Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Fußball«
Susanne schrieb am 7.7. 2006 um 01:09:56 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Zu Fußball hätte ich eine Frage, die ich aus angeborener Schüchternheit und übergroßem Respekt vor meinen männlichen Bekannten mich noch nie zu fragen getraut habe (der Satz hört ja gleich auf) und anläßlich der WM 2006 jetzt endlich einmal los werden möchte.
Jetzt hört der Satz auf.
Ich muß vorausschicken, daß ich absolut Fußball-begeistert bin, schrecklich gerne in einer Nord-, Süd-, West- oder Ostkurve stehe, laut kreische (das kommt daher, daß meine Stimme zum schreien nicht genügt) und mich gerne von wildfremden Menschen, die auch da stehen und laut gebrüllt haben und mir vielleicht auch zwischendurch ein Bier angeboten haben, daß ich also von denen durchaus gerne umarmt werde, wenn sich dafür ein Grund bietet. Überhaupt finde ich, daß sich die Fußballfans einer ganz offen von Fußball begeisterten Frau gegenüber eigentlich immer sehr frei und freundlich verhalten. Liegt vielleicht daran, daß ich als Kind oft mit zum Fußballplatz geschleppt wurde und mich da immer sehr wohl gefühlt habe, da es danach Eis oder Lakritze gab. Nur unsere Mannschaft verlor leider meistens. Naja, Recklinghausen.
Außerdem stelle ich keine blöden Fragen, auch wenn ich so aussehe, als würde ich gleich blöde Fragen stellen - natürlich meine ich jetzt nur auf der Tribüne, nicht im Leben draußen.
Ihr merkt, es dauert, bis ich mit der Frage rüber komme. Aber sie kommt noch.
Vorher allerdings muß ich noch etwas nachholen, das ich oben vergessen habe. Ich weiß exakt, daß das Ziel des Fußballes darin besteht, den Ball mindestens einmal mehr ins Netz zu dreschen als die anderen. Und das die Technik darin besteht, den Ball dahin zu hauen, wo es gerade richtig ist, in den freien Raum, meistens, oder vor die Füße oder auf den Kopf oder eben ins Netz.
Aber (und jetzt kommt's, jetzt nehm' ich mir ein Herz, kennt mich ja eh keiner hier): Ist es auch für den normalen Fußballfan, also meistens richtige Männer, nich wahr, Jungs, ist es also für euch nicht das viel größere Erlebnis, viel aufwühlender, viel schöner, ja, um es mal ganz direkt beim Namen zu nennen: erotischer, wenn so ein junger Kerl sich über 30, 40 Metern die Lungen aus dem Leib gerannt hat, und dann den Ball bekommt, und ihn kontrolliert, ihn sich auf den Spann legt - und ein anderer junger Kerl, der 35 oder 45 Meter hinter her gerannt ist, fischt ihm den Ball vom Schuh, fair, im letzten Moment, in größter Not. Geht dann nicht ein Ruck durch euch hindurch, ein Raunen durch die Ränge, entweder begeistert, wenn der Zweite der Unsere ist, oder enttäuscht, wenn anders herum. Und danach, also im ersten Fall, sind wir dann in der Kurve nicht irgendwie 'zusammen', weil es jetzt wieder aufwärts geht, Mühe und Arbeit sich wieder lohnen werden? Und wir strecken und und recken uns und gucken, wo er den Ball hin spielen kann, und er kriegt den ganzen Beifall, und da ist eine Spannung unter uns, ach Gott, ist das nicht eigentlich das Schönste - Vorfreude, Umkehr, Erleichterung, Aufbau, die gemeinsame Anerkennung, die uns eint und stärkt?
Mir hat mal bei einem Spiel ein Mann, der mein Vater hätte sein können, in so einer Situation meine Hand ergriffen und sie über fast eine Viertel Stunde nicht mehr losgelassen, als wollte er mir klar machen, daß ich nicht alleine bin, daß er da ist, und daß jetzt alles besser wird. Am Ende hatte ich Tränen in den Augen (es war auch ziemlich kalt) und meine Hand tat weh, aber ich habe mich sicher gefühlt wie ein kleines Mädchen auf dem Polizeirevier, wenn der Bösewicht endlich eingebuchtet ist.
Also das war meine Frage, ich hoffe, sie beleidigt niemanden und irgend jemand fühlt sich angesprochen. In der Kurve kann ich sie ja schlecht los werden (in bin gleich fertig) und rein theoretisch kenn ich zu wenig Praktiker. Bei uns steht's jedenfalls 4:3, daß ich 'ne Meise habe und besser Stricken lernen sollte. Gemein!
kiki schrieb am 17.9. 2008 um 17:11:02 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Eine holländische Familie steht im Sportgeschäft. Der 10jährige Pietje schaut sich die Trikots an und sagt zu seiner älteren Schwester: “Weißt du was? Ab heute bin ich Deutschland-Fan. Und ich wünsche mir zum Geburtstag ein Deutschland-Trikot!” Die Schwester schaut ihn entsetzt an, verpasst ihm eine schallende Ohrfeige und ruft: “Du bist wohl verrückt?! Erzähl das mal deiner Mutter!”
Pietje reibt sich die Wange, geht aber tapfer zu seiner Mutter und sagt auch ihr: “Mama, Mama, ab heute bin ich Deutschland-Fan. Und ich wünsche mir zum Geburtstag ein Deutschland-Trikot!” Die Mutter fackelt nicht lange, verpasst ihrem Sohn links und rechts eine Ohrfeige und schickt ihn zu seinem Vater.
Pietje hat Tränen in den Augen, aber dennoch geht er tapfer zu seinem Vater und gesteht: “Papa, Papa, ab heute bin ich Deutschland-Fan. Und ich wünsche mir zum Geburtstag ein Deutschland-Trikot!” Der Vater rastet total aus, legt seinen Sohn übers Knie und versohlt ihm den Hintern.
Anschließend verläßt die Familie das Geschäft und geht zum Auto. Dort fragt der Vater den Sohn: “Und Pietje, hast du heute etwas gelernt?” Dieser antwortet: “Ja, habe ich: Jetzt bin ich erst einen Tag Deutschland-Fan und hasse die Holländer schon wie die Pest!”
Spiegel schrieb am 18.4. 2001 um 23:24:05 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Mit SPIEGEL ONLINE spricht Hörfunk-Fußballreporter Manfred
Breuckmann über künstliche Hindernisse der Livereportage und
die Vorzüge des Radios gegenüber Fernsehen und Internet.
In unserer Reihe »Vision Fußball«
befragen wir Protagonisten der
Fußball-Szene zur Zukunft der
Branche. Nach unter anderem
Dortmunds Profi Otto Addo,
TV-Reporter Marcel Reif, Schalkes
Trainer Huub Stevens, Ligachef
Werner Hackmann und dem
Spielerberater Roger Wittmann folgt
heute Hörfunk-Moderator Manfred
Breuckmann.
SPIEGEL ONLINE: Herr Breuckmann,
sind Radioreporter im Gegensatz zu
den Kollegen vom Fernsehen die
begabteren Fußball-Kommentatoren?
Manfred Breuckmann: Nein, das sind zwei Baustellen. Unsere
Aufgabe ist es, Stimmung zu erzeugen und Spannung aufzubauen.
Beim Fernsehmann ist eher die Analyse als die Beschreibung
gefordert.
SPIEGEL ONLINE: Anders gefragt, wird im öffentlich-rechtlichen
Rundfunk noch solider Sportjournalismus betrieben, während die
privaten TV-Sendern allenfalls gute Unterhaltung bieten?
Breuckmann: Das möchte ich nicht behaupten. Denn dann würde
ich eine ganze Reihe von durchaus fähigen Leuten beleidigen. Es ist
sicherlich nicht so, dass man bei den Privaten vollkommen kritiklos im
Sinne der Bundesliga berichtet. Kommt es aber zum Schwur, kann
man von dieser Seite aus sicherlich keine Fundamentalkritik erwarten.
Niemand von Premiere World oder von »ran« würde das
Bundesligageschäft in Frage stellen.
SPIEGEL ONLINE: Vor dieser Saison hat ein Brief des DFB große
Unruhe ausgelöst: ARD-Rundfunkanstalten dürfen sich vor der
Halbzeitpause zwar live einblenden, müssen aber zeitversetzt
kommentieren. Ist das der Anfang vom Ende der
Bundesliga-Übertragung im Radio?
Breuckmann: Diese Regelung ist überhaupt nicht neu, die gibt es
seit den achtziger Jahren. Bis zu dieser Saison aber hat der DFB
stillschweigend akzeptiert, wenn wir doch immer wieder auch schon
von der ersten Halbzeit live berichtet haben.
SPIEGEL ONLINE: Wie kommen Sie damit zurecht, wenn ein Tor
fällt?
Breuckmann: Gar nicht, weil das vollkommener Schwachsinn ist.
Oder wie soll man es sonst nennen, wenn ich auf Sendung bin und
der Hörer mitbekommt, dass 40.000 Fans »Tor« schreien, ich mich
aber leider nicht dazu äußern darf, außer: "Ich gebe zurück ins
Funkhaus"? Manchmal warte ich dann einfach drei Sekunden, bin
erkennbar verhalten und bestätige, dass gerade ein Tor gefallen ist.
Das ist schlicht schikanös, mit einer solchen Regelung kann man auf
Dauer nicht leben.
SPIEGEL ONLINE: Der DFB hat eben erkannt, dass auch mit den
Hörfunk- und Internet-Rechten Geld zu machen ist.
Breuckmann: So ist es. Der DFB hat
die Hörfunk-Übertragungsrechte fürs
Internet an ein Berliner Unternehmen
vergeben, das die Spiele im Internet
überträgt. Eigentlich sind die gar keine
Konkurrenz für uns, weil sie aus
technischen Gründen gerade mal
25.000 Abrufe gleichzeitig haben
können. Trotzdem bleiben wir in der
ersten Halbzeit außen vor.
SPIEGEL ONLINE: Ist aber die
klassische Radio-Übertragung im
Internet-Zeitalter überhaupt noch
zeitgemäß?
Breuckmann: Ich bin natürlich
befangen, schließlich bin ich so eine
Art »Radio-Dino«. Im Augenblick aber
halte ich unser Medium durchaus noch für zeitgemäß. Denn wir sind
noch immer das beste Angebot für all diejenigen, die am Wochenende
in ihrem Gartenhäuschen sitzen oder ihr Auto waschen oder das
wöchentliche Bad nehmen. Solange ich nicht jederzeit über ein
kleines Gerät, das ich mit mir führen kann, Zugriff auf
www.bundesliga.de habe, kann das Internet nicht mithalten. Unser
Produkt, vor allem die Schlusskonferenz von den wichtigen Spielen,
halte ich für konkurrenzlos, dagegen kann nicht mal die TV-Konferenz
auf Premiere World anstinken.
SPIEGEL ONLINE: Leo Kirch dürfte ein paar mehr
Premiere-World-Abos absetzen können, wenn es die
Radio-Schlusskonferenz nicht mehr gäbe.
Breuckmann: Das kann ich mir nicht vorstellen. Erst wenn
Bundesligaspiele am Samstagnachmittag live im Free-TV übertragen
werden, wäre das für uns ein schwerer Schlag. Premiere World aber
ist nach wie vor zu teuer, als dass es ein Angebot für jedermann sein
könnte. Und wenn Kirch glaubt, er käme damit durch, die Bundesliga
erst am späten Abend im Free-TV zu zeigen, dann täuscht er sich
gewaltig.
SPIEGEL ONLINE: In den letzten zwei Wochen gab es in
Bundesligastadien zum Teil erhebliche Fanproteste. "Erkaltet die Liebe
der Fans», wie die «Bild"-Zeitung verängstigt fragt?
Breuckmann: Die Verzerrung des Spieltages ist eine Zumutung. Wie
sollen Rostock-Fans an einem Sonntagabend zum Spiel nach
Leverkusen kommen? Das geht einfach nicht. Und ich bin überzeugt,
dass das schon bald indirekt auch auf die Fernsehsender
durchschlagen wird. Denn die brauchen für die Vermarktung ein
positives Produkt, das in der Öffentlichkeit glänzend dasteht. Wenn
aber auf dem Bildschirm zu sehen ist, dass die Stadien leer sind, dann
ist das Positive dahin. Die Arroganz den Fans im Stadion gegenüber
ist also in jeder Hinsicht dumm.
SPIEGEL ONLINE: Haben Sie die Nase vom heutigen
Fußball-Showgeschäft noch nie voll gehabt?
Breuckmann: Ich mache Fußball im Radio seit 1972, und ich habe
immer dann genug, wenn es einfach zuviel wird mit der Schlagzahl,
wenn also im Sommer Europameisterschaft ist und direkt im
Anschluss Bundesliga. Dann habe ich in der Tat im Dezember die
Schnauze voll.
mod schrieb am 2.5. 2001 um 20:19:33 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Joachim Ringelnatz über
Fußball (nebst Abart und Ausartung)
Der Fußballwahn ist eine Krank-
heit, aber selten, Gott sei Dank!
Ich kenne wen, der litt akut
an Fußballwahn und Fußballwut.
Sowie er einen Gegenstand
in Kugelform und ähnlich fand,
so trat er zu und stieß mit Kraft
ihn in die bunte Nachbarschaft.
Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
ein Käse, Globus oder Igel,
ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
ein Kegelball, ein Kissen war,
und wem der Gegenstand gehörte,
das war etwas, was ihn nicht störte.
Bald trieb er eine Schweineblase,
bald steife Hüte durch die Straße.
Dann wieder mit geübtem Schwung
stieß er den Fuß in Pferdedung.
Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
Die Lampenkuppel brach sofort.
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
der Tante Berta an die Brust.
Kein Abwehrmittel wollte nützen,
nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
noch Puffer, außen angebracht.
Er siegte immer, 0 zu 8,
und übte weiter frisch, fromm, frei
mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße,
gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand
aus Höflichkeit meist überwand.
Dagegen gab ein Schwartenmagen
dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
Was beim Gemüsemarkt geschah,
kommt einer Schlacht bei Leipzig nah.
Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
durch Publikum wie wilde Bienen.
Da sah man Blutorangen, Zwetschen
an blassen Wangen sich zerquetschen.
Das Eigelb überzog die Leiber,
ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
Kartoffeln spritzten und Zitronen.
Man duckte sich vor den Melonen.
Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokosnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
griff unser Held zum Größenwahn.
Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine,
besann er sich auf die Lawine.
Doch als pompöser Fußballstößer
Fand er die Erde noch viel größer.
Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
Dann schiffte er von dem Balkon
sich ein in einen Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft,
verschollen. Hat sich selbst verpufft. -–
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
vor dem Gebrauch des Fußballwahns!
Tanna schrieb am 28.3. 2000 um 16:14:33 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Es entzieht mich tatsächlich meiner Vorstellungskraft, was so interessant dran sein soll, wenn 22 hochbezahlte Typen einem Ball nachrennen. Ich kann mir vorstellen, daß dieses Spiel, wenn es auch als Spiel verstanden wird, den Spielern Spaß macht. Ich kann mir auch vorstellen, daß es kleine Jungs und vielleicht auch Mädels stolz macht, wenn sie die mannschaft aus dem Nachbardorf besiegt haben.
Aber wie es möglich ist, ein solches Riesen-Geschäft daraus zu machen, und wie es sich rechtfertigt, jemandem ungeheure Summen zu zahlen, nur weil er gut gegen einen Ball treten kann, und warum so viele Menschen davon fasziniert sind - das läßt mich nur staunen.
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