Man sollte meinen, der Mensch sei lernfähig. Ich fange an, daran zu zweifeln. Eine einzige schlechte Erfahrung im Umgang mit Alkohol müsste doch ausreichen, oder?
Irgendwann stellt man fest, dass letztlich jede Erfahrung mit Alkohol irgendwie negativ ist: Schlaflosigkeit, Nervosität, Kopfweh, Erschöpfung.
Und irgendwann stellt man fest, dass man hunderte solcher Erfahrungen gemacht hat im Laufe der letzten Jahrzehnte.
Was öffnet dem Alkohol die Tür, nachdem man ihn rausgeschmissen hat? Der grundsätzliche Irrtum, er könnte irgendwas Positives bewirken.
Erst Entspannung, dann Heiterkeit, dann der Wunsch, die Heiterkeit aufrecht zu erhalten, und ehe man sich's versieht, steckt man im Rausch und will ihn und will ihn und will ihn.
Gut - mein Therapeut meinte, mit solchen Rückschlägen müsse man unbedingt rechnen. Es geht darum, etwas zu lernen. Es geht darum, sich selbst etwas beizubringen, und das dauert.
Dass es anders geht, habe ich ja gesehen. Das war gut, das war schön, da will ich wieder hin!
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