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deinestimmegegenarmut(™ schrieb am 17.9. 2010 um 20:44:42 Uhr über

Journalist

James Nachtwey (* 14. März 1948 in Syracuse, N.Y.) ist ein amerikanischer Dokumentarfotograf, Kriegsberichterstatter und Fotojournalist.

Nachtwey zählt zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Dokumentarfotografie, insbesondere der Kriegsfotografie.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Biographie
2 Methodik und Technik
3 Wirkung, Bedeutung und Kritik
4 Werk
4.1 Ausstellungen
4.2 Buchpublikationen
5 Film
6 Auszeichnungen, Preise und Ehrungen
7 Einzelnachweise
8 Weblinks

Biographie [Bearbeiten]
Nachtwey wurde in Syracuse, New York, geboren. Er wuchs auf in Leominster, Massachusetts, USA und studierte von 1966 bis 1970 Kunstgeschichte (Art History) und Politikwissenschaft (Political Science) am Dartmouth College. Nach dieser Zeit arbeitete er auf Handelsschiffen und als Lastwagenfahrer; etwa 1972 entschloss er sichunter Einfluss der Studentenbewegung und des VietnamkriegsFotograf zu werden. Dieses Ziel verfolgte er über nahezu zehn Jahre, jedoch vorerst ohne Bilder zu publizieren; während dieserVorbereitungszeitbrachte sich Nachtwey die Fotografie autodidaktisch durch das Studium von Fotobüchern und Dunkelkammerarbeit bei; zu den Fotografen, deren Arbeiten er studierte, gehören unter anderem Henri Cartier-Bresson, William Eugene Smith, Josef Koudelka und Don McCullin.

Zunächst lernte er den Alltag eines Reporters als Assistent eines Nachrichten-Redakteurs bei der US-Fernseh-Gesellschaft NBC in New York kennen. Ab 1976 fotografierte er selbst erstmals regionale Ereignisse in New Mexico; ab 1980 arbeitete er dann als freier Fotograf in New York City.

Seine erste Fotoreportage entstand 1981 in Nordirland, wo er die Unruhen in Belfast dokumentierte. Nachtwey arbeitet seit dieser Zeit fast ausschließlich in den jeweiligen Krisengebieten der Welt unter dem Motto des „Witness“ („I have been a witness, and these pictures are my testimony. The events I have recorded should not be forgotten and must not be repeated.“[1]). Was ihn antreibt, ist nach eigenen Aussagen die Suche nach einem Antidot gegen Krieg und die Hoffnung darauf, etwas verändern zu können.

In den 80er Jahren bereiste er dann als Dokumentarfotograf die lateinamerikanischen Länder (El Salvador, Nicaragua, Guatemala, Brasilien u.a.), den Nahen Osten (Libanon, Israel und die besetzten Gebiete (West Bank), Kurdistan u.a.) sowie Afrika (Ruanda, Somalia, Südafrika (1994) u.a.).

Anschließend folgten zahlreiche Reisen in das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und die Länder des Ostblocks wie Bosnien, Rumänien und Tschetschenien. Auch in Afghanistan entstand 1996 eine Fotodokumentation des Krieges. In Asien entstanden zunehmend Reportagen, die sich mit der Armut und den Lebensumständen der dortigen Bevölkerung beschäftigten (Indonesien, Thailand, Indien, Sri Lanka, Philippinen, Südkorea u.a.)

Seit 1984 steht Nachtwey unter Vertrag beim Time Magazine; zwischen 1980 und 1985 kooperierte er mit der New Yorker Agentur Black Star[2]. Zwischen 1986 und 2001 war James Nachtwey Mitglied der Fotoagentur Magnum; seit 2001 arbeitet er für die Agentur VII, zu deren Gründungsmitgliedern er gehört.

Nachtwey wohnt am Rand von Manhattan. Als Augenzeuge der Terroranschläge auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 begleitete er die Einstürze der Türme und die Rettungsarbeiten am Ground Zero mit der Kamera.

Nachtwey wurde bei seiner Arbeit viele Male verwundet, so zum Beispiel am 10. Dezember 2003 im Irak bei einer Reportage des Time Magazine zum ThemaPerson of the Year“.

Methodik und Technik [Bearbeiten]
James Nachtwey fotografiert nach der Maxime, möglichst dicht am Motiv zu sein; er ist „within a rifle butt's reach, sitting upright, his finger poised above the shutter“ (Chris Wright). Nachtwey vermeidet Teleobjektive und spektakuläre Aufnahmestandpunkte; stattdessen bevorzugt er Weitwinkelobjektive und begibt sich auf Augenhöhe der von ihm fotografierten Subjekte, er gehtnah ran“, ganz nach Robert Capas - eigentlich im übertragenen Sinn gemeinten - „goldener Regelder Reportagefotografie: „If your pictures aren't good enough, you're not close enough.“

Nachtweys Methodik hat sich im Laufe seiner mehr als zwei Jahrzehnte umfassenden Tätigkeit als Fotograf verändert; in den 80er Jahren versuchte er noch, archetypische Einzelbilder zu finden, die komplexe Geschehnisse in ein einziges Bild komprimieren konnten. Heute arbeitet er dagegen überwiegend in Serien, die auch den Kontext zeigen, und nur noch selten in alleinstehenden Einzelbildern.

Er fotografiert sowohl digital als auch mit analogem Film, bevorzugt jedoch Negativfilm. Digitale Fotos werden für ihn jedoch zunehmend notwendig, um knappe Termine für Auftragsarbeiten erfüllen zu können. Nachtwey betont jedoch die überragende Bedeutung des geschulten Auges gegenüber der Technik: „documentary photography and photojournalism are based on perception, not on technology.“

Wirkung, Bedeutung und Kritik [Bearbeiten]
Nachtwey ist derzeit einer der erfolgreichsten Kriegsberichterstatter; seine Bilder werden in zahlreichen Zeitungen, Magazinen und Illustrierten veröffentlicht. Nachtwey fühlt sich der concerned photography verpflichtet und seine Bilder zeigen Mitgefühl für die Opfer von Kriegen und sozialer Ungerechtigkeit; er interessiert sich zunehmend für Armut und sozialkritische Themen. Er behauptet, „ein Journalist, der sich in eine Kriegszone begibt, übt die höchste Form von Journalismus aus“. Nach seiner Auffassung hat die Presse die Möglichkeit, Ereignisse wirkungsvoll zu beeinflussen; Kriegsreportagen sollten daher nicht unterhalten oder nur informieren, sondernInstinkte berühren und Politiker zum Handeln antreiben“.

Seine Arbeit ist jedoch auch umstrittenen. So kritisiert Richard B. Woodward in The Village Voice, Nachtwey bilde den Schrecken von Krieg und Tod als „ästhetisches Wunderab; Nachtwey sei eben so anti-war wie der Modefotograf Herb Ritts anti-fashion sei und Nachtwey habeim Gegensatz zu Robert Capa – kein Anliegen. Er wirft dem Fotografen vor, bei dem sensationslüsternen Publikum denAppetitauf immer grauenvollere Bilder zu befriedigen und sich dabei in der Rolle desHeiligenzu gefallen.

Werk [Bearbeiten]
Nachtweys Werk ist vielfach publiziert, ausgestellt und ausgezeichnet worden.

Ausstellungen [Bearbeiten]
Auswahl einiger Ausstellungen:

International Center of Photography, New York
Museum of Photographic Arts, San Diego
Culturgest, Lissabon
Bibliothèque nationale de France, Paris
Palazzo Esposizione, Rom
El Círculo de Bellas Artes, Madrid
Galerie Fahey/Klein, Prag
Carolinum, Prag
Hasselblad Center Schweden
Canon Gallery, Amsterdam
Nieuwe Kerk (Amsterdam)
Massachusetts College of Art, Boston
Hood Museum of Art, Dartmouth College
C/O Berlin, Berlin.
Stadtmuseum Göhre, Jena
Buchpublikationen [Bearbeiten]
Auswahl einiger Buchpublikationen:

2001: L’Occhio Testimone
2000: Inferno (Phaidon Press; ISBN 0-7148-3815-2) – dasam schönsten fotografierte Buch über den Tod“ (Boston Globe); 480 großformatigen Schwarzweißbilder
1999: Civil Wars
1997: Ground Level
1989: Deeds of War (Thames and Hudson, ISBN 0-500-54152-3) – Fotografien aus Nicaragua, El Salvador, Libanon, der West Bank, Afghanistan und Nordirland.
Film [Bearbeiten]
Der Autor und Regisseur Christian Frei drehte den Dokumentarfilm War Photographer über die Arbeit von James Nachtwey (Schweiz 2001, 96 Minuten, 35 mm, Dolby Stereo), der 2001 für den Academy Award in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ (Best Documentary Feature) nominiert wurde.

Auszeichnungen, Preise und Ehrungen [Bearbeiten]
Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien 2004
Dan-David-Preisfür sein Gesamtwerk (2003)
World Press Photo Award (1992, 1994),
Robert Capa Gold Medal des Overseas Press Clubs (5x),
International Center of Photography Infinity Award, New York (3x)
Leica Award (2x)
Bayeaux Award für Kriegsberichterstatter (2x)
Magazine Photographer of the Year in den USA (6x)
Alfred Eisenstaedt Award
Canon Photo Essayist Award
W. Eugene Smith Memorial-Stipendium für humanistische Fotografie
Fellowship der Royal Photographic Society
Ehrendoktor der Fine Arts vom Massachusetts College of Arts.
Einzelnachweise [Bearbeiten]
1.↑ Mit diesen Zeilen begrüßt Nachtwey Besucher seiner Homepage http://www.jamesnachtwey.com/
2.↑ http://www.blackstar.com
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über James Nachtwey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Offizielle Homepage von James Nachtwey (englisch)
Offizielle Homepage 'War Photographer' Dokumentarfilm, Schweiz 2001 (Ausschnitte)
James Nachtwey's Photo Gallery (englisch)
Interview mit James Nachtwey – von Elizabeth Farnsworth, 16. Mai 2000 (englisch)
James Nachtwey: „Kriegsjournalismus ist die höchste journalistische Form“ – Interview von Peter Hossli, 2002.
Normdaten: PND: 119264757 (PICA) | LCCN: nr90007545 | VIAF: 29577303 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Nachtwey, James
KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Dokumentarfotograf, Kriegsberichterstatter und Fotojournalist
GEBURTSDATUM 14. März 1948
GEBURTSORT Syracuse, N. Y., andere Quellen: Massachusetts
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/James_Nachtwey“
Kategorien: Fotograf | Fotojournalist | US-Amerikaner | Geboren 1948 | Mann


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