Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Freigeld«
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:49:38 Uhr zu
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21) Gesell über die bereinigte Quantitätstheorie!
Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, daß Gesell den Einfluß des Giralgeldes nicht erkannt hat und daß eine Umlaufsicherung auf Bargeld allein nicht wirksam wäre.
Nun fand ich in einer Broschüre aus dem Jahre 1922 !?! (Die Ausbeutung, ihre Ursache und ihre Bekämpfung) eine Passage, die das Gegenteil beweist. Er schreibt da wie folgt:
/// Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, heute ein ganz irrationaler Begriff und Hauptfaktor der Preisbildung, der alle Bemühungen für eine wissenschaftliche Erklärung zu Schanden machte, wird mit dem Freigeld in eine Konstante verwandelt und braucht, weil sie eine Konstante geworden ist, überhaupt nicht mehr in Rechnung gezogen werden.
Die Quantitätstheorie, die als die bereinigte Quantitätstheorie bezeichnet wurde, gab von der Preisbildung die mathematische Formulierung:
G x U/W - K = P
Praktisch war damit nicht viel anzufangen, weil Umlaufgeschwindigkeit und Kredit unkontrollierbare willkürliche Größen waren und außerdem die Geldmenge durch die Deckungsvorschriften an ein Gut gebunden war, das Gold, dessen Beschaffung vom Zufall abhängig war.
Mit dem Freigeld wird die mathematische Formel der Preisbildung zurückgeführt auf die Formel, die der ursprünglichen, der sogenannten rohen oder naiven Quantitätstheorie zugrunde gelegt wurde, nämlich: Geldmenge geteilt durch die Warenproduktion gibt den Preis./// EQ
Bemerkenswert daran ist, daß er dabei Kredit ( also Giralgeld) wohl bei der bereinigten Quantitätstheorie anführt (K), ihn aber bei der, durch das Freigeld auf die ursprüngliche rohe Formel zurückgeführte Quantitätstheorie wieder fallen läßt. Er stellt die Tatsache, daß mit Freigeld Kredit bedeutungslos werden wird auch sonst mehrmals in seinen Schriften dar, hat also recht klar erkannt, daß er mit Freigeld kaum mehr preisbestimmende Wirkung haben wird.
Unsere Buchgeldleute glauben hingegen, weil heute bei Inflation und relativ hohen Zinsniveau und durch die aggressive Propaganda der Banken die Bargeldsurrogate sogar dort, wo ihre im Gegensatz zum Bargeldhandwechsel hohen Kosten prohibitiv sein müßten, nämlich bei Kleinbeträgen, immer größeres Ausmaß annehmen, daß das auch bei niedrigen Zinsen der Fall sein wird.
Da täuschen sie sich aber. In dem Moment, wo Bargeld wegen zu niedrigen Zinsen nicht mehr investiert wird, werden auch Geldguthaben nicht mehr investiert. Wenn niemand mehr einen »dritten Mann« finden kann, der die Zinsen zahlen kann, bewegt sich auch das sogenannte »Buchgeld« nicht mehr. Von einem Unterlaufen der Umlaufsicherung kann also gar keine Rede sein. Auch das hat Gesell schon gesagt. Er sagte, daß bei 0% Zinsen Handelswechsel und andere Kreditinstrumente vom Markt verschwinden werden.
Bei so klaren und einfachen Zusammenhängen kann man den Verdacht nicht loswerden, daß all diese Leute, die auf der Buchgeldfrage herumreiten nur eine Agenda haben. Sie wollen die Möglichkeit eines alternativen Tauschmittels mit umlaufgesicherten Bargeld wie in Wörgl als undurchführbar hinstellen.
Damit verunsichern sie manche Leute, die besser daran täten so ein Geld vorzubereiten, um bei der nächsten Deflation gerüstet zu sein, denn das ist der einzige Weg, der sie ohne Krieg überwinden könnte. Auf eine staatliche Einführung von Freigeld zu warten ist sinnlos.
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:44:53 Uhr zu
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15) Die wirksame Geldmenge!
Der ewige Streit darum, was zur Geldmenge gehört, wird wohl nie aufhören, bevor man nicht einen sauberen Unterschied macht und die Geldmenge als Teil einer Funktion ansieht.
Wer immer die Geldmenge losgelöst von ihrer Umschlaghäufigkeit betrachtet, kann zu keinen vernünftigen Ergebnissen kommen. Wer immer sich Geld als statische Masse vorstellt und ihr Verhältnis zu den Warenströmen nicht so sieht, daß der Warenstrom nur einmal fließt und daß die Waren dann vom Markt verschwinden während Geld, gleich ob in körperlicher Form oder als Zahl auf einem Konto mit verschiedenen Besitzern immer wieder dort aufscheint.
Ware ist nur Ware solange sie als Angebot auf dem Markt ist und verliert in dem Augenblick ihren Warencharakter als sie den Endverbraucher erreicht. Dann ist sie Gebrauchsgut geworden.
Die Zahl auf einem Konto ist, so gesehen, genau so wenig ein Bestandteil der WIRKSAMEN Geldmenge als der im Sparstumpf steckende Geldschein. Es gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge wenn es immer wieder (mit wechselnden Besitzern) als Nachfrage auf dem Markt auftritt.
Die Quantitätstheorie des Geldes stellt Geld deshalb auch als Geldmenge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit dar. Prinzipiell sind da auch die unbeweglichen und damit unwirksamen Teile der Geldmenge enthalten, weil eben unbewegliches Geld die DURCHSCHNITTLICHE Umlaufgeschwindigkeit senkt.
Nun ist die Frage, was man zur Geldmenge rechnen soll schon viel leichter zu lösen und ob man nun nur Bargeld als Geldmenge ansieht und Giroüberweisungen als körperlosen Umlauf ansieht, wie ich es der einfacheren Verständlichkeit wegen tue oder Giroguthaben zur Geldmenge rechnet, wie es bei vielen Nationalökonomen üblich ist (M1) ist relativ bedeutungslos. Man muß sich allerdings darüber klar sein, daß Giralgeld eine andere Umlaufgeschwindigkeit als Bargeld hat und darf deshalb nicht einfach Bargeld und Giroguthaben als M1 addieren mit der Annahme, daß es sich um gleich wirksames Geld handelt.
Wirksames Geld ist Menge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit also
G x U. Wenn man also ganz genau sein will, müßte man M1 trennen in G1 (Bargeld) und G2 (Giralgeld) mit entsprechenden Umlaufgeschwindigkeiten U1 und U2 und statt G x U, (G1 x U1 + G2 x U2). Man kann bargeldlosen Verkehr aber auch anders einbeziehen.
Th.Christen hat schon vor 70 Jahren für Geld die Formel G x U (1 + h) gebraucht, wobei h für Handelscharakteristik steht und darstellt, daß je nach Entwicklung des Bankwesens mehr oder weniger Geldbewegungen bargeldlos gemacht werden. Je entwickelter das Bankwesen ist desto mehr bargeldloser Verkehr kann auf einer dünnen Bargeldgrundlage aufgebaut werden und desto labiler wird das ganze System und wer den Geldkreislauf nun losgelöst von den dazu gehörigen Warenfluß getrachtet, könnte zu der Meinung kommen, daß man auf diese geringfügige Bargeldmenge auch noch verzichten könne. Das kann man vielleicht auch, aber dann muß man auch auf die Marktwirtschaft verzichten. Tatsächlich verändert sich die Handelscharakteristik, also das Verhältnis von baren und unbaren Geldbewegungen nur sehr langsam. Nur bei einer Depression verlangsamen sich die unbaren Bewegungen wesentlich schneller als die Barbewegungen.
Bargeldlose Geldbewegungen ersetzen Geldbewegungen des Bargelds aber Geldguthaben sind eben Geldguthaben und nicht Geld. Wenn man erst einmal anfängt Geldguthaben zur Geldmenge zu rechnen gibt es keinen einleuchtenden Grund nicht auch Sparguthaben dazuzurechnen und bald hat man einen derart nebulösen Geldmengenbegriff, daß man nichts mehr damit anfangen kann und zum Schluß alles dazu rechnet, was zu Geld gemacht werden kann.
Die Absurdität einer solchen Anschauung, kann man an Hand der Sparkonten recht leicht nachweisen. Es handelt sich da um Summen, welche die Bargeldmenge um eine Vielfaches übertreffen, aber, man kann, mit gewissen Beschränkungen sich dafür Bargeld geben lassen. Was würde aber passieren, wenn das alle Sparer tun würden?
Woher würden die Banken das dafür nötige Bargeld nehmen?
Dasselbe, wenn auch in etwas geringeren Ausmaß gilt auch für die Girokonten. Ohne das Überbringerpapier Geld auf dem preisbestimmenden Endverbrauchermarkt, können sich keine gerechten Preise bilden. Diese Preise sind aber die Grundlage des Geldwertes. Sie machen erst das Geld zu einem Wertmesser.
Hohe Preise für ein bestimmtes Gut senden das Signal, daß dieses Gut knapp ist und daß man gut verdienen kann es zu erzeugen und anzubieten. Niedrige Preise für ein bestimmtes Gut zeigen den Anbieter des Gutes, daß er sich besser einer anderen Beschäftigung zuwenden soll. Es zeigt ihm, daß das Angebot dieses Gutes zu hoch ist, es also ein Überangebot daran gibt.
Auf einem freien Markt bilden sich so die Preise nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Gibt es ein Überangebot bei einem Artikel, sinkt sein Preis. Gibt es einen Mangel bei einem anderen Artikel, steigt sein Preis. Kurzfristig können allerdings Monopole und Monopolpreise das Preissystem verzerren.
Genau dasselbe gilt aber auch für das Geld. Gibt es zuviel davon, steigen im Allgemeinen die Preise der Güter. (Wohl bemerkt, im Allgemeinen, die Preise einzelner Güter können trotzdem sinken.) Gibt er zu wenig Geld, sinken die Preise im Allgemeinen. Die Quantitätstheorie des Geldes zeigt diese Zusammenhänge sehr gut und meine Waage als graphische Darstellung dieser Theorie auch.
Die Bedeutung und der Wert der Nummern auf den Konten, ist so vom Bargeld und seinem Wert auf dem Markt abhängig und auch hier sind es Monopole, die zeitweilige Preisverzerrungen verursachen können.
Wer Umsätze zwischen Kreditformen, die ohne Bezug auf Warenbewegungen geschehen und die praktisch nichts anderes sind als (meistens spekulative) Geldmarktumsätze zum Geldumlauf rechnet, kann nicht sehen, daß diese Umsätze prinzipiell nichts anderes sind als Umtausch eines Geldsurrogates für ein anderes wie der Umtausch eines 20 Dollarscheines für vier 5 Dollarscheine.
Diese Umsätze, welche ein vielfaches der mit dem Warenstrom als Bezahlung verbundenen Geldbewegungen ausmachen, sind aber für ihre Wertmessung von echten mit der Waren und Dienstleistungsbezahlung verbundenen Geldbewegungen abhängig. Hier und nirgendwo anders wird der Wert des Geldes bestimmt.
Alles Geld gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge, wenn es kaufend auf dem Waren und Dienstleistungsmarkt auftritt.
So ist es ein belustigendes Schauspiel, die 98% der Bewegungen auf dem Geldmarkt zu sehen, auf die alle wie gebannt starren, während die 2% welche mit Warenbewegungen verbunden sind im Verein mit den »geringfügigen« Bargeldbewegungen, welche heute »nur« mehr als Kaufsummen für Güter und Leistungen gebraucht werden den wahren Wert des Geldes bestimmen, von dem es abhängig ist, was man für die Zahlen auf den Konten wirklich kaufen kann.
Unsere Geldmengentheoretiker sollten einmal darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn »ihre« Geldmenge auf dem Gütermarkt wirklich kaufend auftreten würde....
Silvio Gesell erklärte die Sache noch viel einfacher, indem er einfach Geldguthaben als Kreditverhältnisse nahm und dann einfach die durch Kredit vom Markt genommenen Waren vom Warenangebot abzog. Genial einfach: P = GxU/W-K. Wenn man also U verstetigen kann und die Bargeldmenge genau kontrollieren kann, ist es auch möglich bei jeder auch immer angebotenen Warenmenge den allgemeinen Preisstand stabil zu halten - ohne wenn und aber.
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:46:41 Uhr zu
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17) Gold und Silberpreise und warum Gold so viel wert ist.
Gleich anfangs bemerkt wollen wir feststellen, daß sich auch der Preis des Goldes und Silbers nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage bildet, wenn auch wie bei allen Preisen Monopole, die nichts anderes sind als Ausschaltung der Konkurrenz preisverzerrend wirken können. Bei Gold und Silber war es geschichtlich so, daß es ein Preisverhältnis zwischen eins zu 12 bis 18 gab solange Silber auch Währungsmetall war und erst nach der Demonetisierung des Silbers fiel der Silberpreis , so daß er jetzt zwischen eins zu 50 bis 60 schwankt.
Als Silber als Währungsmetall nicht mehr verwendet wurde ging eben die Nachfrage danach zurück und das führte dazu, daß es nur mehr ein Viertel seines einstigen Preises erzielen konnte.
Gold hat derzeit eine eigenartige Zwitterstellung. Seit 1971 ist es praktisch nicht mehr ein Währungsmetall, hat aber seinen realen Preis einigermaßen halten können, weil die Nationalbanken ja kein Interesse daran haben, durch massive Verkäufe den Wert ihrer Bestände zu verringern. Der angebliche Wert der Währungsreserven gibt ihnen auch wirtschaftliche Macht, die sie gegen die Regierungen ausspielen können. In der breiten Masse und auch bei einigen älteren Nationalökonomen ist die Mystik des Goldes als eine Art Goldwahn noch verbreitet, der dem an sich außer für Zahnfüllungen und elektrischen Kontakten nutzlosen Metall einen vom Gesetz von Angebot und Nachfrage angeblich unabhängigen Wert verleiht.
Wenn sich allerdings herumsprechen würde, daß Gold nicht nur unnötig als Währungsgrundlage ist, sondern sogar schädlich, könnte sein Preis, wie es der Preis des Silbers tat, noch recht weit in den Keller gehen. Das heißt aber nicht, daß Gold nicht auch durch Spekulation noch einen sagenhaften Höhenflug erleben könnte. Das geschah auch in den Jahren vor 1980 schon einmal.. Seit dem damaligen Höchststand verlor Gold zwei Drittel seines nominellen Wertes. Dazu kommt noch, daß in den zwanzig Jahren seit damals auch das Geld die Hälfte seines Wertes verlor. Gold hat somit nur mehr ein Sechstel des Wertes von dem am Gipfelpunkt der Spekulation.
Die damalige Spekulationswelle war übrigens bei Silber durch den Cornerversuch der Brüder Hunt relativ noch größer. Ich habe die genauen Zahlen vergessen, aber eine Geschichte ist vielleicht sehr lehrreich für Goldspekulanten und solche, die es werden wollen. Damals liefen in Österreich, wie in vielen anderen Ländern der Welt noch silberne Scheidemünzen um, deren Metallwert ein Mehrfaches ihres nominellen Wertes betrug. Ich sammelte deshalb alle, die in meine Hände kamen und da ich ja geschäftlich mit der Scheideanstalt Ögussa zu tun hatte, wollte ich ihnen ein paar Kilo davon so ziemlich beim Höchstpreis verkaufen. Und siehe da, obwohl ich Kunde dort war und sie mir liebend gern alles Gold und Silber , das sie hatten, selbst auf Kredit verkauft hätten, war ihre einzige Antwort: „Wir kaufen derzeit kein Silber!". Hätte ich ihnen Gold angeboten, wäre die Antwort dieselbe gewesen. Für mein Gold hatte ich aber Käufer, die mir den Faconwert der Schmuckstücke auch bezahlten. Ögussa hätte ja nur den Bruchgoldwert bezahlt, wenn sie überhaupt eines gekauft hätten.
Nun, 20 Jahre später, ist in den Zwischenzeit Ögussa pleite gegangen und die meisten Käufer meines Goldes von damals sind auch nicht mehr im Geschäft.
Damals glaubten alle, daß Gold und Silber nur aufwärts gehen könnten und dasselbe tun sie auch heute. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Es ist eine Möglichkeit! Die Dummheit der Menschen ist grenzenlos! Ich will nur zeigen, daß es da auch eine andere, unerwartete Seite geben kann. Und ich will den Spekulanten auch zeigen, daß zwar die Dummen nie aussterben, daß sie aber jemand brauchen, der glaubt daß das wertlose Zeug noch mehr wert werden wird und sie davon profitieren können, wenn sie es ihnen abnehmen. Die Ögussa glaubte bei meinen Silbermünzen anscheinend nicht mehr, daß bei dem Preis noch ein Profit drinnen wäre. Trotz dieser Vorsicht gingen sie aber später doch pleite und ich habe die Silbermünzen noch immer. Bisher brauchte ich sie noch nie als Fluchtkapital und was sie mich damals kosteten sind sie heute auch noch spielend wert und ich war seither nie so knapp bei Kasse, daß ich sie verscheuern hätte müssen. Sie sind in Wirklichkeit ja auch nur eine Kleinigkeit.
Um Kleinigkeiten handelt es sich aber z.B. bei Microsoft, Amacon oder Goldman Sachs sicherlich nicht. Da geht es um Summen, gegen die der gesamte Goldbestand der Welt zur Bedeutungslosigkeit verblaßt.
Nun ist aber Silber und Gold etwas Reales, wenn auch immens überbewertet für das reale Leben, denn Gold oder Silber kann man nicht essen und auch als warme Kleidung oder sonstiger Schutz gegen das Wetter sind sie denkbar ungeeignet, aber gegen den Wert eines Buchladens, der nie einen Profit abwarf, spricht immerhin uralte Wertmystik. Was Computer software wert sein wird, wenn es ums nackte Überleben geht ist auch noch die Frage und der Papierwert einer Firma, die schon beim Krach 1929 gezeigt hat, wieviel sie in Wirklichkeit wert war, macht mich sehr bedenklich, ob sie nicht in Wirklichkeit noch schnell Dumme finden wollen, die ihnen für etwas, was praktisch wertlos ist noch etwas geben, was sie, wie sagen sie doch so schön, wo sicher anlegen wollen. Da frage ich mich, warum sie überhaupt verkaufen? Wenn die Firma so viel wert ist, warum wollen sie dann verkaufen? Ich glaube nicht, daß sie mit dem Geld dann bei Amacon.com einsteigen werden. Gold oder Silber kaufen können sie auch nicht. Es gibt gar nicht so viel davon auf der Welt.
Wie sagen doch die Börsianer? Sie handeln nicht mit jetzigen Werten, sondern mit zukünftigen. Ich denke sie handeln eher mit Luftblasen und Pfeifenträumen und das böse Erwachen und der Katzenjammer ist nicht mehr fern in der Zukunft von der sie erwarten, daß ein Buchladen Billiarden wert sein wird..
Ich habe schon einmal geschrieben, daß auch der Dollar trotz gigantischen Schulden nur deshalb noch etwas wert ist, weil niemand die Probe macht und wirklich etwas dafür kaufen will. Die Leute mit den großen Dollarvermögen und die Staaten, die den Dollar als Währungsreserve liegen haben, wollen weiterhin glauben, daß ihr Papier etwas wert sei und solange sie es behalten, können sie auch so träumen.
Die Schulden der US. allein sind bei heutigen Preisen so hoch, wie das fünffache der gesamten auf dieser Welt bisher geschürften Goldmenge.
Da sind noch nicht einmal die Schulden der einzelnen Bundesstaaten dazu gerechnet und im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft sind die meisten anderen Länder der Welt im selben lecken Boot.
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:39:28 Uhr zu
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7) Geld, Tauschmittel oder Wertaufbewahrungsmittel?
Um es gleich am Anfang zu sagen, Geld kann nicht beides gleichzeitig sein. Besser gesagt dasselbe Geld kann nicht beides sein, wohl aber können ein Teil der Geldmenge als Schatzmittel ge(miß)braucht werden. Da es aber keinen Unterschied zu erkennen gibt, weil der Geldschein, der im Tresor liegt nicht anders ausschaut als der umlaufende sind die Grenzen verwischt und niemand kann sagen welcher Teil der Geldmenge seine Arbeit als Tauschmittel tut.
Leider ist das aber nicht nur ein theoretisches Problem sondern entscheidend für den Ablauf der Wirtschaft. Nur die tatsächlich umlaufende Geldmenge und ihr Verhältnis zu den Warenströmen bestimmt den allgemeinen Preisstand und damit den Wert des Geldes. Potentiell kann aber das als Wertaufbewahrung benützte Geld jederzeit auch wieder zum Tauschmittel werden und damit das Verhältnis zwischen Waren und wirksamen Geld verändern. Zu viel Geld bedeutet aber Inflation und wird das von anderen Besitzern von als Wertaufbewahrung gehaltenen Geld bemerkt, stürzen sie damit auch auf den Markt und die Inflationsspirale beginnt sich noch schneller zu drehen.
Solange allerdings nur wenig Geld aus den Geldguthaben nachfragend auf den Gütermarkt strömt, läßt sich die Illusion erhalten, daß diese Geldguthaben das wert sind, was das umlaufende Geld am Markt wert ist und die Geldbesitzer sind zufrieden und erfreuen sich weiter an dem Traum, daß die Guthaben auf den Konten wirklich so viel wert sind. Sie werden in diesen Glauben dadurch bestärkt, daß sie ja jederzeit etwas davon abheben können und sich reale Dinge mit dem Papier kaufen können. Erst wenn das viele Leute tun wollen, stellt sich ihr Irrtum heraus.
Dieselbe Illusion haben übrigens auch die Spieler an den Börsen. Weil niemand Aktien verkauft, die im Preis steigen, werden nur wenig verkauft. Die Börsenspieler sonnen sich im Wohlgefühl ihrer Papiergewinne und glauben, daß die Papiere wirklich so viel wert sind.. Erst wenn mehr Leute verkaufen als kaufen, fällt das Kartenhaus zusammen.
Beim Geld gibt es aber da noch einen anderen Haken. Die Leute haben ja dieses als Schatzmittel gebrauchte Geld meistens nicht im Tresor oder unter der sprichwörtlichen Matratze liegen, sondern sie oder ihre Bank haben es ausgeliehen um Zinsen zu bekommen. Wenn sie nun merken, daß dieser Schatz trotz durch die Zinsen nominal steigender Summe weniger wert wird, bleiben ihnen nur zwei Möglichkeiten. Sie können von ihren Schuldnern mehr Zinsen verlangen um das auszugleichen. Das wird auch getan, nur sind dem Grenzen durch die Zahlungsfähigkeit der Schuldner gesetzt.
Besonders bei den Staaten der dritten Welt stellt sich dann oft heraus, daß die Schulden sehr faul geworden sind und die Geldgeber und deren Banken verwenden dann ihre politische Macht und beeinflussen den Staat und damit den Steuerzahler für ihre Verluste aufzukommen. Wir sind allerdings nun auch am Ende dieser Methode angekommen, weil der einzige Steuerzahler, der Mittelstand, langsam aber sicher zermahlen wird.
Die wirklich Reichen und die großen internationalen Corperationen zahlen ja keine Steuern und die ganz Armen können keine zahlen und wollen noch dazu auch, genau so wie die großen Verlierer vom Staat, also vom Steuerzahler des Mittelstandes subventioniert werden. Immer mehr Mitglieder dieses Mittelstandes fallen aber nun auch aus. Entweder treibt sie der Steuerdruck in die Pleite und sie enden bei den Armen, oder sie geben freiwillig den ungleichen Kampf auf und versuchen mit den geretteten Resten ihres Vermögens ein ruhiges Leben zu führen.
Die zweite Möglichkeit ist die, das Geld einzutreiben und reale Güter dafür zu kaufen. Auch das wird gemacht und oft enden dann die Geldgeber mit den realen Gütern ihrer Schuldner ab, die sie ihnen in Zwangsverkäufen billig abgenommen haben. Ein wahrhaft erbauliches Spiel, welches ein Geld ermöglicht, das als Wertaufbewahrungsmittel benützt werden kann.
Von den Deflationszeiten, wo Geldrückzug fallende Preise und damit Krise und Abeitslosigkeit erzwang wollen wir erst gar nicht reden, aber auch hier ist es dasselbe Geld, welches seinen Dienst als Tauschmittel verweigert, weil es als Wertaufbewahrungsmittel einen größeren Vorteil durch fallende Preise hat.
So geht es seit Jahrtausenden und niemand will sehen, daß dieses Geld einen Konstruktionsfehler hat. »Money does not matter« sagen sie und beziehen dafür noch gute Gehälter als Professoren der Wirtschaftswissenschaften. Kein Historiker kann erklären, warum die alten Zivilisationen untergingen und daß es an diesem Geld liegen könnte, sehen sie als Vertreter der „höheren» Wissenschaften natürlich auch nicht und die Religionen sehen die Schuld an der «Sündhaftigkeit" der Menschen., nur nicht dort wo sie wirklich ist. Im unscheinbaren Konstruktionsfehler unseres Tauschmittels, des Geldes, welches erlaubt, daß es straflos als Wertaufbewahrungsmittel gebraucht werden kann.
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