Was Naturgewalten anrichten können, das weiß in diesen Tagen niemand besser als die Einwohner von Beira in Mosambik. Seit der Zyklon »Idai« über Teile des Landes hinwegzog, liegt die Hafenstadt Beira weitestgehend in Trümmern. 600 Menschen starben allein in Mosambik, die Cholera breitet sich aus. Klimaforscher erwarten, dass solche Zyklone gravierender werden, wenn sich das Klima weiter erwärmt. Daran könnte, wie das Schicksal so spielt, auch Mosambik selbst seinen bescheidenen Anteil haben. Und auch die Weltbank - obwohl die sich zuletzt so lautstark dem Klimaschutz verschrieben hatte.
Nach Recherchen der Entwicklungsorganisation urgewald e. V., die NDR, Deutscher Welle und »Süddeutscher Zeitung« vorliegen, investiert die Weltbank mit all ihren Töchtern immer noch massiv in fossile Energie. So seien in den Finanzjahren 2014 bis 2018 insgesamt zwölf Milliarden Dollar in Öl, Gas oder Kohle geflossen, aber nur fünf Milliarden Dollar in erneuerbare Energien. Ihr gesamtes Energie-Portfolio umfasst demnach 21 Milliarden Dollar für fossile, aber nur sieben Milliarden für erneuerbare Energien wie Wind oder Sonne. Zähle man die umstrittenen großen Wasserkraftwerke zu Ökoenergien hinzu, wären es 15 Milliarden Dollar - immer noch deutlich weniger als die klimaschädliche Alternative. Koordiniert wurde die Recherche vom Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ), auch Zeitungen in Mosambik und Nigeria waren beteiligt.
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