Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Vollkretin«
Ephrahim Kirschhorn schrieb am 27.10. 2005 um 12:34:49 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
»Fantastisch, einfach genial!« Milan Bergheimer, Schöpfer so begnadeter Gemälde wie »Die morphologische Anamnese des Nichtzeitlichen« und höchst angesehener Kunstkritiker einer nicht minder angesehenen Kulturzeitung, geriet ins Schwärmen.
Mit weit ausholender Geste deutete er auf ein vor ihm an der Wand hängendes Bild, strich sich mit einer schwungvollen Gebärde sein in die aristokratisch geformte Stirn hängendes Haar zurück und fixierte seine andächtig lauschende Zuhörerschaft. Dann nahm er seine berühmte Deklamierpose ein:
»In diesem Kunstwerk manifestiert und komprimiert sich der ganze Mikrokosmos unseres Universums. Die geniale Maltechnik, die kühne Komposition und die fantastische Auswahl der Farben dieses einmaligen, noch nie da gewesenen Kunstwerks sind Ausdruck des genialen Intellekts dieses Künstlers. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass in diesem beinahe überirdischen Bild, ähnlich dem der Mona Lisa des göttlichen Leonardo da Vinci, die Urratio gewissermaßen in der Endlichkeit auf den Punkt gebracht worden ist.«
Einer der Anwesenden, die für viel Geld einer Führung des berühmten Bergheimer beiwohnen durften und jetzt andächtig den Worten des Meisters der spitzen Feder lauschten, wagte schüchtern einzuwenden: »Aber das Bild zeigt doch nur eine weiße Fläche mit einem schwarzen Punkt in der rechten unteren Hälfte. Was ist daran Kunst?« Bergheimer erdolchte den kühnen Frevler mit seinen Blicken. Selbiger verkroch sich vor Bergheimers Zorn ängstlich in einem Mauseloch.
»Nur eine weiße Fläche?« donnerte Bergheimer. »Nur ein schwarzer Punkt? Mein Herr, wer von wahrer Kunst eine derart geringe Ahnung hat wie Sie, sollte nicht wagen, auch nur seine Fußspitze in diesen hehren Kunsttempel zu setzen. Nur eine weiße Flache? Für diese, eines wahren Kunstkenners höchst unwürdige Ansicht habe ich nur ein höhnisches Lachen übrig. Diese weiße Fläche, die Sie, mein Herr, als nur eine weiße Fläche zu bezeichnen wagen, ist nicht nur Weiß. Dieses von Ihnen so schnöde bezeichnete Weiß ist der Sinnbegriff des Entleerten, das in Farbe erstarrte Schweigen einer ganzen Epoche. Würdig, in den Olymp der wahren Kunst aufgenommen zu werden.«
Bergheimer, der sich immer mehr in Rage redete, fuchtelt wild mit seinen Händen herum: »Dieses Weiß ist der Triumph des Geistes über die Niedertracht unserer Zeit. Und der schwarze Punkt der Kontrapunkt des schwebenden Nichts. Dieser schwarze Punkt symbolisiert das schier unmenschliche Ringen des Künstlers, sich unter die Wissenden dieser Welt einzureihen.« Erregt, mit weiten Schritten hin- und hergehend, schreit Bergheimer, mit spitzem Finger auf das bewusste Bild einstechend: »Dieses Bild ist der letztendliche Beweis, dass der Künstler sich nicht scheute, die fulminanten Zusammenhänge des Esoterischen zu sublimieren und sie in eine neue Form zu synthetisieren.«
Eine noch nicht vor Ehrfurcht erstarrte Dame wagt Bergheimers Monolog zu unterbrechen, um trocken festzustellen: »Aber ein Normalsterblicher kann sich doch unter dieser Pseudokunst überhaupt nichts vorstellen. Ein Stillleben ist für mich Kunst. Oder ein schönes Aquarell. Rembrandt ist Kunst. Aber dieses Bild?«
Bergheimer, verächtlich schnaubend: »All diesen Pseudokitsch von Pseudokünstlern wie Rembrandt oder Rubens sollte man dem Feuer überantworten, wenn ich etwas zu sagen hätte.«
»Gott sei's gedankt, hat er nicht«, dachte der Museumsdirektor, der eben an der Gruppe vorbeiging und einen Moment lang Bergheimers schreiend vorgetragenen Ausführungen lauschte. »Ich hätte diesen Augiasstall schon längst ausgemistet und diese widerlich kitschigen Renoirs und Picassos vernichtet. Wie kann man nur einen ordinären Blumenstrauß mit diesem Jahrhundertwerk vergleichen?«
Bergheimer zeigt auf ein weiteres Werk des Künstlers: eine schwarze Fläche mit einem senkrechten weißen Strich in der Mitte, »Das Dein des endlosen Dochs« darstellend.
»Hier sehen Sie einen weiteren Beweis für das fulminante Talent dieses Künstlers. Unwillkürlich fragt man sich: Warum hat er diesen Strich ausgerechnet in der Mitte gezogen? Weshalb nicht rechts oder links? Ich, Bergheimer, sage euch, dass dieser weiße Strich vom Künstler exakt an dieser Stelle und nirgends anders angebracht werden konnte. Er symbolisiert das Wissen um eine Zukunft, die keine Zukunft mehr hat.« Bergheimer schnappt sich einen Herrn beim Kragen und kreischt: »Sehen Sie denn nicht diese geistige Spiritualität, die sich hier in den Farben Schwarz und Weiß zu einer Symbiose der Unendlichkeit mit der Zweieinigkeit des Seins verbindet?«
Der Mann nüchtern: »Nein.«
Bergheimer ist erschöpft. Bergheimer ist es müde, seiner Zuhörerschaft, dieser Bande von Ignoranten, wie er sie heimlich nennt, weiterhin die wahre Natur des begnadeten Künstlers zu offenbaren. Hocherhobenen Hauptes, das Kinn angriffslustig gereckt, schreitet er weiter, um im nächsten Saal plötzlich wie angewurzelt stehen zu bleiben. Seine Nase zuckt verächtlich, sein Mund nimmt einen verkniffenen Ausdruck an. Schroff gebietet er seinen Schäfchen Einhalt und schart sie um sich. Dann deutet er mit einem unendlich müden Seufzer, in dem Bergheimer schier grenzenlose Verzweiflung über den Lauf der Dinge im generellen und die Dummheit und grenzenlose Ignoranz des in Kunstdingen völlig geistlosen Pöbels im speziellen mitschwingt, auf ein Bild, welches ein in Öl gemaltes Stillleben mit Blumen, Feldfrüchten und allerlei Getränken zeigt.
»Das, meine Dame, meinten Sie wohl, als Sie vorhin von Kunst sprachen? Nun, ich kann Ihnen glaubhaft versichern, dass ich in meinem ganzen Leben noch kein scheußlicheres Machwerk gesehen habe. Wie tief muss dieses Museum gesunken sein, dass es ein solches Bild in seinen Mauern duldet. Dieser angebliche Künstler, der dieses Bild verbrochen hat, hatte vom Malen soviel Ahnung wie eine Ameise vom Ziegenmelken.« Seine Fan-Gemeinde lachte pflichtschuldig über diesen etwas skurrilen Vergleich.
Bergheimer besieht sich das Bild aus der Nähe und fragt einen älteren Herrn um dessen Meinung. Dieser gibt ihm unumwunden zur Antwort: »Dieses Bild gefällt mir. Es ist klar in der Aussage. Man sieht auf den ersten Blick, was der Künstler wollte, und erkennt sofort seine Maltechnik.«
Um dann mit einem hämischen Seitenhieb in Richtung Bergheimer fortzufahren: »Was man vom ersten Bild ganz bestimmt nicht sagen konnte.«
Bergheimer wird weiß vor Wut und überlegt sich, ob er diesem Vollkretin nicht dessen Geld für die Führung in den Hals stopfen sollte, besinnt sich jedoch eines Besseren. Mit einem hinterhältigen Grinsen wendet er sich an seine Gruppe:
»Nun gut, analysieren wir dieses Machwerk einmal gründlich. Was sehen wir? Wir sehen eine Vase mit einem Blumenstrauß, gemalt in so groben Strichen, dass kaum zu erkennen ist, um welche Blumen es sich handelt. Ist es Klatschmohn? Oder sind es Anemonen? Oder Astern? Oder gar Chrysanthemen? Ich kann Ihnen, meine Damen und Herren, zudem glaubhaft versichern, dass ich in meinem ganzen Leben noch nie eine derart grüne Gurke und so rote Paprika gesehen habe. Ganz zu schweigen von dem Wein im Glase, dessen Farbe eher an verschimmelten Karottensaft denn an einen vollmundigen Rotwein erinnert. Und erst der Hintergrund. Offenbar hat der Maler jegliches Gefühl für die Perspektive verloren. Sonst hätte er nie und nimmer das Haus im Hintergrund so windschief malen können. Dieses Werk als Kunst bezeichnen zu wollen, ist eine Beleidigung für jeden Künstler.«
Bergheimer sieht den Museumsdirektor vorbeigehen, reißt diesen mit kühnem Griff an die Brust, zeigt auf das Stillleben und zischt: »Welcher Verbrecher hat dieses Ding da verbrochen?«
»Aber mein lieber Bergheimer, erkennen Sie nicht einmal mehr Ihre eigenen Bilder wieder? Dieses Kunstwerk stammt aus Ihrer naturalistischen Epoche, bekam seinerzeit den Kunstpreis unserer Stadt und wurde von uns, stellvertretend für Ihr Kunstschaffen, ausgewählt, um an diesem würdigen Ort zu hängen.«
Bergheimer bricht schreiend zusammen, wird in eine Zwangsjacke gesteckt und verbringt den Rest seiner Tage geistig umnachtet im Irrenhaus, wo er es als Mann, der jede Fläche weiß anmalt, zu einer gewissen Berühmtheit brachte.
Dr. Dokter schrieb am 28.6. 2006 um 12:30:32 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Krankheiten der Schilddrüse
(E00-E07)
E00.- Angeborenes Jodmangelsyndrom
Beachte: Soll eine damit verbundene geistige Retardierung angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer ( F70- F79) zu benutzen.
Inkl.: * Endemische Krankheitszustände durch direkten umweltbedingten Jodmangel oder infolge mütterlichen Jodmangels. Einige dieser Krankheitszustände gehen aktuell nicht mehr mit einer Hypothyreose einher, sind jedoch Folge unzureichender Schilddrüsenhormonsekretion des Feten in der Entwicklungsphase. Umweltbedingte strumigene Substanzen können beteiligt sein.
Exkl.: * Subklinische Jodmangel-Hypothyreose (E02)
E00.0 Angeborenes Jodmangelsyndrom, neurologischer Typ
Inkl.: * Endemischer Kretinismus, neurologischer Typ
E00.1 Angeborenes Jodmangelsyndrom, myxödematöser Typ
Inkl.: * Endemischer Kretinismus hypothyreot
* Endemischer Kretinismus myxödematöser Typ
E00.2 Angeborenes Jodmangelsyndrom, gemischter Typ
Inkl.: * Endemischer Kretinismus, gemischter Typ
E00.9 Angeborenes Jodmangelsyndrom, nicht näher bezeichnet
Inkl.: * Angeborene Jodmangel-Hypothyreose o.n.A.
* Endemischer Kretinismus o.n.A.
Kassler mit Kraut schrieb am 7.11. 2007 um 09:58:50 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Die 42 goldenen Regeln zum Glück!
1. Die nuntiale Singularität des Imponderablen ist nichts ohne eine chrysolithische Simplifikation aller Lobotomie.
2. Synekdochale Grapheme sollten IMMER bilabiale Infallibilität der theogenen Thixothropen implizieren!
3. Thrombozytische Lexematik ist überflüssig!
4. Ohne kapaunisierte kapillaranalytische Mimesen landen Sie bald bei lanzinierten Zyklikern ohne den Hauch einer kontributiven Eskamotage.
5. Essen Sie Obst.
6. Karpologische Sagazitäten sind sporangisch, zytotoxisch, toponymisch und im besten Falle rosa.
7. Verzichten Sie a priori auf Polynominterpolationen (der Grund sind ein eolithischer Chiliasmus und ein heteronymer Konduktus).
8. Oogenetisch gesetzte Conditiones sine causa führen stante pede zu einem opalisierten und hidrotischen Syntagma! Also aufpassen!
9. Selenologisch otologiert, ist der Narrativik keine Konsumtion zu akkoladieren.
10. Divergente Redundanzen sind ein Divertimento ad latus sine venia verbo!
11. Enteroskopische Ichthyosen negierend, enthüllt man sapienti sat sub specie aeternitatis ein Martigal der orthogenetischen Sloops!
12. Sodalithe, in Skordaturen sui generis dihybrid transfigurierend, sollten niemals als tertium comparationis quadriviert werden.
13. Sehen Sie jeden Morgen in den Spiegel und sagen Sie »Ich bin der Größte!«.
14. Die mutative Signatur eines transititiven Derivats enthält immer statuelle Consecrationen.
15. Kognitive Provokationen enden artifiziell in superiorer Omnipotenz.
16. Bicolore Duplexi arbeiten synonym für dignitive Extensionen, wenn man nur genau hinsieht.
17. Die Dismission admirativer Fluktuationen sollte immer unter Berücksichtigung diffuser Paradigmen delektiert werden.
18. Meiden Sie Süssigkeiten! Drei Tafeln Schokolade täglich müssen genügen!
19. Membrane Laktation setzt oft rektale Virginitas voraus.
20. Nach volumptivem Placere exterierende Supplemente dürfen nie adoleszend luminiert werden, hören Sie, NIEMALS!
21. Eine imaginäre Fraternitas mit ejakulativer Präsenz kulminiert stets in cerebraler Redigierung.
22. Dubiose Chiromantie verweigert selten urbane Häresie, denken Sie daran.
23. Captive Kollaboration bedingt recreativen, episkopalen Coitus (nicht immer, aber meist).
24. Pekuniäre Societät exponiert in dubio graduelle Frequentation.
25. Über auxiliare Resignation durch pubertäre Desiderationen sollte transpiriert werden.
26. Investigative Trivia somnambulieren einen leprösen Sagittarius!
27. Ob approbierte Custodationen im obstinaten Purgatorium habilitieren, ist obsessiv eloquent.
28. Gravierende Fortifikationen dekretieren nur orale Stimulanz.
29. Oszillierende Explorationen parzellieren indignierende memoriae causae.
30. Doublierte hydrämische Hyasen sollten stets komplanare Myalgien topologisieren.
31. Trisyllaba in vivisektiven progressistischen Tonsillektomien kann man immer mit Ususfruktus bei idiolektischen Korrelationen gleichsetzen.
32. Anstelle von obliquitärer Pietät interveniert akkumulativ morbide Konjugation, daher korporiert auch subnymphomaner Exorzismus.
33. Illative Inseminationen sind onomatopoetische Lemmata, wenn man prospektive intrauterine Skiaskopien anfertigt.
34. Symmachische Onomastiker sind kakophonisch diphtongiert eine exmittierende Fatalität.
35. Der eruptive und divine Onyx erklärt alle dispensatorischen Rigorosi, ohne virtuose Amplituden zu proximieren.
36. Potius sero quam numquam sollte man exemplifizierte Gammaglobuline heterosom jodieren und im Anschluss daran latent meliorativ ordinieren.
37. Akkusationen konservieren inhärente Possessionen, obgleich die Animosität eo ipso decrescendiert.
38. Viribus unitis gelingt es, paläogene soziolekte Syllogismen ex nunc symbiotisch zu subskribieren.
39. Subsidiäre Transkriptionen bedeuten nicht quod divinus accidit etymologisch korrumpierende Sphigmometren.
40. Ein Aide-mémoire zählt nur, wenn man algorithmisch ein Ideologem der Komparatistik multifunktionalisiert, ohne jedoch die quaternären Sobrietäten zu vergessen!
41. Die desperative Bihelix eines pathogenischen Orcus rekurriert auf nuptialen Permutationen.
42. Profanity sucks!
Mit den besten Wünschen für eine glücklicheres Dasein
Ihr Prof. Dr. Hans Hirtemann!
(Netzfundstück)
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