Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 62, davon 62 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 42 positiv bewertete (67,74%)
Durchschnittliche Textlänge 1007 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 1,403 Punkte, 12 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 2.3. 2000 um 12:14:15 Uhr schrieb
hei+co über odyssee
Der neuste Text am 6.3. 2023 um 23:06:14 Uhr schrieb
Film-Freak über odyssee
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 12)

am 19.9. 2006 um 15:21:00 Uhr schrieb
Das Arschloch über odyssee

am 5.9. 2003 um 13:12:03 Uhr schrieb
Polyhistor über odyssee

am 6.4. 2005 um 14:25:50 Uhr schrieb
DD über odyssee

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Odyssee«

hei+co schrieb am 23.6. 2000 um 13:15:28 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 4 Punkt(e)

(Wissenschaft als Netzwerk von Wegen)
Weit davon entfernt, eine geradlinige Abfolge stetigen Wissenserwerbs oder eine ebensolche Sequenz plötzlicher Einschnitte, entdeckungen, erfindungen oder Revolutionen zu zeichnen, [...] eilt die Geschichte der Wissenschaften unbeständig durch ein vielfältiges und komplexes Netz von Wegen, Straßen, Bahnen, Spuren, die sich verflechten, verdichten, kreuzen, verknoten, überlagern, oft mehrfach verzweigen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitmaße, Disziplinen, Ideen von Wissenschaft, eine Mannigfaltigkeit von Gruppen, Institutionen, Kapitalien, Menschen, die sich einig sind oder sich bekämpfen, von Maschinen, Gegegnständen, Prognosen und un vorhergesehenen Zufännen bilden zusammen ein schwankendes Gefüge, das die vielfältige Geschichte der Wissenschaften getreu darstelt.
Nichts ist einfacher und leichter als diese vermeintliche Komplexität: Man stelle sich eine Art Straßenkarte vor, auf der die verschiedenen Wege dargestellt sind, die ein Land durchziehen [...]
(Michel Serres: Vorwort, in: Michel Serres (Hg.): Elemente einer Geschichte der Wissenschaften, Frankfurt/Main, 1994, OT: Paris 1989, 11-38; hier: 18, 19)

hei+co schrieb am 2.3. 2000 um 12:15:47 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 3 Punkt(e)

kein Anfangen

"In den Diskurs [...] hätte ich mich gerne verstohlen eingeschlichen. Anstatt das Wort zu ergreifen, wäre ich von ihm lieber umgarnt worden, um jedes Anfangens enthoben
zu sein. Ich hätte gewünscht, während meines Sprechens eine Stimme ohne Namen zu vernehmen, die mir immer schon voraus war: ich wäre es dann zufrieden gewesen,
an ihre Worte anzuschjließen, sie fortzusetzen, mich in ihren Fugen unbemerkt einzunisten, gleichsam, als hätte sie mir ein Zeichen gegeben, indem sie für einen
Augenblick aussetzte. Dann gäbe es kein Anfangen. Anstatt der Urheber des Diskurses zu sein, wäre ich im Zufall seines Ablaufs nur eine winzige Lücke und vielleicht
sein Ende.
Ich hätte gewünscht, daß es hinter mir eine Stimme gäbe, die schon seit langem ds Wort ergriffen hätte und im vornhinein alles, was ich sage, verdoppelte und daß diese
Stimme so spräche: 'Man muß weiterreden, ich kann nicht weitermachen, man muß weiterreden, man muß Wörter sagen, solange es welche gibt; man muß sie sagen, bis
sie mich finden, bis sie mich sagen - befremdete Mühe, befremdetes Versagen, ; man muß weiterreden; vielleicht ist es schon gesagt, vielleicht haben sie mich schon an
dei Schwelle getragen, an das Tor, welches sich schon auf meine Geschichte öffnet (seine Öffnung würde mich erstaunen).'
Ich glaube, es gibt bei vielen ein ähnliches Verlangen, nicht anfangen zu müssen; ein ähnliches Begehren, sich von vornherein auf der anderen Seite des Diskurses zu
befinden und nicht von außen ansehen zu müssen, was er Einzigartiges, Bedrohliches, ja vielleicht Verderbliches an sich hat. Auf diesen so verbreiteten Wunsch gibt die
Institution eine ironische Antwort, indem sie die Anfänge feierlich gestaltet, indem sie sei mit ehrfürchtigem Schweigen umgibt und zu weithin sichtbaren Zeichen
ritualisiert."
(Michel Foucault. Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main 1991, OT: L'ordre du discours, Paris 1992, 9-10)
(... mit diesen Worten nimmt Michel Foucault am 2. Dezember 1970 seine Tätigkeit am eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme am
Collège de France auf ...)

hei+co schrieb am 17.9. 2000 um 21:25:01 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 4 Punkt(e)

Dieses Buch hat seine Entstehung einem Text von Borges zu verdanken. Dem Lachen, das bei seiner Lektüre alle Vertrautheiten unseres Denkens aufrüttelt, des Denkens unserer Zeit und unseres Raumes, das alle geordneten Oberflächen und alle Pläne erschüttert und unsere tausendjährige Handhabung des Gleichen und des Anderen schwanken läßt und in Unruhe versetzt. Dieser Text zitiert »eine gewisse chinesiche Enzyklopädie«, in der es heißt, daß "die Tiere sich wie folgt gruppieren: a) Tiere, die dem Kaiser gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) gezähmte, d) Milchschweine, e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde, h) in diese Gruppierung gehörige, i) die sich wie Tolle gebären, k) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, l) und so weiter, m) die den Wasserkrug zerbrochen haben, n) die von weitem wie Fliegen aussehen. (Jorge Luis Borges, Die analytische Sprache John Wilkins', 212) Bei dem Erstaunen über diese Taxinomie erreicht man mit einem Sprung, was in dieser Aufzählung uns als der exotische Zauber eines anderen Denkens bezeichnet wird - die Grenze unseres Denkens: die schiere Unmöglichkeit, das zu denken. (>Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge, 17

hei&co schrieb am 31.8. 2000 um 16:08:43 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 4 Punkt(e)

Kollaborative Wissenschaft
Dann gibt es noch bei uns ein Haus der Sinnestäuschungen, in dem wir alle möglichen Zauberkünste, Taschenspielerkniffe, Gaukeleien und Illusionen sowie deren Trugschlüsse darstellen. Ihr könnt euch denken, daß es uns, die wir es in der Naturerkenntnis und -beherrschung so wunderbar weit gebracht haben, ein leichtes wäre, den menschlichen Sinnen sehr viel vorzuspiegeln wenn wir natürliche Dinge mit dem Nimbus des Wunders ausschmücken und aufbauschen würden. Aber uns ist jeder Betrug und jede Lüge verhaßt. Daher ist auch allen Mitgliedern unseres Hauses bei Ehren- und Geldstrafe streng untersagt, natürliche Tatsachen in lügenhafter Aufmachung zu verkünden, nur eine reine, ungeschminkte, durch keinen Wunderglauben beeinflußte Darstellung darf gegeben werden.
(Francis Bacon: Nova Atlantis, Stuttgart 1982, OT: 1643, Utrecht), S. 54)

hei+co schrieb am 2.3. 2000 um 12:14:46 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 4 Punkt(e)

Rhizom: Schreiben als kartogaphieren - vom Text zum Hypertext

"Als Metapher der postliterarischen Kultur wird Rhizom in der Netzkultur der neunziger Jahre deshalb gerne verwendet, um 'alle Arten von nichthierarchischen Netzwerken
zu beschreiben.' (vgl. http://www.rhizome.org und Richard Barbrook: Die heiligen Narren. Deleuze, Guattari und die High-Tech Geschenkökonomie, in: telepolis, Dez. 1998
- http://www.heise.de/tp/deutsch/special/med/6344/1.html)
Zwei Jahrzehnte nachdem Roland Barthes erstmals vom 'Tod des Autors' gesprochen hatte, wird [...] die kulturelle Konstruktion 'Buch' hier vollends demontiert: es hat
'weder ein Objekt, noch ein Subjekt', es bezieht sich nur auf einen organlosen Körper, zu dem alles gehört, was das Buch im sozialen Kontext (Produzenten, Rezipienten)
artikuliert.
'Es gibt keine Dreiteilung mehr zwischen einem Bereich der Realität (der Welt), einem bereich der Darstellung und Vorstellung (dem Buch) und einem bereich der
Subjektivität (dem Autor). Vielmehr stellt ein Gefüge Verbindungen zwischen bestimmten Mannigfaltigkeiten aus all diesen Ordnungen her, so da ein Buch seine
Fortsetzung nicht im folgenden Buch findet [...]. Kurz gesagt, wir meinen, daß man gar nicht genug im Namen eines Außen schreiben kann. [...] Das Buch als
Zusammenfügung mit dem Außen gegen das Buch als Bild der Welt. Ein Rhizom-Buch, das nicht mehr dichotom, zentriert oder gebündelt ist. Niemals Wurzeln schlagen
oder anpflanzen, wie schwierig es auch sein mag, nicht auf diese alten Verfahrensweisen zurückgreifen.'
(Deleuze / Guattari: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie, Berlin 1992, 38)
Das enzyklopädische Projekt eines Lesbarmachung der Welt wird damit programmatisch überwunden. Wie sieht es tatsächlich nit der Möglichkeit aus, im Namen eines
Außen zu schreiben ? Wenn es keinen Autor mehr gibt, geht dessen Macht dann auf die Leser über? Wenn Schreiben tatsächlich ein Kartographieren sein soll, [...] wie
realisiert sich dann am besten diese rhizomatische Form, die alles idosynkratisch mit allem verknüpft, ganz unabhängig von der Vorgabe, die jenem Innen als absoluter
Intentionalität des Autors entspricht? Man muß angeben können, wie aus dem passiven Rezipieren vorgefaßter Inhalte ein interaktives Gestalten wird, das dem Anteil des
Leser am Text besser gerecht wird, mit anderen Worten: wie aus dem Text in einen Hypertext zu entkommen wäre, der die endlose Grammatik des Möglichkeiten nicht
mehr künstlich beschneidet."
(Frank Hartmann: Medienphilosophie, Wien 2000, 303)

hei&co schrieb am 11.9. 2000 um 20:54:12 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 2 Punkt(e)

Die Fernschule des Jahres 1999
vernetzt Schüler und Lehrer durch
,,Fernsprecher» und ,,Fernseher«
miteinander. 23 Der Unterricht wird den
Schülern zu Hause auf einer Art Monitor
vermittelt, wie auch der Lehrer seine
Schüler auf einer Reihe von
Bildschirmen an einer Wand seiner
Wohnung sieht. Der Vortrag des Lehrers
wird bereits vor dem Unterricht auf einen
Phonographen eingespielt und dann
seinerseits von den Schülern
phonographisch gespeichert. Lehrer wie
Schüler sind vor Überanstrengung
geschützt: Der Lehrer durch eine
,,Hirnbinde" (95), die einen
unverhältnismäßig hohen Einsatz von ;,
Gedankenkraft verhindert, die Schüler
durch ein Konzentrationsmeßgerät, das
bei Leistungsabfall automatisch die
Verbindung zum Lehrer unterbricht. Die
als Traum gekennzeichnete pädagogische
Utopie endet mit der resignativen
Feststellung, daß alle technischen
Innovationen nichts an den
festgefahrenen Ritualen des
Schulbetriebs änderten.
In der späteren Erzählung Der
Gehirnspiegel 24 erfindet ein ,,Onkel
Pausius" einen Apparat, der das Gehirn
durchleuchtet und die Vorstellungen aus
einem Bildschirm aufzeichnet, die
Gedanken gewissermaßen
,,photographiert" (101). Allerdings kann
das Gerät nur optische Vorstellungen
wiedergeben. Da auch Phantasiebilder
auf den Schirm übertragbar sind,
zeichnet sich eine neue, immaterielle
Kunst ab. Der Maler der Zukunft
benötigt keine Utensilien und keine
Fertigkeiten mehr, ,,die Seele malt
unmittelbar" (107). Vorderhand dient der
Apparat freilich bloß dazu, Unbewußtes
sichtbar zu m.n chen. Dabei geht es nicht
um die Wiedergewinnung dessen, was
Freud das ,,Verdrängte" genannt hat,
sondern schlicht um die Wiederfindung
des Vergessenen.
Einer Frau wird in Erinnerung gerufen,
wo sie ihre Schlüssel liegengelassen hat.
Ironischerweise bleibt das von der Frau
bewußt VerheimIiehte, närnlich daß sie
in den Freund ihres Ehemanns verliebt
ist, unentdeckt. Woher diese Diskretion
des Apparates rührt, erklärt der Autor
nicht. Zur Vorsicht wird die ganze
Geschichte am Ende noch als Aprilscherz

Bruno Latour schrieb am 14.10. 2000 um 12:39:12 Uhr zu

odyssee

Bewertung: 2 Punkt(e)

"Das Ozonloch ist zu sozial und zu narativ, um wirklich Natur zu sein, die Strategie von Firmen und Staatschefs zu sehr angewiesen auf chemische Reaktionen, um allein auf Macht und Interesen reduziert werden zu k\'f6nnen, der Diskurs der Oekospäre zu real und zu sozial, um ganz in Bedeutungseffekten aufzugehen. Ist es unser Fehler, wenn die Netze gleichzeitig real wie die Natur, erzählt wie der Diskurs, kollektiv wie die Gesellschaft sind? Sollen wir den Netzen folgen, und die drei Repertoires der Kritik (Naturalisierung, Sozialisierung, Dekonstruktion) aufgeben, oder die Netze aufgeben und uns dem Common sense der kritischen Dreiteilung anschliessen? Die feinen Netze, die wir entfaltet haben, werden von ihr auseinandergerissen [...].\par
(Bruno Latour: Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie, Frankfurt am Main 1998, OT: Paris 1991, 14)

Einige zufällige Stichwörter

Eierlikör
Erstellt am 21.3. 2004 um 11:43:46 Uhr von fool, enthält 20 Texte

Arschleder
Erstellt am 15.2. 2001 um 21:37:32 Uhr von Tribar, enthält 12 Texte

Chance
Erstellt am 30.10. 1999 um 15:26:24 Uhr von Dragan, enthält 153 Texte

gibst
Erstellt am 24.3. 2002 um 10:45:03 Uhr von Frontier, enthält 7 Texte

betrachte
Erstellt am 30.3. 2002 um 18:14:15 Uhr von aGa, enthält 24 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0464 Sek.