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Der hilfreiche Sozialarbeiter, am 29.6. 2003 um 00:36:53 Uhr
Stiefvater

Lösbare Aufgaben:
Stieffamilien müssen zusammenwachsen
(Stieffamilien II)

Stieffamilien haben andere Themen zu bewältigen, als andere Familien.

In Stieffamilien finden sich verschiedene Merkmale,
die sie von anderen Familien unterscheiden:

· Ein leiblicher Elternteil lebt nicht mehr in der
Familie.Es müssen Fragen geklärt werden wie:
Welche Bedeutung
hat das fehlende Elternteil jetzt', undWie kann
es die elterliche Verantwortung weiter übernehmen?
Kinder fühlen sich in der Regel auch vom
getrennt lebenden Elternteil abhängig.
· Die Kinder haben eine wichtige Bezugsperson
verloren. Das verbleibende Elternteil verlor den
Partner. Der Verlust muß verarbeitet, Gefühle wie
Trauer, Schmerz und Hoffnung bewältigt werden
· Die Beziehungen innerhalb der Familien sind
unterschiedlich lang. Dementsprechend anders
sind die Vertrauensverhältnisse.
· Die Kinder sind Mitglieder von mehr als einer
Familiengemeinschaft.
Die Grenzen der Familie müssen besprochen und geklärt
werden.
· Es gibt unterschiedliche Rechte der Partner,
gegenüber den Kindern!
Auch hier ist es wichtig, daß das leibliche Elternteil
für Klarheit sorgen und den Kindern gegenüber
deutlich macht, was der Stiefvater oder die Stiefmutter
darf und was nicht!

Problembereiche

Der Anspruch der Familienmitglieder, sofort eineFamilie' zu sein, birgt Probleme.
Denn es gibt keine »gemeinsame Geschichte« als Familie. Die kann erst dann entstehen, wenn die (Stief)Eltern eine entsprechende Absicht erklären: »Wir wollen eine Stieffamilie bilden

Das Paar hat in der Regel nicht dieungestörte Verliebtheitsphase' ohne Kinder..

Geklärt werden müssen Unstimmigkeiten und Unklarheiten über die »Grenzen der Familie«. Dazu gehören Fragen wie »Wer gehört dazu?«.
Kinder sehen das oft anders als Erwachsene.
Gerade für Kinder stellt sich die Frage (meist unausgesprochen): »Wo gehöre ich hin? (Zum getrennt lebenden Elternteil oder in die Stieffamilie?«.

Die Beziehung zum außerhalb der Familie
lebenden Elternteil muß geklärt werden, vor allem um Loyalitätskonflikte des Kindes/ der Kinder zu verhindern.

Lösungsmöglichkeiten

Möglichst gute Voraussetzungen für eine »Integration« können Stieffamilien unter folgenden Prämissen schaffen:

· Allen Mitgliedern ist klar, daß eine Stieffamilie weder besser noch schlechter, sondern nur anders ist als eine andere Familie.
· Bei zusammengesetzten Familien (zwei Partner mit jeweils leiblichen Kindern) sind sich de Erwachsenen bewußt, daß sie immer auch Stiefeltern sind.
· Alle müssen sich darüber im Klaren sein, daß die Stiefkinder auch einen leiblichen Elternteil haben. Und sie haben ein Recht darauf, eine Beziehung zu ihm zu pflegen.
· Stiefelternteile müssen das Stiefkind nicht so lieben wie ein leibliches Kind. Aber es kann erwartet werden, daß sie Respekt und Achtung vor dessen Person an den Tag legen.
· Zumindest im Grundsatz gilt: Stiefeltern halten sich aus Konflikten zwischen dem leiblichen Elternteil und dessen/deren Kind/ern heraus.
· Der leibliche Elternteil muß mit dem Stiefelternteil klären, ob die Erziehungskompetenzen delegiert werden können. Und er/sie muß es den leiblichen Kindern vermitteln.




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