszühen, und eine Anweisung von der wahren itzigen Zubereitung geben wollen.
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