>Info zum Stichwort Schriftstellerin | >diskutieren | >Permalink 
wuming schrieb am 7.3. 2010 um 22:50:50 Uhr über

Schriftstellerin


Susan Sontag (* 16. Januar 1933 in New York; † 28. Dezember 2004 ebenda) war eine amerikanische Schriftstellerin, Essayistin, Publizistin und Regisseurin. Sie war bekannt für ihren Einsatz für Menschenrechte sowie als Kritikerin der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika.[1]

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Auszeichnungen (Auswahl)
3 Werke (Auswahl)
3.1 Prosa
3.2 Theaterstücke
4 Literatur
5 Nachweise
6 Weblinks


1 Leben [Bearbeiten]
Susan Sontag wurde als Tochter des Exportkaufmanns Jack Rosenblatt und der Lehrerin Mildred Jacobsen geboren. Während die Eltern in der Republik China waren, wurde sie von den Großeltern aufgezogen.

Ihr Vater erkrankte und starb an Tuberkulose, als sie fünf Jahre alt war. Die Mutter heiratete erneut; der Name des Stiefvaters war Sontag.

1949 ging Susan Sontag an die Universität in Chicago und studierte Literatur, Theologie und bei Leo Strauss Philosophie. 1950 – mit 17 Jahrenheiratete sie den Soziologen Philip Rieff. Mit ihm gemeinsam veröffentlichte sie eine Studie über den Einfluss von Sigmund Freud auf die moderne Kultur. Seit 1988 lebte sie in einer Beziehung mit der Fotografin Annie Leibovitz.


Susan Sontags Grab auf dem Cimetière MontparnasseSusan Sontag wohnte im New Yorker Stadtteil Chelsea. Als öffentlich stark wahrgenommene Intellektuelle war sie aktiv u.a. im New York Institute for the Humanities, zu dessen Mitgliedern sie gehörte. Sie trat als scharfe Kritikerin der Bush-Regierung, insbesondere des Irakkriegs, in Erscheinung. Neben Mary McCarthy und Joan Didion galt sie als die US-amerikanische femme de lettres.

Große Anerkennung fanden ihre Essays zur Ästhetik und Hermeneutik in Fotografie, Film, Literatur und Kunst. Umstritten war ihre Haltung zum Werk Hans-Jürgen Syberbergs, dessen Film Hitler, ein Film aus Deutschland (1977) sie gelobt hatte. In verschiedenen Bereichen war sie auch für Theater und Film tätig. 1993 inszenierte sie während des Bosnienkrieges in Sarajevo das Theaterstück Warten auf Godot von Samuel Beckett. Der Platz vor dem Staatstheater in Sarajevo wurde nach ihr benannt.

Sontag starb Ende 2004 im Alter von 71 Jahren in New York an Leukämie und wurde auf dem Cimetière Montparnasse in Paris beigesetzt. Über ihre letzten Tage schrieb ihr Sohn, der Journalist und Autor David Rieff, das Buch Tod einer Untröstlichen, das 2009 im Carl Hanser Verlag erschien.

2 Auszeichnungen (Auswahl) [Bearbeiten]
Im Jahr 2000 wurde sie mit dem National Book Award, dem bedeutendsten Buchpreis der USA ausgezeichnet.

Im Mai 2001 bekam sie den Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft während der israelischen Buchmesse in Jerusalem. Bei seiner Entgegennahme sorgte sie mit heftiger Kritik am Staat Israel und dessen Politik in den Palästinensischen Autonomiegebieten für Aufsehen.

Im Sommersemester 2003 hatte Susan Sontag die Tübinger Poetik-Dozentur inne und wurde für ihre Leistungen mit dem Ehrendoktor der Universität Tübingen ausgezeichnet.

Sontag wurde als Vermittlerin zwischen den USA und Europa am 12. Oktober 2003 in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Bei der Feier waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wirtschaft zugegen. Die Laudatio hielt Ivan Nagel, der die Preisträgerin alsgelernte Europäerin“ bezeichnete. Das demonstrative Fernbleiben des US-Botschafters Daniel Coats während der Zeremonie kritisierte Sontag in ihrer Dankesrede, in der sie die wachsende Kluft zwischen Europa und den USA zu überwinden suchte. Im selben Jahr war in Deutschland ihr Buch Das Leiden anderer betrachten erschienen.

Ebenfalls 2003 erhielt Sontag, zusammen mit Fatima Mernissi, den Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Geisteswissenschaften und Literatur.

Die Stadt Sarajevo hat am 14. Januar 2010 den Theatervorplatz nach ihr benannt.[2]

3 Werke (Auswahl) [Bearbeiten]
3.1 Prosa [Bearbeiten]
The Benefactor (1963, deutscher Titel Der Wohltäter ISBN 3-596-11414-4)
Notes onCamp1964, Full text of Notes on Camp
Against Interpretation (1966, deutscher Titel Kunst und Antikunst ISBN 3-446-20428-8)
Death Kit (1967, deutscher Titel Todesstation ISBN 3-446-13128-0)
Trip to Hanoi (1969, deutscher Titel Reise nach Hanoi - In dem darin enthaltenen Essay The Pornographic Imagination erläutert Sontag die Legitimität der Pornografie als literarisches Genre. Als Beispiele für anspruchsvolle im Gegensatz zu Trivialpornografie führt sie hierbei Pauline Réages Geschichte der O, Georges Batailles Die Geschichte des Auges und Catherine Robbe-Grillets L'Image an.)
Styles of Radical Will (1969)
On Photography (1977, deutscher Titel Über Fotografie. ISBN 3-596-23022-5)
Illness as Metaphor (1978, deutscher Titel Krankheit als Metapher. ISBN 3-446-20425-3)
I, etcetera (1978, deutscher Titel Ich, etc. ISBN 3-446-20426-1)
Under the Sign of Saturn (1980, deutscher Titel Im Zeichen des Saturn. Essays über E. M. Cioran, Antonin Artaud, H. J. Syberberg, Roland Barthes, Leni Riefenstahl, Walter Benjamin, Elias Canetti. ISBN 3-446-13126-4)
Aids and Its Metaphors (1989, deutscher Titel Aids und seine Metaphern. ISBN 978-3-596-16243-7, zusammen mit Krankheit als Metapher)
The Vulcano Lover (1989, dt. Der Liebhaber des Vulkans, ISBN 3-596-10668-0)
In America (2000, deutscher Titel In Amerika ISBN 0-312-27320-7)
Regarding the Pain of Others (2003, deutscher Titel Das Leiden anderer betrachten ISBN 3-446-20396-6Essay über die Kriegsfotografie, in dem Sontag teilweise die Aussagen ihres früheren Essays On Photography revidiert.)
Geist als Leidenschaft In: Hüter der Verwandlung Beiträge zum Werk von Elias Canetti, S. 111–121
Zur gleichen Zeit. Aufsätze und Reden. Hanser 2008, ISBN 978-3-446-23004-0 [3]
3.2 Theaterstücke [Bearbeiten]
Alice im Bett U: Schauspiel Bonn 1991
Baby U: Thalia Theater Hamburg 1994
Die Frau vom Meer U: Teatro Communale Ferrara 1998; DE: Deutsches Theater Berlin 2003
4 Literatur [Bearbeiten]
Daniel Schreiber: Susan Sontag. Geist und Glamour. Biographie. Aufbau, Berlin 2007 ISBN 978-3-351-02649-3 [4]
David Rieff: Swimming in a Sea of Death. A Sons Memoir. Rezension in: Die Welt vom 5. Februar 2008, erstes Kapitel
Robert Misik: Ikone der Intensität, in: Die Tageszeitung 23./24. August 2008, tazmag S. 1-3
5 Nachweise [Bearbeiten]
Thomas Kleine-Brockhoff: Die Revisionistin. Susan Sontag gilt bei uns als Kritikerin der USA. Tatsächlich ändert sie ihre Meinung gern und oft. In: DIE ZEIT Nr. 27 vom 26. Juni 2003, S. 34.
www.oslobodjenje.ba
Deutschlandfunk: Der ununterbrochene Dialog, Rezension zur Gleichen Zeit (2008), 20. März 2008
↑ DKultur: Kultfigur der Literaturszene, Rezension der Biografie Daniel Schreibers von Ursula März, 16. Januar 2008
6 Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Susan Sontag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Susan Sontag • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Susan Sontag in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Biografie in der NNDB (englisch)
Homepage Susan Sontag
Deutsche Seite zu Susan Sontag
Die politische Rebellion der ErlebnisseZum Vermächtnis von Susan Sontag (telepolis 01/2005)
FemBiografie Susan Sontag mit Zitaten, Links und Literaturangaben
Personendaten
NAME Sontag, Susan
ALTERNATIVNAMEN Rosenblatt, Susan (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Schriftstellerin, Essayistin und Publizistin
GEBURTSDATUM 16. Januar 1933
GEBURTSORT New York City, USA
STERBEDATUM 28. Dezember 2004
STERBEORT New York City, USA

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Susan_Sontag“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (21. Jahrhundert) | Literatur (Englisch) | Literatur (Vereinigte Staaten) | Essay | Drama | Roman, Epik | Drehbuchautor | Filmregisseur | Theaterregisseur | Publizist | Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels | Person (New York City) | US-Amerikaner | Geboren 1933 | Gestorben 2004 | Frau


   User-Bewertung: /
Erfahrungsgemäß zeigt sich, dass Assoziationen, die aus ganzen Sätzen bestehen und ohne Zuhilfenahme eines anderen Textes verständlich sind, besser bewertet werden.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Schriftstellerin«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Schriftstellerin« | Hilfe | Startseite 
0.0323 (0.0192, 0.0115) sek. –– 856065684