Einer der ältesten Kriminalfälle der moderneren Literatur wird wieder aufgerollt: Der Mord an Winnetou. Eine gemischte Gruppe von Literaturkritikern und Leichenbeschauern machte sich am vergangenen Wochenende ans Werk. Am Katzentisch dabei: Der Leser. Denn das Hauptanliegen ist nicht die Ergründung der Geschichte, sondern die Pflicht zur Kreuzung von kulturellen und kriminalwissenschaftlichen Methoden zur Fortentwicklung der Obduktionsmethoden an fiktiven Gestalten, ein stark vernachlässigter Seitenzweig der Pathologie. Wir befragten dazu den erstaunlich muskulösen Vorsitzenden der Gruppe, Hans-Peter Zimmermann. Wie er Eiweisspräparate schlürft und unsere Fragen beantwortet, erinnert gar nicht an den Theoretiker, den wir beim Leichenbeschauer vor unserem Auge haben. Quintessenz seiner Antworten: »Winnetou lebt«.