Ich kenne nur einen Namens Bouldieu, das ist kein Gott des französischen Eisenkugelspiels sondern der hat wohl eine Oper mit dem Namen die weiße Dame geschrieben die kürzlich im Radio besprochen wurde und aus der eine Arie oder ein Rigoletto im jungen Pianisten von Richard Krentzlin stand durch den ich mich als Kind durchzuquälen hatte ohne jegliches Verständnis für so etwas wie Musik. Meine erste Klavierlehrerin war aber auch wirklich sehr lustlos und gar nicht engagiert, die Gattin eines drittklassischen Schauspielers der im Hintergrund des Staatstheaters wirkte aber Verständnis für Kinder hatte die in Rollschuhen durchs gekachelte Treppenhaus liefen, die eigentlich eine zweitklassige Sängerin war und sich mit Klavierunterricht zuverdiente. Alles was sie konnte war, Kindchen, so geht das nicht, Kindchen, da muß man mit Gefühl spielen, Kindchen, geh wieder nach Hause und üb erst mal. Das es auf dem Klavier so etwas wie legato oder staccato gibt, das habe ich erst nach sieben Jahren Erstunterricht dann bei meiner zweiten Lehrerin erfahren, weil Vater so langsam bemerkte, das mit mir und dieser Frau, das wird nichts. Außerdem hatte sie ein rundliches Gesicht, einen roten Rock der schrecklich über ihrem Bauch spannte und ich musste dauernd da drauf glotzen obwohl mir das alles nicht gefiel, und eine Brille. Und ihr dauerndes Kindchen...
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