Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Fotzenschleim«
Vater schrieb am 24.6. 2015 um 15:31:36 Uhr zu
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Bei weitem nicht alle Landschaften meiner Sammlung kann ich hier einzeln besprechen. Mit Ausnahme weniger, z. B. einer sehr schönen Winternacht von Richard Zimmermann, dem Bruder Alberts, gehören dieselben der Gattung an, welche gewöhnlich mit dem Namen Veduten bezeichnet wird. Man versteht hierunter Aufnahmen bestimmter, wirklicher Gegenden und knüpft an den Ausdruck eine geringschätzige Bedeutung. Solche Stichworte werden oft sehr missbräuchlich angewandt. Landschaftsbilder, welche bloss die toten Formen einer Lokalität wiedergeben, können allerdings, wie viel Geschicklichkeit auch an sie verschwendet sein mag, keinen hohen Rang im Gebiete der Kunst, wenn überhaupt einen beanspruchen; sie stehen auf derselben Stufe mit den gewöhnlichen Porträts, auf denen man alle Poren und Falten eines Gesichts wahrnimmt, allenfalls auch seine Züge, doch ohne den Geist und Charakter, der sie belebt. Aber wie man die Bildnisse eines Rubens, eines Tizian, die in den äusseren Umrissen das innere Wesen eines Menschen lebendig zur Anschauung bringen, mit Recht nahezu den grössten Werken derselben anreiht, so vermag der Maler, der eine Gegend mit lebendiger Anschauung erfasst und sie so, wie sie sich in seinem Inneren spiegelt, auf die Leinwand hinzubannen weiss, auch echte Kunstwerke zu schaffen, und es ist höchst unrecht, diese als Veduten zu bezeichnen, insofern damit ein Tadel verbunden sein soll. Da jedoch der Name einmal in Umlauf gesetzt ist, will ich ihn beibehalten, ihn indes von vornherein dadurch adeln, dass ich bemerke, wie auch Claude Lorrain, z. B. in seinem Bilde Acis und Galathea mit dem Aetna im Hintergrunde, solche Veduten im höheren Sinne gemalt hat. Das Gleiche gilt von den vorzüglichsten Landschaftsmalern unseres Jahrhunderts; sie haben bestimmte Gegenden aufgenommen, aber uns in ihren äusseren Umrissen das innere Wesen der Natur zu zeigen gewusst, sich auch nicht sklavisch an die ihnen vorliegende Oertlichkeit gehalten, sondern sie so umgestaltet, wie sie hätte sein müssen, um den Bedingungen eines guten Gemäldes zu genügen. – Von dem Vater der neuern deutschen Landschaftsmalerei, dem trefflichen Joseph Koch, besitze ich eine Ansicht von Olevano, welche klar zeigt, wie eine gute Vedute beschaffen ist. Jeder, der dies wildromantische Felsendorf der Sabinerberge, welches früher der Lieblingsaufenthalt der römischen Maler war, gesehen hat, muss die Lokalität sogleich erkennen, und doch wird man umsonst einen Standpunkt in der Wirklichkeit suchen, wo sich genau diese Ansicht zeigt. Auf dem Bilde sehen wir gleichsam ein erhöhtes, potenzirtes Olevano, das so gar nicht auf der Erde vorhanden ist, das aber doch ein treueres Abbild des unvergleichlichen Dorfes gibt, als es eine Photographie thun könnte. – In ähnlichem Sinne hat Franz Catel das Theater von Taormina, mit der Aussicht auf den Aetna, dargestellt. Sein Bild hat nicht die Feinheit der Ausführung im Detail, nicht den Farbenzauber und das prangende Licht des südlichen Himmels, wie wir sie auf neueren Gemälden finden; es ist in kräftigen Umrissen hingeworfen, und auf ihnen viel mehr, als auf den Farben, beruht seine Wirkung. Gerade durch die Enthaltsamkeit in Bezug auf die Einzelheiten, durch die Verzichtleistung auf jeden blendenden Effekt, setzt der Künstler die Phantasie des Beschauers in Thätigkeit, so dass sie, wenn sie sich sonst mit dem ihr vor Augen Geführten begnügt haben würde, nun das Fehlende ergänzt und das ganze Panorama vor sich hingebreitet erblickt, wie es sich in Taormina dem Auge entfaltet. Gewiss wird es Demjenigen so ergehen, der je von einem der Steinsitze jenes Theaters den Blick über Meer und Insel hat schweifen lassen. Der Aussichtspunkt gehört zu den herrlichsten Europas und der Welt. Vor sich sieht man, in seiner ganzen gewaltigen Höhe, den schneegekrönten Aetna, an seinem Fusse von Wäldern umgürtet; weithin die üppig grünende Küste Siciliens mit blühenden Dörfern und Städten besät, bis sie fern hinter den Cyklopenfelsen am Horizonte verdämmert. Kehrt das Auge in die Nähe zurück, so gleitet es über das zerbröckelte Gestein der in ihren Umrissen noch erkennbaren Bühne, über Mandelbaumpflanzungen und Orangenhaine zu der tiefblauen Meerflut hinab, welche, hier die ganze glorreiche Pracht des italienischen Himmels zurückstrahlend, um die Klippenufer wallt und schäumt. Keine Palette hätte Farben, um dies auch nur annähernd wiederzugeben; aber vielleicht hat Catel eben mit seiner bescheidenen Pinselführung mehr erreicht, als ein Virtuose des Kolorits es vermöchte.
Vater schrieb am 24.6. 2015 um 15:32:13 Uhr zu
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Ein nicht minder schätzbarer Landschafter als Catel, ihm verwandt in dem heiligen Ernst und durchdringenden Scharfblick, mit dem sein Sinn sich immer auf die grossen und wesentlichen Züge in der Physiognomie der Natur richtete, war Joseph Rebell. Nur wessen Auge durch die Farbenkunststücke neuerer Virtuosen geblendet ist, kann die hohen Verdienste dieses Mannes verkennen. In seiner Ansicht von Capri hat er mit den einfachsten Mitteln eine wunderwürdige Wirkung hervorgebracht. Die ganze Magie eines italienischen Sonnenunterganges, wie das sinkende Taggestirn sein letztes glühendes Gold auf die Felsen- und Klippenwarten der Insel und auf die im leisen Windhauche des Abends plätschernden Meereswellen senkt, ist über dieses reizende Bild verbreitet. Dabei drängt sich nirgends der selbstgefällige Künstler vor, der seine Meisterschaft bewundert sehen will; es genügt ihm, dass wir in dem wonnigen Anblicke schwelgen, den er selbst mit tiefempfindender Seele genossen und so, wie er ihn empfunden, an der Staffelei reproducirt hat. Wie viele Ansichten von Capri auch aufgenommen worden sind – ich kenne keine, welche uns dieses Wundereiland so lebendig, nicht bloss vor das äussere, sondern auch vor das innere Auge stellte, welche uns mit so bestrickender Macht in seine vom Wogenschlag tönenden Grotten, auf seine sonnigen Felsvorsprünge und Halden, in die wie zum Träumen geschaffene Einsamkeit seiner Thäler lockte. – Auch das andere Bild Rebells, welches das in einem Garten des üppigsten südlichen Pflanzenwuchses gelegene Städtchen Casamicciola auf lschia darstellt, bezeugt, wie liebevoll Rebell sich mit ganzer Seele in die Natur versenkte, wie er die empfangenen Eindrücke nicht allein treu wiederzugeben, sondern sie uns auch an das Herz zu legen wusste.
look schrieb am 15.6. 2003 um 09:33:50 Uhr zu
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wenn er ganz heiss in der muschi wird, fühlt er sich an wie Samt und Seide - ein wunderschönes Gefühl, ihn dann in der eingeführten Hand zu spüren
Bettina schrieb am 24.6. 2015 um 15:30:16 Uhr zu
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Ich werde nun auf das Gebiet der Landschaft übergeführt. Es ist dies ein in unserer Zeit mit besonderer Vorliebe angebautes Feld; und wenn die heutige Malerei überhaupt mit derjenigen des 16. und 17. Jahrhunderts konkurriren kann, so ist es auf diesem Gebiete, auf dem die Gegenwart höchst ausgezeichnete Leistungen aufzuweisen hat. Dennoch war ich von jeher der Meinung, die Landschaft, ebenso wie das Genre- und das Architekturbild dürfe bei Bildung einer Gemäldesammlung nur in zweiter Reihe berücksichtigt werden. Alle diese Gattungen sind erst entstanden und ausgebildet worden, als die grosse Kunst in Verfall zu geraten begann; und wie auch das Beste, das in ihnen hervorgebracht worden, doch nur einen untergeordneten Rang behaupten kann, wird klar, wenn man selbst einen ausgezeichneten Claude Lorrain oder Ruysdael, den vorzüglichsten Teniers oder Jan Steen einem Rafael oder Tizian gegenüberstellt. Sogar, wenn künftige Landschafts- oder Genremaler die Vorhingenannten noch überträfen, ihre Arbeiten würden doch, neben einer sixtinischen Madonna, einer Grablegung im Louvre, nur auf einer sekundären Stufe der Kunst stehen. Indem ich dieses einräume, will ich doch sogleich hinzufügen, dass ich gute Landschaftsbilder ausserordentlich schätze und hierin mit den meisten meiner Zeitgenossen übereinstimme. Es hängt das mit der Liebe zur Natur zusammen, welche in neuerer Zeit so viel mächtiger geworden als in irgend einer früheren. Besonders ist dieses bei den nordischen Nationen der Fall, wohl deshalb weil sie wenig im Freien leben und die Entbehrung des Naturgenusses während eines grossen Teils des Jahres die Neigung zu demselben steigert. Daher haben auch die Niederlande, Deutschland und Frankreich am meisten auf genanntem Gebiete produzirt. – Als ich nun damit umging, meine Sammlung auch durch Werke dieses Fachs zu bereichern, ward ich durch die Fülle trefflicher Leistungen, die ich vorfand, förmlich in Verlegenheit gesetzt. Von vornherein erkannte ich, ich müsse darauf verzichten, auch nur die bedeutendsten Künstler sämtlich bei mir vertreten zu sehen. – Zuerst war mein Augenmerk auf die ideale, stilisirte oder sogenannte historische Landschaft gerichtet, und das Glück führte mir sogleich einige Gemälde zu, welche jene in ausgezeichnetster Weise repräsentirten. Fast gleichzeitig mit Genelli lernte ich dessen intimen Freund und begeisterten Verehrer Friedrich Preller kennen. Derselbe hatte schon einen grossen Teil seines Lebens hinter sich, als er durch die Kartons zu seinem Odyssee-Cyklus zuerst in weiteren Kreisen Aufmerksamkeit erregte. Noch waren nur einzelne derselben, und im verkleinerten Massstabe, in Farben von ihm ausgeführt worden; denn den Auftrag, dies für den ganzen Cyklus zu leisten, erhielt er erst später von seinem Landesherrn. Ich betrachtete es daher als einen doppelt schätzbaren Vorzug, dass ich der Erste war, für den er die Leukothea und den Abschied des Odysseus von Calypso – nach meinem Urteil die Perlen der ganzen Reihe – vollendete. Die beiden Kompositionen sind inzwischen so allgemein bekannt geworden, dass ich darüber nur sagen will, sie zeigen die volle Kraft des Meisters in der Darstellung des Meeres und der Landschaft sowohl, wie des Figürlichen; ich weiss nicht, was ich mehr bewundern soll, die mit dem ganzen Zauber südlicher Natur ausgestattete Ufergegend des einen Bildes, oder die vom wildesten Sturmwind aufgewühlte Flut des anderen, wo die Nymphe aus der Spitze einer Welle gleich dem aufspritzenden Schaum derselben emporschiesst. – Ein jüngerer Künstler, Franz Dreber, nun ebenso wie Preller schon dahingegangen, war mit grossem Talente auf demselben Gebiete thätig. Während vieler Jahre in Rom lebend und völlig unbekümmert um den äusseren Erfolg, hatte er in Deutschland wenig Aufmerksamkeit erregt; und ich selbst hatte nicht einmal seinen Namen gehört, als mich im Jahre 1864 ein Freund zu ihm führte, und mir einige seiner kleineren Arbeiten, die er mir zeigte, einen so hohen Begriff von seiner Kunst gaben, dass ich seitdem sein Atelier fast alljährlich wieder besuchte. Dreber war nicht abgeneigt, meinem Wunsche gemäss, eine Skizze, Sappho am Meeresstrande, in grossen Verhältnissen für mich zu malen, setzte indes hinzu, dass bis zur Vollendung des Gemäldes Jahre vergehen würden. Er war von ernstem Eifer beseelt, etwas möglichst Vollkommenes zu leisten. Nachdem er mehrere Jahre unermüdeten Fleisses der Sappho gewidmet hatte, erklärte er plötzlich, er verzweifle daran, seine Arbeit zu Ende zu führen; kein Zureden half: er that lange keinen Pinselstrich an dem Bilde. Wie achtungswert, der Leichtfertigkeit Anderer gegenüber, mir dies sein Verhalten auch erscheinen musste, so beklagte ich doch solche allzu grosse Aengstlichkeit. Um erfolgreich zu schaffen, bedarf der Künstler, neben bescheidenem Fleisse und sorgfältiger Prüfung seiner eigenen Kräfte, doch auch der rechten Kühnheit. Zum Glücke fand Dreber einige Jahre später den verlorenen Mut wieder. Preller bestimmte ihn bei einem Besuche seiner Werkstatt, die aufgerollte Leinwand hervorzuholen, und sagte ihm so viel Lobendes über sein Bild, dass seine Zaghaftigkeit wich und er es nun mit rüstiger Kraft in nicht allzu langer Zeit beendigte. Dies ist unter den günstigsten Sternen geschehen, und ich darf das Schicksal dafür preisen; denn Dreber hat hier so Vorzügliches erreicht, wie ich ihm selbst kaum zutraute, und seine Sappho wird für immer ein rühmliches Denkmal seines edlen, von Erfolg gekrönten Strebens sein. Die landschaftlichen Motive hat Capri geliefert, und ich glaubte, als ich unlängst die herrliche Insel von neuem besuchte, den hochragenden Felsen zu erkennen, neben dem Sappho am Meeresstrande wandelt. Die Dichterin in ihrer ernsten Trauer ist gleichsam die Gestalt gewordene Seele dieser Uferlandschaft und dieser Klippen, die selbst im vollen Lichte des Mittags ihren düsteren Charakter nicht verlieren.