Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 14, davon 14 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 4 positiv bewertete (28,57%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.12. 2002 um 23:18:53 Uhr schrieb
radon über Formel
Der neuste Text am 27.10. 2014 um 23:19:28 Uhr schrieb
Verplanter über Formel
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 7)

am 28.3. 2011 um 12:05:55 Uhr schrieb
Judada über Formel

am 25.11. 2012 um 20:21:16 Uhr schrieb
Jürgen über Formel

am 6.9. 2014 um 02:30:27 Uhr schrieb
Christine über Formel

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Formel«

ruecker42 schrieb am 22.10. 2007 um 22:38:17 Uhr zu

Formel

Bewertung: 1 Punkt(e)

"Unser Generalleutnant L. Euler gibt durch unseren Mund folgende Erklaerung ab. Er bekennt offen:
...
III. dass er, obgleich Phoenix der Algebraisten, erroetet und stets erroeten wird ueber den Verstoss gegen die gesunde Vernunft und die gewoehnlichsten Begriffe, den er begangen hat, indem er aus seinen Formeln den Schluss zog, dass ein Koerper, der von einem Zentrum aus angezogen wird, in der Mitte wieder umkehrt.

IV. dass er, um die deutschen Philosophen zu besaenftigen, sein Moeglichstes tun wird, um kuenftig nicht mehr seine Vernunft an eine Formel auszuliefern. Er bittet die Logiker auf der Knien um Verzeihung dafuer, dass er einmal angesichts eines paradoxen Resultats den Satz geschrieben hat: 'Wenn dies auch der Wahrheit zu widerstreiten scheint, so muessen wir doch der Rechnung mehr vertrauen als unserem Verstand.'

V. dass er kuenftig nicht mehr sechzig Seiten lang rechnen wird fuer ein Resultat, das man mit wenig Ueberlegung auf zehn Zeilen ableiten kann. Und wenn er wieder seine Aermel aufkrempelt, um drei Tage und drei Naechte durchzurechnen, dass er dann eine Viertelstunde zum Nachdenken verwenden will, welche Prinzipien am besten zur Anwendung kommen.
..."

(Voltaire, Diatribe du docteur Akakia, November 1752)

tutNichtsZurSache schrieb am 17.1. 2006 um 21:53:20 Uhr zu

Formel

Bewertung: 2 Punkt(e)

Der Begriff »Formel« wird unter anderem auch in der Waschmittelwerbung eingesetzt. Dabei werden stets Worte wie z.B. »Frische« oder »Wohlfühl« davor bzw. »für die ultimative Sauberkeit auch bei 30 Grad« dahinter gesetzt. Ganz vorne steht meistens noch »mit der neuen«. Somit wird sowohl der vorschrittsgutgläubige (»Formel«) als auch der behaglichkeitssuchende (»Wohlfühl«) Aspekt der menschlichen Konsumentenseele angesprochen.

wuming schrieb am 1.5. 2003 um 01:20:59 Uhr zu

Formel

Bewertung: 1 Punkt(e)




Die Untidy-Formel von Donald Rumsfeld

Michaela Simon 01.05.2003

Unordnung ist das halbe Leben

Die Sprache des US-Verteidigungsministers und militärischen Planers des Irak-Kriegs ist
ein stetiger Quell des Ergötzlichen. Wie alle guten Künstler ist Donald Rumsfeld jedoch
auch eine kontrovers diskutierte Figur.





You know how men will be ridiculous.
But it's just fun the way he gets bedeviled--
If he's untidy now, what will he be----?
Aus »The housekeeper« von Robert Frost







Überzeugen seine Gedichte (vgl. Gedichte von Donald Rumsfeld) durch ihren freien
strömenden Rhythmus, hat seine mutige, rückhaltlos offene und repetitiv-hypnotische Prosa
schon so manchen Skandal erregt (vgl. »Das passiert«). Aus dem reichhaltigen
Rumsfeldschen Werk, dessen Fülle einen Vergleich mit Balzac geradezu herausfordert, haben
nun Analysten von The NationRumsfelds Untidy World«) DAS Schlüsselwort des
umtriebigen Polit-Dichters herausgefiltert. Es ist ein Wort, welches auch Tiefenpsychologen
auf den Plan rufen wird. Ein Wort, das in rätselhafter Verbindung mit frühkindlichen Ängsten,
pubertären StürmenUnordnung und frühes Leid«) und der Müdigkeit (oder dem Putzfimmel)
des Alters steht.

Diese Zeilen verfasste Rumsfeld angesichts der geplünderten und zerstörten Krankenhäuser,
Museen und Banken im Irak:





It's untidy
And freedom's untidy.
And free people are free
To make mistakes
And commit crimes
And do bad things.
Aus der Pressekonferenz des Pentagon am 11.04.2003


Ja, Freiheit ist unordentlich. Und auch wenn diese abgeklärten Worte viele Menschen
entrüstet haben, so konnten einige auch herzlich lachen, als der durch nichts so schnell zu
beeindruckende Schelm Rumsfeld, sich doch sehr wunderte, wie viele Vasen es in dem
geplünderten Museum gegeben haben soll:


Man sieht im Fernsehen immer wieder und immer wieder die gleichen Bilder. Es
ist immer dasselbe Bild von jemandem, der mit einer Vase unter dem Arm aus
einem Gebäude herauskommt; das sieht man 20mal. Und man denkt, mein Gott, gab
es da so viele Vasen? Ist es möglich, dass es in dem ganzen Land überhaupt so
viele Vasen gegeben hat?
»Das passiert«


Rumsfeld, selbst ein Meister der Wiederholung lässt sich kein Zweistromland als
Vielvasenland verkaufen. Und Unordnung macht ihm keine Angst, oder doch?

Wiederholt er das Wort »untidy« so oft, um sie zu beschwören, die Angst vor dem Chaos,
welches langsam sich ausbreitet, in den Ecken lauert, ihn umschwirrt, bis er mit dem
Aufräumen nicht mehr nachkommt? Oder ist die »Untidy-Formel« seine Form von
Understatment, von beschwichtigender Untertreibung, eine Realitätspolitur à la "Ich weiß es
ist schrecklich, aber nennen wir es doch einfach unordentlich, das klingt menschlicher".






Der Untidy-Mann über Terrorismusbekämpfung:


Wir müssen uns klar machen, dass wir in einer Welt leben, welche eine
gefährliche Welt ist; es ist eine unordentliche Welt.
(20.09.2001)


Über Kämpfe zwischen US-Verbündeten in Afghanistan:


Es ist eine unordentliche Situation, aber ich werde mir nicht die ganze Nacht
darüber den Kopf zerbrechen.
(30.11.2001)


Über eine Operation, bei der afghanische Truppen getötet wurden, die loyal zu den USA
standen:


Ich denke nicht, dass das ein Irrtum war. Ich denke es ist einfach Tatsache, dass
die Umstände in Afghanistan schwierig sind. Es ist unordentlich.
(21.2.2002)


Über die mangelnde Presse zum »Krieg gegen Terror«


Das ist ein sehr ungewöhnlicher Konflikt....Es ist furchtbar unordentlich
4.3.2002


Über andere Länder, welche die USA von ihrem Krieg gegen den Terror ablenken könnten:


Es ist eine große Welt. Es ist eine gefährliche Welt. Es ist eine unordentliche
Welt.
(3.6.2002)


Über die Notwendigkeit eines erhöhten Militärbudgets:


Wir leben in einer gefährlichen und unordentlichen Welt
(5.6.2002)


Über Gewalt in Afghanistan:


Ich hoffe, ich habe nichts gesagt, dass man so verstehen könnte, als wäre
Afghanistan ein friedlicher idyllischer Ort. Das ist es nicht. Es ist unordentlich
(26.6.2002)


Warum Amerikaner nicht vom Internationalen Gerichtshof verurteilt werden sollten:


Die Welt, so gefährlich und unordentlich sie sein mag, ist ein friedlicherer und
stabilerer Ort, weil es die Vereinigten Staaten gibt.
(2.7.2002)


Über mangelnde Sicherheit in Afghanistan:


Es ist ein unordentlicher Ort. Aber es gibt viele Orte, an denen geschossen wird.
Ich meine, ich bin aus Chicago.
(29.7.2002)







Warum gerade Irak angegriffen werden sollte:


Ich würde sagen, das Leben ist einfach unordentlich
(30.7.2002)


Über die Situation in Afghanistan:


Und weil es vernünftig und demokratisch ist, ist es irgendwie auch unordentlich.
Und man schaut auf die Unordnung und sagt: Oh mein Gott, wie unordentlich. Ja,
mein Gott, aber Demokratie IST unordentlich. Freiheit ist unordentlich. Befreiung
ist unordentlich.
(9.8.2002)


Über den Verlauf des Irakkrieges:


Es ist unordentlich. Wir bekommen widersprüchliche Berichte und ich würde die
nicht zusammenfassen wollen.
(21.3.2003)


Hängt die Sache mit der (Un)Ordnung vielleicht mit »Rummy«s deutschen Wurzeln zusammen?
»Eines haben die Rumsfelds gemeinsam«, führt seine deutsche Verwandte Margarete
Rumsfeld gegenüber Telepolis (vgl. »Don, lass' die Finger davon!«) stolz aus, "sie sind
unglaublich stur und strebsam." Deutsche Tugenden. Und ordentlich? Margarathe Rumsfeld
weiter:


Don war immer sehr herzlich und nett, wenn er uns besuchte. Er hat gelacht und
die ganze Familie freute sich. Nun hat er bestimmt keine Zeit mehr, uns zu besuchen.
Unglaublich, wie aggressiv er jetzt ist. Er wirkt so aggressiv auf den Bildern im TV
und in der Zeitung. Man erschrickt sich ordentlich. Wir sind das so nicht gewohnt.
Don ist so anders geworden. Das muss an den Leuten in Washington liegen.


Interessant: Die 85-Jährige erschrickt sich »ordentlich« vor Don. Der lebt ja auch in ziemlich
unordentlichen Verhältnissen.

Alle Rumsfeld-Zitate sind von The Nation übernommen.
















Kommentare:
Beschränkter Sprachschatz?? (sobini, 1.5.2003 0:57)











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