Zu lang. Die postmoderne Königsklasse der U.S.-Amerikanischen Literatur besticht durch ihre Geschwätzigkeit, was natürlich irgendwo Teil des Programms ist. Aber dann auch irgendwo ermüdend. Ich habe mit Ach und Krach 'Mason & Dixon' durchgelesen, nachdem das Ding irgendwie zehn Jahre lang in meinem Bücherregal vor sich hingewest hat. Am Ende hatte ich natürlich keine Ahnung mehr, was am Anfang passiert war, zuviele haltlose Dialoge, zuviel nur noch dämliche erotische Anspielungen auf jeder Seite eigentlich, es genügt wohl zu sagen, dass ich die ersten Seiten als Erstsemester an einer Hamburger Universität gelesen habe, wo es noch gang und gebe war, sich mal eben so im 10 Stock des 'Philtowers' eine Zigarette auf dem Korridor anzuzünden und diese dann auf den Bodenfliesen auszudrücken, die letzten Seiten aber im Jahr 2012 inmitten von verrückten Schlägern und Psychopathen auf einer Berliner Entgiftungsstation, wo natürlich Rauchverbot war. Das war dann wohl so eine sehr eigensinnige Art von Ende einer gewissen Parabel, wer hätte es wohl kommen sehen mögen? Tatsächlich ist wohl William Gaddis, die Blaupause von allen Pynchons und Barths (erster Roman 1955!) viel besser. Aber das ist natürlich nur wieder so eine Meinung...
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