Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 34, davon 28 (82,35%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 16 positiv bewertete (47,06%)
Durchschnittliche Textlänge 1220 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,235 Punkte, 3 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.8. 2001 um 23:58:53 Uhr schrieb
anoubi über Punker
Der neuste Text am 27.9. 2021 um 23:43:24 Uhr schrieb
Christine über Punker
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 3)

am 5.4. 2012 um 21:42:27 Uhr schrieb
Bullrocker über Punker

am 24.6. 2011 um 15:21:43 Uhr schrieb
gerichteter Graf über Punker

am 27.9. 2021 um 23:43:24 Uhr schrieb
Christine über Punker

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Punker«

anoubi schrieb am 19.8. 2001 um 10:20:15 Uhr zu

Punker

Bewertung: 3 Punkt(e)

chronisch (griech.) zeitlich gedehnt, langsam verlaufend
Elite (frz.) Auswahl, die Besten
Intoxikation (lat.) Vergiftung
Punk (galakt.) Neuling in der Verbrecherwelt
Samurai (japan.) Angehöriger des Kriegeradels; eigentlich »Diener«, aus samurau »dienen«
Schizophrenie (griech.) Sammelbezeichnung für psych. Erkrankungen


Ein sehr lebendiges Bild von der Anhebung der Grenzen zwischen Person und Umwelt vermitteln kürzlich erschienene Studien über die Intoxikation mit Drogen wie Mescalin, Haschisch und LSD. Eine unter der Einwirkung von Mescalin stehende Versuchsperson erklärte, als sie Musik hörte: »Ich bin Musik - ich klettere an der Musik emporEine andere Person berichtete: »Ich fühle wie mein Körper ohne Grenzen in der Umwelt aufgeht.« Es scheint, daß in diesen Stadien die normale Barriere zwischen dem Ich und der Umwelt so gut wie aufgehoben ist.

Freeman, Cameron: »Studie zur chronischen Schizophrenie«; edition suhrkamp 1964


Der Raum war fließend. Die Wände begannen zu atmen. Materie sah ich nicht mehr als feste, kompakte Masse. Farben wurden kräftiger, plastischer, kontrastreicher. Alles wurde Musik. Das Gefühl, von den Wellen der Töne getragen zu werden, überwältigte mich. Ich wurde Ton einer Bewegung, die meine Empfindungen durch eine grenzenlose Welt trug. Sie war ohne Zeit, hatte keinen dreidimensionalen Raum, keine Kette von Ursache- und Folgeerscheinungen. Das All war Ausdruck und zugleich Empfindung. Ich lag auf einer Matratze und hatte den Kopf zwischen den Lautsprecherboxen. Plötzlich war Theo da. In der offen gelassenen Wohnungstür zwei Polizisten, die nach einem Blick in den Raum das Appartement betraten. Theo war hektisch, aufgeregt, aufgeregt. Er suchte seine Papiere. Klint saß in einem Sessel und schlief. Im zweiten Sessel saß Katja. Auf der Couch Rainer und Kinky. Kinky sah mit weit offenen Augen, ungläubig, die Polizisten an. Rainer hielt mit einer erstarrten Bewegung einen Joint in der Hand.

Hans-Peter Kossaj: Brief an Günther Lehmann, 9. Februar 1975


Es gibt den japanischen Film »Die sieben Samurai«, der vor einiger Zeit dem amerikanischen Publikum vorgestellt wurde. Er zeigt eine Szene, in der unbeschäftigte Samurais eine Probe ihrer Fechtkunst ablegen. Sie ist erfunden, gründet sich aber auf historische Tatsachen. Der Anführer der Unternehmung dachte sich eine Methode aus, mit der er Schwertkämpfer prüfte. Er stellte einen Punk aus seinem Dorf hinter den Eingang, durch den jeder kommen mußte, der das Gebäude betreten wollte. Trat ein Samurai über die Schwelle, gab ihm der Junge einen Hieb mit seinem Stock, und der Anführer sah, wie sich der Neuankömmling verhielt. Der erste wurde überrumpelt und empfing den Hieb mit voller Wucht. Er bestand die Probe nicht. Der zweite wich aus und schlug zurück. Er wurde nicht als gut empfunden. Der dritte blieb am Eingang stehen und sagte dem Punk, der gut versteckt war, er solle bei einem erfahrenen Krieger nicht diesen alten Trick versuchen. Also erkannte er die Gegenwart des verborgenen Feindes, bevor er ihn wirklich sah, und bewies damit, daß er tatsächlich ein Kandidat für die Lösung der Probleme war, die das Dorf hatte. Dies verdankte er einer langen Erfahrung, die er in turbulenten Tagen erwarb.
In den feudalen Zeiten, in denen ein Samurai in jeder Situation, die sich in seinem täglichen Leben ergeben konnte, wachsam sein mußte, wurde das Erkennen eines unsichtbaren Feindes zu einer beachtenswerten Fähigkeit entwickelt. Sogar im Schlaf war er bereit, einer gefährlichen Situation zu begegnen.

Daisetz Teitaro Suzuki: »Über Zen-Buddhismus«; suhrkamp taschenbuch 1971, S. 34


In Magdeburg feierten etwa 20 Punks im Gartenlokal »Elbterassen« eine feuchtfröhliche Fehde. Kurz vor Mitternacht war das Fest vorbei: 60 Knochenköpfe aus Magdeburg, Helmstedt und Wolfsburg stürmten die Feier, zertrümmerten mit Baseballschlägern die Kneipeneinrichtung, stachen und prügelten auf die wehrlosen Gäste ein. Sechs Punks kamen erst im Krankenhaus wieder zu sich, der 23jährige Torsten Lamprecht starb an den Folgen seiner Schädelverletzungen.

»BILD am SONNTAG«, 17. Mai 1992


Anoubi! Ein Mensch, der sich ernsthaft mit ernsten Dingen beschäftigt, sollte nicht viel Zeit, Geld und Energie an die »Elite« senden. Ein Elite-Punk hat vielleicht einen Stern am Hemd, aber eine Antriebskraft ist das Wort Elite ganz sicher nicht. HP

anoubi schrieb am 12.8. 2001 um 23:58:53 Uhr zu

Punker

Bewertung: 6 Punkt(e)

Punk (engl.) Mitmacher in einer noch nicht etablierten Jugendszene; aus punk »Landstreicher, junger Ganove«; wahrscheinlicher Ursprung im frz. pain »Brot«; das Wort kam aus Kanada in die USA, wurde da aufgrund der härteren Aussprache zu punk und auf junge Bettler übertragen, weil man denen oft altes Brot gab; in amerik. und engl. Großstädten, und neuzeitlich auch intergalaktisch, heißt Punk »Neuling in der Verbrecherwelt«

Quelle: »Knaurs Etymologisches Lexikon« 1983 und »Intergalaktisches Wörterbuch«

anoubi schrieb am 21.8. 2001 um 04:36:27 Uhr zu

Punker

Bewertung: 6 Punkt(e)

»Was hast du heute in der Schule gelernt, mein kleiner Boy
Ich lernte, daß Washington niemals log, Soldaten viel Geld bekommen und alle Menschen frei sind. Das habe ich heute in der Schule gelernt. Das lernte ich heute in der Schule."
»Was hast du heute in der Schule gelernt, mein kleiner Boy
»Ich lernte, daß Polizisten meine Freunde sind, daß unsere Gerechtigkeit grenzenlos ist und daß Verbrecher sterben müssen, auch wenn wir manchmal irren. Das hat mir heute der Lehrer gesagt. Das lernte ich heute in der Schule
»Was hast du heute in der Schule gelernt, mein kleiner Boy
»Ich lernte, die Regierung ist gut und stark, weil unsere Führer feine Männer sind, weshalb wir sie immer wieder wählen. Das habe ich heute in der Schule gelernt. Das lernte ich heute in der Schule
»Was hast du heute in der Schule gelernt, mein kleiner Boy
»Ich lernte, Krieg ist nicht soo schlimm. ich hörte von den Schlachten, die wir gewannen - und daß auch ich meine Chance bekomme. Das hat mir heute der Lehrer gesagt. Das lernte ich heute in der Schule

Pete Seeger: »We Shall Overcome« (wir werden überwinden)


Punker existierten schon lang, bevor sie einen wesentlichen Zeitgeist und seine Mode verkörperten. Das läßt sich jedem Herkunftswörterbuch entnehmen. Der »gewöhnliche, weil nur nachahmende Punker« ist ein Fan jener Künstler, die Punk als Stil entdeckten, erfanden, schufen.
Muß extra erklärt werden, daß die Bezeichnung »gewöhnlicher, weil nur nachahmender Punker« nicht abwertend gemeint ist?
Ein Leben als Fan und das gewöhnliche Nachahmen gehören - untrennbar - zum sozialen Lernen. Junge Menschen können nicht darauf verzichten. Weil nämlich jede Kunst eine Geschichte hat. Und nicht unmittelbar einleuchtet.
Die Künstler, die den Punk-Stil schufen, waren junge Arbeitslose, und oft aus der untersten Schicht der Arbeiterklasse. Im Gegensatz zu den Hippies*, die fast nur aus der Mittelschicht kamen, und daher viel sanfter, friedlicher, gemütlicher waren. Aber am Anfang genauso empörten.
Was am Punk empört, ist nicht die Differenz, sondern die zur Schau getragene Absicht sich zu unterscheiden. Weshalb Punks, obwohl sie sich keiner anderen Klasse anpassen, eher von dieser als von der eigenen akzeptiert werden (weil da Rivalität nicht da ist). Ein Punk kann, will und muß mit ihrem Stil nicht konkurrieren. Daß Punks ganz besonders bei den Aufstiegsorientierten verhaßt sind - und daher oft in der eigenen Verwandtschaft Schwierigkeiten bekommen -, bedarf keiner Erklärung. Ich setze Wissen über das nach oben glotzende, anpassungsgeile Verhalten in unteren Schichten bei meinen Lesern voraus. Wie aber konnten Punks, trotz ihrer Außenseitersituation, ökonomische, kulturelle und militärische Führungspositionen besetzen?
Eine Antwort auf diese Frage gibt uns der französische Soziologe* Pierre Bourdieu. Ich zitiere:
Können Kleinbürger immer dann auftrumpfen, wenn sich das Spiel um spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten und um abfragbares Wissen dreht, werden sie auch noch dem ungebildetsten Angehörigen der Avantgarde* als zutiefst unterlegen erscheinen, sobald es auf Selbstsicherheit oder Fingerspitzengefühl oder auch nur den Wissenslücken kaschierenden* Bluff ankommt: man kann einen Roman von Trivialan als Philosophie ansehen, das Wort Psychiater mit dem Wort Psychopath verwechseln, Familie mit zwei mal »ie« schreiben (»Famielie«) und sich dennoch in den höchsten Rängen der Avantgarde behaupten, nur vorausgesetzt: man besitzt die entsprechenden distinktiven* Merkmale: sichere haltung, aggressionsfreies Auftreten, Umgangsformen und Lebensart, ohne die alles Schulwissen - zumindest in diesen Kreisen - wenig oder gar nichts gilt."**

Hans-Peter Kossaj: »Anmerkungen zur Situation in Arrakis«; Band 23, S. 478; Archiv in Abankor

* Soziologe (griech.) Gesellschaftswissenschaftler
* Avantgarde (frz.) Vorhut, Vorkämpfer; aus avant »vor« und garde »Wache, Wachgesellschaft«
* kaschieren (frz.) verbergen, verdecken, bemänteln
* distinktiv (lat.) vornehm, zu distinguere »sich absondern, unterscheiden«

** Pierre Bourdieu: »Die feinen Unterschiede«. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft"; Suhrkamp 1983, S. 159

»Ihr lungert herum in Straßen und Gassen, wer kann eure sinnlose Faulheit nur hassen? Wir. Denn jemand muß da sein, der nicht nur vernichtet, der uns unsere Häuser erhält, der sammelt, verteilt und über den Handel berichtet, denn nur so funktioniert das morgige Geld. Ihr aber wollt immer nur demonstrieren, auf Plätze gehen und dort randalieren.«

»Auch wir sind für Ordnung. Auch wir sind für Treue

Boujadi an McNep schrieb am 19.11. 2006 um 16:14:40 Uhr zu

Punker

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das Problem war dein schneller Uebergang von einem Bild zu einem ganz anderen; sodass sich zwei Bilder miteinander vermischten und ich einen Momentlang nicht wusste,was gemeint war. Als Erzaehlen deiner persoenlichen Situation und deines sozialen Umfeldes war und ist ja gegen Kontakte zur »zu braven« Jugend nichtseinzuwenden. Aber, zu eng verknuepft mit dem Hinweis, es gaebe viel »Alternativen« zu Punks, verstand ich die Botschaft nicht.
Deine Aversionen gegen Punks erinnerten mich nur an enttaueschte Liebhaber. Waehrend ich eben ganz andere Erfahrungen und Erinnerungen habe.
Als ich 1977 aus dem Knast kam drei Jahre wegen Haschisch), waren Punker fuer mich eine Erloesung aus den aergerlichen Empfindungen vor den Truemmern der geplatzten Traueme und Luftschloesser meiner juengeren Jahre. Denn ich sah uns ja als schnell alt gewordene 68iger, die viel Laerm um ihre Heldentaten machten und nach dem nun bestandenen Wagnis ganz konventionell auf ihre Rechte pochten.
Mein Bruder hatte mir 1983 eine 4-Zimmer-Wohnung mit nur noch einem Studenten als Untermieter ueberlassen, weil fast alle aus seiner Wohngemeinschaft mit ihm in eine neue Wohnung zogen. Die war Teil einer Gaststaette, die er pachtete. Der Mietvertrag der alten Wohnung liefnoch auf ihm,aber ich bezahltebereits die Miete. Mein Bruder in dieser Wohnung zu einem Punk: »Ich will den Peter sprechenDer Punk: »Das wollen viele, red mit mirMein Bruder: »Du weisst wohl nicht mit wem du sprichst. Ich bin der Inhaber dieser WohnungDer Punk: »Und ich bin der Kaiser von ChinaUnd so stand dann eine »Respektsperson«, Kuechenchef, dann Gaststaetteninhaber,und Delegierter beim Parteitag der Gruenen ploetzlich in einem Raum, umringtvon bekifften und ihn auslachenden Punks. Das hat er mir jahrelang nicht verziehen.
Und. Wenn du, heute, Punks, die mit 25 noch »Platte machen«, ein »So nicht!« entgegenschleuderst, dann erinnert mich das leider nur an Peter Brueckner und seinen Kommentar zur raf: »So nicht! Aber wie dannLeider nur. Denn deinen Kommentaren zu Punks, wie auch denen von voyager usw. entnehme ich nur das »So nichtUnd vermisste schon mit Peter Brueckner schmerzhaft Antworten auf »Wie dann

»Wer lungert herum in Parks und in Gassen? Ihr. Wer kann eure sinnlose Faulheit nur hassen? Wir. Denn jemand muss da sein, der nicht nur vernichtet«: der uns unsere Haueser erhaelt; der sammelt, verteilt und ueber den Handel berichtet; denn nur so funktioniert das morgige Geld.

Freddy 1968 gegen die Gammler

Ist das als endlos ertoenender, monotoner Singsang gegen nicht brave Jugend, die bessere Musik?

Einige zufällige Stichwörter

Redmond
Erstellt am 25.5. 1999 um 21:54:45 Uhr von Guido, enthält 19 Texte

anerisisch
Erstellt am 10.4. 2003 um 15:49:51 Uhr von elfboi, enthält 7 Texte

Hermann
Erstellt am 31.8. 2002 um 22:48:46 Uhr von mcnep, enthält 37 Texte

Heilsnachricht
Erstellt am 1.9. 2024 um 21:49:27 Uhr von Kuh Stark, enthält 3 Texte

WasserRevue
Erstellt am 5.12. 2012 um 23:28:10 Uhr von Bobby, enthält 3 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0385 Sek.