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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 29.6. 2000 um 23:13:28 Uhr schrieb
miloco über Ritterorden
Der neuste Text am 17.5. 2011 um 12:12:47 Uhr schrieb
Monty Python über Ritterorden
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am 21.1. 2004 um 11:53:32 Uhr schrieb
das Bing! über Ritterorden

am 16.8. 2002 um 23:27:26 Uhr schrieb
Garch über Ritterorden

am 17.5. 2011 um 12:12:47 Uhr schrieb
Monty Python über Ritterorden

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Ritterorden«

Charch schrieb am 4.6. 2001 um 04:09:07 Uhr zu

Ritterorden

Bewertung: 1 Punkt(e)

Die Ritterorden im Hochmittelalter

Einführung:

Die Ritterorden des Hochmittelalters stellen für den heutigen
Menschen ein oft schwer verständliches Phänomen dar. Im
Ansehen des mittelalterlichen Menschen standen sie aber über
andere religiöse Gruppen; sie galten oft als die Verkörperung
des ritterlichen Ideals schlechthin.
Die Ritterorden waren Bruderschaften von Rittern. Zusammen
mit den Priestern und dienenden Brüdern des Ordens lebten sie
in Konventen, Ordenshäusern und Ordensburgen. Wie die
Mönche lebten sie streng nach ihrer jeweiligen Ordensregel.
Und ebenso verpflichteten sie sich zu den drei klassischen
Gelübden: zu Armut (Verzicht auf Eigentum), Keuschheit
(Ehelosigkeit) und Gehorsam (gegenüber den Ordensoberen
und dem Papst.
Ihre Ziele und Aufgaben waren immer auch karitativer Natur,
sie pflegten im heiligen Land in eigenen Hospitälern kranke
Pilger und fungierten auch als Schutz reisender Pilger. Nach
und nach traten diese Funktionen aber oft in den Hintergrund
und die Ordensritter verstanden sich immer mehr als die
»Gottesstreiter« schlechthin; ihre Aufgabe war der Dienst für
Gott in der Befreiung des Heiligen Landes. Dieser Dienst
drückte sich in der Sicherung des Königreiches Jerusalem und
im permanenten Kampf gegen die Heidendie Muslimeaus.




Die Ritter vom Hospital des heiligen Johannes des Täufer
Die Johanniter

Wappen: Weißes Balkenkreuz auf schwarzem Grund.
Ordenstracht: Schwarze Mäntel mit weißem Kreuz auf der
linken Schulter
und
als Kriegskleid ein roter Wappenrock auf dem ein weißes Kreuz
mit acht Zungen aufgenäht oder aufgemalt ist.

Ordensbanner: Rot mit weißem Balkenkreuz.

Der Orden wurde 1022 von Kaufleuten in Amalfi gegründet.
Seine Mitglieder widmeten sich zunächst der Krankenpflege;
die Johanniter bauten musterhafte Spitäler nahe dem heiligen
Grab in Jerusalem, in Akkon und später auf Zypern, Rhodos und
Malta. Bald aber nahmen die Kämpfe gegen die Ungläubigen
die Ritter so in Anspruch, daß 1118 die Spitalarbeit ganz den
dienenden Brüdern überlassen wurde. In der Struktur ähnelte
dieser Orden dem der Templer.
Nach dem endgültigen Verlust des Heiligen Landes zogen sich
die Johanniter zuerst nach Zypern zurück und später nach
Rhodos zurück.. Von dort aus führte der Orden mit einer
eigenen Flotte Angriffe gegen türkische Schiffe und Häfen.








Die armen Ritter Christi
Die Templer oder Tempelritter


Wappen: Ein rotes Ankerkreuz auf weißen Grund.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit rotem Kreuz.
Ordensbanner: Ein geteiltes Banner, oben schwarz und unten
weiß.

1118 gründete ein französischer Ritter, Hugo de Payns
zusammen mit einigen Gefährten eine Bruderschaft zur
Sicherung der Pilgerstraßen nach Jerusalem. König Balduin II
gab der noch kleinen Gemeinschaft ein Gebäude auf dem
Boden des alten Salomonischen Tempels in Jerusalem.
Aufgrund dieses Ortes wurde die Gemeinschaft »militia
templi« (Ritterschaft des Tempels) genannt, woraus sich der
Name »Templer« entwickelte. Die Ritter selbst bezeichneten
sich lieber als »pauperi milites Christie«, als die "armen Ritter
Christi.
Bedeutung erlangten die Templer erst durch die Unterstützung
von Bernhard von Clairvaux, dem Begründer des
Zisterzienserordens. Unter dem Eindruck von zwei Mitgliedern
der Templer im Jahre 1126 hatte er eine Schrift »de laude
novac militiae« (vom Lob der neuen Ritterschaft) verfaßt, in
der er im Gegensatz zu den »weltlichen« Rittern das Ideal
einer »geistlichen Ritterschaft« verherrlichte.
Bernhard von Clairvaux wirkte auch maßgeblich bei der
Gestaltung der neuen Ordensregel mit: unter seinem Einfluß
wurde sie eng an die der Benediktiner angelehnt; letztendlich
war sie eher von mönchischen und weniger von ritterlichen
Grundsätzen geprägt. In ihr spiegelte sich der Charakter des
neuen Ordens wieder: wesentlich ist der Gedanke der Disziplin
und der einfachen Lebensführung. Die Regel warnt die
Ordensbrüder vor übertriebenen Ehrbegriffen. Sie verbietet
u.a. das Schach- und Würfelspiel, die Jagd und Falkenzucht. In
den Ordenskonventen durften keine Gaukler und Schauspieler
anwesend sein; zusätzlich war den Brüdern selbst das Singen
von lustigen oder gar anzüglichen Liedern verboten.
Hugo de Payns selbst fügte der Regel ausführliche
Bestimmungen über die Bewaffnung, Pferde und die Art und
Weise des Kampfes bei.
Festzuhalten bleibt, daß die Templer kein Mönchsorden waren,
der sich den Idealen des kreuzfahrenden Rittertums
verschrieben hatte, sondern ein Ritterorden, der seine
Lebensformen aus der Regel der Mönchsorden begründete. Die
Kraft, aus der die Templer lebten, war das Bewußtsein der
wahren Streiter Christi und nicht die Frömmigkeit der Mönche.
Dies galt im Übrigen auch in ähnlicher Weise für andere
Ritterorden, so wie auch die Regeln anderer Ritterorden, so wie
auch die Regeln der anderen Orden in Fragen der Zucht, der
Lebensweise etc. der Templerregel ähnelten.
Dem Orden traten hauptsächlich französische und
normannische Ritter bei. An der Spitze stand der Großmeister.
Die Ritter lebten in sog. Konventen, die mehr Burgen als Klöster
waren; hier genügten schon 13 Ritter um ein Konvent zu bilden.

Aufgrund des roten Kreuzes, nannte man sie auch die »roten
Mönche«. Bei den Sarazenen waren sie wegen ihrer Tapferkeit
gefürchtet. Im Gegensatz zu weltlichen Heerführern war der
Orden nicht bereit Gefangene gegen Lösegeld freizukaufen.
Auch machte der Orden im Kampf selbst keine Gefangenen. Als
Beispiel für die Tapferkeit der Ordensritter sei die Schlacht von
Banjas im Jahre 1156 angeführt: hier fielen über 300 Ritter im
Kampf und nur 27 kehrten zurück. Von den 22 Großmeistern
des Ordens fielen 5 in der Schlacht, 5 weitere starben an ihren
Verletzungen; einer starb in muslimischer Gefangenschaft und
der letzte Großmeister des Ordens starb 1314 auf dem
Scheiterhaufen.




Die Schwertbrüder – Der Livlandorden



Wappen: Zwei nach unten zeigende gekreuzte, rote, Schwerter
auf weißem Grund.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit zwei nach unten zeigenden,
gekreuzten roten Schwertern.
Banner: ?

Der 1202 gegründete Orden eroberte 1237 Livland und Kurland.
Im Jahr 1230 verbündeten sie sich mit dem Deutschen
Ritterorden und wurden 1237 mit diesem
zusammengeschlossen.



Der Deutsche Ritterorden



Wappen: Schwarzes Balkenkreuz auf weißem Gewand.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz auf der
linken Schulter.
Banner: Schwarzes Balkenkreuz auf weißem Banner.
Knappen trugen ein schwarzes T-Kreuz auf dem weißen
Gewand aber einen grauen Mantel.
Sergeanten trugen das schwarze T-Kreuz auf einem grauen
Gewand und grauen Mantel.
Die Laienbrüder trugen das T-Kreuz während die Brüder, die
das Gelübde abgelegt hatten, ein Vollkreuz trugen.

Der Orden wurde während des dritten Kreuzzuges 1190 in
Akkon gegründet.
Auch hier stand am Beginn der karitative Gedanke: es wurde
ein Spital für die Kranken und Siechen errichtet. Zusätzlich
entstand bald ein zweites Hospital in Jerusalem und man
nannte sich nun »Hospitale sancte Marie domus Theutonice in
Jherusalem« = Spital St. Marien des Deutschen Hauses zu
Jerusalem; hieraus wurde der spätere Name "Orden der Ritter
des Hospitals
Sankt Marien der Deutschen in Jerusalem".
Der Aufschwung des Ordens begann aber erst mit Hermann
von Salza einem Berater des Königs Friedrich von Sizilien, des
späteren Kaisers FriedrichII. Hermann von Salza wird 1196
Hochmeister des Ordens und es gelang ihm nach und nach
Privilegien für den Orden bei Kaiser und Papst zu erlangen.
1221 wurde der Deutsche Ritterorden rechtlich den Orden der
Johanniter und Templer gleichgestellt. So heißt es in den
Statuten des Ordens, daß man ihnen gewährte Kranke zu
pflegen wie die »Johanniter« und ritterlich zu leben wie der
Orden der »Templer«.
Die deutschen Ordensritter lebten nach ihren Ordensstatuten
in strenger Zucht. Auch hier wurden zuerst die drei klassischen
Gelübde angeführt: »die Keuschheit ewiglich; der Verzicht auf
eigenen Willen, das ist der Gehorsam bis in den Tod; das
Gelöbnis der Armut, daß der ohne Eigentum lebe, der diesen
Orden empfängt«. Nur als ganzes durfte der Orden Ländereien,
Burgen, Kapellen usw. besitzen.
Hinsichtlich der Lebensweise der Brüder heißt es weiter: »Es
ist dieser Orden zur Ritterschaft gegen die Feinde des Kreuzes
und Glaubens besonders bestimmt. Daher sind Dinge, die zur
Ritterschaft gehören...gestattet. Doch soll am Sattel oder
Zaum wie am Schilde kein Gold oder Silber oder andere
weltliche Farbe sein... Der Meister verleiht den Brüdern Roß
und Waffen und kann sie anderen geben, ohne daß die Brüder
widersprechen dürfen, denn sie haben kein Eigentum daran
Im deutschen Ritterorden gab es außer Rittern und Geistlichen
auch noch dienende Brüder in grauen Mänteln, die auf dem
Acker oder in der Werkstatt die gröberen Arbeiten verrichteten.

An der Spitze des Ordens stand der auf Lebenszeit gewählte
Hochmeister. Fünf Großgebietige standen ihm zur Seite; ein
jeder von ihnen hatte für einen bestimmten Teil der Verwaltung
zu sorgen. Jede bedeutende Ordensburg und das sie
umgebende Gebiet wurde einer Komtur anvertraut.
Mehrere Komtureien bildeten eine Ballei.
Bis 1230 kämpfte der Orden im heiligen Land. Dann erhielt
Hermann von Salza von Kaiser Friedrich II den Auftrag »in das
Preußenland mit den Kräften des Ordenshauses und mit allen
Mitteln einzudringen«. Diese Ostkolonialisierung wurde von
dem Orden auch als Kreuzzug betrachtet; man kämpfte ja
gegen die heidnischen Preußen. Alles eroberte Land wurde
dem Orden als Lehen unterstelltes entstand ein eigener
Ordensstaat, der Hochmeister wurde Reichsfürst und der
schwarze Reichsadler sein Wappen. 1309 wurde die Marienburg
die Residenz des Hochmeisters und damit Zentrum des
Deutschordensstaates.
Dieser entstand etappenweise: 1237 beherrschte der Deutsche
Orden durch den Zusammenschluß mit dem Schwertbrüder-
oder Livlandorden bereits Livland und Kurland. 1309 eroberte
er das Gebiet um Danzig, besiegte 1346 die Esten und kämpfte
erfolgreich gegen die Litauer.
Der entscheidende Niedergang des Ordens begann 1410, als
sein Heer bei Tannenberg vernichtend geschlagen wurde. Von
dieser Niederlage konnte sich der Deutsche Ritterorden nie
mehr erholen.




Die Ritter des heiligen Grabes

Wappen: Rotes geschweiftes Prankenkreuz auf einem weißem
Gewand.
Gründung im 13. Jahrhundert. Geistliche und militärische
Institution.
Die Ritter dieses Ordens bemühten sich um die Rückeroberung
Jerusalems und dessen Verteidigung. Nach dem Verlust
Palästinas zogen sie sich nach Italien zurück.



Der Lazarus Orden Die Lazarener

Wappen: Grünes Kreuz auf weißem Grund.
Der Lazarus Orden ist ursprünglich eine religiöse Gemeinschaft,
die das vor 1142 gegr. Leprosenspital in Jerusalem unterhielt.
Der Orden lebte nach der Augustinerregel. Vor der Mitte des
13. Jh. konstituierte er sich in Akkon als geistlicher Ritterorden.




Compagnia della buona morte

Wappen: Weißer Totenkopf vor zwei gekreuzten, weißen
Knochen auf schwarzen Grund.

Diese Bruderschaft ist mit den vorher genannten Orden nicht
zu vergleichen. Sie wurde 1176 in Italien gegründet und
bekämpfte die Anhänger der staufischen Könige in Italien.
Unter der Führung von Alberto da Giussano zeichneten sie sich
auch durch einige Erfolge aus.




Schlußbemerkungen


Wie lassen sich nun diese eng miteinander verknüpften
Phänomene »Kreuzzüge« und »Ritterorden« erklären und
deuten?
Warum begann 1096/97 der erste Kreuzzug und nicht schon
lange vorherJerusalem war 638 von den Muslimen erobert
worden. Seit Jahrhunderten waren Pilger nach Jerusalem
gekommen, ohne wesentlich von den Arabern gestört zu
werden und auch die orientalischen Christen im Heiligen Land
waren zwar nicht gleichgestellt mit Muslimen, lebten aber vom
Gesetz geschützt und in Frieden.
Um der Kreuzzugsbewegung in ihren Ursprüngen gerecht zu
werden, muß man die geistliche Erneuerungsbewegung
begreifen; hier hatte der mittelalterliche Mensch die
Möglichkeit, sich mit seiner ganzen Kraft für Gott einzusetzen
und sicher das ewige Heil zu erlangen; er konnte seinem Leben
einen ganz neuen Sinn und eine neue Wendung geben. Das
dieses Ideal sehr bald und immer wieder von der Kirche und
weltlichen Machthabern mißbraucht wurde, muß ebenso
festgestellt werden.
Auch die Ritterorden sollte man unter dem Gesichtspunkt der
christlichen Erneuerungsbewegung sehen. Ein Ritter war sich
durchaus bewußt, daß sein Leben ein Widerspruch in sich
selbst trug; als christlicher Ritter war er verpflichtet
Barmherzigkeit zu üben und letztlich sogar seine Feinde zu
lieben. Als Ritter an sich, als Gefolgsmann seines Lehnsherren,
als Berufskrieger mußte er dagegen immer wieder kämpfen
und töten.
Hier mochte ein Leben in einem Ritterorden eine Art seelisches
Regulativ darstellen: der Ritter konnte der erlernten
»Beschäftigung« nachgehen und war zusätzlich seines
Seelenheils sicher. Als eine Art »wahrer Ritter« kämpfte er in
einem »Heiligen Krieg« für den höchsten Kriegsherrn, für Gott
selbst.























Die Farben der Kreuze die von den Kreuzfahrern getragen
wurden




Bis zum dritten Kreuzzug trugen alle Kreuzfahrer ein rotes
Kreuz als Feldzeichen. Mit dem Beginn des dritten Kreuzzuges
1189 trugen die Kreuzfahrer die Kreuzfarbe ihres
Herkunftslandes.



Herkunft: Kreuzfarbe:

Deutschland schwarz

England weiß

Frankreich rot

Italien gelb

Belgien grün



Die Kreuzzüge


1. Kreuzzug 1095 – 1099 Eroberung Jerusalems

2. Kreuzzug 1146 – 1148

3. Kreuzzug 1189 – 1192 Kreuzzug der Könige

4. Kreuzzug 1199 – 1204

Kinderkreuzzüge 1212

Kreuzzug nach Damiette 1217 – 1221

5. Kreuzzug 1228 – 1229

6. Kreuzzug 1249 – 1254

7. Kreuzzug 1270












Charch schrieb am 4.6. 2001 um 04:06:29 Uhr zu

Ritterorden

Bewertung: 2 Punkt(e)

Die Ritterorden im Hochmittelalter

Einführung:

Die Ritterorden des Hochmittelalters stellen für den heutigen
Menschen ein oft schwer verständliches Phänomen dar. Im
Ansehen des mittelalterlichen Menschen standen sie aber über
andere religiöse Gruppen; sie galten oft als die Verkörperung
des ritterlichen Ideals schlechthin.
Die Ritterorden waren Bruderschaften von Rittern. Zusammen
mit den Priestern und dienenden Brüdern des Ordens lebten sie
in Konventen, Ordenshäusern und Ordensburgen. Wie die
Mönche lebten sie streng nach ihrer jeweiligen Ordensregel.
Und ebenso verpflichteten sie sich zu den drei klassischen
Gelübden: zu Armut (Verzicht auf Eigentum), Keuschheit
(Ehelosigkeit) und Gehorsam (gegenüber den Ordensoberen
und dem Papst.
Ihre Ziele und Aufgaben waren immer auch karitativer Natur,
sie pflegten im heiligen Land in eigenen Hospitälern kranke
Pilger und fungierten auch als Schutz reisender Pilger. Nach
und nach traten diese Funktionen aber oft in den Hintergrund
und die Ordensritter verstanden sich immer mehr als die
»Gottesstreiter« schlechthin; ihre Aufgabe war der Dienst für
Gott in der Befreiung des Heiligen Landes. Dieser Dienst
drückte sich in der Sicherung des Königreiches Jerusalem und
im permanenten Kampf gegen die Heidendie Muslimeaus.




Die Ritter vom Hospital des heiligen Johannes des Täufer
Die Johanniter

Wappen: Weißes Balkenkreuz auf schwarzem Grund.
Ordenstracht: Schwarze Mäntel mit weißem Kreuz auf der
linken Schulter
und
als Kriegskleid ein roter Wappenrock auf dem ein weißes Kreuz
mit acht Zungen aufgenäht oder aufgemalt ist.

Ordensbanner: Rot mit weißem Balkenkreuz.

Der Orden wurde 1022 von Kaufleuten in Amalfi gegründet.
Seine Mitglieder widmeten sich zunächst der Krankenpflege;
die Johanniter bauten musterhafte Spitäler nahe dem heiligen
Grab in Jerusalem, in Akkon und später auf Zypern, Rhodos und
Malta. Bald aber nahmen die Kämpfe gegen die Ungläubigen
die Ritter so in Anspruch, daß 1118 die Spitalarbeit ganz den
dienenden Brüdern überlassen wurde. In der Struktur ähnelte
dieser Orden dem der Templer.
Nach dem endgültigen Verlust des Heiligen Landes zogen sich
die Johanniter zuerst nach Zypern zurück und später nach
Rhodos zurück.. Von dort aus führte der Orden mit einer
eigenen Flotte Angriffe gegen türkische Schiffe und Häfen.








Die armen Ritter Christi
Die Templer oder Tempelritter


Wappen: Ein rotes Ankerkreuz auf weißen Grund.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit rotem Kreuz.
Ordensbanner: Ein geteiltes Banner, oben schwarz und unten
weiß.

1118 gründete ein französischer Ritter, Hugo de Payns
zusammen mit einigen Gefährten eine Bruderschaft zur
Sicherung der Pilgerstraßen nach Jerusalem. König Balduin II
gab der noch kleinen Gemeinschaft ein Gebäude auf dem
Boden des alten Salomonischen Tempels in Jerusalem.
Aufgrund dieses Ortes wurde die Gemeinschaft »militia
templi« (Ritterschaft des Tempels) genannt, woraus sich der
Name »Templer« entwickelte. Die Ritter selbst bezeichneten
sich lieber als »pauperi milites Christie«, als die "armen Ritter
Christi.
Bedeutung erlangten die Templer erst durch die Unterstützung
von Bernhard von Clairvaux, dem Begründer des
Zisterzienserordens. Unter dem Eindruck von zwei Mitgliedern
der Templer im Jahre 1126 hatte er eine Schrift »de laude
novac militiae« (vom Lob der neuen Ritterschaft) verfaßt, in
der er im Gegensatz zu den »weltlichen« Rittern das Ideal
einer »geistlichen Ritterschaft« verherrlichte.
Bernhard von Clairvaux wirkte auch maßgeblich bei der
Gestaltung der neuen Ordensregel mit: unter seinem Einfluß
wurde sie eng an die der Benediktiner angelehnt; letztendlich
war sie eher von mönchischen und weniger von ritterlichen
Grundsätzen geprägt. In ihr spiegelte sich der Charakter des
neuen Ordens wieder: wesentlich ist der Gedanke der Disziplin
und der einfachen Lebensführung. Die Regel warnt die
Ordensbrüder vor übertriebenen Ehrbegriffen. Sie verbietet
u.a. das Schach- und Würfelspiel, die Jagd und Falkenzucht. In
den Ordenskonventen durften keine Gaukler und Schauspieler
anwesend sein; zusätzlich war den Brüdern selbst das Singen
von lustigen oder gar anzüglichen Liedern verboten.
Hugo de Payns selbst fügte der Regel ausführliche
Bestimmungen über die Bewaffnung, Pferde und die Art und
Weise des Kampfes bei.
Festzuhalten bleibt, daß die Templer kein Mönchsorden waren,
der sich den Idealen des kreuzfahrenden Rittertums
verschrieben hatte, sondern ein Ritterorden, der seine
Lebensformen aus der Regel der Mönchsorden begründete. Die
Kraft, aus der die Templer lebten, war das Bewußtsein der
wahren Streiter Christi und nicht die Frömmigkeit der Mönche.
Dies galt im Übrigen auch in ähnlicher Weise für andere
Ritterorden, so wie auch die Regeln anderer Ritterorden, so wie
auch die Regeln der anderen Orden in Fragen der Zucht, der
Lebensweise etc. der Templerregel ähnelten.
Dem Orden traten hauptsächlich französische und
normannische Ritter bei. An der Spitze stand der Großmeister.
Die Ritter lebten in sog. Konventen, die mehr Burgen als Klöster
waren; hier genügten schon 13 Ritter um ein Konvent zu bilden.

Aufgrund des roten Kreuzes, nannte man sie auch die »roten
Mönche«. Bei den Sarazenen waren sie wegen ihrer Tapferkeit
gefürchtet. Im Gegensatz zu weltlichen Heerführern war der
Orden nicht bereit Gefangene gegen Lösegeld freizukaufen.
Auch machte der Orden im Kampf selbst keine Gefangenen. Als
Beispiel für die Tapferkeit der Ordensritter sei die Schlacht von
Banjas im Jahre 1156 angeführt: hier fielen über 300 Ritter im
Kampf und nur 27 kehrten zurück. Von den 22 Großmeistern
des Ordens fielen 5 in der Schlacht, 5 weitere starben an ihren
Verletzungen; einer starb in muslimischer Gefangenschaft und
der letzte Großmeister des Ordens starb 1314 auf dem
Scheiterhaufen.




Die Schwertbrüder – Der Livlandorden



Wappen: Zwei nach unten zeigende gekreuzte, rote, Schwerter
auf weißem Grund.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit zwei nach unten zeigenden,
gekreuzten roten Schwertern.
Banner: ?

Der 1202 gegründete Orden eroberte 1237 Livland und Kurland.
Im Jahr 1230 verbündeten sie sich mit dem Deutschen
Ritterorden und wurden 1237 mit diesem
zusammengeschlossen.



Der Deutsche Ritterorden



Wappen: Schwarzes Balkenkreuz auf weißem Gewand.
Ordenstracht: Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz auf der
linken Schulter.
Banner: Schwarzes Balkenkreuz auf weißem Banner.
Knappen trugen ein schwarzes T-Kreuz auf dem weißen
Gewand aber einen grauen Mantel.
Sergeanten trugen das schwarze T-Kreuz auf einem grauen
Gewand und grauen Mantel.
Die Laienbrüder trugen das T-Kreuz während die Brüder, die
das Gelübde abgelegt hatten, ein Vollkreuz trugen.

Der Orden wurde während des dritten Kreuzzuges 1190 in
Akkon gegründet.
Auch hier stand am Beginn der karitative Gedanke: es wurde
ein Spital für die Kranken und Siechen errichtet. Zusätzlich
entstand bald ein zweites Hospital in Jerusalem und man
nannte sich nun »Hospitale sancte Marie domus Theutonice in
Jherusalem« = Spital St. Marien des Deutschen Hauses zu
Jerusalem; hieraus wurde der spätere Name "Orden der Ritter
des Hospitals
Sankt Marien der Deutschen in Jerusalem".
Der Aufschwung des Ordens begann aber erst mit Hermann
von Salza einem Berater des Königs Friedrich von Sizilien, des
späteren Kaisers FriedrichII. Hermann von Salza wird 1196
Hochmeister des Ordens und es gelang ihm nach und nach
Privilegien für den Orden bei Kaiser und Papst zu erlangen.
1221 wurde der Deutsche Ritterorden rechtlich den Orden der
Johanniter und Templer gleichgestellt. So heißt es in den
Statuten des Ordens, daß man ihnen gewährte Kranke zu
pflegen wie die »Johanniter« und ritterlich zu leben wie der
Orden der »Templer«.
Die deutschen Ordensritter lebten nach ihren Ordensstatuten
in strenger Zucht. Auch hier wurden zuerst die drei klassischen
Gelübde angeführt: »die Keuschheit ewiglich; der Verzicht auf
eigenen Willen, das ist der Gehorsam bis in den Tod; das
Gelöbnis der Armut, daß der ohne Eigentum lebe, der diesen
Orden empfängt«. Nur als ganzes durfte der Orden Ländereien,
Burgen, Kapellen usw. besitzen.
Hinsichtlich der Lebensweise der Brüder heißt es weiter: »Es
ist dieser Orden zur Ritterschaft gegen die Feinde des Kreuzes
und Glaubens besonders bestimmt. Daher sind Dinge, die zur
Ritterschaft gehören...gestattet. Doch soll am Sattel oder
Zaum wie am Schilde kein Gold oder Silber oder andere
weltliche Farbe sein... Der Meister verleiht den Brüdern Roß
und Waffen und kann sie anderen geben, ohne daß die Brüder
widersprechen dürfen, denn sie haben kein Eigentum daran
Im deutschen Ritterorden gab es außer Rittern und Geistlichen
auch noch dienende Brüder in grauen Mänteln, die auf dem
Acker oder in der Werkstatt die gröberen Arbeiten verrichteten.

An der Spitze des Ordens stand der auf Lebenszeit gewählte
Hochmeister. Fünf Großgebietige standen ihm zur Seite; ein
jeder von ihnen hatte für einen bestimmten Teil der Verwaltung
zu sorgen. Jede bedeutende Ordensburg und das sie
umgebende Gebiet wurde einer Komtur anvertraut.
Mehrere Komtureien bildeten eine Ballei.
Bis 1230 kämpfte der Orden im heiligen Land. Dann erhielt
Hermann von Salza von Kaiser Friedrich II den Auftrag »in das
Preußenland mit den Kräften des Ordenshauses und mit allen
Mitteln einzudringen«. Diese Ostkolonialisierung wurde von
dem Orden auch als Kreuzzug betrachtet; man kämpfte ja
gegen die heidnischen Preußen. Alles eroberte Land wurde
dem Orden als Lehen unterstelltes entstand ein eigener
Ordensstaat, der Hochmeister wurde Reichsfürst und der
schwarze Reichsadler sein Wappen. 1309 wurde die Marienburg
die Residenz des Hochmeisters und damit Zentrum des
Deutschordensstaates.
Dieser entstand etappenweise: 1237 beherrschte der Deutsche
Orden durch den Zusammenschluß mit dem Schwertbrüder-
oder Livlandorden bereits Livland und Kurland. 1309 eroberte
er das Gebiet um Danzig, besiegte 1346 die Esten und kämpfte
erfolgreich gegen die Litauer.
Der entscheidende Niedergang des Ordens begann 1410, als
sein Heer bei Tannenberg vernichtend geschlagen wurde. Von
dieser Niederlage konnte sich der Deutsche Ritterorden nie
mehr erholen.




Die Ritter des heiligen Grabes

Wappen: Rotes geschweiftes Prankenkreuz auf einem weißem
Gewand.
Gründung im 13. Jahrhundert. Geistliche und militärische
Institution.
Die Ritter dieses Ordens bemühten sich um die Rückeroberung
Jerusalems und dessen Verteidigung. Nach dem Verlust
Palästinas zogen sie sich nach Italien zurück.



Der Lazarus Orden Die Lazarener

Wappen: Grünes Kreuz auf weißem Grund.
Der Lazarus Orden ist ursprünglich eine religiöse Gemeinschaft,
die das vor 1142 gegr. Leprosenspital in Jerusalem unterhielt.
Der Orden lebte nach der Augustinerregel. Vor der Mitte des
13. Jh. konstituierte er sich in Akkon als geistlicher Ritterorden.




Compagnia della buona morte

Wappen: Weißer Totenkopf vor zwei gekreuzten, weißen
Knochen auf schwarzen Grund.

Diese Bruderschaft ist mit den vorher genannten Orden nicht
zu vergleichen. Sie wurde 1176 in Italien gegründet und
bekämpfte die Anhänger der staufischen Könige in Italien.
Unter der Führung von Alberto da Giussano zeichneten sie sich
auch durch einige Erfolge aus.




Schlußbemerkungen


Wie lassen sich nun diese eng miteinander verknüpften
Phänomene »Kreuzzüge« und »Ritterorden« erklären und
deuten?
Warum begann 1096/97 der erste Kreuzzug und nicht schon
lange vorherJerusalem war 638 von den Muslimen erobert
worden. Seit Jahrhunderten waren Pilger nach Jerusalem
gekommen, ohne wesentlich von den Arabern gestört zu
werden und auch die orientalischen Christen im Heiligen Land
waren zwar nicht gleichgestellt mit Muslimen, lebten aber vom
Gesetz geschützt und in Frieden.
Um der Kreuzzugsbewegung in ihren Ursprüngen gerecht zu
werden, muß man die geistliche Erneuerungsbewegung
begreifen; hier hatte der mittelalterliche Mensch die
Möglichkeit, sich mit seiner ganzen Kraft für Gott einzusetzen
und sicher das ewige Heil zu erlangen; er konnte seinem Leben
einen ganz neuen Sinn und eine neue Wendung geben. Das
dieses Ideal sehr bald und immer wieder von der Kirche und
weltlichen Machthabern mißbraucht wurde, muß ebenso
festgestellt werden.
Auch die Ritterorden sollte man unter dem Gesichtspunkt der
christlichen Erneuerungsbewegung sehen. Ein Ritter war sich
durchaus bewußt, daß sein Leben ein Widerspruch in sich
selbst trug; als christlicher Ritter war er verpflichtet
Barmherzigkeit zu üben und letztlich sogar seine Feinde zu
lieben. Als Ritter an sich, als Gefolgsmann seines Lehnsherren,
als Berufskrieger mußte er dagegen immer wieder kämpfen
und töten.
Hier mochte ein Leben in einem Ritterorden eine Art seelisches
Regulativ darstellen: der Ritter konnte der erlernten
»Beschäftigung« nachgehen und war zusätzlich seines
Seelenheils sicher. Als eine Art »wahrer Ritter« kämpfte er in
einem »Heiligen Krieg« für den höchsten Kriegsherrn, für Gott
selbst.























Die Farben der Kreuze die von den Kreuzfahrern getragen
wurden




Bis zum dritten Kreuzzug trugen alle Kreuzfahrer ein rotes
Kreuz als Feldzeichen. Mit dem Beginn des dritten Kreuzzuges
1189 trugen die Kreuzfahrer die Kreuzfarbe ihres
Herkunftslandes.



Herkunft: Kreuzfarbe:

Deutschland schwarz

England weiß

Frankreich rot

Italien gelb

Belgien grün



Die Kreuzzüge


1. Kreuzzug 1095 – 1099 Eroberung Jerusalems

2. Kreuzzug 1146 – 1148

3. Kreuzzug 1189 – 1192 Kreuzzug der Könige

4. Kreuzzug 1199 – 1204

Kinderkreuzzüge 1212

Kreuzzug nach Damiette 1217 – 1221

5. Kreuzzug 1228 – 1229

6. Kreuzzug 1249 – 1254

7. Kreuzzug 1270












Charch schrieb am 18.10. 2000 um 06:47:11 Uhr zu

Ritterorden

Bewertung: 3 Punkt(e)



»Der Deutsche Ritterorden- Teil 5

Sagen sie aber, daß sie dieser Dinge nicht schuldig sind, so soll ihnen der
Meister diese Dinge vorlegen und ihn damit an den Orden binden: das erste
ist, daß er gelobt, den Siechen zu dienen, das zweite, daß er gelobt, das
Heilige Land und die anderen Lande, die dem Orden gehören, vor Feinden Got-tes
zu beschirmen, wenn man es ihm befiehlt. Das dritte ist, wenn ein Bruder
irgendeine Kunst versteht, so soll er es dem Meister sagen, sie nach dessen
Willen und seinem Vermögen ausüben. Er soll auch geloben, das Kapitel und den
geheimen Rat des Meisters geheimzuhalten und nicht ohne Erlaubnis den Orden
zu verlassen, um ein anderes Leben zu führen; er soll die Regel und die
Gewohn-heiten des Ordens halten.
Wenn die Neuaufgenommenen dies gelobt haben, so soll man sie fragen, eine
wie lange Probezeit sie wünschen. Wollen sie gar keine, so mag man sie
sofort aufnehmen. Dann sollen sie ihre Hände auf die Bibel legen und die Worte
sprechen: >> Ich gelobe Keusch-heit meines Leibes und Armut und Gehorsam Gott
und Sankt Maria und Euch, dem Meister des Ordens vom Deutschen Hause, und
Euren Nachkommen nach den Regeln und Gewohnheiten des Ordens, Gehorsam bis zum
Tode.<< Hält ein anderer als der Meister das Kapitel, so empfängt dieser
das Gelübde mit denselben Worten. Wenn dies getan ist, soll man ihm das
Ordenskleid, wie man es im Kapitel trägt, geben, wie es Gewohnheit ist.
Es folgt dann der Schwertsegen: Segne Herr, Heiliger Vater, durch Anrufung
deines Namens und durch die Ankunft deines Sohnes, unseres Herrn Jesus
Christus, und durch die Gabe des Heiligen Geistes dieses Schwert, mit dem dieser
dein Diener heute umgürtet zu werden wünscht, auf das er, mit ihm
geschützt, durch keinen Kriegssturm in Verwirrung gerate, sondern in allem glück-lich
siege und durch deinen Schutz immerdar unverletzt bleibe durch unseren
Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebet und regieret in Einheit mit
dem Heiligen Geiste, Gott in alle Ewigkeit, Amen.

Segnung des Ritters: Erhöre, Herr, unsere Bitten und würdige dich, diesen
deinen Diener, der heute mit deiner Gnade mit dem Kriegs-schwert umgürtet
wird, zu segnen, auf das er ein Verteidiger und Schirmer der Kirchen sei, der
Witwen, Waisen und aller derer, die dir dienen, gegen die Grausamkeit aller
bösen Heiden und so ein Schrecken sei aller derer, die gegen den heiligen
Glauben kämpfen.
Hierauf wird der Bruder mit dem Schwerte umgürtet, dann folgen Gesang von
Psalmen und Gebete.

Gebet der Brüder: Brüder, bittet unseren Herrgott, daß er die heilige
Christenheit tröste mit seiner Gnade und seinem Frieden und sie vor allem Übel
zu bewahren geruhe. Bittet auch unseren Herren für unseren geistlichen Vater,
den Papst, und für das Reich und für alle Häupter und Prälaten der
Christenheit, weltliche und geist-liche, und auch für alle geistlichen und
weltlichen Richter, daß sie der heiligen Christenheit so Frieden und gutes Gericht
schenken, daß das Gericht Gottes nicht über sie ergehe.
Bittet auch für unseren Orden, in dem uns Gott gesammelt hat, daß der Herr
ihn zunehmen lasse an Gnade, an Zucht, an geist-lichem Leben und daß er
allen, die in ihm oder in anderen Orden sind, alles das nehme, was wider sein
Lob und seinen Willen ist.
Bittet auch für unseren Hochmeister und für alle Gebietiger unseres
Ordens, denen Land und Leute befohlen sind, und für alle Brüder, die getreulich
ein Amt unseres Ordens verwalten, daß sie dem Orden und ihren Ämtern also
vorstehen, daß sie von Gott nimmer geschieden werden.
Bittet auch für die Brüder, die kein Amt haben, daß sie ihre Zeit nützlich
zubringen und eifrig sind beim Gottesdienst, auf daß es denen, die ein Amt
haben, und ihnen selber zu Nutz und From-men sei.
Bittet auch für alle, die in Todsünde verfallen sind, daß ihnen Gott in
seiner Gnade bald darauf helfe, damit sie der ewigen Pein entgehen.
Bittet auch für alle die Länder, die vor der Heidenschaft liegen, daß
ihnen Gott mit seinem Rate und seiner Kraft zur Hilfe komme, daß Gottes Glaube
und Liebe darinnen ausgebreitet werde, also daß sie allen ihren Feinden
widerstehen.
Bittet auch für alle die Freunde und Vertrauten des Ordens und für alle,
die uns je Gutes taten oder noch tun wollen, daß Gott ihnen lohne.
Bittet auch für alle, die uns ihr Erbe und Gut als Almosen ge-geben haben,
daß sie Gott tot oder lebendig nimmer von sich scheiden lasse.
Namentlich gedenket Herzog Friedrichs von Schwaben und König Heinrichs,
seines Bruders, der dann Kaiser wurde, und der ehr-samen Bürger von Lübeck und
Bremen, die unseres Ordens Stifter waren. Gedenket auch Leopolds von
Österreich, Herzog Konrads von Masovien und Herzog Sambors von Pommern, die uns
ihr Almosen freiwillig gespendet haben. Gedenket auch unserer toten Brüder und
Schwestern.
Ein jeglicher gedenke auch der Seele seines Vaters, seiner Mutter, seiner
Geschwister und aller seiner Freunde. Gedenke auch ein jeg-licher der
elenden Seelen, die niemand haben, daß ihnen Gott gebe die ewige Ruhe. Requiscat
in pacem. Amen.

Unheilvolle Tage. (Die unheilvollen Tage stehen in den deutschen
Handschriften am Schlusse der Statuten.)

Man soll wissen, daß die Meister von Paris und die Astrologen
zweiunddreißig Tage im Jahre herausgefunden haben, die gefähr-lich sind und
besorgniserregend; darum raten sie, man solle in diesen Tagen nichts beginnen, denn es
würde zu keinem guten Ende kommen; wird einer verwundet, so stirbt er im
Laufe des Jahres, bringt eine Frau ein Kind zur Welt, so lebt es nicht lange,
und bleibt es wirklich am Leben, so wird es nie reich, nimmt ein Mann ein
Weib, so ergeht es ihm nicht wohl; und was man auch beginnen mag, es wird weder
gut noch nütze. Dies sind die Tage, die man meiden soll:

Im Harman (Januar) sechs: den 1., 2., 5., 7., 8., 15.
Im Hornung (Februar) drei: den 16., 17., 19.
Im März vier: den 15., 16., 17., 18.
April hat drei: den 6., 7., 15.
Der Mai hat drei: den 7., 15., 17.
Der Brachmonat (Juni) hat einen: den 6.
Heumonat (Juli) hat zwei: den 15., 17.
Oustmân (August) hat zwei: den 19., 20.
Habirmân (September) hat zwei: den 16., 18.
Herbistmân hat einen: den 6
Windemân hat zwei: den 16., 17.
Wintirmân hat drei: 6., 7., 15.

»Der Deutsche Ritterorden.«;

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