Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
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am 9.2. 2000 um 22:29:51 Uhr schrieb Dulcinea
über Gehirn |
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am 15.1. 2024 um 08:42:31 Uhr schrieb schmidt
über Gehirn |
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am 5.4. 2023 um 18:56:41 Uhr schrieb schmidt über Gehirn
am 27.10. 2009 um 20:36:58 Uhr schrieb Nampina über Gehirn
am 13.4. 2003 um 21:37:15 Uhr schrieb der zerberus aus Athen über Gehirn
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Gehirn«
Andreas schrieb am 13.3. 2001 um 17:18:26 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Dass das menschliche Gehirn nur als eingeschränkt nutzbar bezeichnet werden kann, ist hinlänglich bekannt. Diese Tatsache kann auch jederzeit leicht im Selbstversuch verifiziert werden. Man muss nur einmal versuchen, im Internet zu surfen und gleichzeitig zu telefonieren. Fünf Chats kann man ohne große Schwierigkeiten parallel meistern, aber nicht ein ordentliches Telefongespräch kriegt man hin, wenn man vor dem Computer sitzt. Ehrliche Gesprächspartner werden das auf Anfrage bestätigen können. Solche Gespräche enden meist in aphasischem Gestammel. Dazwischen gibt es dann regelmäßig mächtige Pausen, in denen eine halbe Minute lang keiner was sagt, bis dann der Freund am anderen Ende der Leitung nachfragt, ob man ihn vergessen habe. Es scheint irgendwie daran zu liegen, dass das Gehirn den visuellen Reizen den Vorrang gibt. Kann man nichts dran machen, und es ist daher auch keiner weiteren Debatte wert.
Viel entscheidender ist das Phänomen, dass sich unser Gehirn, wenn es sich mal auf eine Sache konzentriert, zu oft genau die Dinge auswählt, die es später nie wieder gebrauchen kann. Ganz deutlich wird das am Beispiel »Gedächtnis«.
Meistens merkt man sich nur plumpen Unsinn. Die wirklich wichtigen Dinge vergißt man sofort. Wenn man beispielsweise im Supermarkt durch die Gänge eilt, weil man mal wieder zu spät dran ist, fällt einem garantiert gerade ein, dass man noch gar nicht weiß, wie der FC gestern gespielt hat. Zu Hause stellt man dann fest, dass es besser gewesen wäre, wenn einem in jenem Moment der Gedanke gekommen wäre, dass man seit fünf Tagen keine Mülltüten mehr im Haus hat.
Das sind die kleinen Dinge des urbanen Alltags, für den unser Gehirn nicht bestimmt zu sein scheint. Die neue Handy-Nummer des besten Freundes kann man sich nie merken. Dafür weiß man, dass die Vorwahl von Stuttgart 0711 lautet, weil man die auf der Arbeit dreihundert mal eintippen musste. Die Nummer der Auskunft ist nur eine Stelle länger, aber sage mal einer, was da nochmal zuerst kam, die acht oder die eins? Es gibt Leute, die diese Frage beantworten können. Ihre eigene Telefonnummer haben sie aber vergessen...
Man kann Wissen in bestimmten Situationen in zwei Kategorien einteilen, und zwar in wichtig und wertlos. Leider hat man von der letzten Kategorie meistens zu viel und von der ersten zu wenig. Wer Windows 98 hat, kennt bestimmt auch schon den 25-stelligen Zertifikationscode auswendig. Weil er das System schon zehn mal neu installieren musste. Die Frage ist: Was bringt einem dieses Wissen, wenn man mit seiner preßfrischen EC-Karte vor dem Geldautomaten steht und zusehen muss, wie sie darin verschwindet, weil man dreimal völlig abseitige Phantasievarianten der vierstelligen Geheimzahl eingegeben hat?
In Köln konnten Zeitungsleser neulich erfahren, dass jemand seit acht Tagen die Stadt durchstreife, auf der Suche seinen Mercedes. Der Mann kam geschäftlich aus Finnland und wollte schon längst wieder daheim sein, konnte sich aber einfach nicht mehr daran erinnern, wo er sein Fahrzeug abgestellt hatte. Die Geschichte hielt tagelang die Polizei in Atem.
Im Einzugsgebiet von Köln-Gremberg können die ansässigen Bewohner in kollektiver Übereinstimmung ein Bespiel des Phänomens der Beharrlichkeit veralteten Wissens bestätigen. In Gremberg steht neben einer häßlichen Autobahnbrücke ein großer »real«-Supermarkt. Die meisten, die dort einkaufen, sagen aber nicht: »Ich fahr' jetzt zum real!«. Sie sagen: »Ich fahr' zum Toom-Markt!«, denn so hieß der Supermakt vor 10 Jahren, bevor er dreimal den Namen wechselte und jetzt »real-Markt« heißt. Das Wechseln eines Namens gehört für den Kölner zu den völlig belanglosen Nebensächlichkeiten, mit denen man sein Gehirn nicht unnötig belasten muss. Und das ist kein Symptom konservativer Beharrlichkeit. Die Diskothek, die 500 Meter vom Real-Markt entfernt ist, heißt A4, aber alle, die dort hingehen, nennen sie »Fun«, weil sie vor einem Jahr noch so hieß.
Auch hier scheint das menschliche Gehirn in gewisser Weise prädisponiert zu sein. Neurologen haben sicher eine Bezeichnung dafür. Lernforscher wie Edward L. Thorndike würden jetzt wahrscheinlich mit irgendwelchen Termina wie dem »law of use« punkten. Marktforscher würden es einfach »Markentreue« nennen. Im Computerbereich allerdings würde man derart veraltetes Wissen als Datenmüll bezeichnen. Und sogleich eine Update-Funktion starten...
www.dasnetzlebt.de
Montaigne schrieb am 12.8. 2000 um 14:35:21 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Eine junge Dame, die erste unserer Prinzessinnen, sagte mir, als sie auf eine bestimmte Person zu sprechen kam, wer so viele große und denkstarke fremde Gehirne in sich aufnehmen wolle, müsse zwangsläufig das eigene verengen, zusammenziehn und verkleinern, um den anderen Platz zu machen. Ich wäre fast geneigt, dem zuzustimmen und zu sagen: Wie die Pflanzen an zuviel Nässe eingehn und die Lampen an zuviel Öl ersticken, kommt auch die Tätigkeit des Geistes durch zuviel Studium und Stoffhuberei zum Erliegen, weil er, von der ungeheuren Vielfalt der Dinge bis zur Verwirrung in Anspruch gennommen, die Fähigkeit verliert, sich hiervon wieder freizumachen, so daß er unter der Last schließlich krumm und schief wird. In Wirklichkeit jedoch verhält es sich anders, denn unsere Seele weitet sich um so mehr, je mehr sie in sich aufnimmt.
soulkitchen schrieb am 14.3. 2002 um 22:18:05 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
das gehirn ist eine art direktor in der werbeagentur mensch. in ihm liegen das sprach- und nervenzentrum, atome und neutronen tummeln sich, membranen und kartoffeln, synapsen und kleine nagetiere. man muß sich das gehirn vorstellen wie mallorca, viele kleine bungalows und betrunene touristinnen, deren t-shirt nass ist. befehle erteilt die großhirnrinde schriftlich mit extrem vielen druckfehlern, die linke gehirnhälfte ist zuständig für gemeinheiten und die richtige einschätzung der erforderlichen holzkohlenmenge fürs grillen. die rechte gehirnhälfte merkt sich maximal eine internetadresse und wird sonst gar nicht genutzt, auch das sehzentrum liegt im gehirn, gleich neben dem internationalen zentrum für bodenkultur. das gehirn kann auch trainiert werden, indem man es aus dem kopf herausholt und wahlweise auf eine hantel legt oder auf ein trimm-dich-fahhrad setzt. ein gesundes gehirn kann sich an dinge erinnern, die länger als eine halbe stunde zurückligen, daher das sprichwort : wer andern eine grube gräbt, fällt selbst hinein. der gehirnstamm steuert die motorik, 80 ps und spitzengeschwindigkeiten bis zu 8 km/h celsius. das ist schon ein tolles ding, unser gehirn.
(von : christoph grissemann und dirk stermann)
Trillian schrieb am 7.10. 2007 um 17:23:22 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Meine Mitbewohnerin erzählte mir, es sei in den USA mal vorgekommen, dass ein paar Polizisten sich einem Auto auf einem Parkplatz näherten, in dem eine völlig paralysierte Frau saß, die sich mit weit aufgerissenen Augen den Hinterkopf hielt.
Was denn los sei, fragten die Polizisten. Die Frau war völlig verzweifelt und stammelte, jemand hätte auf sie geschossen und sie am Kopf getroffen.
Da kein Blut zu sehen war, kam das den Polizisten ein bißchen merkwürdig vor. Sie solle doch mal ihre Hand da wegnehmen, damit man sich das mal genauer anschauen könnte.
Nein, nein, das ginge nicht, sie hätte ein Loch im Kopf und das Gehirn würde herausquellen!
Schließlich gelang es den Polizisten doch, die gute Frau zu überzeugen.
Ihr Hinterkopf bot ein Bild des Grauens: roher Brötchenteig klebte der guten Frau im Haar!
Des Rätsels Lösung: Sie hatte Einkäufe auf dem Rücksitz verstaut, darunter einige von diesen lustigen Knack-und-Back-Brötchen.
Irgendwie muss eine dieser Rollen mit einem lauten Knall geplatzt und ihr der Inhalt an den Hinterkopf geflogen sein.
wuming schrieb am 24.3. 2003 um 02:28:54 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
instruiert man ihn, eine systemlose Schalttafel zu bedienen. Als Antwort auf Klingel- und Lichtzeichen muß er bestimmte Kabel in bestimmte Buchsen stecken. jedesmal, wenn er einen Fehler macht, werden die Bohrer für zwanzig Sekunden betätigt. Allmählich werden die Signale so beschleunigt, daß sie seine Reaktionsgeschwindigkeit übersteigen. Nach einer halben Stunde an der Schalttafel bricht das Individuum wie eine überlastete Denkmaschine zusammen.
Das Studium der Denkmaschinen lehrt uns mehr über das Gehirn, als wir durch introspektive Methoden erfahren können. Der Mensch des Abendlandes externalisiert sich in Form von Apparaten. Schon mal Koks in die Venen gejagt? Es haut direkt ins Gehirn und aktiviert die Bahnen der reinen Lust. Der Genuß beim Morphium liegt in der Viszera. Nach einer Spritze horcht man in sich hinein. Aber Kokain ist Elektrizität im Gehirn, die Sucht ergreift nur das Gehirn, ein Verlangen ohne Körper und ohne Gefühl. Das mit K aufgeladene Gehirn ist ein berserkender Spielautomat, aufblitzende blaue und rote Lichter in elektrischem Orgasmus. K-Lust könnte von einer Denkmaschine empfunden werden, die ersten Bewegungen gräßlichen Insektendaseins. Das Verlangen nach K hält nur ein paar Stunden an, so lange, wie die K-Bahnen stimuliert sind. Natürlich könnte man den K-Effekt durch einen elektrischen Strom hervorrufen, der die K-Bahnen aktivieren würde ...
Nach einiger Zeit nutzen sich'diese Bahnen wie Venen ab, und der Süchtige muß neue finden. Eine Vene regeneriert sich nach einiger Zeit, und durch geschickten Wechsel der Venen kann ein Süchtiger seine Chancen kalkulieren, solange er nicht zum ölfresser wird. Aber eine zerstörte Gehirnzelle regeneriert sich nicht wieder, und wenn einem Süchtigen die Gehirnzellen ausgehen, ist er in einer verdammten Scheißsituation.
In weißflimmernder Hitze hocken sie auf alten Knochen, Exkrementen und rostigem Eisen, ein Panorama nackter Idioten erstreckt sich bis zum Horizont. Vollkommene Stille - ihre Sprachzentren sind zerstört - außer dem Knistern der Funken und dem Platzen versengten Fleisches, wenn sie die Elektroden oben und unten am Rück-
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gmt anlegen. Weißer Rauch verbrannten Fleisches hingt in der bewegungslosen Luft. Eine Gruppe von Kindern hat einen Idioten mit 'Stacheldraht an einen Pfahl gefesselt. Sie entzünden zwischen seinen Sdienkeln ein Feuer und beobachten mit bestiali@er Neugierde, wie die Flammen die Schenkel hinauflecken. Sein Fleisch zuckt in den Flammen. Insektenagonie.
Wie gewöhnlich schweife ich ab. Solange wir keine genauere Kenntnis der elektrischen Vorgänge im Gehirn haben, bleibt die Droge das wesentliche Werkzeug des Verhörenden bei seinem Angriff auf die Persönlichkeit eines Individuums. Die Barbiturate sind natürlich prakti@ wertlos. Das heißt, jeder, der mit diesen Mitteln zerbrochen werden kann, würde den kindlichen Methoden, die in amerikani@en Polizeirevieren angewendet werden, erliegen. Skopolamin ist bei der Beseitigung des Widerstandes wirkungsvoll, aber es schwächt das Gedächtnis: Man könnte einen Agenten zur Preisgabe seiner Geheimnisse präparieren, aber er wäre völlig unfähig, sich an sie zu erinnern, oder aber seine Pseudo-Lebensgeschichte und die Geheiminformationen würden sich unauflöslich verwirren. Meskalin, Harmalin, LSD 6, Bufotenin und Muskarin sind in vielen Fällen erfolgreich. Bulbokapnin erzeugt einen Zustand, der sich katatonischer Schizophrenie nähert ... man konnte Augenblicke automatischen Gehorsams beobachten. Bulbokapnin ist ein Kleinhirn-Sedativ, das wahrscheinlich die Bewegungszentren des Hypothalamus inaktiviert. Andere Drogen, die experimentelle Schizophrenie erzeugt haben - Meskal'in, Harmalin, LSD 6 - sind Kleinhirn-Stimulantia. Bei Schizophrenen ist das Kleinhirn abwechselnd stimuliert und depressiv. Auf Katatonie folgt oft ein Stadium der Erregung und motorischer Aktivität. Der Verrückte rennt von Station zu Station und belästigt jeden. Entartete Schizos weigern sich manchmal, sich Oberhaupt zu bewegen, und verbringen ihr Leben im Bett. Eine Störung der Regulativ-Funktion des Hypothalamus wird als die Ursache( für die Schizophrenie angegeben (kausales Denken erreicht niemals eine präzise Beschreibung des Stoffwechselprozesses - Grenze der existierenden Sprache). Wechselnde Dosen von LSD 6 und Bul-
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Andreas schrieb am 13.3. 2001 um 17:22:27 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Dass das menschliche Gehirn nur als eingeschränkt nutzbar bezeichnet werden kann, ist hinlänglich bekannt. Diese Tatsache kann auch jederzeit leicht im Selbstversuch verifiziert werden. Man muss nur einmal versuchen, im Internet zu surfen und gleichzeitig zu telefonieren. Fünf Chats kann man ohne große Schwierigkeiten parallel meistern, aber nicht ein ordentliches Telefongespräch kriegt man hin, wenn man vor dem Computer sitzt. Ehrliche Gesprächspartner werden das auf Anfrage bestätigen können. Solche Gespräche enden meist in aphasischem Gestammel. Dazwischen gibt es dann regelmäßig mächtige Pausen, in denen eine halbe Minute lang keiner was sagt, bis dann der Freund am anderen Ende der Leitung nachfragt, ob man ihn vergessen habe. Es scheint irgendwie daran zu liegen, dass das Gehirn den visuellen Reizen den Vorrang gibt. Kann man nichts dran machen, und es ist daher auch keiner weiteren Debatte wert.
Viel entscheidender ist das Phänomen, dass sich unser Gehirn, wenn es sich mal auf eine Sache konzentriert, zu oft genau die Dinge auswählt, die es später nie wieder gebrauchen kann. Ganz deutlich wird das am Beispiel »Gedächtnis«.
Meistens merkt man sich nur plumpen Unsinn. Die wirklich wichtigen Dinge vergißt man sofort. Wenn man beispielsweise im Supermarkt durch die Gänge eilt, weil man mal wieder zu spät dran ist, fällt einem garantiert gerade ein, dass man noch gar nicht weiß, wie der FC gestern gespielt hat. Zu Hause stellt man dann fest, dass es besser gewesen wäre, wenn einem in jenem Moment der Gedanke gekommen wäre, dass man seit fünf Tagen keine Mülltüten mehr im Haus hat.
Das sind die kleinen Dinge des urbanen Alltags, für den unser Gehirn nicht bestimmt zu sein scheint. Die neue Handy-Nummer des besten Freundes kann man sich nie merken. Dafür weiß man, dass die Vorwahl von Stuttgart 0711 lautet, weil man die auf der Arbeit dreihundert mal eintippen musste. Die Nummer der Auskunft ist nur eine Stelle länger, aber sage mal einer, was da nochmal zuerst kam, die acht oder die eins? Es gibt Leute, die diese Frage beantworten können. Ihre eigene Telefonnummer haben sie aber vergessen...
Man kann Wissen in bestimmten Situationen in zwei Kategorien einteilen, und zwar in wichtig und wertlos. Leider hat man von der letzten Kategorie meistens zu viel und von der ersten zu wenig. Wer Windows 98 hat, kennt bestimmt auch schon den 25-stelligen Zertifikationscode auswendig. Weil er das System schon zehn mal neu installieren musste. Die Frage ist: Was bringt einem dieses Wissen, wenn man mit seiner preßfrischen EC-Karte vor dem Geldautomaten steht und zusehen muss, wie sie darin verschwindet, weil man dreimal völlig abseitige Phantasievarianten der vierstelligen Geheimzahl eingegeben hat?
In Köln konnten Zeitungsleser neulich erfahren, dass jemand seit acht Tagen die Stadt durchstreife, auf der Suche seinen Mercedes. Der Mann kam geschäftlich aus Finnland und wollte schon längst wieder daheim sein, konnte sich aber einfach nicht mehr daran erinnern, wo er sein Fahrzeug abgestellt hatte. Die Geschichte hielt tagelang die Polizei in Atem.
Im Einzugsgebiet von Köln-Gremberg können die ansässigen Bewohner in kollektiver Übereinstimmung ein Bespiel des Phänomens der Beharrlichkeit veralteten Wissens bestätigen. In Gremberg steht neben einer häßlichen Autobahnbrücke ein großer »real«-Supermarkt. Die meisten, die dort einkaufen, sagen aber nicht: »Ich fahr' jetzt zum real!«. Sie sagen: »Ich fahr' zum Toom-Markt!«, denn so hieß der Supermakt vor 10 Jahren, bevor er dreimal den Namen wechselte und jetzt »real-Markt« heißt. Das Wechseln eines Namens gehört für den Kölner zu den völlig belanglosen Nebensächlichkeiten, mit denen man sein Gehirn nicht unnötig belasten muss. Und das ist kein Symptom konservativer Beharrlichkeit. Die Diskothek, die 500 Meter vom Real-Markt entfernt ist, heißt A4, aber alle, die dort hingehen, nennen sie »Fun«, weil sie vor einem Jahr noch so hieß.
Auch hier scheint das menschliche Gehirn in gewisser Weise prädisponiert zu sein. Neurologen haben sicher eine Bezeichnung dafür. Lernforscher wie Edward L. Thorndike würden jetzt wahrscheinlich mit irgendwelchen Termina wie dem »law of use« punkten. Marktforscher würden es einfach »Markentreue« nennen. Im Computerbereich allerdings würde man derart veraltetes Wissen als Datenmüll bezeichnen. Und sogleich eine Update-Funktion starten...
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