Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
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Siehe auch: positiv bewertete Texte
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Der erste Text |
am 27.5. 2000 um 21:15:51 Uhr schrieb Nikolai
über Verwandlung |
Der neuste Text |
am 7.9. 2009 um 22:07:28 Uhr schrieb ft
über Verwandlung |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 5) |
am 25.1. 2009 um 15:41:24 Uhr schrieb Max über Verwandlung
am 7.9. 2009 um 22:07:28 Uhr schrieb ft über Verwandlung
am 10.6. 2009 um 19:09:46 Uhr schrieb KitiKat über Verwandlung
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Verwandlung«
Daniel schrieb am 18.12. 2001 um 22:59:43 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Die Verwandlung
Im Mittelpunkt der Werke Franz Kafkas steht die Selbstentfremdung des Individuums in einer als absurd und bedrohlich erfahrenen Welt, in der rätselhafte anonyme Mächte die Existenz des Einzelnen beherrschen. Exemplarisch für Kafkas Lebensauffassung und seine Erzählweise ist die Novelle Die Verwandlung (1915), deren erster Satz hier zitiert wird: »Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.«
Inhaltsangabe
I.
Gregor Samsa, ein Reisender in Tuchwaren, hat eines Morgens den Wecker überhört und findet sich »in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt«. Während er versucht, das Bett zu verlassen und die Eltern und seine Schwester Grete durch die verschlossene Tür wegen seiner Verspätung zu beruhigen, kommt der Prokurist seiner Firma, um ihn zur Rede zu stellen. Mühsam gelingt es ihm, aufzustehen und die Tür seines Zimmers zu öffnen. Sein Anblick lässt den Prokuristen aus der Wohnung flüchten, während der Vater ihn mit einem Stock in sein Zimmer zurücktreibt, wo er verletzt liegen bleibt.
II.
Gregor, der seit dem Zusammenbruch des väterlichen Geschäfts vor fünf Jahren allein durch seine aufopferungsvolle Berufstätigkeit für den Lebensunterhalt der Familie gesorgt hat, muss nun von der Schwester in seinem Zimmer wie ein Tier mit Nahrung versorgt werden, während sich der Vater eine Stelle als Diener in einer Bank sucht. Da Gregor an den Wänden und der Decke herumzukriechen beginnt, beschließt seine Schwester eines Tages - es sind schon zwei Monate vergangen -, sein Zimmer gemeinsam mit der Mutter auszuräumen. Doch Gregor, durch die Einwände der Mutter an seine menschliche Vergangenheit erinnert, versucht wenigstens ein Bild an der Wand zu retten. Die Mutter fällt bei seinem Anblick in Ohnmacht, und während er ihr helfen will, kommt der Vater in die Wohnung zurück. Die Situation missverstehend, bombardiert er Gregor mit Äpfeln, von denen einer in seinem Rücken stecken bleibt.
III.
Gregor leidet über einen Monat an seiner Wunde, isst kaum mehr etwas, nimmt aber noch ein wenig am Familienleben teil, da abends die Tür zum Wohnzimmer geöffnet wird. Auch Mutter und Schwester tragen nun zum Lebensunterhalt bei, und außerdem ist eines der Zimmer an drei Zimmerherren vermietet worden. Eines Abends bitten sie die Tochter Grete, die ihr Bruder Gregor aufs Konservatorium schicken wollte, bei ihnen Violine zu spielen. Von der Musik angezogen, versucht Gregor sich seiner Schwester durch die an diesem Abend geöffnete Tür zu nähern und wird von einem der Zimmerherrn entdeckt. Angewidert kündigen die drei Untermieter, während die entnervte Familie um Fassung ringt und die Schwester nur noch den Wunsch hat, das »Untier« loszuwerden. Gregor schleppt sich mühsam in sein Zimmer zurück und stirbt noch in derselben Nacht. Die resolute neue Bedienerin, die an die Stelle der beiden früheren Dienstmädchen getreten ist, beseitigt am nächsten Morgen die Leiche. Das Ehepaar Samsa und Grete unternehmen, nachdem sie Entschuldigungsbriefe an ihre Arbeitgeber geschrieben haben, einen Ausflug vor die Stadt und besprechen ihre Aussichten für die Zukunft.
Erzählhaltung
Das Ungeheuerliche wird in aller Präzision geschildert: Das Insekt Gregor ist beispielsweise so breit, dass es nicht durch eine Türöffnung passt. Wie es das Problem löst, wird genauestens dargestellt. Das Unwirkliche wird mit dem Wirklichen vereint. Dadurch wird dem Unfassbaren, der totalen Entfremdung die Qualität des Alltäglichen gegeben und die Albtraumsituation des Lesers verstärkt. Die Verwandlung eines Menschen in ein Tier ist im Märchen nichts Ungewöhnliches. Durch die Hilfe einer geliebten Person gelingt die Rückverwandlung nach vielen Gefahren und Mühen. Gregor Samsa erlebt keine Rückverwandlung, denn seine Familie investiert keine Liebe und Kraft des Herzens in ihn. So unterbleibt die Entzauberung. Aber „Die Verwandlung" ist mehr als ein Antimärchen. Sie ist auch eine Art Familiendrama, in das Kafka seine problematische Vater-Sohn-Beziehung einarbeitet.
Floz schrieb am 23.11. 2000 um 17:58:21 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Von den drei Verwandlungen
Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.
Vieles Schwere gibt es dem Geiste, dem starken, tragsamen Geiste, dem Ehrfurcht innewohnt: nach dem Schweren und Schwersten verlangt seine Stärke.
Was ist schwer? So fragt der tragsame Geist, so kniet er nieder, dem Kamele gleich, und will gut beladen sein.
Was ist das Schwerste, ihr Helden? So fragt der tragsame Geist, daß ich es auf mich nehme und meiner Stärke froh werde.
Ist es nicht das: sich erniedrigen, um seinem Hochmut wehe zu tun? Seine Torheit leuchten lassen, um seiner Weisheit zu spotten?
Oder ist es das: von unserer Sache scheiden, wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hohe Berge steigen, um den Versucher zu versuchen?
Oder ist es das: sich von Eicheln und Gras der Erkenntnis nähren und um der Wahrheit willen an der Seele Hunger leiden?
Oder ist es das: krank sein und die Tröster heimschicken und mit Tauben Freundschaft schließen, die niemals hören, was du willst?
Oder ist es das: in schmutziges Wasser steigen, wenn es das Wasser der Wahrheit ist, und kalte Frösche und heiße Kröten nicht von sich weisen?
Oder ist es das: die lieben, die uns verachten, und dem gespenste die Hand reichen, wenn es uns fürchten machen will?
Alles dies Schwerste nimmt der tragsame Geist auf sich: dem Kamele gleich, das beladen in die Wüste eilt, also eilt er in seine Wüste.
Aber in der einsamsten Wüste geschieht die zweite Verwandlung: zum Löwen wird hier der Geist, Freiheit will er sich erbeuten und Herr sein in seiner eignen Wüste.
Seinen letzten Herrn sucht er sich hier: feind will er ihm werden und seinem letzten Gotte, um Sieg will er mit dem großen Drachen ringen.
Welches ist der große Drache, den der Geist nicht mehr Herr und Gott heißen mag? »Du-sollst« heißt der große Drache. Aber der Geist des Löwen sagt »ich will«.
»Du-sollst« liegt ihm am Wege, goldfunkelnd, ein Schuppentier, und auf jeder Schuppe glänzt golden »Du sollst!«
Tausendjährige Werte glänzen an diesen Schuppen, und also spricht der mächtigste aller Drachen: »Aller Wert der Dinge - der glänzt an mir.«
»Aller Wert ward schon geschaffen, und aller geschaffene Wert - das bin ich. Wahrlich, es soll kein ‚Ich will' mehr geben!« Also spricht der Drache.
Meine Brüder, wozu bedarf es des Löwen im Geiste? Was genügt nicht das lastbare Tier, das entsagt und ehrfürchtig ist?
Neue Werte schaffen - das vermag auch der Löwe noch nicht: aber Freiheit sich schaffen zu neuem Schaffen - das vermag die Macht des Löwen.
Freiheit sich schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht:dazu, meine Brüder, bedarf es des Löwen.
Recht sich nehmen zu neuen Werten - das ist das furchtbarste Nehmen für einen tragsamen und ehrfürchtigen Geist. Wahrlich, ein Rauben ist es ihm und eines raubenden Tieres Sache.
Als sein Heiligstes liebte er einst das »Du-sollst«: nun muß er Wahn und Willkür auch noch im Heiligsten finden, daß er sich Freiheit raube von seiner Liebe: des Löwen bedarf es zu diesem Raube.
Aber sagt, meine Brüder, was vermag noch das Kind, das auch der Löwe nicht vermochte? Was muß der raubende Löwe auch noch zum Kinde werden?
Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen.
Ja, zum Spiele des Schaffens, meine Brüder, bedarf es eines heiligen Ja-sagens: seinen Willen will nun der Geist, seine Welt gewinnt sich der Weltverlorene.
Drei Verwandlungen nannte ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele ward, und zum Löwen das Kamel, und der Löwe zuletzt zum Kinde. -
Also sprach Zarathustra.
Aus »Also sprach Zarathustra« (Friedrich Nietzsche)
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