Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 8, davon 8 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 6 positiv bewertete (75,00%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 13.11. 2009 um 21:55:54 Uhr schrieb
vom Schwerte über Bärentagebuch
Der neuste Text am 12.11. 2021 um 17:46:59 Uhr schrieb
schmidt über Bärentagebuch
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 2)

am 12.11. 2021 um 17:46:59 Uhr schrieb
schmidt über Bärentagebuch

am 13.11. 2009 um 21:55:54 Uhr schrieb
vom Schwerte über Bärentagebuch

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Bärentagebuch«

vom Schwerte schrieb am 15.11. 2009 um 15:01:51 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 3 Punkt(e)

Ein Tagebuch kann imaginäre und reale Beiträge enthalten. Der Leser kann den Inhalt nicht einschätzen, wenn er den Schreiber und seine Intention nicht kennt. Der Wahrheitsgehalt ist nur eingeschränkt überprüfbar, weil die Realität von jedem Menschen anders wahrgenommen und wiedergegeben wird. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind, die die Beschreibung des gleichen Sachverhaltes betreffen, so entstehen unterschiedliche Bilder im Kopf des Lesers. Gleichzeitig entstehen unterschiedliche Gefühle beim Leser, die die Bewertung des Gelesenen bewusst und unbewusst erzeugen.
Steht in einem Tagebuch etwas von einem lindgrünen Anzug oder von von Waidmannsgrün so ist das ein erheblicher Unterschied in der Bewertung.

In einem lindgrünen Anzug habe ich meinen Dienst 1975 bei einer kleinen Behörde angetreten. Ich sehe den Anzug noch vor mir, wie wir heute sagen würden: klassischer Trevira mit Rippenmuster. Dieser Tage erzählte mir eine Kollegin, sie könne sich noch an meinen ersten Tag erinnern, als ich in einem grünen Anzug den Dienst angetreten habe. Ich hätte sie gleich an einen Jäger erinnert. Dabei war dieser Anzug damals hochmodern und bestimmt kein Jägeranzug, weil das lindgrün gegen den Wald völlig abstach und Wild einen auf Kilometer Entfernung hätte sehen können.

So ist die Bewertung solcher Tagebucheinträge in unserem Gehirn, gelegentlich auch Erinnerung genannt, doch völlig verschieden.

vom Schwerte schrieb am 13.11. 2009 um 22:04:29 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 2 Punkt(e)

Jener Sommertag 1992 oder 1993 müsste den Anfang bilden.

Oder wäre es besser, noch weiter zurückzugehen. Kann mann sich den Erinnerungen von fast 45 erinnerbarer Jahre stellen, ohne zu zerbrechen? Ist es möglich, all das Revue passieren zu lassen, ohne dabei verrückt oder depressiv zu werden?

Könnte ein Tagebuch von damals helfen, die Dinge besser oder ungeschönter in Erinnerung zu rufen? Wie werden die Bilder mich verändern, wie werden mich die Eintragungen in dieses Bärentagebuch verändern?

Öffentlich gelebt habe ich seit meinen Kindheitstagen, nie unbeobachtet, keine Freiräume in denen es möglich gewesen wäre, zu experimentieren, sich zu suchen, sich zu finden. Kann es gelingen, jetzt öffentlich (wie immer) aber doch anonym (wie bisher nicht) Bilanz zu ziehen, um in die Privatheit eines Tagebuches zu finden? Was werden andere zu diesem Thema schreiben? Geteilte ungeteilte Privatheit? Privat!

Privat, darüber werde ich zuerst nachdenken müssen ... und innerlich klären müssen.

vom Schwerte schrieb am 21.11. 2009 um 18:54:42 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 2 Punkt(e)

Eine anstrengende Woche geht zu Ende. Ich habe kaum Luft gefunden, keine Zeit für mich selbst gehabt. Irgendwie macht es mir ja Freude, aber es gibt Wochen oder Tage, da ist der Spaßfaktor nur bescheiden.

Heute war ein Tag, der eher ohne Spaßfaktor war.

Der Besuch der Illegitimität in Köln war anstrengend. Auf der einen Seite waren im Vorfeld Spannungen aufgebaut worden, wie wichtig der Besuch sei, andererseits war der Illegitime bei dem Besuch garnicht an mir interessiert. Nun mag das auf den ersten Blick nicht verwundern, aber mich hat es trotzdem getroffen. Wir haben Besuch in regelmäßigeren Abständen vereinbart. Aber das war eigentlich immer so und nicht anders geplant. Die ganze Situation ist skurril, sie greift zurück auf einen Lebensabschnitt, in dem es mir nicht gut ging und ich glaubte, durch eine Protesthandlung den »Lauf der Welt« aufhalten zu können. Ich fühlte mich damals ein wenig wie ein 68 ´er, »Unter diesen Talaren weht der Muff von 1000 Jahren«, ich wollte gegen den Strom schwimmen. Dabei habe ich manches übersehen. Sicher ist der Illegitime mit Lebensberechtigung versehen. Trotzdem würde ich das rückgängig machen, wenn ich es könnte. Jener kurze Augenblick, in dem Illegitimität in einem Plastikbecher Leben erhält, diesen Augenblick hätte es besser nicht gegeben. War damit zu rechnen, dass alleine dieses eine zugesagte Mal der Schwäche reichen würde? Ich kann es mir heute nicht erklären, aber versuche, mit den Folgen zu leben. Dafür werde ich zukünftig wahrscheinlich in Kauf nehmen müssen, die Illegitimität aus dieser etwas herauszuholen. Die Dinge herum müssen weiter geklärt werden, schliesslich gibt es Ansprüche eines Menschen, die zu seinen Grundrechten gehören.

vom Schwerte schrieb am 17.11. 2009 um 21:56:48 Uhr zu

Bärentagebuch

Bewertung: 1 Punkt(e)

17.11.2009
Ein hektischer Tag, eine Pressemitteilung die unbedingt das »Licht der dpa« erblicken muss. Erst am Abend kann ich sie in Ruhe auf der Seite der Oberbehörde lesen.

Schuld und Sühne eines alten Mannes.

Zu den alten Männern gehört auch Sokrates. Ob der heutige alte Mann mit der Gelassenheit von Sokrates seinen Prozess ertragen kann? Wird er den Schierlingsbecher so frei nehmen, wie es in Bezug auf Sokrates beschrieben wird? Wir werden es wissen, wenn sein Prozeß beginnt. Beruft er sich darauf, nur seine Pflicht erfüllt zu haben?

So etwas habe ich heute mittag im Spiegel gelesen. Dort wurde in einem Artikel beschrieben, wie eine Frau nach 20 Jahren in das Zuchthaus zurückkehrt, in dem sie zu Unrecht wegen eines Flugblattes eingesperrt worden war. Die damalige Aufseherin kommt zu Wort und sagt sinngemäß: Es sei verboten gewesen, mit den Strafgefangenen zu reden. Sie seien auch nicht persönlich angesprochen worden, sondern nur: Strafgefangene, vortreten. Der Journalist stellt ihr die zwangsläufige Frage, was sie gedacht oder gefühlt habe. Die Aufseherin erklärt dann, das sie mit den »politischen« nie persönlich gesprochen habe, das habe immer nur Schwierigkeiten bereitet. Diese hätten immer geglaubt, sie, die Aufseherin sei Schuld an ihrem Dortsein im Gefängnis.

Und im übrigen: Sie habe ja nur die Befehle ausgeführt, die auf geltendem Recht beruht hätten.

Geschichte wiederholt sich, wir streiten, ob ein Staatswesen als Unrechtsstaat bezeichnet werden darf. Was dürfen wir von Bürgern erwarten, die sich zu Legitimierung ihres Handelns nur noch auf die Polis berufen und nicht mehr auf menschliche, menschenwürdige, auf ihre eigenen Maßstäbe. Haben wir nicht das eigene Denken oft genug eingestellt?

Ich frage mich manchmal, wie ich als Bestandteil dieses Staates und als einer seiner Garanten damit umgehen soll. Oft frage ich mich, ob das was geschieht, noch menschenwürdig ist. Werde ich mich eines Tages darauf berufen können, das ich auf der Grundlage einer Legitimation einer demokratisch gewählten Polis bewegt habe? Ich kann einfach erkennen, dass die Polis nicht mehr demokratisch im eigentlich Sinne gewählt worden ist. Ich sehe an allen Ecken Vetternwirtschaft, Korruption, Maßlosigkeit.

Die Tröge sind seit 61 Jahren die Gleichen, gewechselt haben nur die Schweine, die daraus fressen. Unsere Schweinehüter begreifen nicht mehr, welche Macht sie eigentlich hätten. Vielleicht ist auch die notwendige Beratung - wie in der griechischen Polis - der Schweinehüter abhanden gekommen. Das Gremium kann sich nicht mehr unterhalten, diskutieren oder debattieren, weil es nur in der Kabine seine Stimme abgeben kann. Nur die Schweine quieken in den Fernsehshows á la Maischberger etc., die Hüter schauen zu. Eine echte Meinungsbildung unter den Schweinehütern findet doch nicht mehr statt. Nur das Kreuz auf einem Blatt Papier. Und das in den Zeiten von Internet.

Schaut mann sich die Blogs und Foren an, fragt mann sich, welche Qualität diese Beiträge haben. Nur ganz wenige sind wirklich Meinungsbilder, meinungsbildend. Noch schlimmer sind die Kommentare in den Netzzeitungen.
»Herr, lass Wissen regnen«

Sokrates Spruch, das er wisse, das er nichts wisse, hat heute für mich eine neue Bedeutung bekommen. Bisher dachte ich immer, er wolle damit die Wahrheit bestreiten. Das Gegenteil ist der Fall.

Die Wahrheit hinter dem alten Mann aus D., hinter der Aufseherin in einem Stasi-Gefängnis, die Wahrheit der Inhaftierten, Schweine und Hüter, Hartz IV-Empfänger und Millionär ... wer vermag alle die gleichzeitig stattfindenden Wahrheiten zu erfassen, sortieren und einzuordnen.

Gute Nacht, liebes Tagebuch, für heute.

PS: Die Wahrheit ist grausam - will ich sie wirklich wissen? Ich darf alles essen, aber muss ich alles wissen? Ja! Ich will dieses Land mit gestalten, menschlicher machen.

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