Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
192, davon 189 (98,44%)
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Der erste Text |
am 17.1. 1999 um 18:25:38 Uhr schrieb Dragan
über winter |
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am 10.2. 2024 um 12:46:44 Uhr schrieb Gerhard
über winter |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 56) |
am 20.12. 2002 um 10:25:34 Uhr schrieb Theo Rettich über winter
am 11.9. 2002 um 15:42:27 Uhr schrieb nudelchen über winter
am 23.3. 2010 um 01:03:21 Uhr schrieb heini über winter
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Winter«
Höflichkeitsliga schrieb am 4.1. 2002 um 08:20:41 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Tja, das, ich muss es so sagen, macht derzeit recht eigentlich wirklich keinen Spaß, die ganze Zeit Schnee und ekelhaft kalt, also ich meine, ich kann mich nicht daran erinnern daß dieses ekelige weiße Zeug jemals so lange am Stück liegengeblieben ist, ein Verbrechen, nein nein, zuviel gesagt wäre das nicht, es macht wirklich keinen Spaß, also ich meine ich bin kein Freund des Hochsommers, aber am angenehmsten ist doch immer noch die Temperatur wo man geradeso mit Jacke rumläuft, das aber auch schon fast zu warm ist. Nein wirklich, echt, also... ha ha, ja nee, es ist außerdem so bescheuert kalt in dieser Wohnung, na, weil es natürlich nur in dem einen von den eineinhalb Zimmern eine Heizung hat, hja sehr schade, und ich weiß nicht woher, ich meine, alle Fenster und Türen sind zu, aber irgendwoher zieht kalte Luft in die Wohnuing, ich konnte kaum schlafen, deshalb stand ich auch um drei Uhr Morgens auf, und sitze seitdem rum, teilweise na<türlich am Computer, teilweise aber hatte ich auch nachgedacht, über dies und das, und weil es so kalt war, konnte ich besonders gut über die Kälte der Menschen nachdenken. Also ich meine, nicht daß wir uns falsch Verstehen, ich bin kein Trinker, aber ich hatte eben den Kasten noch in der Küche stehen, ja, eben den welchen ich eigentlich an Silvester zu einem Bekannten mitbringen wolte, aber der hatte schon genug Bier, und außerdem hatte ich niemand gefunden der mich hinfährt, also musste ich laufen, und das allein wäre recht eigentlich schon ein Grund gewesen ohne das Bier zu dem Bekannten zu gehen, also naja, Nürnberg ist ja eigentlich noch nicht einmal so groß wie Wandsbek, aber weit genug ist das schon, vor allem an Silvester. Wenn ich dann durch die schneeverwehten Straßen gehe, denke ich immer an dies und jenes, aber zumeist bin ich abgelenkt, weil es so kalt ist. Vor mir liefen an dem Abend zwei Typen, die haben sich unterhalten. ich habe gleich gemerkt daß die aus der Unterschicht waren, auch wenn es die offiziell nicht mehr gibt. Die haben sich über Feuerwerk unterhalten, und der eine hatte Plateauschuhe an. Ich hatte mir dann auch überlegt, wenn die sich umdrehen, und mich bescheuert anmachen, weil man weiß ja nie, dann werde ich mich auf jeden Fall über die Plateauschuhe von dem Typen lustig machen, bevor ich mich mit ihnen prügeln muß. Ist aber nicht passiert. irgendwann sind sie abgebogen, und ich musste auf die andere Straßenseite. Ja, der Winter, nein nein, er ist zu kalt dieses Jahr, in einem Eintrag unter DasoffiziellewebtagebuchderGrobianismusliga hatte ich geschrieben daß ich den milden Winter verabscheue, aber daß war natürlich Koketterie, und da sie jetzt wissen wie der Hase läuft, kann ich jetzt ganz ehrlich sein:
Michelmann schrieb am 31.12. 1999 um 15:34:11 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
»Winterzeit ist Einsamkeit« ...
(Eine Schneeflockengeschichte)
Hoch oben am Himmel, da wo wir die Wolken vermuten. Aber nicht sehen - denn es ist Nacht. Ganz hoch oben, also - da beginnt diese Geschichte.
Eine dieser nicht sichtbaren Wolken
beschloß einen Regentropfen auf die Reise zu schicken. Auf die Reise zur Erde. Zögerlich löste sich der Regen-tropfen aus der Wolke und fiel, erst langsam, dann immer schneller, von der Schwerkraft magisch angezogen, Richtung Erde.
Auf dem Weg nach unten sah er viele bunte Lichter, ganz klein und winzig unter sich. Zusammengeballt, dicht gedrängt auf engstem Raum. Er sah Flüsse aus Licht, die von diesem Zentrum der Helligkeit aus in alle Richtungen führten. Der Regentropfen war fasziniert von diesem Anblick und wünschte sich, daß er langsamer zu Boden schweben würde. Er wollte gerne dieses Schauspiel länger beobachten.
Ein wenig tiefer, der Erde schon ziemlich nah, wurde sein Wunsch Wirk-lichkeit. Es wurde kalt. Bitterkalt sogar. Und der kleine Regentropfen fror. Er fror sogar bitterlich. Aber
er wurde langsamer. So langsam, daß er fast schon schwebend zu Boden glitt.
Erst wußte der Regentropfen nicht wie ihm geschah. Dann aber entdeckte er viele kleine Kristalle auf seiner Regentropfenhaut. Die Kristalle wuchsen rasch und gaben ihm immer stärker Auftrieb. Der Regentropfen hatte sich in eine Schneeflocke verwandelt. In eine Schneeflocke die ganz langsam zu Boden schwebte ...
Die Schneeflocke freute sich, und jubelte, hatte sie doch nun genügend Zeit das wunderbare Lichterschauspiel
zu beobachten.
Lange noch dauerte es, bis die kleine Schneeflocke die Erde erreicht hatte. Genau genommen kam sie nie auf der Erde an, denn sie verfing sich in einem Baum. In einem hochgewachsenen Baum auf einem Hügel. Nicht weit von dem Lichtermeer entfernt. Es gefiel ihr dort und sie beschloß zu bleiben.
Das Pulsieren des hellen, leuchtenden Meeres mit den vielen davon weg- führenden, ebenso leuchtenden und pulsierenden Flüsse, zog die kleine
Schneeflocke ganz in ihren Bann. Sie
war glücklich.
Aber sie konnte mit niemanden diese Freude teilen. Sie war allein. Und das
machte sie ein wenig traurig. Gerne hätte sich die kleine Schneeflocke mit anderen kleinen Schneeflocken über das bunte Schauspiel unter-halten...
Unendliche Traurigkeit durchströmte die kleine, einsame Schneeflocke ...
Hoch oben am Himmel, da wo wir die Wolken vermuten. Aber nicht sehen - denn es ist Nacht. Ganz hoch oben, also - da beginnt sich gerade ein neuer Regentropfen zögerlich aus der Wolke zu lösen. Und noch einer.
Viele, viele Regentropfen treten ihre Reise zur Erde an.
Denn die Wolke hatte die Traurigkeit der kleinen Schneeflocke gespürt. Sie hatte gesehen, wie allein und einsam die kleine Schneeflocke dort unten auf diesem hochgewachsenen Baum, auf diesem Hügel vor dem Lichtermeer saß. Und die Wolke fing selbst vor Traurig-keit an zu weinen.
Die kleine, einsame Schneeflocke, auf ihrem Baum sitzend, blickt sehnsuchts-voll zum Himmel. Die Lichter um sie herum erlöschen langsam. Dunkelheit macht sich breit. Und Einsamkeit ...
Doch im selben Moment sah sie die vielen Tränen, die von der Wolke her-abfielen. Sie sah, wie aus den Tränen Regentropfen wurden. Und sie sah, wie sich die Regentropfen in Schneeflocken
verwandelten.
Die kleine, einsame Schneeflocke freut sich sehr. Denn sie ist bald nicht mehr allein ...
Es schneit !
-Lilith- schrieb am 14.9. 2002 um 15:04:26 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
ich sollte am strand sein,die schuhe neben dem rucksack,das t-shirt fliegt die arme entlang,die geflickte stoffhose um die knöchel,der heiße sand beißt in die füsse,die helle sonne in die augen,und da bist du,schönste,mit tausend herrlichkeiten wirfst du dich an den strand und erreichst meine zehen,die im sand untergehen,kalt bist du und unermüdlich,immer neue ideen hast du,die gischt auf deinen wogen anzuordnen,du umfängst meine kniee,meine scham und nach unendlicher angst und bedenklichem zögern auch den empfindlichen bauch und den hochgereckten hals,in schauervollen kälte,doch dann erkennst du mich und wärmst mich aus deinem abgrund und muscheln küssen meine sohlen und wellen türmen sich mir zu ehren,ich werde schwerelos zwischen weißem himmel und schwarzer tiefe,schwerelos wie der seetang,den meine zehen aufwirbeln,und rückkehrend an land begreife ich erst ganz die wärme des meeres,sand klebt an mir und die göttin der feuchtigkeit mit der schwarzgrünen nässe sich zusammenziehenden kunstfaserstoffes,mein gewicht kehrt zurück mit der sonne und vereinigt sich mit mir,und unstillbar rinnt wasser aus meinem badeanzug auf meine beine,die die helligkeit unermüdlich trocknet und kitzelt,und patsch setze ich meine ganze profunde existenz in den sand und höre auf und verwandle mich in weißes rauschen.Statt dessen zerstampft mein gepanzerter fuss nassen schnee und bemüht sich um halt auf rutschigem pflaster.
GPhilipp schrieb am 21.10. 2002 um 23:58:01 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Ich erinnere mich an sehr hohe Schneewehen auf dem Hof: darunter Höhlengänge bauen - oder habe ich das nur geträumt und weiter gesponnen?
Zehn Jahre später, in den Siebzigern, lag ein hoher, weißer Wall am Straßenrand: Wochenende, Fahrverbot, spazieren gehen.
In den Neunzigern die Winter ohne Eis: es schneite zwar oft, doch blieb der Schnee nicht liegen.
Auf dem Teich in der Nähe liefen wir mit Schlittschuhen und spielten Eishockey. Als Puck diente ein Stück Holz, und die Schläger waren ausgesucht krumme Zweige.
Der Tischlerfreund sägte dem ältesten Bruder den ersten Eishockeyschläger (etwas kurz geraten und dick). Wir Jüngeren schenkten uns zu Weihnachten gegenseitig schwarze Hartgummipucks und leichte, schmale Schläger.
Die Kufen an Lederstiefel fest schrauben (verchromte mit Zacken vorne zum Bremsen, runde oder spitze, abgelaufene). Haltenägel in die Absätze hämmern.
toxxxique schrieb am 12.8. 2001 um 17:09:41 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Es ist ein Wintertag, trübgrau, Nieselregen vor den Scheiben. Man sieht keinen Himmel, nur dieses fade Dickicht aus Wolken, die über der Stadt hängen. Ich würde gerne einfach im Bett liegenbleiben, mich in einen tauben Schlaf einwickeln. Das ist ein guter Tag um zu schlafen, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und sich in die warme Geborgenheit einzuspinnen wie in einen Kokon.
Ich schlafe gerne, ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich schlafe. Ich kann 18 Stunden am Stück schlafen, wenn ich will. Sich in die watteweiche Umarmung des Schlafs fallen zu lassen, und in einem Traum zu leben, kann soviel angenehmer sein als die Realität. Ich stehe dann aber doch auf. Muß ein paar Dinge erledigen, Briefe zur Post bringen.
Im Bus sitze ich zwei älteren Fraurn gegenüber. Ältere Leute haben ja oft diesen verhärmten Gesichtsausdruck. Unter ihren Mundwinkeln sehe ich diese nach unten gezogenen Falten, diese tiefe Kerben in der Haut, als ob sie in ihrem ganzen Leben noch nie gelacht hätten. Dieses lebenslange Nichtgelachthaben hat sich in ihrem Gesicht festgefressen.
Da steigt ein Mädchen mit Dreadlocks ein, buntes Batikshirt, sieht bißchen verschlafen aus, aber ganz sympathisch. Sofort geht bei den alten Damen das Getuschel los: "Pfui Teufel, hast du der
ihre Haare gesehn, grausig sowas!" Die andere nickt, tuschelt zurück, aber so laut, dass es jeder im Bus hören kann.
Ich muß an der nächsten Station raus, muß an dem
Mädchen mit den Dreadlocks vorbei, lächle dabei, ein bißchen angestrengt vielleicht, aber ich will nicht, dass mir das mit den Kerben im Gesicht auch passiert.
Und sie lächelt zurück.