Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 81, davon 81 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 49 positiv bewertete (60,49%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 31.7. 2002 um 14:40:17 Uhr schrieb
Max van der Moritz über SilvioGesell
Der neuste Text am 5.9. 2021 um 11:16:55 Uhr schrieb
Christine über SilvioGesell
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am 5.9. 2021 um 11:16:55 Uhr schrieb
Christine über SilvioGesell

am 15.12. 2018 um 12:03:32 Uhr schrieb
gerichteter Graf über SilvioGesell

am 19.9. 2006 um 17:53:31 Uhr schrieb
Alf red! über SilvioGesell

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »SilvioGesell«

Max van der Moritz schrieb am 4.1. 2003 um 13:51:19 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 6 Punkt(e)

Man kann nicht oft genug darstellen. daß Freigeld in seiner Gesamtheit auf dem Markt bleibt und dort umläuft. Daher braucht man viel weniger davon und es wird auch das Buchgeld weitgehend verschwinden, weil die höheren Kosten, dann nicht mehr in der längeren Überweisungszeit ohne Zinszahlungen und in den Gebühren für die Verkäufer versteckt werden können.


Relationen im Zeitablauf.

Im riesigen Wechselbeziehungsgefüge der Wirtschaft müssen wir, wenn wir richtige Erkenntnisse gewinnen wollen immer vieles gleichzeitig beachten. Nicht nur den Käufer sondern auch den Verkäufer, nicht nur die Schulden sondern auch das Eigenkapital, nicht das Geld losgelöst vom Markt, also losgelöst von der Umwelt in dem es seine Wirkung tut sondern in ihm und den Zeitfaktor in dem es in ihm ist.
Es genügt nicht die andere Seite der Münze auch zu sehen. Man muß auch die Umwelt sehen und die Zeit in der die Menschen mit verschiedensten Motivationen ihr Geld, welches wie ein Werkzeug eine Verstärkung ihres Einflusses auf diese Umwelt darstellt, verwenden.
Die Gesamtbargeldmenge einer Volkswirtschaft wird durchschnittlich 20 mal im Jahr umgeschlagen aber wenn man im Gedanken einen Geldschein verfolgt, sieht man sofort, daß der leicht im Tag einige Male den Besitzer wechseln kann. 500 mal im Jahr wäre also kein Problem. Wo ist also das Geld? 96% des Geldes?
Als Beispiel wollen wir das jetzt an der Umlaufkontrolle des Geldes durch eine einmalige Gebühr von 5% auf jeden Geldschein (und nur auf das Bargeld) untersuchen. Da haben wir zuerst einmal den Verkäufer einer Ware fuer diesen Geldschein zu betrachten. Daß der Besitzer des Geldscheines denselben in der Regel auch für den Verkauf einer Leistung oder Ware bekommen hat, können wir dabei ausklammern, denn wir müssen ja irgendwo anfangen.
Der Käufer will also sein Geld (Definition: Geld = allgemein anerkanntes Tausch und Zahlungsmittel, dessen Wert zum Zeitpunkt durch die Bekanntheit von vielen anderen Warenpreisen feststeht - es also auch ein Wertmaßstab ist) gegen eine Ware im Besitz des Verkäufers austauschen. Erste Frage. Wird der Verkäufer so ein Geld, welches in einem Jahr 5% Kosten verursachen wird, ohne Preisaufschlag überhaupt annehmen? Hier kommt der Zeitfaktor ins Spiel. Sicherlich wird er es annehmen. Er wird es ja weiterverwenden um seinerseits etwas dafür zu kaufen und das lange bevor die 5% fällig werden. Es gibt da nur eine Ausnahme. Falls es sich um Goldmünzen handelt, könnte jemand es verschatzen, aber das wird ja gerade durch diese Art Geld verhindert. Es ist Tauschmittel nicht Schatzmittel.
Wie sieht es aber nun mit dem Zeitfaktor für weitere Geldbewegungen aus? Wie oft wird so ein Geld im Laufe des Jahres weiter gegeben? Hier haben wir Schätzungen für eine tatsächliche Weitergabe von etwa 500 mal im Jahr. Daß das möglich ist, sagt einem der gesunde Menschenverstand, denn das wären ja nicht einmal zwei Geldbewegungen an einem Tag.
Was bedeutet das aber nun im Allgemeinen für die restlichen sukzessiven 500 Verkäufer in einem Jahr, welche solche Geldscheine annehmen sollen? Nichts anderes als daß die Kosten von 5% sich verteilen und für jeden Verkauf nur 1 Promille ausmachen. Wegen so einem lächerlichen Betrag wird keiner auf ein Geschäft verzichten und es wird kein Kaufmann seine Kunden vergrämen wollen, wenn er kleinlich die Geldscheine nach nahezu abgelaufenen durchsucht. Da die Ablaufdaten ja deutlich klar sichtbar sind, kann er, falls jemand nur mit solch fast abgelaufenen Scheinen zahlen will, die Annahme verweigern. Es wird in der Praxis sicher nicht vorkommen. Wegen derart lächerlichen Beträgen wird sich niemand auch nur einen zweiten Gedanken machen.
Warum ist aber so eine lächerliche Kleinigkeit trotzdem eine wirksame Umlaufkontrolle? Einfach! Weil eben 5% doch für denjenigen, der das Geld für längere Zeit als Wertaufbewahrungsmittel verwenden will, ein merkbarer Verlust sind und das wissen die Verkäufer auch. Sie sind deshalb nicht mehr zu großen Preisnachlässen zu erpressen, denn wenn sich ein Geschäft zerschlagen sollte, macht es ihm nichts, denn da sind sicher viele andere willige Käufer auf dem Markt, deren Geld, wenn sie es nicht ausgeben oder investieren ihnen auch Kosten verursacht.
Es geht hier, ganz einfach, um zwei verschiedene Zeitabläufe. Einer ist für 95% des Geldes eines Menschen (5% Sparquote angenommen) von Stunden bis zu einem Monat relevant und der andere zieht sich über Jahre dahin - eventuell sogar Jahrzehnte bis er sein Geld für welches er keine Gegenwartspräferenz hat sondern im Gegenteil eine Zukunftspräferenz, wieder haben will. Es ist ihm da wichtig, daß er keinen Verlust durch die Umlaufgebühr erleidet und daß er dann genau so viel dafür kaufen kann als zum Zeitpunkt an dem er es auf ein Sparkonto gab. Diese Garantie hat er dann. Gesellgeld ist KAUFKRAFTBESTÄNDIG.
Der erste Käufer verliert gar nichts, weil jeder Verkäufer selbst die maximal 1/2% Verlust übernehmen wird und der zweite Sparer verliert auch nichts, weil die Bank die Umlaufgebühr übernimmt. Der einzige, der verlieren könnte, ist derjenige, welcher das Geld ein Jahr daheim liegen läßt und so dumm wird ja hoffentlich niemand sein. Die Bank verliert übrigens auch nichts, denn sie hat das Bargeld ja weiter verliehen und damit den schwarzen Peter dem Kreditnehmer übergeben und der, ja der hat sich das Geld ja nur deshalb ausgeliehen, weil er damit etwas kaufen will. Er gibt es also auch weiter und braucht keine Gebühr zahlen.
So rollt das Geld und rastet nie und mit jeder Weitergabe verdient ein Verkäufer und da ja alle abwechselnd Käufer und Verkäufer sind, verdienen alle. Das ist auch so ein Punkt, der nie beachtet wird. Da werden Käufer und Verkäufer als ewige Kontrahenten hingestellt und dabei sind es dieselben Leute, nur immer abwechselnd im Zeitablauf.
Wie schnell wird so ein Geld umlaufen? Einfach! Genau so schnell wie Leute Waren auf den Markt bringen. Es kann nicht schneller umlaufen. Es wird im Gegensatz zum heutigen Geld nur mehr keinen Vorteil gegenüber dem Durchschnitt der Waren haben und weil das die zeitweiligen Warenbesitzer wissen, kann der zeitweilige Geldbesitzer keinen Preisnachlaß mehr erpressen. (Hier vielleicht die Definition von Ware: Ware ist ein Wirtschaftsgut, welches für den Verkauf produziert wurde und es nach dem Verkauf nicht mehr ist. Es ist dann nicht mehr auf dem Markt und ist Verbrauchs- oder Gebrauchsgut geworden.)
Dieses Geld eignet sich nicht mehr als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel und die Leute werden sich andere Dinge dafür suchen müssen - aber es gibt ja genügend davon. Von Gold, Silber und Edelsteinen angefangen bis zu Vorräten aller Art und dauerhaften Wirtschaftsgütern wie Häusern und Fabriken und selbstverständlich kann man es auch denen leihen welche eine Gegenwartspräferenz für solche Dinge haben und kein greifbares Geld. Man kann auch Anteilscheine an solchen Dingen erwerben. Kurzum, man kann alles als Wertaufbewahrungsmittel verwenden außer dem Bargeld.
Das heutige Bargeld eignet sich dafür sowieso nicht sonderlich gut, weil es in regelmäßigen Abständen immer wieder durch Inflation seinen Wert verliert. Darum ist es eigentlich unverständlich, warum so viele Leute verbissen gegen eine Reform des Geldes sind, welche es als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel unbrauchbar macht aber dafür die Möglichkeit gibt seine Kaufkraft zu erhalten.
Vielleicht soll man sich einmal Gedanken darüber machen, warum den Dummen immer eingeredet wird, daß man beides haben kann. Geld (Gold) als Tausch und Zahlungsmittel und gleichzeitig als Wertaufbewahrungsmittel. Die logischen Verrenkungen mit denen das bis in die höchsten Universitäten der Wirtschaftswissenschaften gerechtfertigt wird, sind den Diskussionen wieviel Engel auf der Spitze einer Nadel tanzen könnten, gleichzusetzen.
Es ist für alle praktischen Belange der Goldstandard nun zwar so gut wie gestorben, aber es gibt noch immer Leute, welche ihm nachtrauern. Viele stützen sich dabei auf dieErkenntnisseder Ökonomen der sogenannten Österreichischen Schule, denen nie zum Bewußtsein gekommen ist, daß die Goldwährung maßgeblich an den beiden Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts schuldtragend war, Die sahen immer nur, daß diese Kriege nur durch Abgang vom Goldstandard finanziert werden konnten - sahen aber nicht die wahren Ursachen der Kriege, welche nichts anderes waren als die Fortsetzung des Wirtschaftskrieges um das Gold. Der Kampf um die knappe Golddecke wurde vom wirtschaftlich Schwächeren aber militärisch und politisch Stärkeren oft genug als wirklicher Krieg fortgeführt oder auch als Ausweg gesehen. Auch diese Tatsachen werden nicht gesehen, denn Schuld am Krieg hat für die Geschichtsschreibung ja immer der Verlierer. Das ist sehr schön in dem Satz ausgedrückt, daß Geschichte immer die Sieger schreiben.
Die wirtschaftlichen Hintergründe aller Kriege können so recht einfach beiseite geschoben werden. Es könnte sonst eventuell dieMitschuldder Sieger festgestellt werden und das wäre nicht politisch korrekt. Die Nutznießer einer Goldwährung und diejenigen, welche es sein möchten, hatten daher bisher in der Geschichte relativ leichtes Spiel immer wieder zum Goldstandard zurückzukehren.
Nur diesmal haben sie, hoffentlich, den Anschluß verpaßt und der Tanz der Menschheit um das goldene Kalb ist vielleicht zu Ende.
Diesmal wurde nämlich die Zeit, in der man vielleicht noch einmal zum Goldstandard zurückkehren hätte können, verpaßt und die Papiergeldblase zu weit weiter aufgeblasen.
Es gibt jetzt einfach einen derartigen Überhang an Papiergeld auf der Welt, daß es nicht mehr eingezogen werden kann und selbst wenn die großen Guthabenbesitzer bereit wären ihr Geld festzufrieren, wie sie es immer taten, wenn das Zinsniveau zu weit gesunken war, gibt es zu viele Leute in vielen Ländern der Welt, die so etwas nicht lange mitmachen würden.
Jeder Versuch durch Deflation, das ist durch Verringerung der Geldmenge auf dem Markt eine Wertsteigerung des Papiergeldes im nötigen Ausmaß zu erreichen, ist zum Scheitern verurteilt, weil es einfach zu lange dauern würde. Die letzte derartige Deflationskrise dauerte von 1930 bis 1939, wo der Weltkrieg sie beendete. Es gelang also selbst damals nicht lange genug durchzuhalten.
Diesmal ist nach einer viel längeren Papiergeldvermehrung seit 60 Jahren (zum Vergleich 1914 bis 1929 waren es nur 15 Jahre) eine Rückführung unmöglich und aussichtslos. Diesmal gibt es nur eine Lösung. Entweder Totalzerstörung des Sachkapitals durch einen Krieg, damit neues unverändertes Geld nach einer Geldreform wieder lohnende Anlagen vorfindet oder einzugestehen, daß das jetztige Geld wertlos ist und es durch ein besseres kaufkraftbeständiges Tauschmittel zu ersetzen.
Das wird aber kaum durch eine Regierung gemacht werden, denn keine wird zugeben wollen, daß sie das Geld wertlos werden ließ. Sie werden also weiter machen im alten Trott, solange es möglich ist. So ein besseres Tauschmittel wird von den Leuten, die etwas dafür zu verkaufen haben, eingeführt werden müssen oder es wird nie eingeführt werden.
Noch wissen zu wenig Leute, daß so etwas möglich und notwendig ist aber es werden immer mehr und ein einziges Beispiel eines solchen funktionierenden Tauschmittels würde reichen. Es fände viele Nachahmer.
Hoffen wir, daß es rechtzeitig gelingt bevor der alte Weg wieder gegangen wird, wo ein Krieg die Krise überwindet und nachher das Geld des Verlierers wertlos gemacht wird.























Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:55:33 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 4 Punkt(e)

Das Gesellsyndrom!

Mir ist vor einiger Zeit eine Geisteskrankheit aufgefallen, sie immer aufzutreten scheint, wenn jemand anfängt Silvio Gesells Bücher zu lesen. Kaum hat einer die ersten Zusammenhänge erkannt und gesehen, daß hier wirklich Bahnbrechendes geschrieben ist, fängt der Kranke sofort an Gesell verbessern zu wollen. Da hat schon Irving Fisher die Umlaufsicherung (demurrage auf Englisch) von 5.2 % im Jahr auf 104 % verbessern müssen und Maynard Keynes sie gleich durch „deficit spending» ersetzen müssen und jetzt gibt es Horden von Leuten, welche die Umlaufsicherung auch auf das sogenannte Buchgeld ausdehnen wollen. Das ist auch so eineVerbesserung«.

Der Krankheitsverlauf scheint sich dann so abzuspielen, daß man später eine Tunnelsicht bekommt, bei der man dann alle Stellen in den Büchern von Gesell, wo er dieseVerbesserungen" schon widerlegt hat, nicht mehr wahrnimmt und selbst, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, sie einfach nicht zur Kenntnis nimmt und nur diejenigen, welche die neue vorgefaßte Meinung zu bestätigen scheinen immer wieder anführt.

Ein Beispiel dafür ist die heilige Kuh des von Gesell einmal vorgeschlagenen Währungsamtes. Er hat dieses einmal, sozusagen als Gegengift, gegen die damals in privater Hand befindlichen Notenbanken mit ihren Goldhorten vorgeschlagen, hat aber später immer wieder die einfache gesetzliche Verpflichtung der Notenbank auf einen festen Preisstand als ausreichend bezeichnet. Besonders klar in einem Absatz eines 1922 gehaltenen Vortrages (Die Ausbeutung, ihre Ursachen und ihre Bekämpfung Seite 19)

/// Geben wir also der Notenbank den Auftrag, gerade so viel Geld drucken zu lassen und in den Verkehr zu bringen, wie die Aufrechterhaltung des Indexes es erfordert, so muß sie diese Aufgabe erfüllen, weil sie die Mittel dazu in der Hand hat. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum wir der Notenbank solche Aufgabe nicht stellen und warum die Notenbank sich solcher Aufgabe nicht gewachsen erklären könnte."/// EQ

Da ist keine Rede mehr von einem Währungsamt oder gar von Abschaffung der Nationalbanken aber versucht das einmal einem vom Gesellsyndrom Befallenen zu erklären.

Es gibt kaum eineVerbesserung" von Gesell, die man mit einiger Mühe nicht schon in seinen Schriften irgendwo erklärt und widerlegt finden kann und es ist mir selber schon fast unheimlich, was dieser Mann alles gesehen hat und ich bin nun schon so weit gekommen, daß ich bei irgendwelchen Argumenten, wo ich nicht ohnehin Gegenargumente zur Hand habe, einfach wieder bei Gesell nachlese. Er hat schon (fast) alles selber gesagt.

Eigenartigerweise scheint dieses Syndrom sogar bei Leuten aufzutreten, die kaum etwas von Gesell selber gelesen haben und ihre ganzen Weisheiten nur aus zweiter Hand beziehen.

Wenn man Gesell einen Vorwurf machen kann, ist es der daß er an eine grundlegende Anständigkeit aller Menschen glaubte (auch der Politiker) und erwartete, daß sie, wenn man ihnen die Zusammenhänge nur richtig erklärt so daß sie es verstehen können auch das Richtige tun würden. Keynes hatte übrigens auch dieselbe schwache Stelle, wenn er erwartete, daß die Politiker jemals die Schulden wieder abbauen würden, die sie durch sein „deficit spending" gemacht hatten.

Etwas anderes, welches Gesell auch immer fälschlich vorgeworfen wird ist das, daß er das Buchgeld nicht in seine Betrachtungen einbezogen hat. Er tat das aber genau so, wie er die bereinigte Quantitätstheorie einbezogen hat, aber klar feststellte, daß mit Freigeld auch die rohe Quantitätstheorie ihre Gültigkeit hat. Darum setzte er sich mit ihr auch nicht besonders auseinander. Ich habe das, hoffentlich in seinem Sinn, für ihn getan.

Dasselbe gilt auch für das sogenannte Buchgeld, das angeblich geschöpft und dann wieder vernichtet wird. Dieses flüchtige und geisterhafte Buchgeld, das nichts anderes ist als Guthabenübertragungen, hat er ganz klar in seiner Eigenschaft als abhängig vom zugrunde liegenden Bargeld erkannt und hat auch dargestellt, wie sich dieses Verhältnis bei Änderung dieses Bargeldes zu Freigeld verändern muß. Sinngemäß stellte er das recht klar in einer netten Graphik auf Seite 321 der NWO dar, wo er die höheren Kosten des Kredites und damit der Kreditübertragungen darstellt. Unsere Buchgeldleute übersehen das oder setzen es in Bezug zur jährlichen Umlaufsicherung, während diese Kosten in Bezug zu den anteiligen Kosten eines Handwechsels zu setzen sind. Das sind im angenommenen Fall von 5% Umlaufsicherung und 500 fachen Handwechsel im Jahr genau 0.01% und das muß beim Vergleich der Kosten beachtet werden.

Durch ihre falsche Gegenüberstellung glauben sie natürlich auch, daß dieses Buchgeld dem mit diesen gewaltigen Kosten (von 0.01%, aber das wissen sie ja nicht :-)) belasteten Freigeld überlegen ist und es verdrängen würde.

Die Gegner reden dann von Schwundgeld (witzig bei 0.01% pro Handwechsel) und glauben, daß die Leute gleich rennen müßten um dieses Geld loszuwerden und daß es niemand annehmen würde, obwohl es ja seinen Wert behalten würde im Gegensatz zum heutigen Geld. Dabei sollte es doch einleuchtend sein, daß selbst jemand, der sein Geld nicht im selben Monat ausgibt in dem er es bekommt, was doch im Allgemeinen der Fall ist mit höchstens 1% Gebühr in zwei Monaten rechnen muß. Das wird wohl kaum ein Anlaß für jemand sein, das Geld gleich übereilt auszugeben, höchstens ein kleiner Anstoß das Geld welches er voraussichtlich nicht gleich braucht auf ein Konto zu geben, wenn er es nicht ohnehin als Überweisung dort erhalten hat.

Gesell hat, soviel ich sehen kann, keine Lücke in seinem Gedankengebäude hinterlassen und ich persönlich kann ihm nur einen Vorwurf machen. Er hat uns keine Gebrauchsanweisung für die Durchführung seiner Reformen ohne oder auch gegen den Staat hinterlassen und wir wissen auch nicht, wie groß sein Einfluß beim Wäraexperiment war, welches ja noch zu seinen Lebzeiten begonnen wurde. Wörgl erlebte er ja nicht mehr. Oder habe ich diese Anweisung nur noch nicht gefunden? Oder nicht verstanden?






Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:55:48 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 2 Punkt(e)

Triebfedern des Handelns!

Manchmal ist es schwer, wenn man ehrlich zu sich selber sein will, herauszufinden, welche Beweggründe man manchmal für seine Handlungen hat. Öfters hoffe ich, daß meine Beweggründe in der Linie liegen, die mein alter Freund Otto Valentin am Ende seines Buches beschreibt:

Wer an das Recht des Menschen glaubt, arbeiten zu dürfen und den vollen Ertrag seiner Arbeit zu erhalten; wer die verheerenden Wirkungen des Klassenkampfes und der Wirtschaftsstörungen erkannt hat, die zum Totalitarismus drängen; wer den Krieg mit seinen Greuel- und Gewalttaten verabscheut; wer die Sklaverei haßt und die Freiheit liebt - der möge mithelfen, das bestehende unwürdige System durch ein Besseres zu ersetzen. Gesegnet der, in dessen Herz das Schicksal eine große Idee gelegt hat, für dessen Verwirklichung zu arbeiten es wert ist zu leben!

Ein anderes Mal wieder denke ich: »Warum gerade ichDa sehe ich die tönernen Füße auf denen die scheinbar unüberwindliche Macht des Gottes Mammon steht und weiß, daß auch ohne mein Zutun früher oder später diese Macht zerbrechen wird, weil ja der Weg dafür schon aufgezeigt ist. Da halte ich mich eher an Worte des großen Mannes, der uns diesen Weg gezeigt hat, als er sagte, daß großes Hoffen große Ruhe gäbe und will den Dingen ihren Lauf lassen.

Ein anderes Mal gebe ich mir selber die Schuld, daß ich die einfachen Zusammenhänge nicht gut genug erklären kann und dann wiederum verurteile ich die Dummheit und ganz besonders die überhebliche Dummheit der Menschen, welche einfach nicht sehen wollen.

Dann kann es manchmal passieren, daß so ein provokanter Beitrag, wie der Nächste geschrieben wird, (Produktionsfaktoren) wo es mich nicht einmal stören würde, wenn die reservierten Plätze besetzt werden würden. :-)

Wieder zu anderen Zeiten will ich die Menschen warnen und will denen, die hören wollen, den Weg zeigen. Mich persönlich berührt das nicht übermäßig und weder der nächste Börsenkrach, noch die nächste Weltwirtschaftskrise kann mein Leben besonders verändern. Wie sagt man doch so schön? Ich habe ausgesorgt! Meine bescheidenen Bedürfnisse sind für den Rest meines Lebens gesichert und selbst eventuelle Probleme im Gefolge des Y2K sind schon einberechnet.





27) Gedanken ueber die drei »Produktionsfaktoren!«

In der Wirtschaftswissenschaft wird immer von drei Produktionsfaktoren gesprochen und der gerechten Aufteilung des Nationalprodukts zwischen ihnen. Das ist aber wohl doch die frechste Rechtfertigung fuer arbeitsloses Einkommen, die es gibt.

Es gibt nur einen Produktionsfaktor! Das ist die Arbeit! Kapital und Boden sind nur Produktionsmittel. Das Wort Faktor auf Kapital oder Boden angewendet ist an sich schon falsch. Faktor kommt von lat. facere, was tun/ handeln bedeutet. Was tut aber das Kapital oder der Boden. Nichts!

Das einzige was ihre Besitzer tun ( wie schon angefuehrt können Kapital und Boden selber gar nichts tun) ist vom vollen Arbeitsertrag eine Abgabe erpressen. Beim Bodenbesitz liegt das klar auf der Hand und Feudalherrschaft und Leibeigenschaft sind auch heute noch nicht völlig überwunden. Aber auch bei Kapital wird durch dessen chronischen Mangelzustand eine Abgabe, der Zins , erpresst.

Jeder Wirtschaftswissenschaftler, der deshalb von drei Produktionsfaktoren faselt, hat nur eine Agenda. Die Rechtfertigung des arbeitslosen Einkommens. Der Arbeiter, auch der bestbezahlte, und selbst derjenige, der als Unternehmer manchmal sogar teilweise Sachkapitaleinkommen beziehen kann, wenn ihm der Zinsendienst für das Leihkapital etwas übrig läßt, läßt sich von ihm damit verdummen und das Fell übers Ohr ziehen, anstelle ihm die Faust unter die Nase zu halten. Sein Arbeitsertrag und zwar der volle Arbeitsertrag ist sein Recht und was immer davon Zinsen beanspruchen, gleichgueltig ob es Sachkapital oder Geldzinsen oder die Grundrente (der Bodenzins) sind, ist Erpressung und Diebstahl. Das ist es auch was Proudhon meinte, als er die Aussage » Eigentum ist Diebstahl « machte. Er meinte nicht das Eigentum als solches, sondern die Erpressung, die mit seiner Hilfe verübt wird.

Marx sah diese Ausbeutung in der Erpressung eines »Mehrwerts« durch die Besitzer der Produktionsmittel, erkannte aber nicht, dass es nicht die Produktionsmittel als solches waren, die eine Abgabe erpressen konnten, sondern der chronische Mangel an ihnen. Warum dieser Mangel trotz Jahrtausende dauernder Arbeit niemals ueberwunden worden war, sah er auch nicht, obwohl er selbst einmal das Handelskapital als urspruengliches Kapital bezeichnete.

Proudhon machte noch eine andere Aussage, die fast so provokant klingt wie Eigentum ist Diebstahl. Er sagte: »Geld ist nicht der Schlüssel zum Markt,sondern der RiegelEr sah, dass Geld sich nur nach Entrichtung des Zinses dem Markt zur Verfuegung stellte und wollte dem durch Tauschbanken ausweichen, genau so wie es heute die Tauschgemeinschaften versuchen.

Proudhon ist deshalb als der geistige Vater unserer heutigen LETS anzusprechen. Leider werden aber auch sie, genau so wie die Tauschbanken Proudhon's ohne umlaufgesicherten Tauschmittel keinen dauernden Erfolg haben können, aber das ist ein anderes Thema.

Wir wollen bei der Lehre von den drei Produktionfaktoren bleiben und was die arbeitenden Menschen damit anfangen können. Ganz einfach! Sie sollen jeden, der ihnen volkswirtschaftliche Dinge erklären will, einschließlich ihrer eigenen Führer fragen, wieviel Produktionsfaktoren es gäbe. Wenn dann die Antwort drei ist, dann sollen sie sich gar nicht auf nutzlose Debatten einlassen. Sie sollen einfach demjenigen die , von ehrlicher Arbeit schwielige, Hand unter die Nase halten und sie langsam zur Faust ballen. Der Befragte hat den Lackmustest nicht bestanden.

Ist hingegen die Antwort die, dass es nur einen Produktionsfaktor gibt, läßt sich darauf aufbauen. Jetzt ist es wert darüber zu reden und Wege zu suchen, wie diesem einzigen Produktionsfaktor, der Arbeit, der volle Arbeitsertrag gegeben werden kann.

Für die besonders hartnäckigen Verfechter der Lehre von den drei Produktionsfaktoren gibt es auch eine Kur. Man braucht ihre Namen nur auf Laternenpfählen vor den Universitäten eingravieren. Sozusagen als Reservierung.





Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:45:23 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 2 Punkt(e)

Die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen Inflation,Deflation, Zinsen und Wirtschaftskrise (Arbeitslosigkeit)

Zuerst wollen wir einmal klarstellen, daß schrumpfender Absatz, Krise und Arbeitslosigkeit in engen Zusammenhang stehen und nicht als Ursache sondern als Folgeerscheinung des Rückganges der volkswirtschaftlich wirksamen Nachfrage angesehen werden müssen.

Volkswirtschaftlich wirksame Nachfrage wird aber immer in Geld ausgedrückt. Man könnte sagen Geld mal Umlaufgeschwindigkeit IST die gesamtwirtschaftliche Nachfrage..Bedarf allein ist nicht Nachfrage. Er kann es erst werden, wenn Geld oder Kredit dahinter steht.

Welchen Einfluß haben nun Inflation oder Deflation auf den Geldumlauf? Das ist recht einfach. Bei Inflation, also allgemein steigenden Preisen, trennen sich die Leute leicht von ihren Geld, weil es ja immer weniger wert wird; oder aus anderer Sicht gesehen kaufen sie schnell bevor die Sachen noch teurer werden. Damit beschleunigen sie den Geldumlauf und die Wirtschaft floriert solange die Inflation nicht so ein Ausmaß erreicht, daß die Bremse nun von der anderen Seite in Kraft tritt und die Leute ihre Waren nicht mehr für merkbar wertloser werdendes Geld hergeben wollen.

Bei Deflation, also allgemein sinkenden Preisen läuft die Sache umgekehrt. Alle halten das Geld, welches sie nicht unbedingt zum Leben brauchen zurück weil es im Vergleich zu den Waren immer mehr wert wird. Wieder aus anderer Sicht gesehen: Sie warten bis die Sachen noch billiger werden mit ihren Einkäufen. Dadurch stockt der Absatz von Waren aber immer mehr und bald verschwindet das Geld fast völlig vom Markt und die Arbeitslosen werden immer mehr und haben bald nicht einmal mehr das Geld um das Lebensnotwendigste zu kaufen und so treibt ein Keil den anderen.

Was haben nun die Zinsen mit all dem zu tun? Nun, es gibt immer Leute, die Geld haben, welches sie nicht unbedingt zum Leben brauchen und es aus allen möglichen Gründen sparen, wie für größere Anschaffungen oder für ihre Altersversorgung. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die Geld für Anschaffungen oder Investitionen ausleihen wollen. So weit, so gut! Damit bleibt das Geld im Umlauf und wenn der Geldgeber dafür eine Vergütung, den Zins, bekommt ist das auch in Ordnung.

Wo steckt aber der Pferdefuß?

Nun, immer in der Geschichte, wenn der Realzins unter die sogenannte Rentabilitätsgrenze sank, zog sich das Geld vom Markt zurück und verursachte so die immer wieder auftretenden Absatzstockungen und Krisen. Dieser Streik des Geldes und der Zins kann durch keine Verbote oder Vorschriften verhindert werden, wie das Zinsverbot der Weltreligionen bewiesen hat und es gab in der ganzen Menschheitsgeschichte nur eine Zeit, in der der Zins durch geldtechnische Maßnahmen.überwunden worden war. Das Zeitalter der Gotik!

Vielleicht sollten wir doch einmal endlich etwas aus der Geschichte lernen, bevor es zu spät ist

Eigentlich tauscht jedermann seine Waren und Leistungen gegen die Waren und Leistungen anderer Leute und wenn er in der Zwischenzeit bunte Papierchen an Zahlungs statt nimmt, dann tut er es nur deshalb, weil er aus Erfahrung weiß, daß er damit später die Waren und Dienstleistungen anderer eintauschen kann. Er ist dadurch unabhängig davon, ob derjenige, der ihm seine Waren gegen die bunten Papiere, Geld genannt, abtauscht auch etwas hat, was er brauchen würde. Er kann dieses allgemein anerkannte Tauschmittel denen geben , die etwas haben, was er brauchen kann.

Die Sache hat nur einen Haken. Wenn sich der Wert der Papierchen in der Zeit verändert, bis er etwas gefunden hat, dann funktioniert der Tausch nicht reibungslos. Da gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: das Geld wird in der Zwischenzeit durch Inflation weniger wert. Da bleibt ihm nur übrig, daß er so schnell wie möglich etwas kauft ( dafür eintauscht) bevor es noch weniger wert wird. Solange die Inflation nicht Ausmaße annimmt, wo er es sich schon zu Beginn überlegen wird seine gute Ware herzugeben, funktioniert das auch noch und die Zeche zahlen nur die Sparer. Wird es aber zu schlimm, dann kommt die Wirtschaft ins Stocken, denn Zigaretten, Schnaps oder andere Naturaltauschmittel können das Geld nicht ersetzen. Es werden dann eben Waren gehortet und auch so kommt die Wirtschaft zum Erliegen.

Im zweiten Fall, wenn das Tauschmittel mehr wert wird - die Preise also im allgemeinen fallen - ist die Sache eher noch schlimmer.

Niemand wird sein gutes Geld, welches er gerade für etwas erhalten hat, was für ihn keinen allzu großen Wert hatte, schnell wieder ausgeben für etwas, was er nicht dringend braucht, wenn er damit rechnen kann, es in kurzer Zeit billiger zu bekommen. Damit fängt aber die Wirtschaft an zu stocken.

Er selber kann seinen Überschuß nicht mehr verkaufen und was immer es auch ist, es wird entweder unmodern, verfault oder verliert sonst seine Nützlichkeit, wie die Zeitung von gestern. Nun muß er das Tauschmittel, welches er vorher nur wegen eines geringen Preisvorteils zurückgehalten hat, wirklich festhalten, weil er sonst für Lebensnotwendigkeiten keines hätte. Dasselbe müssen aber viele tun und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

Die Zusammenhänge sind so einfach, daß sie eigentlich jedermann verstehen müßte. Warum werden sie nicht in den Schulen gelehrt? Warum werden immer wieder dieselben Fehler gemacht und entweder Geld wegen mangelnder Golddecke eingezogen oder bis zum Überfluß gedruckt? Warum wohl?

Warum ist es noch nie in der Geschichte gelungen die Kaufkraft des Geldes auf lange Sicht ohne Inflation und ohne Deflation stabil zu halten? Ja, warum?






Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:53:36 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das ausgeglichene Budget!

Vor kurzem haben die vereinigten Staaten zum ersten Mal seit dreißig Jahren ein ausgeglichenes Budget vorgelegt. Damit haben sie die Wiederwahl der Regierung gesichert.Auch sonst wird weltweit oft aus wahltechnischen Gründen ein ausgeglichenes Budget oder gar ein Budgetüberschuß von den Regierungen angestrebt und bei Erreichen weidlich zum Stimmenfang ausgeschlachtet. Was ist aber ein ausgeglichenes Budget?

Ganz einfach! Es ist der Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben eines laufenden Jahres. Das ist alles! Die Regierung hat also bei einem ausgeglichenen Budget nicht mehr ausgegeben als sie eingenommen hat. Das klingt recht gut und meistens nimmt die Selbstgratulation der Politiker für diese Ruhmestat auch kein Ende.

Was bedeutet ein ausgeglichenes Budget aber wirklich im volkswirtschaftlichen Sinn? Gar nichts! Im Gegenteil! Ein ausgeglichenes Budget ist nicht notwendigerweise mit Hilfe creativer Buchhaltung gemacht, aber die Regierung kann durch neue Schulden jedes Budgetloch stopfen und sie tut das auch meistens. Das ist so als wenn sich ein Bankrotteur Millionen ausleiht aber nicht alle ausgibt. Er hat dann einen Überschuß.

Deshalb ist ein ausgeglichenes Budget oder gar ein Budgetüberschuß eher schädlich, weil dadurch die Politiker verleitet werden noch mehr Versprechen zu machen. Die Interessengruppen verlangen ebenfalls immer mehr. Es ist ja anscheinend Geld da für die Erfüllung ihrer Wünsche. Da fragt dann niemand, wer letzten Endes alles bezahlen muß.

Ein unausgeglichenes Budget zwingt eine Regierung zur Abdeckung des Fehlbetrages neue Schulden zu machen oder Steuern zu erhöhen und das fällt natürlich jedermann auf und wenn sonst niemand, dann zeigt die Opposition immer darauf hin. Das ist ein gewisser Hemmschuh.

Wenn man aber während des Jahres heimlich, still und leise Vermögenswerte »reprivatisiert« und dann noch Schulden macht auf Teufel komm raus und legt dann ein ausgeglichenes Budget vor, dann ist man der Held der Stunde und das Vertrauen ist wieder hergestellt um neue , noch größere Schulden zu machen. Die Zinsen für alle diese Schulden der Staaten, und das gilt für alle Staaten dieser Welt, werden seit Jahren nur durch neue Schulden bezahlt und deshalb wachsen diese Schulden durch Zins und Zinseszins ins Astronomische. Solange die Gläubiger das hinnehmen und sich mit Papiergewinnen an den Börsen zufrieden geben, treten diese Gelder ( und es handelt sich dabei um Geldguthaben für die notfalls auch neues Bargeld gedruckt wird) nicht kaufkraftwirksam auf dem Sachgütermarkt auf und der unvermeidliche Krach wird wieder etwas hinausgeschoben.

Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, wo die Schulden nie mehr zurückgezahlt werden können und es ist nur mehr eine Frage der Zeit wann der Zeitpunkt gekommen ist an dem diese Schulden durch eine Hyperinflation beseitigt werden müssen. Es sind unabwendbare Sachzwänge, die uns darauf hinführen und es wäre klug sich auf das Unvermeidbare vorzubereiten.

Was kann der Einzelne aber tun? Als erstes muß man dafür sorgen, daß man weitgehendst unabhängig ist vom staatlichen Tauschmittel. Es wird wertlos werden und es kann dann seine Funktion als Tauschmittel nicht mehr ausüben. Alle in Geld ausgedrückten Vermögenswerte, wie Sparkonten, Schuldverschreibungen werden ebenfalls wertlos, wie es in Deutschland 1923 geschah. Gold und Silber werden zwar einen gewissen Wert behalten aber ihr Tauschwert gegenüber Lebensnotwendigkeiten wird nicht sehr groß sein. Ein Verhungernder gibt sein ganzes Gold für ein Stück Brot.1)

Die Leute, die von Zahlungen durch den Staat, wie Altersrenten und dergleichen abhängig sind, stehen auch vor einem Dilemma. Sie können immer weniger dafür kaufen und sind wahrscheinlich verhungert bis ein neues Tauschmittel geschaffen ist, wenn sie nicht zur Selbsthilfe greifen.

Diese Selbsthilfe ist erstens dadurch möglich, daß sie so weit wie möglich zu Selbstversorgern werden, die auch für längere Zeit so überleben können und zweitens indem sie sich an eine Tauschgesellschaft anschließen. Das sollten sie allerdings lange vor dem Krach tun. Es ist nämlich gar nicht so einfach schnell den Austausch lebenswichtiger Güter zu organisieren. Zwar hat jederman irgend ein verkaufsfähiges Talent und sei es auch nur die Fähigkeit anderen Leuten Arbeiten wie Hausputz und Babysitten abzunehmen aber Angebot und Nachfrage müssen sich finden können und ohne Tauschmittel ist das schwer.

Das ist wesentlich leichter wenn man ein Tauschmittel zwischen den Täuschen einschaltet wie es auch jetzt im Allgemeinen gemacht wird Leider.versagt aber dieses Tauschmittel Geld in periodischen Abständen entweder durch Deflation oder durch hohe Inflation. Das ist es ja wovor wir uns schützen wollen.

Weil die schleichende Inflation in einem großen Markt die Wirtschaft belebt und fast jederman eine Nische für sich finden kann ist es aber gar nicht so einfach genügend Leute auch nur für einen lokalen Selbsthilfeverband zusammen zu bekommen. Es muß aber ein Markt organisiert werden, wo sich möglichst viele Anbieter und Nachfragende von Gütern und Leistungen treffen können. Und das muß bald getan werden. Die Arche sollte vor der Sintflut gebaut werden.



1) John.K.Galbraith schreibt da in »Everyone´s guide to economics« Seite 81 : Gold wird gehalten für den Tag an dem alles andere krachen geht und da ist dann noch immer dieses liebliche gelbe Metall. Wenn der Tag kommt, und ich würde allen Vorkehrungen dagegen nahelegen, da könnte einige Enttäuschung sein. Nahrungsmittel und warme Kleidung werden die Sache sein. Gold ist schwer zu essen und kalt anzuziehen.

1) Orginaltext: Some gold is held against the day when everything else is expected to go phut but there will still be that lovely yellow metal. When that day comes, and I would urge all precautions against it, there may be some disappointment. Food will be the thing and warm clothing. Gold will be hard to eat and cold to wear.



(Viel besser als meine holprige Uebersetzung und wenn ich auch sonst nicht in allem mit Galbraith übereinstimme - da hat er recht!)

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wofür ich diesen Beitrag einmal geschrieben habe, aber als ich ihn jetzt in den Eingeweiden meines Computers wiederfand, dachte ich, daß er nun, am Vorabend des Y2K, der den Tag an dem alles, wie Galbraith so nett gesagt hat »phut« geht, schneller bringen könnte als wir glauben, wieder relevant geworden ist.

Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:44:58 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 5 Punkt(e)

Gedanken über das Zinsgefälle.

Die Bedeutung des Zinsgefälles, ganz einfach und grundlegend ausgedrückt ist, daß Investitionskapital immer zu höheren Zinsen hingezogen wird. Ähnlich wie Wasser immer dem Gefälle folgend nach unten fließt, sucht Kapital immer die höchste gebotene oder erwartete Verzinsung und gibt sich erst mit niedrigeren Zinsen zufrieden, wenn die Möglichkeiten mit höherer Verzinsung erschöpft worden sind.

Viele Volkswirtschaftler sehen das als Allokationsfunktion des Zinses, der dadurch sorgt, daß Kapital dort eingesetzt wird wo größter Mangel daran herrscht. Diese Anschaung ist richtig, aber die absolute Höhe des Zinses spielt dabei keine Rolle.

Wenn 20% Zinsen nicht mehr erwirtschaftet werden können geht das Kapital zu 19% u.s.w. Bei 10% auf 9%. Bei 5% auf 4%. Das geht so weiter bis die ominöse Rentabilitätsgrenze erreicht wird. Diese liegt bei etwa 3%. Da weigert sich das Kapital noch tiefer zu gehen.

Das Handelskapital, welches das grundlegene Kapital ist an dessen Rendite sich das Sachkapital anlehnt, findet es schwerer und schwerer Waren zu finden, deren Verkauf genügend Spanne offen läßt um Zinsen zu bezahlen.

Der mangelnde Absatz erzwingt dann sinkende Preise. Sinkende Preise machen es dann ganz unmöglich etwas zu kaufen, was mit Profit verkauft werden kann und damit hat die Deflationskrise begonnen.

Bisher wurde immer versucht sinkende Preise durch Geldvermehrung zu verhindern. In geschichtlichen Zeiten mit Gold oder Silberwährung war das manchmal nicht so einfach, aber schon damals wurde durch Beimengung billigerer Metalle Geldvermehrung und damit Inflation gemacht. Die Inflation trieb dann das Geld wieder auf dem Markt und so ging es ewig hin und her.

Dabei wäre es ganz einfach das Zinsgefälle wieder herzustellen. Man bräuchte nur das Handelskapital, welches im Wesentlichen Bargeld ist mit einer Abgabe belasten. Nehmen wir an, daß diese Abgabe 5% im Jahr ausmachen würde.

Da diese Abgabe geldtechnisch auf Bargeld nur einmal erhoben würde und Versuche ergeben haben, daß so ein Geld 500 mal im Jahr den Besitzer gewechselt hatte, wären die Kosten für den einzelnen Geschäftsfall minimal.

Trotzdem wäre dadurch das Zinsgefälle wieder hergestellt. Nur wäre es nun eben minus 5% zu plus2% . Das Spiel kann also weiter gehen. Minus 5% zu 1% und schließlich minus 5% zu 0%. Dann könnte man sogar die Abgabe bis auf 3% senken, aber wie wir schon festgestellt haben ist sie ja für den einzelnen Geschäftsfall derart minimal, daß das nicht wichtig ist.

So ein Geld, leider aber mit einer viel zu hohen Abgabe, hat es schon einmal in der Geschichte gegeben, aber wenn es eine geschichtliche Wahrheit gibt ist es wohl diese, daß die Menschen nie aus der Geschichte lernen.

Dieses Geld waren die Brakteaten des Zeitalters der Gotik und wir können noch jetzt die steinernen Zeugen der damaligen Wirtschaftsblüte bewundern. Nicht nur das. Der gesamte Aufstieg des Abendlandes war auf dieses Geld zurückzuführen und wir haben bisher trotz enormen technischen Fortschritt einen allgemeinen Lebensstandard wie damals nie mehr erreicht. Unsere Geschichtsschreibung betont die negativen Zustände des finsteren Mittelalters, die als Folge der Aufgabe dieses Geldes eintraten.

Diese Folgen traten sehr schnell ein und wurden erst durch die Aufklärung im Gefolge des Geld (Gold)zuflußes aus der neuen Welt wieder überwunden. Darunter gehörten die Einstellung der Dombauten (deutlich an der Unvollendumg vieler Dome erkennbar),die Verwandlung edler Ritter zu Raubrittern, der Hexenwahn der Kirche, der Niedergang der Städte und der Hanse, die Verwandlung freier Bauern in Leibeigene.

Ja, das wird alles betont, daß aber vorher eine bisher nicht mehr wiederholte Wirtschaftsblüte herrschte ist nur mehr in Volksmärchen von der guten alten Zeit vorhanden.

Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:59:51 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 4 Punkt(e)

Wieviel?

Wieviel Freigeld braucht man für einen alternativen Versuch? Um diese Frage zu beantworten, muß man die Größe des projektierten Marktes kennen und sollte eine Minimalgröße eines lokalen Marktes mit etwa 5,000 Einwohner, wie damals in Wörgl als kleinstmöglichen funktionsfähigen Markt annehmen. Wära funktionierte damals zwar auch auf einen wesentlich kleineren lokalen Markt aber es waren da weitverstreute Kunden für dessen wesentlichsten Export (Braunkohle) vorhanden.

Nun wissen wir genau wieviel umlaufgesichertes Geld damals in Wörgl im Umlauf war und das beantwortet eigentlich die Frage.

Im Durchschnitt waren damals pro Kopf der Bevölkerung etwa ein Schilling im Umlauf.

Der damalige Schilling entsprach im Kaufwert ungefähr einem Euro oder heutigen US$. Das läßt also den überraschenden Schluß zu, daß man pro Einwohner des alternativen Marktes nur einen Euro wert als Geldmenge braucht.

Nun haben sich seit damals (1932) die Zeiten wohl etwas verändert aber es sind sowohl Dinge verändert, die einen höheren Bargeldbedarf auf dem Markt benötigen als auch Veränderungen, welche diesen Bedarf verringern. Man kann also ruhig davon ausgehen, daß die nötige Bargeldsumme sicherlich nicht doppelt so groß sein muß wie damals und selbst die doppelte Menge, also zwei Euro wert pro Person ist sicher kein Problem für die jeweilige Ausgabestelle. Weder für eine fallweise Umwechslung, noch für eine ausreichendeDeckung", selbst wenn die Erstwährung extrem inflationiert wird. Dann sorgt zwar der Wechselkurs dafür, daß die Ausgabestelle mehr Erstwährungsgeld für eventuelle Rücktäusche ausgeben muß, als sie vorher erhalten hat, aber sie nimmt ja zum selben Zeitraum auch mehr für neu ausgegebenes alternatives Geld ein.

Da kaum jemand ohne Not im Wert verlierendes Geld gegen kaufkraftbeständiges umtauschen wird, werden Rücktäusche kaum ins Gewicht fallen und bei den geringen im Umlauf befindlichen Summen, können sich daraus keine Probleme ergeben.

Im umgekehrten Fall, wenn das Erstgeld deflationiert werden sollte, ist die Sache noch einfacher. Deflationiertes Geld wird ja in Waren ausgedrückt immer mehr wert und deshalb behalten es viele als Wertaufbewahrungsmittel und es wird kaum mehr als Tauschmittel verwendet. Es räumt seinen Platz ohne Kampf dem umlaufgesicherten alternativem Geld und man muß nur genug davon drucken. (Einen bis zwei Euro wert für jeden neuen Menschen, der damit tauschen will.)

Je weiter sich allerdings die Einflußzone des alternativen Geldes ausbreitet, desto mehr wird die Wertgrundlage des Erstgeldes zerstört und es wird zusehend an Wert verlieren. Von dem Zeitpunkt an müssen dann eben die Menschen ihre langfristigen Verträge in kaufkraftbeständigen alternativem Geld abschließen. Sie können das allerdings auch in Gold oder anderen Edelmetallen tun. Das ist die freie Entscheidung zwischen zwei Partnern.

Ich würde aber im Interesse des Gläubigers davon abraten. Wenn Edelmetalle nicht mehr als Währungsgrundlage gebraucht werden und wenn alle Hoffnung verschwunden ist, daß sie je wieder dafür gebraucht werden, ist ihr heutiger hoher Preis nicht mehr gerechtfertigt. Wenn es also eine kaufkraftbeständige Alternativwährung gibt, wird auch der Preis der Edelmetalle im Verhältnis zu ihr fallen. Wenn es keine Inflation mehr gibt verliert das Gold als Versicherung dagegen seinen Sinn.







35) Muß das Buchgeld auch umlaufgesichert werden?

Immer wieder wird von Buchgeldleuten, sowohl Gegnern als auch Anhängern das Argument gebracht, daß Gesell als Hauptanliegen ein Staatsgeld hatte, das von einem Währungsamt herausgegeben werden sollte und daß er die Rolle des Buchgeldes nicht erkannte. Deshalb sei eine Umlaufsicherung auf Bargeld allein nicht ausreichend, meinen die einen und die Gegner stellen gleich Gesell in die Reihe der Befürworter eines inflationierten Papiergeldes, obwohl er eine Festwährung verlangte. Sein vom Staat herausgegebenes Geld nehmen sie als Beweis, daß Gesell ein Etatist war.

Die sogenannten Anhänger tun Gesell damit einen Bärendienst, denn erstens war sein Währungsamtvorschlag ausschließlich gegen die damals in privater Hand befindlichen und auf die Goldwährung eingeschworenen Nationalbanken gerichtet und ist als solches zu werten. (Heute haben wir weder ein Goldwährung noch unabhängige Nationalbanken.) Und zweitens hat er sehr wohl die Wirkungsweise des Giralgeldes erkannt, wie der folgende Auszug beweist:

Es wird dort der peinliche Nachweis erbracht, daß die Bedingungen der Banken für Depositen ganz und gar von den Eigenschaften des deponierten Geldes abhängig sind. Wie Lagergeld für eine Milchkuh anders ist als für einen Esel, für Stroh anders als für Feuerlöschapparate, so werden die Eigenschaften des Freigeldes ( umlaufgesicherten Bargeldes) notwendigerweise auf die Depotbedingungen der Banken abfärben. Das Giralgeld ist kein besonderes Geld. Es ist gewöhnliches Bargeld, das den Banken zur Aufbewahrung übergeben wird, mit dem die Banken bis zur Abhebung Privatgeschäfte machen. Über dieses Geld können nicht die Depositäre und die Banken gleichzeitig verfügen, sondern nur nacheinander.( Seite369 NWO)"

Nun, ganz dasselbe habe ich dargelegt, wenn ich feststellte daß bei Umlaufsicherung NUR auf Bargeld die Banken wegen der Kosten die ihnen dann aus der Kassenhaltung erwachsen würden eine „ Bereitstellungsgebühr" auf Girokonten berrechnen müßten und damit diese auch praktisch einer Umlaufsicheung unterstellen würden. Man braucht also keine wie immer geartete zusätzliche Steuer. Auch keine Tobinsteuer oder Kreditsteuer. Wer von einer grenzenlosen Geldschöpfungs möglichkeit der Geschäftsbanken faselt, sieht eines nicht, was Gesell recht klar gesehen hat.

Gesells Bemerkung, daß Einleger und Banken nicht gleichzeitig über die Einlagen verfügen können, zeigt was er von der grenzenlosen Geldschöpfung der Geschäftsbanken hält.

Er durfte leider das Experiment von Wörgl nicht mehr miterleben, sonst hätte er gesehen wie gern die Leute das auf seine Anregungen herausgegebene Geld annahmen und wie geringe Kosten es tatsächlich verursacht. Er hätte sicherlich nicht fünfzig Jahre dafür gebraucht wie ich, das zu erkennen.

Dazu noch zur Errinnerung. Tatsächliche Kosten der Umlaufsicheung in Wörgl. Gesamt für die 14 Monate Laufzeit 740.-Schilling! 0.8 Promille des getätigten Umsatzes. Das waren die gesamten Kosten des Wunders von Wörgl. Wer das wegdiskutieren will und behauptet, daß jetzt andere Voraussetzungen gegeben sind als damals, sieht die Zusammenhänge nicht.

Jede Deflationssituation würde dieselben Voraussetzungen bringen. Wer nur die nun über sechzig Jahre andauernde Inflation und die von ihr verursachten Schuldenberge sieht, sieht nur eine Seite der Münze. In Wörgl gab es damals auch Staatsgeld der Nationalbank und die Leute wichen trotzdem nicht darauf aus um dem Schwund auszuweichen. Genau so wenig werden und können sie dem Schwund nicht ausweichen durch Benutzung von Überweisungen. Sie werden ihm ausweichen indem sie das Freigeld weitergeben und das ist ja der Zweck der Übung. Wenn sie tatsächlich versuchen würden dem Schwund durch Einlage auf ein Girokonto auszuweichen, wie viele Gegner einer Umlaufsicheung behaupten, würde das die Banken, wegen der mit Bargeld verursachten Kosten um so mehr zwingen diese Kosten abzuwälzen.

Es gab im Zeitalter der Brakteaten auch andere Münzen und trotzdem wurden die Brakteaten verwendet. Die Zeiten haben sich seit damals wohl geändert aber das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt heute noch genau so wie damals.



Max van der Moritz schrieb am 4.8. 2002 um 14:47:16 Uhr zu

SilvioGesell

Bewertung: 2 Punkt(e)

Gedanken über alternative Einführung

Überlegen wir einmal, ob die bevorstehende Einführung des Euro uns da nicht die geschichtliche Möglichkeit gibt, endlich einmal Freigeld in größeren Ausmaß einzuführen..

Nun, das hängt weitgehend davon ab, welche Währungspolitik die EZB betreiben wird.

Macht sie eine Stabilitätspolitik des knappen Geldes oder gar eine Deflationspolitik, dann ist die Sache recht einfach. Die Arbeitslosigkeit wird dann so einschneidend sein, daß eine Vielzahl von Wörgls kaum verhindert werden kann und es ist kaum zu erwarten, daß eine schwerfällige europäische Bürokratie in der Lage sein wird, das schnell zu stoppen. Die viel flexiblere damals private österreichische Nationalbank brauchte immerhin auch 14 Monate dazu. Der weithin unbeliebte und dann knappe Euro könnte leicht vom Markt verdrängt werden.Alles was wir brauchen sind ein paar Unterguggenbergers, für den Rest sorgen dann schon die Arbeitslosen selber und den Politiker möchte ich sehen, der es dann wagt, ihnen das rettende Freigeld zu verbieten.

Wird hingegen der Euro inflationiert, was leider eher zu erwarten ist, wird es etwas schwerer sein alternatives Geld in Umlauf zu bringen. Aber auch hier haben wir geschichtliche Beispiele. Das Notgeld, welches während der Inflation nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland im Umlauf war.

Falls nämlich der Euro inflationiert wird, wird es bei dieser ohne wirtschaftpolitische Einheit herausgegebenen Währung unmöglich sein, die Inflation im Rahmen zu halten. Anstelle einer Zigarettenwährung oder Tauschhandel, müßte dann eben alternatives Freigeld in die Bresche springen. Genau so wie jetzt in vielen ehemaligen Ostblockstaaten, die die Inflation nicht in den Griff bekommen Dollar und DM als Zweitwährungen umlaufen und von den Staaten nicht verhindert werden können.

Es ist also Hoffnung und wir brauchen dazu keine Geldtheoretiker, ein paar Unterguggenbergers würden genügen!

Dazu noch eine kleine Bemerkung am Rande. Unterguggenberger war sozialdemokratischer Bürgermeister von Wörgl! Er hatte sich nur nicht von den Vertretern des »wissenschaftlichen« Sozialismus, den Marxisten, den Kopf verdrehen lassen.

Leider lassen sich auch heute noch viel zu viele Sozialisten durch sie beeinflussen, obwohl doch eigentlich das Versagen dieser Leute genau so offenkundig sein sollte wie das Versagen der offiziellen Volkswirtschaftler.

Einige zufällige Stichwörter

Wachtel
Erstellt am 14.4. 2010 um 15:34:55 Uhr von tutnixzursache, enthält 8 Texte

DerSagenumwobeneKelchderKotze869
Erstellt am 5.3. 2003 um 20:30:51 Uhr von Kelchsäge, enthält 5 Texte


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