Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Freigeld«
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:40:10 Uhr zu
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8) Wer wird bei 0 % Zinsen noch sparen?
Ein oft gebrauchtes Argument gegen eine zinsfreie Wirtschaft ist es, daß niemand mehr sparen würde, wenn er keine Zinsen mehr bekommt und daß damit eine Ansammlung von Kapital für notwendige Infrastrukturverbesserungen unmöglich gemacht worden wäre. Wie schaut es aber in Wirklichkeit aus?
Die Menschen sparen aus tausenderlei Gründen und nicht nur, weil sie dafür Zinsen bekommen, die in unseren heutigen System sehr oft samt dem gesparten Geld wertlos werden. Sehen wir was der olle Gesell dazu zu sagen hat:
„Wenn nun jemand Ersparnisse macht, d. h. mehr Waren erzeugt als verbraucht, und findet einen, dem er den Überschuß unter der Bedingung verleihen kann, daß ihm seine Ersparnisse ohne Zins, aber auch ohne Verluste, nach Jahr und Tag erstattet werden, so ist das für den Sparer ein außerordentlich vorteilhafter Handel. Spart er doch die Unterhaltungskosten seiner Ersparnisse. Er gibt 100 Tonnen frischen Weizen in seiner Jugend, und im Alter erhält er 100 Tonnen frischen Weizen gleicher Güte zurück. (Siehe die Robinsongeschichte S. 309 ff.)
Die einfache, zinsfreie Rückerstattung des ausgeliehenen Spargutes enthält also, sobald wir nur das Geld aus dem Spiele lassen, eine recht bedeutende Leistung von seiten des Schuldners oder Borgers, nämlich die Kosten der Aufbewahrung des geliehenen Spargutes. Diese Kosten müßte der Sparer selbst tragen, wenn er niemand fände, der ihm die Ersparnisse abnimmt. Freilich verursachen die geliehenen Güter dem Borger keine Aufbewahrungskosten, weil er diese (z. B. entliehenen Saatweizen) in der Wirtschaft verbraucht, aber diesen Vorteil, der eigentlich ihm selbst gehört, überträgt der Borger im zinsfreien Darlehen ohne Gegenleistung auf den Verleiher. Wären die Verleiher zahlreicher als die Borger, so würden sich die Borger genannten Vorteil in der Form eines Abzuges am Darlehen (negativen Zinses) bezahlen lassen."( End Quote)
Ich finde, damit ist die Frage beantwortet und die Notwendigkeit von Aufbewahrungskosten für das Bargeld zumindest impliziert. Solange es nämlich nicht mit Kosten belastet wird, die den Nachteil des Warenbesitzes ausgleichen, wird es immer Zins ( d.i. arbeitsloses Einkommen) erpressen können. Und solange es einen Zins erpressen kann, wird dieser Zins auch auf das Realkapital übertragen durch die einfache Tatsache daß niemand etwas das ihm arbeitsloses Einkommen bringt gegen etwas austauscht das dieses nicht tut. Oder in anderen Worten: niemand investiert in etwas, was nicht zumindest die gleichen Zinsen abwirft als das Geld. Wann wirft aber Realkapital Zinsen ab, die über Amortisation und Wiederbeschaffung hinausgehen?
Nur wenn ein Mangel daran herrscht! Das sich nicht für Investitionen zur Verfügung stellende Geld verewigt auf diese Weise den Mangel in dieser Welt.
Gesell selbst stellt das so dar:
„Es ist also klar: das sogenannte Realkapital muß Zins abwerfen, weil es nur durch Ausgeben von Geld zustande kommen kann, und weil dieses Geld Kapital ist. Das sog. Realkapital besitzt nicht, wie das Geld, eigene zinserpressende Machtmittel. Es handelt sich bei diesen sogenannten Realkapitalien, genau wie bei den Waren, um vom Geld eigens zu diesem Zweck geschaffene und erzwungene Marktverhältnisse, um eine selbsttätig wirkende, künstliche Beschränkung in der Erzeugung sogenannter Realkapitalien, so daß deren Angebot niemals die Nachfrage decken kann." (End Quote)
So klar sah er schon vor dem ersten Weltkrieg die Zusammenhänge und fand auch den Weg, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und er schrieb seine ersten Erkenntnisse schon im vorigen Jahrhundert in Argentinien nieder und veröffentlichte sie. Über 100 verlorene Jahre!
Was hat die Menschheit in diesen 100 Jahren erleiden müssen, nur weil sie Gesell nicht beachtete und was wird sie noch weiter leiden müssen, obwohl das Wunder von Wörgl, Gesells Wunder, ihnen gezeigt hat wie einfach es wäre Krisen und Arbeitslosigkeit zu überwinden?
Realkapital ist nur durch den Mangel daran Kapital, genau so wie ein Monopol nur ein Monopol ist, weil es einen Mangel an anderen Anbietern und Konkurrenten gibt.
Wenn man die Vormacht des Geldes beseitigt, kann durch unbehinderte Arbeit der Realkapitalmangel überwunden werden! Mit einem Geld in der heutigen und seit Beginn der Geschichte unveränderter Form geht das nicht, weil das Geld immer dann streikt, wenn Kapitalfülle den Zins unter 3% senkt.
Diese Streikfähigkeit muß dem Geld genommen werden und es genügt nicht, es nur durch dosierte Inflation in die Wirtschaft zu treiben. Die Übermacht des Geldes erzwingt dann eine zusätzliche Inflationsprämie und Zinssätze in manchmal undenkbaren Höhen. ( bis 40%, Mexico,Brasilien). Der Verdoppelungseffekt durch Zins und Zinseszins ist dann unter 2 Jahren. Es ist schon schlimm genug, daß sich bei 3.6% alle zwanzig Jahre die Schulden verdoppeln und bei 7.2% in zehn Jahren.
Nein, der Hebel muß schon direkt beim Geld angesetzt werden. Da hilft kein wenn und aber.
Mit einer angenommenen Umlaufgebühr von 5% und einer angenommenen Umlaufgeschwindigkeit von 500 mal im Jahr ( die wurde in Wörgl erreicht) sind die wahren Kosten für den einzelnen verschwindend gering. Das Geld wird ja 500 mal weitergegeben und nur einmal belastet. Das ist gerade ein Promille. Nur derjenige, dar das Geld ein ganzes Jahr zurückhält, wird mit den vollen Kosten von 5% belastet.
Damit ist auch das viel gebrauchte Argument, daß Bargeld sowieso keine Rolle mehr spiele und die Leute den Kosten der Umlaufsicherung durch bargeldlosen Verkehr ausweichen würden als das entlarvt, was es ist. Ein durchsichtiger Versuch Freigeld als unmöglich durchführbar hinzustellen. Ein Promille ist weniger als es kostet eine Buchung zu machen und zwar je nach Höhe der gebuchten Summe. Ein Promille ist ein Tausentstel, also durchschnittliche Kosten von einer Währungseinheit für eine Umsatz von 1000 Währungseinheiten und jetzt soll jemand kommen und soll sagen, daß eine Überweisung von 1000 DM nur eine DM kostet. Der Zinsverlust allein bis die Überweisung durchgeführt ist, macht ein Mehrfaches davon aus. Wer Freigeld dazu verwendet, wofür es verwendet werden soll, hat praktisch keine Kosten und nur der wird bestraft, der es aus Erpressungsgründen lange zurückhält.
Nein, macht euch keine Sorgen! Freigeld, einmal eingeführt, ist durch Sachzwänge nicht in Gefahr. Wörgl und Schwanenkirchen fielen der Macht des Staates zum Opfer und nichts anderen. Freigeld sollte deshalb entweder unter Billigung des Staates, der wir ja angeblich selbst sind in einer Demokratie, eingeführt werden oder ohne den Staat, zu einem Zeitpunkt, wenn der Staat andere Sorgen hat und sich nicht um lokale Währungen kümmern kann.
Ungeliebte EZB und Euroumstellung samt Y2K könnten so eine Sternstunde sein.
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:49:38 Uhr zu
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21) Gesell über die bereinigte Quantitätstheorie!
Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, daß Gesell den Einfluß des Giralgeldes nicht erkannt hat und daß eine Umlaufsicherung auf Bargeld allein nicht wirksam wäre.
Nun fand ich in einer Broschüre aus dem Jahre 1922 !?! (Die Ausbeutung, ihre Ursache und ihre Bekämpfung) eine Passage, die das Gegenteil beweist. Er schreibt da wie folgt:
/// Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, heute ein ganz irrationaler Begriff und Hauptfaktor der Preisbildung, der alle Bemühungen für eine wissenschaftliche Erklärung zu Schanden machte, wird mit dem Freigeld in eine Konstante verwandelt und braucht, weil sie eine Konstante geworden ist, überhaupt nicht mehr in Rechnung gezogen werden.
Die Quantitätstheorie, die als die bereinigte Quantitätstheorie bezeichnet wurde, gab von der Preisbildung die mathematische Formulierung:
G x U/W - K = P
Praktisch war damit nicht viel anzufangen, weil Umlaufgeschwindigkeit und Kredit unkontrollierbare willkürliche Größen waren und außerdem die Geldmenge durch die Deckungsvorschriften an ein Gut gebunden war, das Gold, dessen Beschaffung vom Zufall abhängig war.
Mit dem Freigeld wird die mathematische Formel der Preisbildung zurückgeführt auf die Formel, die der ursprünglichen, der sogenannten rohen oder naiven Quantitätstheorie zugrunde gelegt wurde, nämlich: Geldmenge geteilt durch die Warenproduktion gibt den Preis./// EQ
Bemerkenswert daran ist, daß er dabei Kredit ( also Giralgeld) wohl bei der bereinigten Quantitätstheorie anführt (K), ihn aber bei der, durch das Freigeld auf die ursprüngliche rohe Formel zurückgeführte Quantitätstheorie wieder fallen läßt. Er stellt die Tatsache, daß mit Freigeld Kredit bedeutungslos werden wird auch sonst mehrmals in seinen Schriften dar, hat also recht klar erkannt, daß er mit Freigeld kaum mehr preisbestimmende Wirkung haben wird.
Unsere Buchgeldleute glauben hingegen, weil heute bei Inflation und relativ hohen Zinsniveau und durch die aggressive Propaganda der Banken die Bargeldsurrogate sogar dort, wo ihre im Gegensatz zum Bargeldhandwechsel hohen Kosten prohibitiv sein müßten, nämlich bei Kleinbeträgen, immer größeres Ausmaß annehmen, daß das auch bei niedrigen Zinsen der Fall sein wird.
Da täuschen sie sich aber. In dem Moment, wo Bargeld wegen zu niedrigen Zinsen nicht mehr investiert wird, werden auch Geldguthaben nicht mehr investiert. Wenn niemand mehr einen »dritten Mann« finden kann, der die Zinsen zahlen kann, bewegt sich auch das sogenannte »Buchgeld« nicht mehr. Von einem Unterlaufen der Umlaufsicherung kann also gar keine Rede sein. Auch das hat Gesell schon gesagt. Er sagte, daß bei 0% Zinsen Handelswechsel und andere Kreditinstrumente vom Markt verschwinden werden.
Bei so klaren und einfachen Zusammenhängen kann man den Verdacht nicht loswerden, daß all diese Leute, die auf der Buchgeldfrage herumreiten nur eine Agenda haben. Sie wollen die Möglichkeit eines alternativen Tauschmittels mit umlaufgesicherten Bargeld wie in Wörgl als undurchführbar hinstellen.
Damit verunsichern sie manche Leute, die besser daran täten so ein Geld vorzubereiten, um bei der nächsten Deflation gerüstet zu sein, denn das ist der einzige Weg, der sie ohne Krieg überwinden könnte. Auf eine staatliche Einführung von Freigeld zu warten ist sinnlos.
Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:44:53 Uhr zu
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15) Die wirksame Geldmenge!
Der ewige Streit darum, was zur Geldmenge gehört, wird wohl nie aufhören, bevor man nicht einen sauberen Unterschied macht und die Geldmenge als Teil einer Funktion ansieht.
Wer immer die Geldmenge losgelöst von ihrer Umschlaghäufigkeit betrachtet, kann zu keinen vernünftigen Ergebnissen kommen. Wer immer sich Geld als statische Masse vorstellt und ihr Verhältnis zu den Warenströmen nicht so sieht, daß der Warenstrom nur einmal fließt und daß die Waren dann vom Markt verschwinden während Geld, gleich ob in körperlicher Form oder als Zahl auf einem Konto mit verschiedenen Besitzern immer wieder dort aufscheint.
Ware ist nur Ware solange sie als Angebot auf dem Markt ist und verliert in dem Augenblick ihren Warencharakter als sie den Endverbraucher erreicht. Dann ist sie Gebrauchsgut geworden.
Die Zahl auf einem Konto ist, so gesehen, genau so wenig ein Bestandteil der WIRKSAMEN Geldmenge als der im Sparstumpf steckende Geldschein. Es gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge wenn es immer wieder (mit wechselnden Besitzern) als Nachfrage auf dem Markt auftritt.
Die Quantitätstheorie des Geldes stellt Geld deshalb auch als Geldmenge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit dar. Prinzipiell sind da auch die unbeweglichen und damit unwirksamen Teile der Geldmenge enthalten, weil eben unbewegliches Geld die DURCHSCHNITTLICHE Umlaufgeschwindigkeit senkt.
Nun ist die Frage, was man zur Geldmenge rechnen soll schon viel leichter zu lösen und ob man nun nur Bargeld als Geldmenge ansieht und Giroüberweisungen als körperlosen Umlauf ansieht, wie ich es der einfacheren Verständlichkeit wegen tue oder Giroguthaben zur Geldmenge rechnet, wie es bei vielen Nationalökonomen üblich ist (M1) ist relativ bedeutungslos. Man muß sich allerdings darüber klar sein, daß Giralgeld eine andere Umlaufgeschwindigkeit als Bargeld hat und darf deshalb nicht einfach Bargeld und Giroguthaben als M1 addieren mit der Annahme, daß es sich um gleich wirksames Geld handelt.
Wirksames Geld ist Menge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit also
G x U. Wenn man also ganz genau sein will, müßte man M1 trennen in G1 (Bargeld) und G2 (Giralgeld) mit entsprechenden Umlaufgeschwindigkeiten U1 und U2 und statt G x U, (G1 x U1 + G2 x U2). Man kann bargeldlosen Verkehr aber auch anders einbeziehen.
Th.Christen hat schon vor 70 Jahren für Geld die Formel G x U (1 + h) gebraucht, wobei h für Handelscharakteristik steht und darstellt, daß je nach Entwicklung des Bankwesens mehr oder weniger Geldbewegungen bargeldlos gemacht werden. Je entwickelter das Bankwesen ist desto mehr bargeldloser Verkehr kann auf einer dünnen Bargeldgrundlage aufgebaut werden und desto labiler wird das ganze System und wer den Geldkreislauf nun losgelöst von den dazu gehörigen Warenfluß getrachtet, könnte zu der Meinung kommen, daß man auf diese geringfügige Bargeldmenge auch noch verzichten könne. Das kann man vielleicht auch, aber dann muß man auch auf die Marktwirtschaft verzichten. Tatsächlich verändert sich die Handelscharakteristik, also das Verhältnis von baren und unbaren Geldbewegungen nur sehr langsam. Nur bei einer Depression verlangsamen sich die unbaren Bewegungen wesentlich schneller als die Barbewegungen.
Bargeldlose Geldbewegungen ersetzen Geldbewegungen des Bargelds aber Geldguthaben sind eben Geldguthaben und nicht Geld. Wenn man erst einmal anfängt Geldguthaben zur Geldmenge zu rechnen gibt es keinen einleuchtenden Grund nicht auch Sparguthaben dazuzurechnen und bald hat man einen derart nebulösen Geldmengenbegriff, daß man nichts mehr damit anfangen kann und zum Schluß alles dazu rechnet, was zu Geld gemacht werden kann.
Die Absurdität einer solchen Anschauung, kann man an Hand der Sparkonten recht leicht nachweisen. Es handelt sich da um Summen, welche die Bargeldmenge um eine Vielfaches übertreffen, aber, man kann, mit gewissen Beschränkungen sich dafür Bargeld geben lassen. Was würde aber passieren, wenn das alle Sparer tun würden?
Woher würden die Banken das dafür nötige Bargeld nehmen?
Dasselbe, wenn auch in etwas geringeren Ausmaß gilt auch für die Girokonten. Ohne das Überbringerpapier Geld auf dem preisbestimmenden Endverbrauchermarkt, können sich keine gerechten Preise bilden. Diese Preise sind aber die Grundlage des Geldwertes. Sie machen erst das Geld zu einem Wertmesser.
Hohe Preise für ein bestimmtes Gut senden das Signal, daß dieses Gut knapp ist und daß man gut verdienen kann es zu erzeugen und anzubieten. Niedrige Preise für ein bestimmtes Gut zeigen den Anbieter des Gutes, daß er sich besser einer anderen Beschäftigung zuwenden soll. Es zeigt ihm, daß das Angebot dieses Gutes zu hoch ist, es also ein Überangebot daran gibt.
Auf einem freien Markt bilden sich so die Preise nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Gibt es ein Überangebot bei einem Artikel, sinkt sein Preis. Gibt es einen Mangel bei einem anderen Artikel, steigt sein Preis. Kurzfristig können allerdings Monopole und Monopolpreise das Preissystem verzerren.
Genau dasselbe gilt aber auch für das Geld. Gibt es zuviel davon, steigen im Allgemeinen die Preise der Güter. (Wohl bemerkt, im Allgemeinen, die Preise einzelner Güter können trotzdem sinken.) Gibt er zu wenig Geld, sinken die Preise im Allgemeinen. Die Quantitätstheorie des Geldes zeigt diese Zusammenhänge sehr gut und meine Waage als graphische Darstellung dieser Theorie auch.
Die Bedeutung und der Wert der Nummern auf den Konten, ist so vom Bargeld und seinem Wert auf dem Markt abhängig und auch hier sind es Monopole, die zeitweilige Preisverzerrungen verursachen können.
Wer Umsätze zwischen Kreditformen, die ohne Bezug auf Warenbewegungen geschehen und die praktisch nichts anderes sind als (meistens spekulative) Geldmarktumsätze zum Geldumlauf rechnet, kann nicht sehen, daß diese Umsätze prinzipiell nichts anderes sind als Umtausch eines Geldsurrogates für ein anderes wie der Umtausch eines 20 Dollarscheines für vier 5 Dollarscheine.
Diese Umsätze, welche ein vielfaches der mit dem Warenstrom als Bezahlung verbundenen Geldbewegungen ausmachen, sind aber für ihre Wertmessung von echten mit der Waren und Dienstleistungsbezahlung verbundenen Geldbewegungen abhängig. Hier und nirgendwo anders wird der Wert des Geldes bestimmt.
Alles Geld gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge, wenn es kaufend auf dem Waren und Dienstleistungsmarkt auftritt.
So ist es ein belustigendes Schauspiel, die 98% der Bewegungen auf dem Geldmarkt zu sehen, auf die alle wie gebannt starren, während die 2% welche mit Warenbewegungen verbunden sind im Verein mit den »geringfügigen« Bargeldbewegungen, welche heute »nur« mehr als Kaufsummen für Güter und Leistungen gebraucht werden den wahren Wert des Geldes bestimmen, von dem es abhängig ist, was man für die Zahlen auf den Konten wirklich kaufen kann.
Unsere Geldmengentheoretiker sollten einmal darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn »ihre« Geldmenge auf dem Gütermarkt wirklich kaufend auftreten würde....
Silvio Gesell erklärte die Sache noch viel einfacher, indem er einfach Geldguthaben als Kreditverhältnisse nahm und dann einfach die durch Kredit vom Markt genommenen Waren vom Warenangebot abzog. Genial einfach: P = GxU/W-K. Wenn man also U verstetigen kann und die Bargeldmenge genau kontrollieren kann, ist es auch möglich bei jeder auch immer angebotenen Warenmenge den allgemeinen Preisstand stabil zu halten - ohne wenn und aber.
Max van der Moritz schrieb am 7.1. 2003 um 14:24:28 Uhr zu
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Vieles wird mit Freigeld anders sein aber nicht alles. Es wird sicher auch Gogokonten und Gogoüberweisungen geben und nur Kredite, besonders Konsumentenkredite werden viel von ihrer Bedeutung verlieren. Am Anfang, solange Gogos nur lokales Tauschmittel sein werden, wird einiges weiter mit dem anderen Geld gemacht werden und die Gogos werden nur als eine Art Indexklausel verwendet werden. Erst später wird das bei Bedarf geändert werden. Sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen, ist vielleicht für einen Gogomeister wichtig, aber die Benützer der Gogos brauchen sich mit solchen Gedanken gar nicht abgeben. Alles was sie tun sollen, ist, daß sie die Gogos gebrauchen und ihren Vorteil von einem umlaufenden und kaufkraftstabilen ehrlichen Tauschmittel genießen.
Wie kauft man ein Auto oder ein Haus mit Gogos?
Manchmal wird die Frage gestellt, wie man mit so wenigen Gogos im Umlauf größere Summen zahlen kann. Diese Frage hätte man auch in Wörgl stellen können. Wie wurden dort mit nur 5,000 Schilling Wörgler Geld Millionen umbesetzt und bezahlt? Die einfache Antwort darauf ist die, daß umlaufgesichertes Bargeld umläuft.
Man braucht gar keine Gogoscheine, um ein Auto oder Haus auf Gogobasis zu kaufen, genau so wenig, wie man einen Indexgeld haben muß, um einen Indexvertrag zu machen. Man zahlt einfach mit normalem Geld oder Geldüberweisungen, deren Summe mit Hilfe des Indexes errechnet wird. Hat man nicht genug Gogoscheine für eine fällige Zahlung, zahlt man einfach mit dem jeweiligen Gegenwert in einer beliebigen anderen Währung. Im Falle der Gogos ist es da wahrscheinlich die Erstwährung des jeweiligen Landes, in dem die Gogos als lokale kaufkraftbeständige Zweitwährung umlaufen. Der Gogostandard ist dann nichts anderes als eine Indexklausel, die verwendet wird, weil sie den Kaufkraftunterschied ausgleicht.
Wie viele Gogoscheine im Umlauf sein werden, wird sich ergeben. Es werden genau so viele sein, wie gebraucht werden. Nicht mehr und nicht weniger. Werden Autokäufer oder Verkäufer Gogoscheine verwenden, werden es mehr sein, als wenn die Gogoscheine nur für Dinge des täglichen Gebrauchs verwendet werden. Für Verträge und bargeldlosen Zahlungsverkehr braucht man die Gogoscheine nicht, genau so wenig wie man heute Bargeld braucht.
Gogoscheine, Gogokonten und Gogoverträge werden sich mit genau der Geschwindigkeit ausbreiten als notwendig ist, um das versagende andere Geld samt seinen Konten und Verträgen zu ersetzen. Solange das andere Geld noch einigermaßen seine Aufgabe erfüllt, ist das vielleicht nicht so schnell, als sich das Wörgler Geld ausgebreitet hätte. Es ist auch nicht notwendig, nur sollten Gogos schon in ausreichendem Maß in Umlauf sein, wenn das andere Geld entweder durch Deflation oder Hyperinflation als Tauschmittel versagt. In der Zeit von Wörgl hatte das andere Geld durch Deflation schon weitgehend versagt und deshalb war es auch zu spät, um mehr als einen lokalen Erfolg zu erreichen. Die geschlossenen Fabriken konnten mangels Absatz in weiter entfernte Gebiete, welche ja kein Wörgler Geld hatten, nicht mehr eröffnet werden. Der Erfolg des Experimentes mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 25 % war trotzdem beachtlich. Nicht umsonst wollten so viele Leute sich am Wunder von Wörgl beteiligen.
Dieses Mal sollte nicht so lange gewartet werden. Die Rettungsboote sollten beim Untergang der Titanik schon fahrbereit sein. Es sollten auch Kredite und Sparkonten auf Gogobasis in Platz sein. Kredite werden mit Freigeld keine so große Rolle spielen als heute. Sie müssen dann ja nicht mehr wie heute das auf dem Markt fehlende Bargeld ersetzen aber im Prinzip wird es sie genau so geben. Später werden allerdings weniger oder sogar keine Zinsen dafür mehr bezahlt werden. Das wird die wesentlichste Veränderung sein. Das Geld als Tauschmittel wird ja nicht abgeschafft, wie es sich die Kommunisten vorstellten und heute noch teilweise vorstellen.
Manches wird sich mit Freigeld sehr verändern aber nicht alles. Freihandel und monopolfreie soziale Marktwirtschaft wird damit erst wirklich möglich sein. Sparen in kaufkraftbeständigem Geld wird erst dann wirklich möglich sein. Leute, die mit Freigeld ein Mehrfaches mit Arbeit verdienen können, weil sie nicht mehr die Zinsen der Finanzhaie bezahlen müssen, werden viel mehr sparen können. Da es keine Arbeitslosigkeit mehr geben wird, können sie das während ihres ganzen Lebens tun und haben dann ihre Ersparnisse in kaufkraftstabilen Gogos in viel höheren Ausmaß auch ohne Zinsen, als sie jetzt an samt Zinsen wertlosem Geld haben.
Wie schon öfter erwähnt, können die Gogos nicht alle Probleme lösen, aber die Vortellungen, die manche Opponenten da von Freigeld haben, sind falsch und werden oft auch gewollt immer wieder herausgestellt, um die Leute zu verunsichern, damit sie nichts gegen den Status quo unternehmen und die Pfründe der Nutznießer nicht in Gefahr bringen.
Die Gogos werden deshalb zum Albtraum der Nettozinsbezieher werden, weil sie von niemand mehr verlangen als sie zu akzeptieren und weiter zu verwenden. Ohne Risiko und in geringen Beträgen. Niemand braucht da eine Revolution machen und gegen irgend jemand kämpfen. Niemand braucht eine Gegenmacht gegen die Macht des Kapitals aufbauen. Alles, was jemand tun muß, ist, seine fünf Gogos wert als Zahlung anzunehmen und sie weiter zu geben, wenn er das Glück haben sollte, daß in seiner Nähe ein Gogomeister mit seiner Arbeit beginnt.
Den Rest kann er ruhig den Gogos überlassen und dem Gogomeister. Sein Risiko ist nur, daß er eventuell keinen Menschen finden würde, der ihm die wenigen Gogos wieder abnimmt. Dann kann er sie aber dem Gogomeister wieder geben und bekommt dafür abzüglich 5% den Gegenwert in anderem Geld.
Vieles wird mit Freigeld anders sein aber nicht alles. Es wird sicher auch Gogokonten und Gogoüberweisungen geben und nur Kredite, besonders Konsumentenkredite werden viel von ihrer Bedeutung verlieren. Am Anfang, solange Gogos nur lokales Tauschmittel sein werden, wird einiges weiter mit dem anderen Geld gemacht werden und die Gogos werden nur als eine Art Indexklausel verwendet werden. Erst später wird das bei Bedarf geändert werden. Sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen, ist vielleicht für einen Gogomeister wichtig, aber die Benützer der Gogos brauchen sich mit solchen Gedanken gar nicht abgeben. Alles was sie tun sollen, ist, daß sie die Gogos gebrauchen und ihren Vorteil von einem umlaufenden und kaufkraftstabilen ehrlichen Tauschmittel genießen.
Wie kauft man ein Auto oder ein Haus mit Gogos?
Manchmal wird die Frage gestellt, wie man mit so wenigen Gogos im Umlauf größere Summen zahlen kann. Diese Frage hätte man auch in Wörgl stellen können. Wie wurden dort mit nur 5,000 Schilling Wörgler Geld Millionen umbesetzt und bezahlt? Die einfache Antwort darauf ist die, daß umlaufgesichertes Bargeld umläuft.
Man braucht gar keine Gogoscheine, um ein Auto oder Haus auf Gogobasis zu kaufen, genau so wenig, wie man einen Indexgeld haben muß, um einen Indexvertrag zu machen. Man zahlt einfach mit normalem Geld oder Geldüberweisungen, deren Summe mit Hilfe des Indexes errechnet wird. Hat man nicht genug Gogoscheine für eine fällige Zahlung, zahlt man einfach mit dem jeweiligen Gegenwert in einer beliebigen anderen Währung. Im Falle der Gogos ist es da wahrscheinlich die Erstwährung des jeweiligen Landes, in dem die Gogos als lokale kaufkraftbeständige Zweitwährung umlaufen. Der Gogostandard ist dann nichts anderes als eine Indexklausel, die verwendet wird, weil sie den Kaufkraftunterschied ausgleicht.
Wie viele Gogoscheine im Umlauf sein werden, wird sich ergeben. Es werden genau so viele sein, wie gebraucht werden. Nicht mehr und nicht weniger. Werden Autokäufer oder Verkäufer Gogoscheine verwenden, werden es mehr sein, als wenn die Gogoscheine nur für Dinge des täglichen Gebrauchs verwendet werden. Für Verträge und bargeldlosen Zahlungsverkehr braucht man die Gogoscheine nicht, genau so wenig wie man heute Bargeld braucht.
Gogoscheine, Gogokonten und Gogoverträge werden sich mit genau der Geschwindigkeit ausbreiten als notwendig ist, um das versagende andere Geld samt seinen Konten und Verträgen zu ersetzen. Solange das andere Geld noch einigermaßen seine Aufgabe erfüllt, ist das vielleicht nicht so schnell, als sich das Wörgler Geld ausgebreitet hätte. Es ist auch nicht notwendig, nur sollten Gogos schon in ausreichendem Maß in Umlauf sein, wenn das andere Geld entweder durch Deflation oder Hyperinflation als Tauschmittel versagt. In der Zeit von Wörgl hatte das andere Geld durch Deflation schon weitgehend versagt und deshalb war es auch zu spät, um mehr als einen lokalen Erfolg zu erreichen. Die geschlossenen Fabriken konnten mangels Absatz in weiter entfernte Gebiete, welche ja kein Wörgler Geld hatten, nicht mehr eröffnet werden. Der Erfolg des Experimentes mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 25 % war trotzdem beachtlich. Nicht umsonst wollten so viele Leute sich am Wunder von Wörgl beteiligen.
Dieses Mal sollte nicht so lange gewartet werden. Die Rettungsboote sollten beim Untergang der Titanik schon fahrbereit sein. Es sollten auch Kredite und Sparkonten auf Gogobasis in Platz sein. Kredite werden mit Freigeld keine so große Rolle spielen als heute. Sie müssen dann ja nicht mehr wie heute das auf dem Markt fehlende Bargeld ersetzen aber im Prinzip wird es sie genau so geben. Später werden allerdings weniger oder sogar keine Zinsen dafür mehr bezahlt werden. Das wird die wesentlichste Veränderung sein. Das Geld als Tauschmittel wird ja nicht abgeschafft, wie es sich die Kommunisten vorstellten und heute noch teilweise vorstellen.
Manches wird sich mit Freigeld sehr verändern aber nicht alles. Freihandel und monopolfreie soziale Marktwirtschaft wird damit erst wirklich möglich sein. Sparen in kaufkraftbeständigem Geld wird erst dann wirklich möglich sein. Leute, die mit Freigeld ein Mehrfaches mit Arbeit verdienen können, weil sie nicht mehr die Zinsen der Finanzhaie bezahlen müssen, werden viel mehr sparen können. Da es keine Arbeitslosigkeit mehr geben wird, können sie das während ihres ganzen Lebens tun und haben dann ihre Ersparnisse in kaufkraftstabilen Gogos in viel höheren Ausmaß auch ohne Zinsen, als sie jetzt an samt Zinsen wertlosem Geld haben.
Wie schon öfter erwähnt, können die Gogos nicht alle Probleme lösen, aber die Vortellungen, die manche Opponenten da von Freigeld haben, sind falsch und werden oft auch gewollt immer wieder herausgestellt, um die Leute zu verunsichern, damit sie nichts gegen den Status quo unternehmen und die Pfründe der Nutznießer nicht in Gefahr bringen.
Die Gogos werden deshalb zum Albtraum der Nettozinsbezieher werden, weil sie von niemand mehr verlangen als sie zu akzeptieren und weiter zu verwenden. Ohne Risiko und in geringen Beträgen. Niemand braucht da eine Revolution machen und gegen irgend jemand kämpfen. Niemand braucht eine Gegenmacht gegen die Macht des Kapitals aufbauen. Alles, was jemand tun muß, ist, seine fünf Gogos wert als Zahlung anzunehmen und sie weiter zu geben, wenn er das Glück haben sollte, daß in seiner Nähe ein Gogomeister mit seiner Arbeit beginnt.
Den Rest kann er ruhig den Gogos überlassen und dem Gogomeister. Sein Risiko ist nur, daß er eventuell keinen Menschen finden würde, der ihm die wenigen Gogos wieder abnimmt. Dann kann er sie aber dem Gogomeister wieder geben und bekommt dafür abzüglich 5% den Gegenwert in anderem Geld.