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®.☂ 123☎㕣(© d@på schrieb am 16.9. 2010 um 03:36:30 Uhr über

pädagogik


Schülergruppe im Musée d'Orsay in ParisDie Museumspädagogik (bzw. Museumsdidaktik oder Kulturvermittlung) ist die Lehre von der Vermittlung des Sammlungsgutes eines Museums. Sie entwickelt eigenständige methodisch-didaktische Konzepte um Besucher von Museen an Ausstellungsobjekte heranzuführen und sie ihnen näher zu bringen.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Begriff der Museumspädagogik
2 Verankerung in den Museen
3 Vergleich von Schulpädagogik und Museumspädagogik
4 Beispiele museumspädagogischer Arbeit
5 Ausbildung
6 Arnold-Vogt-Preis für museumspädagogische Forschungen
7 Bedeutende Museumspädagogen
8 Siehe auch
9 Literatur
10 Weblinks

Begriff der Museumspädagogik [Bearbeiten]
Terminologisch ist der Begriff der Museumspädagogik nicht unumstritten, da er häufig verkürzt und lediglich auf die Betreuung von Kindern und jugendlicher Museumsbesuchern angewandt wird. Tatsächlich widmet sich die Museumspädagogik jedoch allen Gruppen von Museumsbesuchern. Zudem verbindet man mit Pädagogik eher Begriffe wie Erziehung und Lehre. Noch immer sind Kinder eine wichtige Zielgruppe für die Angebote von Bildung und Vermittlung, doch gewisse Angebote richten sich auch an bestimmte Erwachsenengruppen, z.B. Lehrer und Senioren.

Verankerung in den Museen [Bearbeiten]
Vor dem Hintergrund dieser Debatte ist die Verortung der Museumspädagogik von Haus zu Haus sehr unterschiedlich. So gibt es neben Museen mit einer klassischen museumspädagogischen Abteilung, Museen die lediglich eine Kommunikationsabteilung haben, die die gesamte nach außen gerichtete Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit, Vermittlungsarbeit...) des jeweiligen Museums abwickelt; sowie Museen, die einen Besucherservíce anbieten. Andernorts spricht man bewusst nur noch von „Kulturvermittler“ und ist von der Bezeichnung Museumspädagoge gänzlich abgekommen.

In Großstädten gibt es neben dennormalen“ museumspädagogischen Abteilungen der Museen häufig noch übergeordnete museumspädagogische Dienste, die gemeinsam mit den Museen eigene Vermittlungsangebote anbieten.

Die Einbindung museumspädagogischer Abteilungen in die Ausstellungsplanung ist neben der »normalen« Vermittlungsarbeit ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet der Museumspädagogen. Sie wird jedoch in der Praxis häufig vernachlässigt.

Vergleich von Schulpädagogik und Museumspädagogik [Bearbeiten]
Im Vergleich mit der Schulpädagogik ergibt sich für die Museumspädagogik (sofern man unter ihr mehr als das Führen von Schulklassen durch das Museum versteht) ein grundsätzlich anderer Ansatz. Steht in der Schulpädagogik die langfristige Wissensvermittlung vor dem Hintergrund der allgemeinen Schul(besuchs)pflicht im Vordergrund, kann die Museumspädagogik von einem grundsätzlich freiwilligen Besuch der Museumsbesucher und so auch von einem tendenziell aufgeschlossenerem Publikum ausgehen. Im Vordergrund steht dabei die momentane Auseinandersetzung mit den dreidimensionalen Sachzeugen des Museums, ihrer Geschichte und den davon ausgehenden Wechselwirkungen mit dem persönlichen Erfahrungsschatz des Besuchers. Problematisch für die Museumspädagogik ist der häufig nur über kurze Zeit bestehende Kontakt zu den Besuchern. Eine Situation, der die Museen durch diverse Aktivitäten zur Besucherbindung entgegenzuwirken versuchen. Neben dem Ansatz über die traditionellen Besucherschichten hinaus auch Kinder und Jugendliche durch Museumspässe und Fördervereine stärker an das jeweilige »Haus« zu binden, dürfte das Internet zu einem auch in diesem Zusammenhang immer wichtiger werdenden Medium werden.

Beispiele museumspädagogischer Arbeit [Bearbeiten]
Als Beispiel für museumpädagogische Angebote können integrative Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung gelten, wie sie z.B. von den museumspädagogischen Diensten am Überseemuseum Bremen und an Kölner Museen angeboten werden. Dabei werden Themen oft projektartig in handlungsorientierter Form erarbeitet.

Ausbildung [Bearbeiten]
Der Beruf des Museumspädagogen kann durch eine klassische schulische oder betriebliche Ausbildung nicht erworben werden. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich für den Beruf zu qualifizieren. So sind die Studiengänge Museumskunde an der FHTW Berlin (FH), Museologie an der HTWK Leipzig (FH) und Kulturpädagogik zu nennen. Des Weiteren ist es möglich, sich mit einer Grundausbildung durch Weiterbildungen zu qualifizieren, wie z.B. der Ergänzungsstudiengang »Museum und Ausstellung (M.A.)« der Uni Oldenburg.

Arnold-Vogt-Preis für museumspädagogische Forschungen [Bearbeiten]
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fakultät Medien, vergibt seit 2006 jährlich den mit 1.000 Euro dotierten Arnold-Vogt-Preis für Museumspädagogik als Auszeichnung für praxisrelevante, innovative Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet. Der Förderpreis richtet sich an alle Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen im deutschen Sprachraum, deren Abschluss- oder Qualifikationsarbeiten sich mit Museumspädagogik befassenverstanden als personale Kommunikation, Bildungsarbeit in Museen oder Gedenkstätten für unterschiedlichste Zielgruppen. Diplom-, Magister-, Doktorarbeiten, Bachelor- und Master-Thesen sind gleichberechtigt zugelassen unter der Voraussetzung, unveröffentlicht zu sein.

Bedeutende Museumspädagogen [Bearbeiten]
Alfred Lichtwark
Oskar von Miller
Georg Kerschensteiner
Adolf Reichwein
Hugo von Tschudi
Siehe auch [Bearbeiten]
Didaktik
Kulturpädagogik
Albert Steeger - richtete 1948 in Krefeld eine Museumsschule ein, lange Zeit bevor Museumspädagogik üblich wurde.
Literatur [Bearbeiten]
Amlung, Ullrich; Adolf Reichwein: Das Museum als lebendige Anschauungs-, Lern- und Arbeitsstätte für eine erzieherisch gelenkte Schularbeit
Commandeur, Beatrix; Dennert, Dorothee (Hg.): Event ziehtInhalt bindet. Besucherorientierung von Museen auf neuen Wegen. Bielefeld: transcript Verlag, 2004. - ISBN 3-89942-253-8
Cremer, Claudia; Drechsler, Michael; Mischon, Claus; Spall, Anna: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin/Milow, 1996. - ISBN 3-928878-32-8
Dech, Uwe Christian: Sehenlernen im Museum - Ein Konzept zur Wahrnehmung und Präsentation von Exponaten. Bielefeld: transcript Verlag, 2003. - ISBN 3-89942-132-9
Jacobs, Doris: Interkulturelle Museumspädagogik. Internationale Bemühungen der Museumspädagogik in ihrer Relevanz für das ausländische Vorschulkind. Mit einem Vorwort von L. Kossolapow. Weinheim, Deutscher Studien Verlag, 1989.
Jung, Sabine (Hg.): Neue Wege der Museumspädagogik, ASKI, Bonn, 2003. - ISBN 3-930370-06-9
Kindler, Gabriele: MuseumsTheater - theatrale Inszenierungen in der Ausstellungspraxis. Bielefeld: transcript Verlag, 2001. ISBN 3-933127-70-X
Klein, Alexander: EXPOSITUM - Zum Verhältnis von Ausstellung und Wirklichkeit. Bielefeld: transcript Verlag, 2004. - ISBN 3-89942-174-4
Klesse, Brigitte; Ott, Günther (Hg.): Unterricht im Museum, Köln, 1974.
Kruze, Aida; Schulz, Dieter; Vogt, Arnold (Hg.), Wandel der Lernkulturen an Schulen und Museen. Paradigmenwechsel zwischen Schul- und Museumspädagogik, Schriftenreihe des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS) an der Universität Leipzig, Band 7, Leipzig 2008, 409 Seiten, ISBN 978-3-86583-249-8
Neue Museumskunde: Neue Museumskunde. Theorie und Praxis der Museumsarbeit. Jahrgang 15. 2/72. Berlin, Deutscher Verlag der Wissenschaften, 1972.
Noschka-Roos/Hagedorn-Saupe u.a.: Museumspädagogik in Zahlen , Erhebungsjahr 1988, Heft 27 Materialien aus dem Institut für Museumskunde, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Institut für Museumskunde 1989.
Projekt Pädagogische Praxis (Hg.): Pädagogische Arbeitsfelder - Einrichtungen, Aufgaben, Möglichkeiten. Orientierungshilfe für Schüler und Studenten, Lehrer und andere Pädagogen, Reinbek Rowohlt. 1981.
Reichwein, Adolf: Schule und Museum, Berlin(?), 1941.
schnittpunkt, Beatrice Jaschke, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld (Hg.) Wer spricht? Autorität und Autorschaft in Ausstellungen, ausstellungstheorie & praxis 1, Turia + Kant, Wien 2005.
Scholze, Jana: Medium Ausstellung. Lektüren musealer Gestaltung in Oxford, Leipzig, Amsterdam und Berlin. Bielefeld: transcript Verlag, 2004. - ISBN 3-89942-192-2
Schule und Museum im einheitlichen sozialistischen Bildungssystem der DDR. Heft 11. Zur Theorie und Methodik der Bildung und Erziehung im Museum. Berlin, Arbeitsgruppe Museumspädagogik, 1976.
Vogt, Arnold: Literatur zur Museumspädagogik. Ein Überblick aus museologischer Sicht, in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes e.V.: Heft 17, Dezember 1998, S. 45-68
Weschenfelder, Klaus / Wolfgang Zacharias. Handbuch Museumspädagogik. Orientierungen und Methoden für die Praxis. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann (= Schwann-Handbuch), 1. Aufl. 1981.
Ambrose, Timothy (Hg.): Education in Museums. Museums in Education. Edinburgh HMSO/Scottish Museums Council. 1987.
Weblinks [Bearbeiten]
Homepage des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V.
Positionspapier des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. zum Selbstverständnis des Museumspädagogen (PDF-Datei; 104 kB)
Österreichischer Verband der KulturvermittlerInnen im Museums- und Ausstellungswesen
Mediamus - Schweizerischer Verband der Fachleute für Bildung und Vermittlung in Museen
Artikel Historische Museen auf der Berufsinformations-Homepage für Historiker/innen
Arnold-Vogt-Preis für Museumspädagogik
Stiftung A (zur Förderung der Museumspädagogik)
[1]
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Museumsp%C3%A4dagogik“
Kategorien: Museumswesen | Kulturpädagogik | Kunstpädagogik | Künstlerische Therapie | Pädagogisches Konzept | Geschichtsdidaktik


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