So, liebe UserInnen, bevor es hier weiter geht, kann man hier noch mal am Stück nachlesen, was bisher geschah:
Blasterwestern
Prolo*g*
Wir befinden uns in Blaster-City einer Stadt im mittleren Westen des Blasters. Einige Zeit nach dem Blaster - Bürgerkrieg (Ihr erinnert euch: Johhny, der Show - down beim Kelch der Kotze, die Vernetzungsstellenunruhen und so weiter).
Eine Westernstadt wie manche andere, mit Sheriff-Büro und Kirche, Bordell, Saloon, Hotel, einem Pferdestall und einer Schmiede. Und einer Zeitung, der Blasterzeitung nämlich, einem unbestechlichen und unabhängigen Blatt. Und ein Haus, in dem der tapfere und aufopferungsvolle Doc lebt! Es gibt auch ein Badehaus, einen Drugstore und einen Lebensmittel und Kramladen und viele, viele kleine Bürgerhäuser.
In der Umgebung gibt es Ranchen und kleinere Farmen. Auch die eine oder andere Schaffarm.
Und Reste von Goldgräbersiedlungen.
Der große Boom ist längst vorüber. Von »GOLDRAUSCH« in den nahen, ‚blauen' Bergen gibt es kaum noch eine Spur.
Oh, ‚BONANZA' ! Wie weit bist du entfernt!
Die Sommer sind schier unerträglich heiß, selbst die Kakteen rennen lechzend zum nächsten Wasserloch.
Die Winter sind dermaßen streng und kalt, daß den Kühen die Milch in den Eutern gefriert.
So wurde übrigens das Speiseeis erfunden!
Die Zeiten sind unsicher. In den umliegenden Wäldern und in der Prärie leben ein paar Blasterindianer - Stämme.
Vor denen haben alle ganz große Angst. Die können viel besser reiten als Weiße und sie können besser Skalpieren, Lesen und Schreiben. Und sie vertragen ganz viel Whisky.
Viel, viel gefährlicher als die Indianer sind die Banditen, die mordend und brennend die Umgebung durchstreifen. Sie überfallen Postkutschen, die Blaster - Eisenbahn und die kleineren Farmen und Ranchen in der Umgebung der Stadt. Sie können nicht Lesen und Schreiben und sie machen gnadenlos alles nieder, was ihnen in die Hände fällt.
Nur an EINE Ranch trauen die sich nicht heran.
Naja, und dann gibt es noch so Diese und Jene. Und die sind auch nicht immer ohne ... !
Wie gesagt, das Leben ist nicht leicht, in Blaster - City.
Gut, daß es da den gesetzestreuen, geradlinigen und treffsicheren Sheriff gibt. Früher war er mal als Revolver - Mann durch den Blaster - Westen geritten. Aber das ist lange her.
Heute wacht er über Gesetz und Ordnung in Blaster - City. Mal mehr und mal weniger gern.
Aber wenn es darauf an kommt, dann ist er da und er tritt ein, für das was recht ist.
Und er hat eine Reihe von Freunden und Freundinnen, auf die er zählen kann. (Bis auf seinen Hilfssheriff KIA, der ist gerade auf Urlaub, in Kosovo).
Er hat auch Freunde, mit denen keiner rechnet.
Und er hat Feinde, die mit ihm rechnen. Einer ganz besonders. Aber ein bißchen unberechenbar ist er dann ja auch, der Sheriff.
Aber wir werden sehen, was geschieht. Im folgenden
>>B L A S T E R W E S T E R N <<
I. Sonnenaufgang in Blastercity
Die Nacht verglühte in der Urgewalt des aufkommenden Morgens. Die Sonne ging auf im Osten. Wo auch sonst?
Blastercity lag im Westen. Im mittleren Westen, des Blasters - genauer gesagt und in den ersten Strahlen der Morgensonne friedlich da.
Noch.
Blasterwestern
II. Alles befand sich in tiefem Schlaf. Das Sheriff - Büro, das Gefängnis, das Gerichtsgebäude die Kirche, das Bordell und der Saloon, das Hotel, der Pferdestall das Zeitungsgebäude, das Badehaus, der Drugstore und der Lebensmittel und Kramladen und die vielen, vielen, kleinen Bürgerhäuser hoben sich friedlich schlummernd ab vom Dunkel des ergrauenden Himmels.
Noch.
III. Sonnenaufgang in Blastercity
Die Nacht verglühte in der Urgewalt des aufkommenden Morgens. Die Sonne ging auf im Osten. Wo auch sonst?
Blastercity lag im Westen. Im mittleren Westen, des Blasters - genauer gesagt und in den ersten Strahlen der Morgensonne friedlich da.
Noch.
Alles befand sich in tiefem Schlaf. Das Sheriff - Büro, das Gefängnis, das Gerichtsgebäude die Kirche, das Bordell und der Saloon, das Hotel, der Pferdestall das Zeitungsgebäude, das Badehaus, der Drugstore und der Lebensmittel und Kramladen und die vielen, vielen, kleinen Bürgerhäuser hoben sich friedlich schlummernd ab vom Dunkel des ergrauenden Himmels.
Noch.
Der Morgen leuchtete auf. Und gleichzeitig, wie ein drohender Schatten, legte sich das Unheil über Blaster-Citiy
IV. Von Osten näherte sich ein Reiter. Hinter ihm lag auf dem Pferderücken ein schweres Bündel. Er kam in die Stadt hinein und warf vor dem Sheriffbüro das Bündel ab.
Als die Gemeinde am Morgen zum Leben erwachte, fand man die Leiche eines Mannes in den mittlerer Jahren auf der Straße. Alle erkannten ihn sofort: Es war Jim Beam!
V. Der Leichenbestatter freut sich
(Angeregt durch sultanine hier gepostet am 30.11. 2003)
jim beam war also wieder da! zwar als leiche nur, aber blastercity schwitzte, stockte & war doch ganz schön beunruhigt. wenn jim beam jetzt schon morgens tot vor dem sheriffbüro lag, was sollte dann eigentlich nachmittags noch passieren?
würde blastercity heute eine hektische stadt sein? muss der sheriff etwa arbeiten?
& warum freut sich der leichenbestatter eigentlich so doll?
Der Reiter, der die Leiche auf die staubige Straße von Blastercity geworfen hatte, ritt zum Boardinghouse weiter.
Er stieg ab, band das Pferd an der Haltestange vor dem dreistöckigen Gebäude an und betrat das Eingangsportal.
Er durchquerte das Bordell von Madame Biggi im Erdgeschoss, das sich unmittelbar neben dem Blastercity – Saloon befand und stieg die Treppe zum Hotelbereich hinauf. Der schwarzhäutige Nachtportier Zabuda, ein Nachkomme von schwarzafrikanischen Sklaven, gab ihm einen Zimmerschlüssel.
Der Reiter stieg über hölzerne Treppen in den dritten Stock hinauf. Bevor er seine Reiterstiefel vor der Zimmertür abstreifte, ging er auf die Toilette. Niemand konnte es sehen. Aber auch Zabuda hätte sich gewundert, denn der unbekannte Reiter öffnete die Tür zum Damenklo.
Auf den Strassen von Blastercity war es in der Zwischenzeit lebendiger geworden. Einige Passanten riefen nach adsurb und bald danach kam der Undertaker von Blastercity auf die Straße. Mit großer Freude rieb er sich die Hände und rief: „Gott sei dank! Ich habe es geahnt: es ist so weit!“
VI. Ein Sheriff geht in Rente
Die Sonne war aufgegangen und Mcnep trat vor die Tür des Sheriff – Gebäudes. Die Sonne glitzerte in sein graues Haar hinein und der alte Mann rief: „Hurrah! Mir ist alles einerlei, ich hab frei, ich hab frei, ich hab frei!“.
Froh und glücklich darüber, dass er seinen letzten Arbeitstag hinter sich hatte, sprang der Sheriff vom Bürgersteig auf die Strasse. Dabei sang und tanzte er zu einer bekannten Country – Melodie:
„Ihr Gangster, Banditen,
tut was ihr denkt,
und wenn ihr Nieten
euch selber hängt!
Mir ist alles einerlei,
ich hab frei,
ich hab frei,
ich hab frei!
Ihr Säufer und Huren,
ihr könnt mich mal,
ich lasse alles schluren,
ihr seid mir egal!
Mir ist alles einerlei,
ich hab frei,
ich hab frei,
ich hab frei!
Du Witwe und Waise,
die ich beschütze,
sitzt bald in der Scheiße,
weil ich dir nicht mehr nütze!
Mir ist alles einerlei,
ich hab frei,
ich hab frei,
ich hab frei!
Mit seinem Bündel auf dem Rücken verließ der ehemalige Sheriff das Dienstgebäude. „Ich erfülle mir jetzt meinen sehnlichsten Wunsch: Ich bessere meine Rente als Wasser – Zugießer in Madam Biggi’s Bordell auf!“
VII. Ein Bürgermeister in Nöten
Gegen neun Uhr am Morgen starrte Bürgermeister Alvar in sein Glas, das mit original Kentucky Whiskey gefüllt war.
„Ja, wir haben ein Problem!“ Dragan, der Friedensrichter der Gemeinde, blickte den Bürgermeister von Blastercity an. Seine langen, grauen Koteletten verliehen ihm Würde und in seiner Stimme spiegelte sich die Standhaftigkeit wieder, die er sich in den langen Jahren des Bürgerkrieges bewahrt hatte: „Der Sheriff ist im Ruhestand und wir erwarten in der nächsten Zeit eine Reihe von Schwierigkeiten!“
„Welcher Art?“ Trotz seines Alters war Alvars Stimme noch immer klar und scharf.
„Hm, zunächst einmal das übliche in Blastercity! Ausschreitungen in den Saloons, Einfälle von Viehtreibergruppen, gelegentliche Banküberfälle und Indianerangriffe.“
„Und was macht unser spezieller Freund?“
„Hm, im Moment hält er ruhig, aber schließlich geht der Bau der Blastereisenbahn reibungslos voran! Aber ein paar Farmer wollen ihr Land nicht verkaufen! ... Und wer weiß, was dann passiert!“
„Ich hörte, daß es einen Toten gegeben hat?“ hakte der Bürgermeister nach.
„Ja, Jim Beam! Er soll ein weit bekannter Killer gewesen sein!“ antwortete der Friedensrichter.
„Wissen wir schon, wer ihn getötet hat?“
„Nein, wir haben keine Ahnung!“
„Und was unternimmt der Sheriff?“
„Der ist seit heute in Rente!“
„WaaaAAAAS?“ der Bürgermeister sprang auf, „Und wer wird sein Nachfolger?“
„Bis... bis jetzt haben wir noch k...keinen!“ gab Dragan stotternd zurück.
„Gut,“ der Bürgermeister machte sich auf den Weg zur Tür, „dann müssen wir uns jetzt sofort darum kümmern! – Oh, oh, Dragan,“ seufzte er, während ihm der Friedensrichter hinaus folgte, „das gibt noch Probleme, Probleme, Probleme!“
VIII. Mcnep sagt nein
„Nein, nein, nein und nochmals NEIN!“ erklärte der ehemalige Sheriff Mcnep und goß einen Schwall eiskalten Wassers über einen Freier, der im Bottich in der Badestube von Madam Biggi’s Bordell saß. Der Freier schrie entsetzt auf, Friedensrichter Dragan hielt sich die Ohren zu und Bürgermeister Alvar brüllte: „Halts Maul!“
„Ich habe den Herren doch bereits erklärt, daß ich meinen neuen Wasserzugießer niemals wieder hergebe!“ erklärte die beeindruckend gebaute Madam Biggi entrüstet.
„Aber Mcnep, überlegen Sie es sich doch noch einmal!“ versuchte der Bürgermeister ihn zu überreden: „Ich biete Ihnen eine vierzigprozentige Gehaltserhöhung, Zuschläge für Nacht Sonn und Feiertagsarbeit, dreißig Urlaubstage und jede Menge Fortbildungen im Jahr!“
„Neiheiiiin!“ beharrte Mcnep und tauchte den Freier mit wütendem Grunzen unter Wasser: „Ich genieße meine Freizeit schon jetzt! Ich liebe meinen Nebenjob und außerdem habe ich viel vor: Ich will Paragliding in den Rocky – Mountains machen und im Amazonas, mit meinem Beagle als Köder, Piranhans fischen!“ Mcnep ließ den Freier für einen Moment zum Luft schnappen an die Oberfläche, tauchte ihn dann wieder unter und fuhr dann fort: „Ich will in der Prairie zelten, mit Büffeln um die Wette muhen und Fangen mit den Indianern spielen! – Nein, nein, Bürgermeister, da können sie erzählen was Sie wollen: Ich komme nicht mehr zurück!“
Bürgermeister Alvar wollte gerade nochmals ansetzen und von den vielen Gefahren erzählen, denen die Stadt ohne Sheriff ausgesetzt sei, da packte die resolute Madam Biggi die beiden Honoratioren am Kragen, erklärte kurz angebunden: „So und jetzt ist genug geschwätzt!“ und setzte sie vor die Tür.
„Was machen wir nun?“ fragte Friedensrichter Dragan verdattert, als er sich neben dem Bürgermeister, im Staub der Straße von Blastercity, wieder fand.
„Ach was schon?“ gab der Bürgermeister verärgert zurück: „Wir machen eine Stellenausschreibung!“
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