Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 127, davon 118 (92,91%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 39 positiv bewertete (30,71%)
Durchschnittliche Textlänge 1458 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,244 Punkte, 45 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 7.2. 2000 um 14:47:37 Uhr schrieb
rudi über ritter
Der neuste Text am 28.4. 2024 um 15:34:59 Uhr schrieb
Gerhard über ritter
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 45)

am 4.7. 2007 um 17:40:17 Uhr schrieb
Werner über ritter

am 27.2. 2003 um 10:54:42 Uhr schrieb
Babs über ritter

am 14.9. 2009 um 15:21:10 Uhr schrieb
Ronja über ritter

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Ritter«

minnesänger schrieb am 5.3. 2000 um 10:33:34 Uhr zu

ritter

Bewertung: 10 Punkt(e)

Vixi duellis nuper idoneus,
et militavi non sine gloria;
nunc arma, defunctumque bello
barbiton hic paries habebit,

laevum marinae qui Veneris latus
custodit. Hic, hic ponite lucida
funalia et vectes et arcus
oppositis foribus minaces.

O quae beatam diva tenes Cyprum et
Memphin carenten Sithonia nive,
regina, sublimi flagello
tange Chloen semel arrogantem.


Vor kurzem noch ein Ritter im Liebesspiel,
der seine Klinge nicht ohne Glück geführt -
und heut? .. Genug! laßt uns nun endlich
Leyer und Schwert an den Nagel hängen.

Und an denselben Nagel den Dieterich,
der mir nichts half, die kleine Laterne, die
verlosch, und die Strickleiter, die das
freche Geschöpf mir vom Fenster abschnitt.

Du sonst so eifrig rächende Nemesis -
die Dirn empfehl ich deiner besondern Huld!
Der wünscht´ ich einen Mann einst, der sie
ein um den anderen Tag verprügelt.

Charch schrieb am 31.8. 2000 um 03:49:37 Uhr zu

ritter

Bewertung: 4 Punkt(e)

Die Schwertleite und Ritterweihe im Hochmittelalter


Nach der Beendigung seiner Ausbildung konnte der junge Knappe zum Ritter gemacht werden.
Die Schwertleite ist die Wehrhaftmachung des jungen Adligen und wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts auch auf Ministerialen übertragen.
Bei feierlichen Anlässen wie Fürstenhochzeiten waren Massenpromotionen üblich.



Handlungsschema:

l Feierliche Einkleidung.
l Umgürtung mit dem Schwert.
l Der Pate, der den Knappen zum Ritter erhebt,
l schnallt ihm den rechten Sporen an.
l Es werden Geschenke verteilt
l Anschließend finden Reiterspiele statt



Die Kirche versuchte durch die Segnung des Ritters und seiner Ausrüstung bei der Schwertleite Einfluß auf den jungen Ritter zu gewinnen um ihn im Sinne der Kirche zu erziehen.



Am Abend vor der Ritterweihe badete der Knappe und legte anschließend ein weißes Büßergewand an. Mit dem Bad reinigte er symbolisch Leib und Seele. Danach verbrachte er die Nacht fastend und betend in einer Kirche oder Kapelle. Am Morgen wurde eine Messe abgehalten. Der Knappe und sein Schwert wurden gesegnet.



Texte zur Ritterweihe:

»Empfange dieses Schwert, daß dir mit dem Segen Gottes verliehen wird damit du stark genug bist mit der Kraft des heiligen Geistes allen deinen Feinden und den Feinden der heiligen Kirche Gottes zu widerstehen und zu besiegen«.



»Im Namen Gottes, des heiligen Michael und des heiligen Georg mache ich dich zum Ritter«.



Die Schwertleite ist keine Standeserhebung.



Der Ritterschlag kam in Deutschland erst im 14. Jahrhundert auf.

Charch schrieb am 31.8. 2000 um 03:46:22 Uhr zu

ritter

Bewertung: 3 Punkt(e)

Der christliche Ritter
E
s gehört zur Besonderheit des Rittertums, daß es zwar aus dem Kriegertum erwachsen ist, daß es ihm auch verhaftet bleibt, aber in ihm nicht aufgeht. Diese Besonderheit geht auf die Entstehung des Rittertums zurück, daß heißt genauer : darauf, daß der Übergang vom Kriegertum zum Rittertum einen kirchlichen sakralen Hintergrund hatte, der sein Selbstverständnis und damit seine Erscheinung bleibend bestimmt hat.
Seit dem 10. Jahrhundert setzen verstärkte Bemühungen der Kirche ein, das Kriegertum enger an sich heranzuziehen und auf ihre Normen zu verpflichten. Die Kirche hat sich dazu besonders zweier liturgischer Handlungen bedient; des Schwertsegens und der Ritterweihe. Beide waren als Ergänzung zum weltlichen Akt der Schwertleite, d.h. der Wehrhaftmachung gedacht. Die dabei gesprochenen Gebete sind eng, zum Teil wörtlich an die Gebete aus dem Krönungsordines angelehnt. Danach werden an die milites fortan die gleichen ethischen Forderungen gestellt wie an das Königtum.

Diese Forderungen waren:
· Schutz der Kirche und ihrer Diener
· Schutz der Witwen und Weisen
· Schutz aller Schutzbedürftigen
· Die Verpflichtung ungerechte Kriege, d.h. in erster
Linie Fehden, zu vermeiden und friedfertig zu sein

Die Forderungen der Kirche deckten sich mit den Interessen des schutzbedürftigen Volkes, das mit dieser unter den ungezügelten Fehden zu leiden hatte. Die Kirche hat ihre Friedensbemühungen gegenüber dem Adel zäh und unermüdlich fortgesetzt und ihre Forderungen immer wieder mit Nachdruck derer, denen die Not im Nacken sitzt, erhoben.
Die Frucht dieser Bemühungen war die von Süden Frankreichs ausgehende Gottesfriedensbewegung, eine kirchliche Selbsthilfe, der es gelang, den Adel zur Einschränkung der Fehden zu bewegen.
Weit stärker und nachhaltiger als die Gottesfriedensbewegung, der nur ein begrenzter Erfolg beschieden war, hat dann seit 1095 die Kreuzzugsbewegung gewirkt, die den ganzen Adel Europas erfaßt und ihm eine neue, große Aufgabe bot. Die Predigt Urbans II vom Jahre 1095 in Clermont formuliert bereits den entscheidenden Zusammenhang, wenn sie den adligen Kriegern erklärt, durch den Kreuzzug würden sie erst wirkliche Ritter werdenJetzt sollen Ritter werden, die vordem Räuber waren. Jetzt sollen mit Recht gegen die Barbaren kämpfen, die zuvor gegen ihre Brüder und Verwandten gekämpft habenDas heißt, daß die neue militia, die eine militia Christi sein sollte, sich von der alten grundsätzlich unterschied. Der Unterschied liegt darin, daß Kampf und Friede, Ehre und Rettung des Seelenheils, die vordem unvereinbar schienen, sich plötzlich in der militia Christi vereinten, da dies, in dem sie die Ungläubigen bekämpfte, den Frieden der Christenheit schützte und zugleich alle, die sich ihr anschlossen in einer großen Kampfgemeinschaft verband. Es ist das Leitbild des miles christianus, des christlichen Ritters, das aus diesem Aufruf spricht und das ihm seine ungeheure Resonanz gegeben hat. Es hat die ganze Kreuzzugsbewegung entfacht und sich ebenso an ihr entzündet, wie es sie im Gang gehalten hat. Die Wirkung zeigt an, daß die milites sich das Ideal, das ihnen damit vor Augen gehalten wurde,in der Tat zu eigen gemacht haben. Sie konnten dies umso mehr, als dieses Ideal die alten germanischen Vorstellungen von Ehre, Recht und Tapferkeit in sich aufnahm, und weit und elastisch genug war, neben den christlichen zugleich antike und im Fortgang der Kreuzzüge sogar islamische Elemente zu assimilieren. Ihre Aneignung und Einschmelzung im ideal des miles christianus bildeten die Voraussetzung für die Entstehung der neuen ritterlichen Sitten und Gesellschaftskodex, die mit der Verbindlichkeit der ritterlichen Verhal-tensnormen zugleich das Bewußtsein der Gemeinsamkeit des Rittertums bestimmten. So geht es letztlich auf das Ideal zurück, das die in ihrer rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Stellung so unterschiedlichen Gruppen der milites sowie die großen und kleinen Vasallen und die aus der Unfreiheit aufsteigenden Ministerialen in der großen Gemeinschaft der milita auch innerlich zusammenwuchsen.

Quellenangabe: Katalog : Die Zeit der Staufer

Charch schrieb am 31.8. 2000 um 04:00:45 Uhr zu

ritter

Bewertung: 4 Punkt(e)

Die Ausrüstung des Ritters in der Stauferzeit

Angriffswaffen:

Schwert: Hieb und Stoßwaffe mit rundem oder spitzem Ort.
Parierstange gerade oder leicht nach unten gebogen.
Knaufform: Pilz, Paranuss, Scheibe, Pagodendach, Apfelschnitz
Klinge mit Blutrinne - Längen von 0,70 - 0,88m
Gesamtlänge: 0,99 - 1,04m

Dolch: Einschneidig oder zweischneidig (Klingenlänge = 28,5 - 30,3cm.)
oder
Messer: Einschneidig
wurden am Leibgürtel oder am Rittergürtel getragen.

Lanze: Stoßwaffe ca. 3 - 4m lang.
Spitze lange schmale Blattform oder
»Krönel« (stumpfe Dreizackform) beim Turnier.


Spieß: Spitze ähnlich wie Lanze. Nutzung für die Jagd und den Krieg.

Streitaxt: Großes Blatt - Stiellänge ca. 1m.



Schutzwaffen:

Topfhelm: Helm aus 2 Vorderteilen, 2 Hinterteilen und einer Deckplatte vorne zusätzlich mit einem Kreuzblech als Verblendung vernietet.
Vorne Luftlöcher und an den Seiten Löcher um besser zu hören.
Helmzier (Plastische Helmfigur) Größe im Verhältnis 1:1 zum Helm Gotik.
Material: Holz, Leder, Pergament, Leinen und Draht.






Kegelhelm:
Teilweise noch mit Naseneisen (Nasalhelm)
oben spitz zulaufend oder abgerundet.

Der Eisenhut


Schild: Dreieckschild, Größe z.B. 67,5 x 86 cm oben gerade aber teilweise an den Ecken gerundet
Material - Holz 3 Schichten verleimt - Leder überzogen - Teilweise Metallbeschläge Rückseite Ledergriffe mit 4 Nägeln befestigt.



Schildfesseln 12. und 13. Jahrhundert.


Kettenhemd (halsberc)aus einem Drahtringegepflecht.
Das Kettenhemd war vorne und hinten geschlitzt damit es zum reiten geeignet war.
Halsberc mit einer darüber getragener Kettenhaube.
Hersenier Kettenhemd ist mit der Kettenhaube verbunden.
Eisenhosen - Beinlinge aus Ringelpanzergepflecht und Ledersohlen.
Fausthandschuhe aus Ringelpanzergepflecht, teilweise auch am Panzerhemd befestigt.

Ausrüstung:

Der Rittergürtel der nur dem Ritter vorbehalten war, war je nach Stand des Besitzers, reich mit Metallbeschlägen verziert.
Man sprach ihm magische Kräfte zu.
Es wurden aber auch einfache Leibgurte getragen.


Das Gehänge: Schwertscheide und Schwertgurt
Der Schwertgurt war meist weiß (Das Symbol der Reinheit und nur die Ritter waren berechtigt ihn zu tragen).
Er wurde vorne geknotet oder geschnallt.
Die Scheiden waren aus Holz mit Leder oder Leinen überzogen. Oben befindet sich das Mundblech und unten an der Schwertscheide befindet sich das Ortband. Die Scheide hatte teilweise Metallbeschläge.
Im Schwertscheidenmund befand sich oft ein Stück Leder, um das Regenwasser von der Klinge fernzuhalten.
Sporen:
Stachelsporen und seit Anfang des 13. Jahrh. vereinzelt Radsporen mit
geraden Hals und evtl. gerundeten Bügel.
Versilbert oder vergoldet bei großen Herren.


Der Almosenbeutel: Eine Ledertasche die mit zwei Schlaufen versehen, am Leibgurt oder Rittergürtel getragen wurde. Auch einfache Lederbeutel oder Beutel aus Stoff wurden getragen.
Im Almosenbeutel wurden Münzen und diverse Utensilien aufbewahrt.


Bei der Ausrüstung gab es regionale unterschiede in der Ausführung und im Material als auch im Prunk der Ausstattung.


Bekleidung:

Als Hausgewand wurde die Cotte getragen. Bei festlichen Anlässen trug man über der Cotte den Waffenrock oder Wappenrock, einen ärmellosen Rock aus Wolle, Leinen oder Seide. Wadenlang bzw. Knöchellang bei festlichen Anlässen.
Bei Turnieren oder bei Kampfhandlungen war der Waffenrock mit heraldischen Motiven geschmückt.
Unter dem Kettenhemd wurde das Gambeson (Wams) getragen.
Gleicher Schnitt wie die Cotte aber aus kräftigen, wattierten oder gesteppten Wollstoffen.



Quellenangaben

Ortwin Gamber - Die Bewaffnung in der Stauferzeit
Fred und Liliane Funken - Waffen und Kriegsgerät im MA.
H. Seitz - Blankwaffen
Josef Fleckenstein - Das Rittertum in der Stauferzeit.

Alwin Schultz - Das höfische Leben zur Zeit der Minnesänger.

orignal.psychodad@gmx.de schrieb am 18.7. 2006 um 21:16:20 Uhr zu

ritter

Bewertung: 4 Punkt(e)

Manches Tal hab ich durchritten,
manchen Berg mühsam erklommen,
manche Ketten durchgeschnitten,
manchen Kreuzzug unternommen,
manche Drachen forsch durchstochen,
manche Wüste rasch durchquert,
manche Wände fest durchbrochen
manche Trübsal kühl vermehrt,
manche Qual hab ich durchlitten,
manche Freude leicht verschmäht
manche Gottheit musst ich bitten,
manchen Fels hab ich bewegt

Und am Ende dieser Reise, sagt, was soll der Lohn mir sein?
Nur ein Blick in Eure Augen, nur ein Stück von Eurem Schein.
Wollt Ihr dieses mir gewähren, soll die Welt gleich besser werden,
soll mein Gaul wieder rasten und ich ruhig und glücklich sterben.

(für Antje 7.2002)

Charch schrieb am 31.8. 2000 um 04:02:25 Uhr zu

ritter

Bewertung: 2 Punkt(e)

Der Zeitvertreib in der höfisch - ritterlichen Kulturepoche





Das Turnier und Fest bildeten nicht den Alltag in der höfisch-ritterlichen Gesellschaft, sondern waren Höhepunkte. Eine Vorbildfunktion hatten der Königshof und die Fürstenhöfe. Der Adel versuchte, die höfische Kultur im bescheidenen Umfang nachzuleben.


Krieg und Güterverwaltung war die Hauptbeschäftigung der höfisch - ritterlichen Gesellschaft, wenn auch nicht die einzige. Im Hochmittelalter gehörten die Wälder und damit das Jagdrecht zum herrschaftlichen Bezirk. Während der Bauer nur Kleinwild jagen durfte, war die Jagd auf Rotwild, Wildschweine und Bären ohnehin herrschaftliches Privileg. Die Jagd war Demonstration der sozialen Stellung, Repräsentation der Herrschaft, körperliche Übung und Mutprobe zugleich. Die Jagd war ein adliges und damit ein ritterliches Privileg.

Als besonders stilvoll galt die Beizjagd mit abgerichteten Falken, die an den Jäger höchste Anforderungen stellte und deshalb zur Jagd par excellence geworden ist - wie Friedrich II. berühmtes Werk »De arte venandi cum avibus« (Die Kunst mit Vögeln zu jagen) erweist. Der Lieblingssport der Könige und der Ritterschaft.

Im Inneren der Burg bildeten Spiele, nicht nur für Damen, einen beliebten Zeitvertreib. Vor allem Würfelspiele und Brettspiele mit teilweise kostbaren Spielsteinen wurden gespielt. Unter freiem Himmel wurde zur Kurzweil mit Ringen, Kugeln und Bällen gespielt. Auch »colin de moulin« (Blindekuh) gehörte in den höfischen Rahmen.




Die Ritter, die zu Rat und Hilfe verpflichtet waren, weilten in unterschiedlichen Zeiträumen am Hof und nahmen mit ihren Frauen am höfischen Leben teil. Bildung aus der Antike wurde von Geistlichen vermittelt, vorgelesen oder vorgetragen.

Der Troubadur, der Minnesänger besingt die schöne Frau, die Herrin, die einem anderen gehört und seine Zuneigung nicht erwidert. Eine Art kultische Verehrung wird der besungenen und in die Ferne gerückten Frau entgegengebracht.

Künstler (Spielleute, Musiker, Gaukler und Narren, die seit dem 12. Jahrh. überliefert sind) boten am Hof ihre Dienste an für Nahrung und Kleidung und hofften durch den Großmut des Hofherrn kostbare Geschenke zu bekommen.

Zweifellos ließ der Alltag dem Ritter mehr Zeit für Muße und Vergnügen als dem Bauern.

Einige zufällige Stichwörter

klarkommen
Erstellt am 22.12. 2001 um 03:22:28 Uhr von Das Gift, enthält 19 Texte

Frucht
Erstellt am 31.5. 2000 um 11:47:24 Uhr von Heynz Hyrnrysz, enthält 23 Texte

Schwarzlicht
Erstellt am 14.4. 2005 um 15:46:25 Uhr von Pedant0815, enthält 10 Texte

Verfall
Erstellt am 26.4. 2001 um 00:17:47 Uhr von HerMann, enthält 20 Texte

Krieg
Erstellt am 14.5. 1999 um 13:10:48 Uhr von Heynz Hyrnrysz, enthält 795 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0681 Sek.