Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 16, davon 16 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 10 positiv bewertete (62,50%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 26.6. 2001 um 12:55:05 Uhr schrieb
pimperl über Entwicklungspsychologie
Der neuste Text am 23.4. 2021 um 18:00:38 Uhr schrieb
Schmidt über Entwicklungspsychologie
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(insgesamt: 6)

am 25.4. 2007 um 13:12:09 Uhr schrieb
Bettina Beispiel über Entwicklungspsychologie

am 25.10. 2006 um 15:26:42 Uhr schrieb
biggi über Entwicklungspsychologie

am 24.10. 2020 um 18:05:14 Uhr schrieb
Christine über Entwicklungspsychologie

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Entwicklungspsychologie«

Wenkmann schrieb am 25.9. 2003 um 17:54:14 Uhr zu

Entwicklungspsychologie

Bewertung: 3 Punkt(e)

Als ich im Kindergarten das erste mal die
Geschichte von 'Hans im Glück' hörte,
dachte ich:

»Ja, der Hans hat wirklich Glück gehabt, alle Wünsche gingen sofort in Erfüllung

Obwohl mir die Tatsache, dass er am Ende gar nichts mehr hat, irgendwie komisch vorkam.



Im Grundschulalter dachte ich:

»Mensch, ist der Alte doof! GIbt seinen Goldklumpen weg und hat am Ende nichts mehr



Auf dem Gymnasium dachte ich:

"Ja! Der Hans hat es erkannt! Befreit euch von der Habgier, gebt eure Besitztümer weg!
Findet das wahre Glück!
Es lebe der
Dalai Lama!"



Die Uni:

»Zeit ist Geld. Ich brauche später viel Zeit


Job:

"Wofür brauchst du den ganzen Krempel?
Ich wollte doch immer Surflehrer auf Maui werden...
Schön, wenn man einfach alles weggeben kann."



pimperl schrieb am 26.6. 2001 um 12:55:05 Uhr zu

Entwicklungspsychologie

Bewertung: 1 Punkt(e)

Entwicklungsbegriffe

- Lebensspanne
> »Der Mensch führt auch eine zeitliche Existenz
- Reifung
= alles, was weder durch Erziehung und Sozialisation, noch durch Formen des Lernens erklärbar ist
= alles, was sich aufgrund biologischer Gesetzmäßigkeiten früher oder später von selbst entwickelt (z.B. Längenwachstum, Wechseljahre, unumkehrbare Alterungsprozesse us.w.)
>> Humanontogenese

Traditionelle Konzeption der Entwicklungspsychologie:

Entwicklung = Veränderunsreihe in mehreren Schritten; nachfolgende Schritte sind immer auf einer »höheren Stufe« als vorangegangene; Abfolge der Schritte ist unumkehrbar

(sich daraus ergebende Frage: Ist die Lebensweise des Erwachsenen höherwertig als die des Kindes???)

> Problem der Pädagogik des 19.Jh.> geltende Meinung: Leben des Erwachsenen ist höherwertig > deshalb darf man Kindern Leid zufügen

> Wende durch z.B. Schleiermacher und J. Korzcak (> »Das Kind hat ein Recht auf seinen eigenen Tod.« > Das Leben des Kindes hat ein eigenes Recht.)

heutige Entwicklungspsychologie: bezweifelt die o.g. Sichtweise (Höherwertigkeit/Unumkehrbarkeit)

- E.Ericson (?) , Entwicklungspsychologe in den USA : »Identität und Lebenszyklus«
- Symbolischer Interaktionismus:
> soziale Beziehungen
> Definitionen des »Selbst« innerhalb dieser Beziehungen / bewußte soziale Konstruktion des Selbst, der eigenen Existenz (wie man gern von anderen wahrgenommen werden möchte)
> Selbtbild (wer bin ich?)
> autobiographisches Gedächtnis! (Kraft der Erinnerung stellt Bild der Identität her/Gedächtnis ist jedoch selektiv!!!)







Prof. Fuhrer schrieb am 27.10. 2001 um 01:50:04 Uhr zu

Entwicklungspsychologie

Bewertung: 1 Punkt(e)

A Sozialisation im Jugendalter und ihre typische Problemlage

Das Jugendalter ist in mehrfacher Hinsicht eine Lebensphase der Veränderung und des Übergangs. Einerseits kommt es zu biologischen Veränderungen: Wachstumsschub, Sexualreife und Herausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Andererseits ist Jugend keine überwiegend biologische Erscheinung, sondern vor allem eine Übergangs-phase in sozialer Hinsicht. Die Ausprägung dieser Sozialisationsphase ist eng mit der historisch entstandenen ökonomischen politischen und kulturellen Situation einer Gesell-schaft verbunden. Zwar trifft es nicht zu, daß Jugend als Lebensphase überhaupt erst in der Industriegesellschaft auftritt. So weist auch Rousseau schon auf eine Gruppe »Jugend« hin. Doch in ihrer heute bekannten Form ist die Lebensphase Jugend jedenfalls ein Produkt der geschichtlichen Entwicklung seit Mitte des 19. Jahrhunderts (Engel, Hurrelmann 1989, S.5). So hängen auch viele der typischen Anforderungen und Probleme in der Jugendsozialisation eng mit der historisch entstandenen Gesellschaftsform zusammen und unterliegen entspre-chenden Wandlungen. In dieser Hausarbeit beziehe ich mich auf Untersuchungen über deut-sche Jugendliche in den 70er bis 90er Jahren.
Jugendliche stehen einer Reihe von Entwicklungsaufgaben gegenüber, die sie bewältigen müssen, um ein befriedigendes Leben als Erwachsener führen zu können. Das Kind ist in persönlichen Beziehungen, wirtschaftlichem Lebensunterhalt, Werten und Normen sowie Freizeit- und Konsumverhalten weitgehend auf die Eltern ausgerichtet und von ihnen ab-hängig. Erwachsensein bedeutet hingegen, in diesen Bereichen selbständig und eigenver-antwortlich zu handeln. Im Bereich der persönlichen Beziehungen muß sich der Jugendliche sozial und emotional von den Eltern lösen, andererseits vermehrt soziale Beziehungen zu Gleichaltrigen und damit - jedenfalls prinzipiell - Gleichgestellten aufnehmen. Dazu gehört auch die Aufnahme und schließlich Stabilisierung sexueller Beziehungen. Im wirtschaftli-chen Bereich besteht die Entwicklung zunächst im Erwerb von Qualifikationen in Schule, Studium oder Ausbildung, während der eigentliche Übergang ins Berufsleben erst recht spät erfolgt. Ziel der Ausbildungszeit ist, die Grundlagen für eine berufliche Existenz zu schaffen, die einerseits eine materielle Versorgung sicherstellt, andererseits möglichst weit den eige-nen Interessen und Berufswünschen entspricht.1 Dabei haben Erfolg oder Mißerfolg in die-sem Bereich große Auswirkungen auf die berufliche und soziale Stellung im späteren Leben. Eine weitere Entwicklungsaufgabe ist der Aufbau eines eigenen Werte- und Normensys-tems, wozu auch ein politisches Bewußtsein gehört. Im Freizeitbereich schließlich geht es um den Aufbau eines eigenen Lebensstils, was die gezielte Nutzung von Konsumwaren- und Kulturangeboten umfaßt, aber auch bedeuten kann, sich an der Schaffung und Veränderung kultureller Angebote zu beteiligen. Eine ähnliche Zusammenstellung findet sich bei Hurrel-mann, Rosewitz und Wolf (1985, S.12), die aber ein meiner Meinung nach zu konservatives Bild von den Entwicklungszielen gibt. Wenn dort beispielsweise speziell die Aufnahme hete-rosexueller Beziehungen als Entwicklungsziel aufgeführt wird, so ist dies nicht mehr unbe-dingt Voraussetzung für ein befriedigendes Leben als Erwachsener. Zumindest in Teilen der Gesellschaft sind auch homosexuelle Beziehungen so weit akzeptiert, daß ein solches Leben befriedigend zu führen ist (wenn in diesem Fall vom Jugendlichen auch schwierigere Aufga-ben zu bewältigen sind, um dorthin zu kommen). Auch daß für den Freizeitbereich nur die Nutzung von Konsumangeboten als Entwicklungsziel gilt, nicht aber aktives Gestalten, zeigt, daß die Zusammenstellung ein recht enges Bild von einer gelungenen Entwicklung vermittelt. Entwicklungsaufgaben können nicht nur das widerstandslose Erfüllen von Er-wartungen umfassen, vielmehr besteht die Entwicklung zum Erwachsenen gerade auch darin, sich gewissen Erwartungen zu widersetzen und eigene Entscheidungen zu treffen.
Da die Bewältigung dieser Entwicklungsaufgaben sich nicht von selbst ergibt oder nach ei-ner einfachen Methode - etwa durch bloßes Nachahmen - erreicht werden kann, stehen Ju-gendliche automatisch vor einer Reihe von Problemen. Außerdem bringt ihm das Erwach-senwerden nicht nur große Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung, sondern ebenso den Zwang zu Entscheidungen und die Gefahr, die selbst- oder fremdgesetzten Ziele nicht zu er-reichen. Besondere Erschwernisse ergeben sich durch strukturelle Hindernisse und dadurch daß »der Status von Jugendlichen durch eine Reihe von Widersprüchen gekennzeichnet ist, in der erforderte Selbständigkeiten und Autonomien in unterschiedlichen Handlungsberei-chen sich nicht sinnvoll ergänzen« (Nordlohne 1992, S.29). Strukturelle Hindernisse liegen etwa in fehlenden zufriedenstellenden Berufsmöglichkeiten, aber auch in der unterschiedli-chen wirtschaftlichen und kulturellen Ausgangssituation der Jugendlichen. Von den Wider-sprüchen im Status ist vor allem die lange wirtschaftliche Abhängigkeit vom Elternhaus gegenüber der früheren weitgehenden Unabhängigkeit im Freizeitbereich und den sozialen Beziehungen zu erwähnen. Sowohl den Grundproblemen als auch den Erschwernissen, die ihrer Lösung entgegenstehen, stehen alle Jugendliche gegenüber. Allerdings sind die Hinder-nisse je nach sozio-ökonomischer Situation der Herkunftsfamilie, Erziehungsstil der Eltern und Verhältnissen in Schule oder Ausbildung unterschiedlich ausgeprägt.

B Drogenkonsum als Bestandteil der Bewältigung der Probleme beim Erwachsenwerden

1. Einleitung

Drogen sind in unserer Gesellschaft für so gut wie jeden - auch für Jugendliche - verfügbar. Zumindest die legalen Drogen Nikotin und Alkohol können praktisch jederzeit problemlos erworben werden. Besonders deutlich macht das der Erwerb von Zigaretten am Automaten - eine der wenigen Waren, deren Kauf fast überall rund um die Uhr möglich ist. Vorschrif-ten zum Jugendschutz können die Beschaffung zwar etwas erschweren, aber nicht verhin-dern. Dementsprechend sind Alkohol und Nikotin auch für Jugendliche die mit Abstand bedeutendsten Drogen.2 Beschränkter ist die Verfügbarkeit illegaler Drogen. Aber auch hier können Verbote letztlich nicht die Beschaffung verhindern, wenn der Jugendliche dazu ent-schlossen ist.
Ist Verfügbarkeit auch eine notwendige Voraussetzung für Drogenkonsum, so ist sie allein noch kein Grund für tatsächlichen Konsum. Schließlich sind Drogen oft nicht kostenlos zu bekommen, außerdem finden viele den Geschmack von Tabak wie auch von alkoholischen Getränken zunächst einmal unangenehm. Welche Gründe gibt es also, daß Jugendliche den Konsum von Drogen aufnehmen? Welche Funktion hat Drogenkonsum bei der Bearbeitung der typischen Entwicklungsprobleme?
2. Drogenkonsum als Verhaltensweise Erwachsener
Alkoholische Getränke sind in unserer Gesellschaft sehr verbreitete und auch sozial bedeut-same Drogen. Bei vielen Gelegenheiten, etwa bei vielen Festen, ist Alkoholkonsum die Norm, es braucht für ihn keine weitere Rechtfertigung. Als abweichendes, wenigstens erklärungsbedürftiges Verhalten gilt es vielmehr, bei diesen Anlässen nichts Alkoholisches zu trinken. Bei einer Studie von Fahrenkrug (1980, S.17) gaben 94% der befragten Jugend-lichen an, daß in ihrer Familie Alkohol vorhanden sei. Nicht so selbstverständlich ist das Tabakrauchen; es wird jedoch weitgehend akzeptiert, wenn der Raucher gewisse soziale Regeln, beachtet, etwa in geschlossenen Räumen nur zu rauchen, wenn sich niemand belä-stigt fühlt. Den Umgang mit diesen Genußmitteln zu erlernen, gilt angesichts ihrer Verbrei-tung als Bestandteil der Entwicklungsaufgaben Jugendlicher (so etwa Nordlohne 1992, S.38). Das sehen offenbar auch viele Eltern so, denn der erste Konsum von Alkohol erfolgt oft bei Familienfeiern gemeinsam mit den Eltern (Fahrenkrug 1980, S.15). Jugendliche dürfen oft nicht nur mittrinken, sondern ihnen wird Alkohol auch direkt angeboten (Reißig 1994, S.205). Anders ist dies beim Tabak, dessen Konsum keine allgemein verbreitete Norm gebietet. Der Einstieg findet so häufiger mit Gleichaltrigen zusammen statt. Erwachsene haben aber auch hier eine Vorbildfunktion, wie auch für das Ausmaß des Drogenkonsums. Studien belegen, daß sowohl bei Tabak (Reißig 1994, S.193; Tölle u. Buchkremer 1989, S.29) als auch bei Alkohol (Reißig 1994, S.204) das Verhalten der Eltern Einfluß auf das ihrer Kinder hat. Beim Rauchen scheint zudem das der Lehrer eine Rolle zu spielen (Tölle u. Buchkremer 1989, S.31). Dies bedeutet allerdings nicht unbedingt, daß diese Vorbilder auch mit dem entsprechenden Verhalten der Jugendlichen einverstanden sind, selbst wenn sie ansonsten ein ,,erwachsenes» Verhalten erwarten. Vielmehr wird von Jugendlichen eine asynchrone Entwicklung erwartet - manche erwachsenentypischen Verhaltensweisen sollen sie erst später annehmen als andere. Das Trinken von Alkohol wird Jugendlichen zunächst nur selten - bei den oben erwähnten Familienfeiern - zugestanden, das Rauchen vielfach gar nicht. Damit gewinnen diese Verhaltensweisen eine besondere Funktion im Kreise der Gleichaltrigen: Wer raucht oder trinkt, symbolisiert damit Erwachsensein. Auf diese Weise ist das sogar besonders einfach möglich: «Gerade Alkohol läßt sich bei einer Unzahl von Gelegenheiten demonstrativ einsetzen, und der Umgang mit dem Genuß- und Rauschmittel ist verhältnismäßig rasch und einfach zu erlernen. In diesem Bereich können Heranwach-sende binnen kurzer Zeit auf eigene Erfahrungen zurückblicken und, im Gegensatz zu einer Vielzahl weiterer Erwachsenentätigkeiten, auch subjektiv kompetent mitreden - zuweilen z.Tl. sogar mithalten." (Franzkowiak zit. n. Nordlohne 1992, S. 38)
3. Drogenkonsum als Mittel der Ablösung und Distanzierung von Eltern und anderen Autoritäten
Zur Entwicklung Jugendlicher gehört auch, daß sie Erfahrungen zunehmend unabhängig von der An- und Aufsicht der Eltern machen. Ein naheliegendes »Übungsfeld« für erste Versuche ist der Alkohol- und Tabakkonsum, der oft nur eine Abweichung von einzelnen Verhaltensvorschriften, nicht aber vom Lebensstil und den grundsätzlichen Normen der Eltern darstellt. Während der erste Alkoholkonsum überhaupt noch in der Familie stattfin-det, so wird der erste Schwips meist beim Trinken mit Freunden erreicht (Fahrenkrug 1980, S.21). Drogenkonsum findet dann mehr und mehr außer Haus zusammen mit Freunden statt.
Drogenkonsum kann aber nicht nur Bestandteil der allgemeinen Ablösung des Jugendliche von den Eltern sein. Die Erziehung durch Eltern und Lehrer will rechtliche und soziale Nor-men vermitteln, unter anderem auch über Drogenkonsum. Diese Vermittlung kann aber nur funktionieren, wenn die Jugendlichen ein positives Verhältnis zu solchen Autoritätspersonen haben. Wer dagegen ein dauerhaft schlechtes Verhältnis zu ihnen hat, wird auch deren Nor-men meist nicht übernehmen. Unter anderem werden sich solche Jugendliche nicht an die Regeln über den Drogenkonsum halten (vgl. Reuband 1980, S.85). Auch wenn die entspre-chenden Normen zunächst internalisiert wurden, kann es bei späteren Störungen im Verhält-nis zu den vermittelnden Autoritätspersonen wieder zu einer Abschwächung der Normen (normative Entfremdung) kommen. Möglich ist auch, daß Spannungen nicht nur zu einer Abschwächung der Normen, sondern zu einer durch Mißtrauen oder Protesthaltung beding-ten Umkehrung der Norm führen. Hierin kann eine Gefahr liegen, daß es auch zum Drogen-mißbrauch kommt, denn die Normen dienen teilweise der Verminderung von Risiken - Ver-giftung, Abhängigkeit, Verdrängen von an sich lösbaren Problemen durch Drogenkonsum. Andererseits ist die Berechtigung vieler Normen durchaus zweifelhaft - die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen etwa ist recht willkürlich und spiegelt keine tatsäch-lichen Unterschiede wider. So liegt hier ein besonders guter Anknüpfungspunkt für Protest-verhalten vor, das in diesem Bereich auch zum Wandel der Normen beitragen kann.
Über die Bedeutung von normativer Entfremdung oder Protesthaltung für den Zigaretten-konsum liegt mir keine Untersuchung vor. Auch zum Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen ist in den neueren Studien (Engel und Hurrelmann 1989; Nordlohne 1992; Reißig 1994) wenig zu diesem Thema zu lesen. Wenn auch Nordlohne darauf hinweist, »wie sehr auch der legale Drogengebrauch Züge des Protests gegen Normen und Wertvorstellungen der Erwachsenenwelt transportieren kann« (Nordlohne 1992, S.129), liegt der Schwerpunkt der Untersuchung doch auf der spannungs- und streßreduzierenden Funktion des Drogen-konsums. Die Bedeutung der erwähnten Protesthaltung untersucht sie nicht weiter.
Engel und Hurrelmann kommen zu dem Ergebnis, daß von den Konsumenten von illegalen Rauschmitteln (in der Studie untergliedert in Haschisch/Marihuana und andere illegale Dro-gen), in geringerem Umfang auch von Schnüffelstoffen, viele auch schon »irgendwo fremde Sachen mitgenommen« haben (Engel und Hurrelmann, 1989, S.170). Als mögliche Erklä-rungen sehen die Autoren einerseits Beschaffungskriminalität, andererseits einen »wertde-vianten sozialen Kontext«, der abweichendes Verhalten begünstige (Engel und Hurrelmann 1989, S.169). Beschaffungskriminalität erscheint sowohl bei Schnüffelstoffen als auch bei Cannabis als wenig plausible Erklärung, da es sich dabei um verhältnismäßig billige Drogen handelt und zudem eine ausgeprägte Sucht nach Cannabis-Drogen selten ist. Somit wären Protestverhalten, fehlende Normvermittlung oder normative Entfremdung die wahrschein-licheren Gründe für den Zusammenhang bei Schnüffelstoffen und Cannabis. Auch hier stellen die Autoren leider keine weiteren Untersuchungen an. Sie sehen in der erhöhten Diebstahlsdelinquenz von Drogenkonsumenten undifferenziert und ohne Begründung einen Hinweis auf Beschaffungskriminalität (Engel und Hurrelmann 1989, S.181). Das ist um so befremdlicher, als sie selbst darauf hinweisen, daß der Preis für Haschisch und Marihuana nicht besonders hoch ist.
Ausführlich geht Reuband (Reuband 1976, S.17-40) auf die Bedeutung normativer Ent-fremdung für die Bereitschaft zum Konsum von Haschisch ein. Er sieht als mögliches Er-gebnis normativer Entfremdung nur die Indifferenz einer Norm gegenüber, nicht aber die Umkehrung oder bewußte Mißachtung dieser Norm (Reuband 1976, S.22). Zunächst zeigt er, daß konsumbereite Schüler ihre Lehrer vor allem in bezug auf ihr »interpersonal-emotionales« Verhalten besonders negativ beurteilen, etwa ihren Umgangston als verletzend empfinden (Reuband 1976, S.29). In einem zweiten Schritt untersucht er dann, ob die konsumbereiten Schüler vermehrt Anzeichen von resignativem Verhalten aufweisen. Das Ergebnis ist eindeutig: Resignatives Verhalten ist unter ihnen sogar weniger verbreitet als unter den Schülern, die den Haschischkonsum ablehnen; sie sind eher bereit, sich gegen als ungerecht empfundenes Verhalten von Lehrern zu wehren. Daraus zieht er den Schluß, daß die Bereitschaft zum Haschischkonsum nicht auf einem Wunsch zur Realitätsflucht sondern auf normativer Entfremdung beruht. Während Reuband nur die Möglichkeit in Betracht zieht, daß die Jugendlichen Normen indifferent gegenüberstehen, halte ich auch andere Interpretationen für denkbar. So könnte die negative Wahrnehmung des Lehrerverhaltens auch eine Bereitschaft zur demonstrativen Mißachtung von Normen wecken, ohne daß sich dadurch langfristig etwas an der Einstellung der Jugendlichen ändert. Andererseits wäre auch Normumkehrung eine mögliche Folge: Wenn Lehrer, die offenbar illegale Rauschmittel ablehnen, durch negative Eigenschaften auffallen, dann gilt der Haschischkonsum mögli-cherweise als Mittel, nicht selbst so zu werden wie diese Autoritätspersonen beziehungs-weise als Zeichen, nicht so zu sein.
Zu beachten ist, daß Reuband in seiner Studie nicht aktuelle Konsumenten von Haschisch mit Nichtkonsumenten vergleicht, sondern Jugendliche, die am Haschischkonsum interes-siert sind mit solchen, die ihn ablehnen. Günstig ist dabei, daß so nur Gründe für Drogen-konsum, nicht aber mögliche Folgen von Drogenmißbrauch erfaßt werden. Allerdings wird bei dieser Untersuchungsmethode auch nicht klar, wie viele und welche der konsumbereiten Jugendlichen tatsächlich zum Konsum übergehen.
Auch auf die mögliche Bedeutung der normativen Entfremdung oder fehlenden Internali-sierung von Normen für den exzessiven Alkoholkonsum Jugendlicher geht Reuband - an anderer Stelle - ein (Reuband 1980, S. 85). Gegen die These, Jugendliche tränken aus Fru-stration, führt er an, daß exzessives Trinken überwiegend in guter Stimmung und nur selten aufgrund aktueller Frustrationserlebnisse stattfindet. Allerdings stellt dies nur eine teilweise Entfernung von Normen dar: »Das Trinkmuster der Jugendlichen ähnelt dem der Erwach-senen, bei denen ebenfalls das übermäßige Trinken an nicht-pathologische Situationen ge-knüpft ist - und dort im übrigen am ehesten toleriert wird«. Hier wäre wohl die Vorweg-nahme von erwachsenentypischem Verhalten - verbunden mit einem (demonstrativen?) Verstoß gegen jugendspezifische Normen - eine naheliegendere Erklärung. Um hier nor-mative Entfremdung anzunehmen, müßten weitere Hinweise hinzukommen, etwa ein auch in anderen Bereichen deviantes Verhalten.
Solche Hinweise finden sich bei Reißig. Sie stellt fest, daß Angehörige von Cliquen, die oft »unerlaubte Dinge gedreht« haben, auch häufig starke Trinker sind (Reißig 1994, S.208), was sie allerdings auf die enthemmende Wirkung des Alkohols zurückführt. Alkohol wirkt aber nicht immer in dieser Weise enthemmend. Wo entsprechende Normen nur schwach internalisiert sind, ist es leicht möglich, daß die Wirkung des Alkohols verbleibende Hem-mungen beseitigt. Bei Jugendlichen, die solche Normen stark verinnerlicht haben, dürfte ein Rausch eher andere Wirkungen haben.
4. Drogenkonsum als sozial integrativer Teil von Lebensstilen Jugendlicher
Die Entwicklung Jugendlicher in den Bereichen Freizeitverhalten und Lebensstil findet heute schon früh in Gruppen von Gleichaltrigen (sog. peer groups) statt, die Jugendlichen ein Fo-rum für das Erproben eigener Lebensstile, für den Aufbau eigener sozialer Kontakte und er-ster sexueller Beziehungen bieten. Dementsprechend stark sind Jugendliche daran interes-siert, in diesen Gruppen als tatsächlich gleichberechtigt anerkannt und integriert zu sein und möglichst hohes Ansehen zu genießen. Die Normen, deren Beachtung dem Jugendlichen diese Anerkennung verschafft, sind vom Charakter der Gruppe abhängig; in vielen Fällen umfassen sie die Erwartung, in der einen oder anderen Weise Drogen zu konsumieren.
Weithin wird die Integration in Cliquen, im Gegensatz zu konventionelleren Formen der Freizeitgestaltung - vor allem in Vereinen - als besonderer Wegbereiter von Drogenkonsum angesehen. Eine enge Verbindung zwischen der Integration in eine Clique und Konsum le-galer Drogen stellt Nordlohne fest (Nordlohne 1992, S.158). Vor allem bei Cliquen, die sehr viel gemeinsam unternehmen und bei Jugendlichen, die ihre Freizeit in einer Clique, nicht aber im Verein verbringen, ist der Anteil der Konsumenten legaler Drogen hoch. Nordlohnes Erklärung für dieses Phänomen entspricht den oben erwähnten Funktionen des Drogenkonsums: »Alkohol- und Zigarettenkonsum als Zugehörigkeits- und Konformitäts-botschaft an eine wertgeschätzte Gruppe (...) oder auch als Eintrittsvoraussetzung für wei-tere Partizipationsmöglichkeiten an Aktivitäten dieser Gruppe.« (Nordlohne 1992, S.145).
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Reißig. Auch sie stellt fest, daß bei Jugendlichen, die zu einer Clique gehören, sowohl der Alkoholkonsum (Reißig 1994, S. 208) als auch der Zigarettenkonsum (Reißig 1994, S. 194) höher ist. Zusätzlich weist sie darauf hin, daß das Ausmaß des Drogenkonsums auch vom Charakter der Clique abhängig ist: Sehr verbreitet ist legaler Drogenkonsum vor allem bei denjenigen Cliquen, die auch »unerlaubte Dinge ge-dreht« haben. In anderen Cliquen ist der Konsum offenbar niedriger.
Da also große Unterschiede in den Normen verschiedener Gleichaltrigengruppen vorliegen, kann das Drogenkonsumverhalten allein durch die Herausbildung von Gruppennormen nicht erklärt werden - Jugendliche sind nicht unbedingt von Anfang an einem Gruppenzwang zum Drogenkonsum ausgesetzt, wie dies gelegentlich behauptet wird. Sie haben oft auch die Möglichkeit, einen Freundeskreis zu wählen, der in seinem Lebensstil den eigenen Wün-schen nahekommt. Zur Erklärung von Cliquen mit hohem Drogenkonsum müßte also teil-weise auch die oben erwähnte Distanzierung von Autoritäten herangezogen werden. Aber auch die spannungslösende Wirkung von Drogen könnte hier eine Rolle spielen. Ich vermu-te, daß Jugendliche, die der selben Clique angehören, oft auch in einer vergleichbaren sozia-len und (schul)leistungsmäßigen Situation sind. Damit wären sie auch oft einem vergleich-baren Ausmaß von Streß und Spannungen ausgesetzt. In einer Gruppe, die schon Drogen konsumiert, dürfte allerdings Gruppendruck dazu führen, daß Jugendliche den Konsum auch beibehalten.
Sieht man von den eben erwähnten Fällen ab, so ist noch zu erklären, warum Drogenkon-sum zur Norm werden kann, wo nicht die Distanz zu Autoritäten oder besondere Belastun-gen bestimmend sind. Eine wichtige Rolle dürfte dabei spielen, daß gerade Lebensstile und Verhaltensweisen, die gewöhnlich mit Drogenkonsum verbunden sind, auch sonst für viele Jugendliche attraktiv sind. So weist etwa Reuband auf den starken Zusammenhang zwi-schen dem Besuch von Discotheken und dem - auch exzessiven - Konsum von Alkohol hin (Reuband 1980, S.88). Dabei kommt er zu dem Ergebnis, daß häufiger Discothekenbesuch besonders bei Jugendlichen, die ihre Familienverhältnisse als »harmonisch« beschreiben, mit vermehrtem exzessivem Alkoholkonsum einhergeht. Seine Schlußfolgerung lautet daher: »Variablen des Lebensstils und sozialer Partizipation kommen vorwiegend dort zum Tragen, wo die individuellen Verhältnisse weniger gestört ist(,...) wo die Chance einer Entfremdung vom herrschenden Normensystem gering ist.« (Reuband, 1980, S.89) Gerade in angeneh-men Situationen entsteht dabei ein »normatives Gruppenklima, das der Intensivierung des Alkoholgenusses förderlich ist«, die Wirkung des Alkoholkonsums in der Gruppe wird als angenehm und der sozialen Interaktion zuträglich (Gesprächigkeit, Abbau von Hemmungen) erlebt (Reuband 1980, S.78). Ergänzend könnten auch die oben erwähnten Möglichkeiten der Selbstdarstellung als erwachsen (bei Jungen auch die Darstellung von Männlichkeit) dazukommen. Beim gemeinsamen Besuch von Discotheken oder anderen Lokalen ist dafür geeignetes Publikum vorhanden. So kann also auch in einer zunächst nicht trinkenden Grup-pe eine Norm entstehen, die zumindest gelegentlichen Alkoholkonsum gebietet. Auch beim Rauchen gibt es Hinweise, daß die sozial integrative Funktion eine ähnliche Rolle spielt. Eine Studie von Hahnewinkel, Ferstl und Burow (1993, S.234) kommt jedenfalls zu dem Ergebnis, daß Jugendliche vor allem mit Freunden zusammen rauchen, und daß beim Be-such von Discotheken und Jugendzentren sowie auf Klassenfahrten die Versuchung zum Rauchen besonders groß ist.
Entsprechende Befunde zu illegalen Drogen liegen mir nicht vor. Zumindest bei Cannabis-Produkten nehme ich aber an, daß ihr Konsum, der ja häufig in Gruppen Gleichaltriger stattfindet, auch eine sozial integrative Funktion haben kann. Insbesondere unter Jugend-lichen, die sich einer »Gegenkultur« zurechnen, ist er geeignet, den gemeinsamen Lebensstil auszudrücken.
Der Besitz bestimmter Statusgüter (z.B. Markenkleidung, HiFi-Anlage) kann häufig Aner-kennung in peer groups verschaffen. Nordlohne, die einen Zusammenhang zwischen Dro-genkonsum und dem Gefühl, zu wenig an Statusgütern oder Geld zu besitzen (Nordlohne 1992, S.150), feststellt, erklärt diesen Befund damit, daß der Drogenkonsum hier als Kom-pensation für die schlechteren Möglichkeiten dient, sich auf andere Weise Anerkennung zu verschaffen. (Nordlohne 1992, S.159) Somit liegt auch hier ein Versuch vor, soziale Inte-gration durch den Konsum von Drogen zu erreichen. Allerdings führt Nordlohne auch den emotionalen Streß des Außenseiterdaseins als wichtigen Grund für den häufigeren Drogen-konsum bei Statusgütermangel an.
In bezug auf die Kompensationsfunktion des Drogenkonsums bei Geldmangel kommt allerdings Reißig zu einem Ergebnis, das zu Nordlohnes Befunden nicht paßt: Zumindest der Alkoholkonsum steigt ihrer Studie nach mit dem Haushaltseinkommen der Herkunfts-familie und auch der Taschengeldhöhe des Jugendlichen (Reißig 1994, S.204). Da diese Studie nur ostdeutsche Jugendliche untersucht, während Nordlohne sich auf eine Befragung nordrhein-westfälischer Schüler stützt, könnte dieser Unterschied regional bedingt sein.
5. Drogenkonsum als Mittel zur Streß- und Spannungsbewältigung
Neben den erwähnten sozialen Funktionen ist natürlich auch die psychische Drogenwirkung an sich ein Grund für Drogenkonsum. Drogen können als Mittel der individuellen Entspan-nung oder auch Flucht vor unangenehmen Gefühlen dienen. Dies dient zwar nicht unmit-telbar der Bewältigung von Problemen in der Jugendsozialisation, kann aber doch Folge dieser Probleme sein. Entspannung durch Drogen zu suchen, kann durchaus eine nahelie-gende Reaktion sein, die nicht immer unproduktiv sein muß. Nicht immer lassen sich alle Entwicklungsprobleme sofort lösen, und ein gelegentlicher Spannungsabbau durch Drogen ist unter Erwachsenen durchaus eine akzeptierte Verhaltensweise. Aber emotionale Span-nungen sind bei Jugendlichen besonders häufig. Darüberhinaus haben Jugendliche noch weniger Erfahrung im Umgang mit Rauschmitteln. So besteht die Gefahr, daß der Drogen-konsum zur Entspannung zu einem dauerhaften Verhalten wird, das zu Abhängigkeit führen kann oder auch dort eine wirkliche Problembewältigung verhindert, wo sie möglich wäre.
Eine der wichtigsten Quellen von Streß sind für Jugendliche die Bedingungen der schu-lischen Ausbildung. Hier werden wesentliche Entscheidungen für die zukünftige berufliche Laufbahn und sozio-ökonomische Situation getroffen. Und auch wer letztlich ein zufrieden-stellendes Ergebnis erreicht, kann sich dessen im Verlauf seiner Schulzeit oft nicht sicher sein. Zumindest zeitweiliges Schulversagen ist recht verbreitet. Dabei liegt die erfolgreiche Bewältigung dieses Problems keineswegs allein in der Hand des Jugendlichen. Eine sichere Lösung wäre vielmehr nur durch eine weitgehende Veränderung politischer Verhältnisse bzw. gesellschaftlicher Werte möglich. Gerade angesichts von Massenarbeitslosigkeit zeigt sich, daß Ausbildung in der heutigen Gesellschaft auch Selektion bedeutet. Nicht alle kön-nen in der Ausbildung erfolgreich sein, denn »gute und ausgezeichnete Leistungen gewinnen ihre besondere Bedeutung letztlich nur im Vergleich mit weniger guten Leistungen und wer-den daher strukturell stets ein knappes Gut bleiben (oder aufhören, als besonderes Gut zu existieren)« (Engel/Hurrelmann, 1989, S.7). Es handelt sich schon bei der Schulbildung also um einen Wettbewerb, aus dem auch Verlierer hervorgehen. Im Rahmen der bestehenden Gesellschafts- und Werteordnung haben nicht alle Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Schul-probleme produktiv zu lösen. Auch beseitigt der Versuch produktiven Herangehens nicht sofort die emotionalen Spannungen. Es bleibt die Unsicherheit, ob das angestrebte Bil-dungsziel erreicht werden kann. Umsomehr gilt dies, wo z.B. ein Schulabgang wegen zu schwacher Leistungen erforderlich wird, die Gefahr, seine ursprünglichen Ziele nicht er-reichen zu können, sich also verwirklicht. Dementsprechend ist zu erwarten, daß Schulver-sagen ein wichtiger Auslöser für Drogenkonsum ist. Diese Erwartung bestätigt Nordlohne, die bei Jugendlichen mit Schulproblemen einen erhöhten Anteil an Konsumenten legaler Drogen findet (Nordlohne 1992, S.123). Verstärkt findet sie dieses Bild, wenn es wegen der Schulprobleme auch zu Konflikten mit den Eltern gekommen ist (Nordlohne 1992, S.133). Dies ist leicht einsichtig, denn Konflikte können sogar auf verschiedene Weise zu Drogen-konsum führen: Erstens schafft der Konflikt zusätzlichen emotionalen Streß. Zweitens können Konflikte auch zu einer Distanz zwischen Jugendlichen und Eltern führen, die Pro-testverhalten herausfordern oder zu normativer Entfremdung führen kann.
Was für schulisches Versagen und daraus folgende Konflikte gilt, kann auch auf andere Er-schwernisse der Entwicklung übertragen werden. Erfolglose Bemühungen um eine Lehr-stelle oder Schwierigkeiten, Ausbildung oder Studium erfolgreich abzuschließen dürften auf ähnliche Weise zu Streß führen. Auch in der sozialen Entwicklung Jugendlicher sind ent-sprechende Schwierigkeiten möglich. Hier muß zwar nicht von vorneherein Wettbewerbs-charakter bestehen, durch die gesellschaftliche Wertschätzung materieller Statusgüter kommt aber auch hier Leistungswettbewerb ins Spiel. Auf den möglichen Zusammenhang zwischen Mangel an Statusgütern und Drogenkonsum wurde bereits oben hingewiesen.
Zusätzlich könnte Streßreduktion ganz allgemein eine wichtige Rolle beim Drogenkonsum Jugendlicher spielen. Es ist anerkannt, daß schwierige Übergänge im Lebenszyklus an sich eine Quelle von Streß darstellen (Mansel/Hurrelmann 1994 S.49). Ein gewisses Maß an Streß ist zwar auch zur Anregung und Aktivierung erforderlich, der Streß nimmt aber leicht ein Übermaß an, wenn andere, an sich durchaus wenig bedrohliche Streßursachen hinzu-kommen. Dies liefert eine weitere Erklärung für Drogenkonsum als Bestandteil des Freizeit-verhaltens: Er kann dabei helfen, lästige innere Spannungen für eine Zeitlang zu bekämpfen und so den Genuß an Freizeitaktivitäten fördern. Ein solches alltägliches Muster von Streß und Streßreduktion braucht Jugendlichen nicht ohne weiteres bewußt zu werden. Damit ließe sich auch erklären, warum vielfach nur unspezifische Gründe vor allem für Tabak-konsum angegeben werden, was etwa Hahnewinkel, Ferstl und Burow (1993, S.234) konstatieren.
C Besondere Entwicklungsprobleme und Drogenmißbrauch
1. Abgrenzung Drogenkonsum - Drogenmißbrauch
Jugendliche konsumieren Drogen auf verschiedene Art und Weise und aus unterschied-lichsten Gründen. Schon die Zuordnung eines konkreten Konsumverhaltens zu einer der oben ausgeführten Funktionen wird in vielen Fällen nicht eindeutig möglich sein. Erst recht problematisch ist die Abgrenzung des einfachen Drogenkonsums vom Drogenmißbrauch, die notwendig mit einer Bewertung verbunden ist. Kriterien zur Abgrenzung sind demnach nicht objektiv aufstellbar. Denkbar wäre, die rechtlichen Vorschriften über Drogen zu übernehmen. Dort wird in erster Linie auf die Art der Droge (gewisse Drogen sind ver-boten) und das Alter des Konsumenten (Altersgrenzen beim Jugendschutz) abgestellt. Eine solche Einteilung erscheint mir aber nicht sinnvoll. Mir kommt es hauptsächlich darauf an, welche Schäden und Einschränkungen einem Menschen durch seinen Drogenkonsum dro-hen. Ob der Genuß von Bier einen Tag vor oder nach dem 16. Geburtstag stattfindet, dürfte kaum an dessen Folgen etwas ändern. Ebenso ist der einmalige Erwerb und Konsum eines Gramms Marihuana sicher unproblematischer als der tägliche Erwerb und Konsum einiger Liter Wein. Ich will daher versuchen, eigene Kriterien für Drogenmißbrauch anzugeben:
Als Drogenmißbrauch sehe ich den Konsum legaler oder illegaler Drogen an, wenn er
- auf eine Weise oder in einem Ausmaß stattfindet, so daß länger anhaltende Gesund-heitsschäden oder eine Abhängigkeit, die bei Beendigung des Konsums zu erheblichen Entzugserscheinungen führt, als Folge zu erwarten sind oder
- auf eine Weise oder in einem Ausmaß stattfindet, daß der Konsument dadurch von der an sich möglichen Lösung von persönlichen Problemen abgehalten wird.
Beim Versuch, die Frage zu beantworten, welche Einflüsse des sozialen Umfelds bei Jugendlichen zu dieser Art von Drogenkonsum führen können, stößt man auf zwei Schwierigkeiten:
Erstens befaßt sich soziologische Literatur oft nur mit dem Konsum als solchem, ohne nach Art und Ausmaß so weit zu differenzieren, daß sich entscheiden ließe, bei welchen der un-tersuchten Jugendlichen Drogenmißbrauch vorliegt. Nordlohne (1992) etwa unterscheidet nach Häufigkeit des Konsums, wobei die größte Häufigkeit beim Alkoholkonsum mit »mehrmals wöchentlich/täglich«, beim Zigarettenkonsum mit »täglich« angegeben ist. Die konsumierte Menge pro Konsumereignis wurde zwar erfragt, spielt in der weiteren Aus-wertung aber keine Rolle. Damit fällt in die höchste Kategorie aber auch noch eine Reihe von verhältnismäßig unbedenklichen Verhaltensweisen (z.B. zweimal pro Woche ein oder zwei kleine Glas Bier). Studien, die sich speziell mit klaren Fällen von Drogenmißbrauch befassen, behandeln meist schwerpunktmäßig psychologische Erklärungen.
Zweitens gibt es keine sozialen Einflüsse, die direkt oder automatisch zum Drogenmiß-brauch führen. Nicht jeder, der einem belastenden Einfluß ausgesetzt ist, wird deshalb zum Drogenmißbrauch kommen, und wenn dies geschieht, dann üblicherweise nicht sofort. Feststellen läßt sich also keine eindeutige kausale Beziehung, sondern höchstens »eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Endzustand zu erreichen (hier: Drogenab-hängigkeit), wenn gewisse negative Sozialfaktoren vorhanden sind bzw. zusammenkom-men.« (Schmerl 1984, S.107)
2. Familiäre Situation
Einen deutlichen Einfluß auf die Gefahr der Drogenabhängigkeit scheint die Unvollstän-digkeit der Herkunftsfamilie eines Jugendlichen (broken home) zu haben. Darauf weisen besonders die Ergebnisse einer Studie mit Jugendlichen hin, die der Frankfurter Drogen-szene angehören. (Schmerl 1984, S.84-109) Die untersuchten Jugendlichen hatten damit gleich leichten Zugang auch zu illegalen Drogen und hatten vergleichbare Kontakte zu Gleichaltrigen. Es wurden zwei Untersuchungsgruppen gebildet, eine, die aus heroinab-hängigen Jugendlichen bestand und eine, deren Angehörige kein Heroin konsumierten. Dabei zeigte sich, daß 52% der heroinabhängigen Jugendlichen aus broken homes kamen, gegenüber nur 22% der Kontrollgruppe. (Schmerl 1984, S.98) Eine Untersuchung zweier bayerischer Ministerien über die Alkoholgefährdung von Jugendlichen (BSMI/BSMA) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, allerdings mit einem Unterschied: Alkoholgefährdung - definiert durch hohe Werte in zwei Indizes, von denen einer die Höhe des Alkoholkonsums, der andere (Feuerlein-Index) das Vorliegen bestimmter Merkmale abhängigen Trinkens mißt (BSMI/BSMA S.43) - fand sich vermehrt nur bei Jugendlichen, die schon vor dem 12. Le-bensjahr in einem broken home lebten.
Auch das Verhältnis zu den Eltern scheint eine Rolle zu spielen, insbesondere das zum Vater. In Schmerls Untersuchung hatten bei 55% der Heroinabhängigen früher ein schlech-tes Verhältnis zum Vater, während dies nur 21% der Kontrollgruppe angaben. (Schmerl 1984, S.98). Auch die bayerische Untersuchung kommt zu Ergebnissen für den Bereich der Alkoholgefährdung, die in die gleiche Richtung weisen, sich allerdings auf das gegenwärtige Verhältnis zum Vater beziehen (BSMI/BSMA, S.47-50). Für das Verhältnis zur Mutter zeigt sich in dieser Studie ebenfalls ein Zusammenhang, während Schmerl einen solchen nicht findet (Schmerl 1984, S.99)
Für andere familiäre Faktoren - soweit untersucht - konnte kein klarer Zusammenhang mit Drogenabhängigkeit oder -gefährdung festgestellt werden. Schmerl (1984, S.99) fand etwa zwischen Konsumenten und Nichtkonsumenten von Heroin keine Unterschiede bei Er-ziehungsmethoden der Eltern, Aufwachsen als Einzelkind, Berufstätigkeit der Mutter sowie Arzneimittel- und Alkoholkonsum der Eltern.
An sich scheint es plausibel, daß sowohl ein broken home als auch ein schlechtes Verhältnis zum Vater Risikofaktoren für Drogenmißbrauch darstellen. Als Quelle besonderer Bela-stungen erhöhen diese Situationen die Wahrscheinlichkeit, daß Drogenkonsum als Mittel zur Streßreduktion aufgenommen wird. Ebenso liegt es nahe, daß schwierige Familienver-hältnisse zu einer größeren Cliquenorientierung beitragen. Bei einem schlechten Verhältnis zum Vater liegt auch Drogenkonsum aufgrund von normativer Entfremdung oder als Pro-testverhalten nahe. Dazu kommt, daß in solchen Situationen die Chance geringer ist, pro-duktive Wege zur Problembearbeitung kennenzulernen, da die Eltern dazu weniger beitra-gen können. Somit ist die Gefahr erhöht, daß der Drogenkonsum als zunächst leicht zu erlernende Art der Problembearbeitung beibehalten und ausgeweitet wird.
Auf der anderen Seite darf der Einfluß der familiären Verhältnisse auch nicht überschätzt werden. Bei weitem nicht alle Jugendlichen, die von entsprechenden Schwierigkeiten betroffen sind, kommen auch zu Drogenmißbrauch oder anderen unproduktiven Formen der Problembewältigung. Umgekehrt kommt Drogenmißbrauch auch bei Jugendlichen vor, die solche Probleme nicht haben. Offenbar sind auch familiäre Schwierigkeiten nur ein Faktor unter vielen, die zusammen zu Drogenproblemen führen.
3. Gesamtgesellschaftliche Probleme
Nicht übersehen werden darf auch, daß Drogenmißbrauch durch gesamtgesellschaftliche Faktoren mitverursacht wird. Wenn die Entwicklungsprobleme, die zunächst durch Dro-genkonsum bearbeitet werden, anhalten und es dem Jugendlichen nicht gelingt, eine pro-duktive Form der Bearbeitung zu finden, liegt es nahe, daß er den Drogenkonsum beibehält und in vielen Fällen auf ein bedenkliches Maß ausweitet. Daß eine produktive Bearbeitung nicht stattfindet, liegt aber nicht immer am unmittelbaren Umfeld des Jugendlichen oder an ihm selbst, sondern ist teilweise auch durch die gesamtgesellschaftliche Lage bedingt. Dies ist vor allem bei Problemen mit Schule und Beruf der Fall. Angesichts hoher Arbeitslosig-keit und fehlender Lehrstellen ist es offensichtlich gar nicht allen Jugendlichen möglich, sich produktiv zu verhalten. Aber selbst eine bessere Lage auf dem Arbeitsmarkt würde zwar eine Entschärfung, doch keine grundsätzliche Änderung bewirken: Gute Leistungen wären weiterhin nur gut im Vergleich zu schlechteren Leistungen. Nicht alle können Erfolg haben in einer Gesellschaft, in der Erfolg zu einem guten Teil relativ zum größeren oder kleineren Erfolg anderer eingeschätzt wird. Immer wird es Menschen geben, die auf Dauer keinen Er-folg haben - jedenfalls nicht im Rahmen der in unserer Gesellschaft vorherrschenden Wert-einschätzungen. Damit besteht auch keine Aussicht, in diesem Rahmen eine suchtfreie Ge-sellschaft zu erreichen.
Ein Ausweg böte sich nur dann, wenn sich die gesellschaftlichen Vorstellungen über ,,Er-folg" - und damit auch die der heute betroffenen Jugendlichen - verändern würden. Ein - ansatzweises - Beispiel, in welche Richtung ein solcher Wandel gehen könnte, sehe ich in den Niederlanden. Dort ist es weitgehend akzeptiert (jedenfalls wesentlich weitergehend als in Deutschland), daß jemand von Sozialhilfe lebt und auf irgendeine Weise ehrenamtlich arbeitet. Damit steht eine Möglichkeit zur erfolgreichen Lebensgestaltung offen, die nicht das relativ gute Abschneiden in einem Wettbewerb voraussetzt. In Deutschland ist dies nur für wenige eine Alternative, teils wegen der allgemeinen Vorbehalte und Vorurteile gegen Sozialhilfeempfänger, teils auch wegen Rechtslage und Verwaltungspraxis, die Sozialhilfe-empfänger oft zu einen Kampf mit den Behörden zwingen.
D Zusammenfassung
1. Ergebnisse
Der Konsum von Drogen durch Jugendliche findet nicht ziellos statt. Er kann beim Versuch, die im Laufe des jugendtypischen Sozialisationsprozesses auftretenden Probleme zu bewäl-tigen, verschiedene Rollen spielen. Erstens kann die Aufnahme von Drogenkonsum einfach die Übernahme einer normalen Verhaltensweise im Laufe des Sozialisationsprozesses sein, denn er ist eine Verhaltensweise, die für Erwachsene, nicht aber für Kinder typisch ist. Aus diesem Grund kann Drogenkonsum auch als Reifesymbol dienen, mit dem Erwachsensein demonstriert wird. Zweitens werden Normen, die Drogenkonsum beschränken, durch Auto-ritätspersonen, vor allem Eltern und Lehrer vermittelt. Diese Vermittlung ist nicht in jedem Fall erfolgreich. Auch kann der Verstoß gegen die entsprechenden Normen Protest gegen die Autoritäten, die sie vermitteln, ausdrücken. Drittens kann Drogenkonsum Bestandteil von Lebensstilen sein, die von Jugendlichen ausprobiert oder angenommen werden und so auch eine sozial integrative Funktion erfüllen. Viertens schließlich können Drogen auch konsumiert werden, um über Belastungen und Streß leichter hinwegzukommen. Bei weitem nicht alle Konsumgründe sind auf Jugendliche beschränkt - normalerweise entwickelt sich bei den Jugendlichen mit der Zeit ein auch bei Erwachsenen verbreiteter und akzeptierter Konsum. Angesichts dieser zahlreichen Funktionen des Drogenkonsums erscheint es mir nicht empfehlenswert, Abstinenz zum Ziel von Drogenerziehung zu machen. Einerseits wä-ren die Erfolgsaussichten gering, andererseits müßten die Funktionen des Drogenkonsums überwiegend durch andere Verhaltensweisen ersetzt werden. Dabei ist nicht sicher, daß diese dann unproblematicher wären.
Zum Teil nimmt der Drogenkonsum aber auch gefährliche oder unproduktive Formen an. Genaue Ursachen dafür sind nicht bekannt, im sozialen Bereich erhöhen aber vor allem ,,broken homes" das Risiko, daß es zum Drogenmißbrauch kommt. Allgemein ist mit Drogenmißbrauch auch zu rechnen, wenn die Entwicklungsprobleme, die Anlaß zum Drogenkonsum geben, nicht befriedigend gelöst werden. Da insbesondere Probleme im Schul- und Berufsbereich in der gegenwärtigen Gesellschaft prinzipiell nicht von jedem befriedigend gelöst werden können, besteht unvermeidlich ein Potential für Drogenmiß-brauch, woran sich nur durch gesellschaftlichen Wandel etwas ändern könnte.
2. Offene Fragen
Offen muß vor allem die Frage bleiben, welche sozialen Bedingungen letztendlich dazu führen, daß bei manchen Jugendlichen aus dem Drogenkonsum ein Drogenmißbrauch wird. Nur einige wenige Risikofaktoren sind bekannt, und auch diese geben nicht mehr als eine grobe Tendenz wieder. Sicherlich spielen auch individuelle psychologische Faktoren eine wichtige Rolle, ebenso einzelne eher zufällige Ereignisse in der individuellen Biographie eines Jugendlichen. Viele der existierenden Studien lassen gar keine Untersuchung dieser Frage zu. Erstens handelt es sich meist nur um eine Art ,,Momentaufnahme" zum jeweiligen Befragungszeitpunkt. Zweitens sind bei Engel und Hurrelmann (1989), Nordlohne (1992) und Reißig (1994) schon die Kategorien, in die die Antworten der befragten Jugendlichen eingeteilt sind, zu grob, um eine Aussage zu machen, bei wem Drogenmißbrauch vorliegt. Mehrmals wöchentlicher Alkoholkonsum - bei Engel und Hurrelmann sowie bei Nordlohne die höchste Kategorie - kann noch vieles heißen. Eine genauere Kategorisierung bei zukünf-tigen Studien könnte die Datenlage in diesem Punkt verbessern. Zu wünschen wäre aber, daß auch vermehrt qualitative und längerfristige Studien im Bereich des Drogenmißbrauchs durchgeführt werden.
Was die Funktionen des Drogenkonsums allgemein bei der Bewältigung von Entwicklungs-aufgaben Jugendlicher angeht, fällt bei den neueren Studien auf, daß sie dem Themenkom-plex ,,Protestverhalten - normative Entfremdung - Normumkehr" wenig Aufmerksamkeit widmen, obwohl die Bedeutung solcher Erklärungen nicht bestritten wird und in der älteren Literatur auch Belege dafür zu finden sind. Auch dieses Feld hätte also weitere Behandlung verdient.
Offen ist auch die Frage, wie in der Drogenarbeit und -prävention mit Jugendlichen mit der Tatsache umgegangen werden sollte, daß einigen Jugendlichen eine Lösung ihrer Probleme verwehrt bleiben muß, solange Erfolg wesentlich mit über beruflichen Erfolg - und zwar relativ zum Erfolg anderer - definiert ist. Hier läßt sich Sozial- und Bildungsarbeit offenbar nicht von gesellschaftspolitischem Engagement trennen, will sie nicht auf der Stelle treten. Wichtigste offene Frage ist für mich damit, wie ein sozialer Wandel gefördert werden kann, so daß auch soziale Anerkennung erfahren kann, wer im Wettbewerb der Berufsvorbe-reitung und -ausbildung auf den hinteren Plätzen verblieben ist.
Literaturverzeichnis
BSMI/BSMA: Bayerisches Staatsministerium des Inneren, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung: Jugend und... Alkohol, Drogen, Medikamente, Tabak. München o.J.
Engel, Uwe; Hurrelmann, Klaus: Psychosoziale Belastung im Jugendalter. Berlin 1989
Fahrenkrug, Hermann: Soziologische Aspekte sozial integrierten Alkoholkonsums im Jugendalter. In : Berger, Herbert; Legnaro, Aldo; Reuband, Karl-Heinz: Jugend und Alkohol. Trinkmuster, Suchtentwicklung und Therapie. Stuttgart 1980
Hahnewinkel, Reiner; Ferstl, Roman; Burow, Fritz: Merkmale von Situationen in denen Jugendliche rauchen. In: Sucht. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis. 4/1993 S. 232-235
Hurrelmann, Klaus; Rosewitz, Bernd; Wolf, Hartmut K.: Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. Weinheim und München 1985
Hurrelmann, Klaus; Hesse, Silke: Drogenkonsum als problematische Form der Lebensbewältigung im Jugendalter. In: Sucht. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis. 4/1991 S. 240-252
Mansel, Jürgen; Hurrelmann, Klaus: Alltagsstreß bei Jugendlichen. Eine Untersuchung über Lebenschancen, Lebensrisiken und psychosoziale Befindlichkeiten im Statusübergang. Weinheim und München 1994
Nordlohne, Elisabeth: Die Kosten jugendlicher Problembewältigung. Alkohol-, Zigaretten- und Arzneimittelkonsum im Jugendalter. Weinheim und München 1992
Reißig, Monika: Suchtmittelgebrauch. In: Cool bleiben - Erwachsenwerden im Osten. Ergebnisse der Leipziger Längsschnitt-Studie 1. Weinheim und München 1994
Reuband, Karl-Heinz: Rauschmittelkonsum. Wiesbaden 1976
Reuband, Karl-Heinz: Exzessives Trinken bei Jugendlichen - Über den Einfluß von Problemlagen, sozialer Partizipation und Lebensstil. In : Berger, Herbert; Legnaro, Aldo; Reuband, Karl-Heinz: Jugend und Alkohol. Trinkmuster, Suchtentwicklung und Therapie. Stuttgart 1980
Reuband, Karl-Heinz: Der Mythos vom einsamen Drogenkonsumenten. Kontakte zu Gleichaltrigen als Determinanten des Drogengebrauchs. In: Sucht. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis. 3/1992 S. 160-172
Schmerl, Christiane: Drogenabhängigkeit. Kritische Analyse psychologischer und soziologischer Erklärungsansätze. Opladen 1984
Tölle, Rainer; Buchkremer, Gerhard: Zigarettenrauchen. Epidemiologie, Psychologie, Pharmakologie, Therapie. Berlin 1989
1 Dies soll nicht etwa bedeuten, daß ich Vorbereitung auf den Beruf als einzige wichtige Aufgabe der Schule betrachte. Die Vorbereitung auf den Beruf ist aber zunächst im Wesentlichen auf die Schule beschränkt, während z.B. der Aufbau von sozialen Beziehungen oder politische Bewußtseinsbildung auch anderswo stattfindet.
2 Von den Getränken, die Koffein und ähnliche Stoffe enthalten, sehe ich in dieser Arbeit ab. Trotz ihrer Wirkungen werden diese Getränke meist nicht als Drogen angesehen - offenbar auch von Fachwissen-schaftlern, denn sie werden in Studien - wenn überhaupt - nur am Rande erwähnt. Das halte ich vor allem für bedauerlich, weil ich schätze, daß diese Getränke die meistkonsumierten Drogen überhaupt sind. Das gilt jedenfalls für mich und die meisten Menschen in meiner Umgebung

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