Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
265, davon 251 (94,72%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 65 positiv bewertete (24,53%) |
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330 Zeichen |
Durchschnittliche Bewertung |
0,408 Punkte, 123 Texte unbewertet.
Siehe auch: positiv bewertete Texte
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Der erste Text |
am 8.11. 1999 um 21:19:10 Uhr schrieb Dragan
über Vater |
Der neuste Text |
am 7.1. 2025 um 06:50:23 Uhr schrieb gerhard
über Vater |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 123) |
am 4.6. 2007 um 19:15:14 Uhr schrieb Tochter über Vater
am 21.2. 2003 um 12:27:18 Uhr schrieb biggi über Vater
am 6.9. 2014 um 18:43:07 Uhr schrieb Christine über Vater
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Vater«
Maja schrieb am 22.12. 2001 um 07:42:13 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Meine Mutter ist ungerecht, boshaft, gemein, lieb, großherzig, hysterisch, lustig, lächerlich, unpassend, eine Lügnerin und kompliziert,.....
Mein Vater....war nie da. Er arbeitete als Feinmechaniker und hatte davor Forsttechnik studiert. Er hat die Kamera gemacht, für die andere einen Oskar bekamen. Er hat ein Haus gebaut in dem andere Wohnen. Er trank Bier. Als ich klein war hat er mal Puzzles mit mir gespielt. Und Rome. Und er hat mir Matheaufgaben gestellt und mir die Natur erklärt. Jetzt ist er tot.
Am liebsten habe ich mir seine Geschichten angehört, den durch sie hindurch konnte ich seine Gefühle und seine Weltanschauung erahnen. Schade daß wir so wenig Zeit miteinander verbracht haben. Ich habe ihn so geliebt. Jetzt trauere ich. Ich bin froh, daß wir uns an seinem Krankenbett voneinander verabschiedet haben. Wir haben uns in die Augen geschaut, und wußten beide, daß das jetzt die letzte und wichtigste Verabschiedung im Leben ist. Und dann haben wir beide gesagt: »Bis morgen«
toxxxique schrieb am 12.8. 2001 um 14:35:56 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Ich fliege über Weihnachten nach Hause. Die Wartehalle am Flughafen ist voll Menschen, die sich über die Feiertage freigenommen haben. Als die Flugnummer aufgerufen wird, steige ich wie eine Puppe, die an unsichtbaren Fäden gezogen wird, in den Bus der die Passagiere zum Flugzeug bringt. Der Himmel ist fast weiß. Während des Fluges starre ich auf die dichte Wolkendecke unter mir herab.Ich bin unruhig, meine Hände zittern. Ich möchte gern rauchen, aber das darf ich hier nicht. Es ist ein Nichtraucherflug, da er nur zwei Stunden dauert.
In München regnet es in Strömen. Meine Mutter holt mich am Flughafen ab, sie steht lächelnd am Ausgang und schließt mich in die Arme. Ich lasse mich von ihr mit zum Haus meiner Eltern nehmen.
Ich bin unendlich müde. Sie sagt, ich müsse etwas essen und ein Bad nehmen, mich umziehen.
Sie spricht beinahe ununterbrochen während der Fahrt, aber jetzt bin ich froh, daß ich selbst nichts sagen muß. Als wir im Haus meiner Eltern angekommen sind, möchte sie, daß ich ein wenig bei ihr bleibe, vielleicht mit ihr zusammen eine Quizsendung ansehe.
Ich verspreche, das zu tun. Mein Vater ist nicht da. Er gibt an diesem Abend ein Konzert und wird nicht vor Mitternacht zurück sein. Ich lasse mir ein Bad ein. Das dampfende Wasser tut gut, die Wärme kriecht langsam in meinen Körper zurück. Meine Mutter bringt mir eine Tasse heißen Kakao und ein Butterbrot, das sie auf ein Tischchen neben der Badewanne stellt, aber ich kann nichts essen, mein Magen fühlt sich an, als läge ein Stahlring darum geschmiedet.
Wir sind Fremde, als wir später im Wohnzimmer nebeneinander auf dem Sofa sitzen. Wir schauen beide auf das Fernsehgerät, aber ich nehme nichts wahr als ihr fernes Lächeln. Sie freut sich über meine Gesellschaft und ich starre geduldig auf die Figuren auf dem Bildschirm und warte, bis die Sendung vorüber ist.
Dann stehe ich auf.
„Ich werde noch ein wenig ausgehen.“
Enttäuschung flackert über ihren zum Protest geöffneten Mund, weicht aber sofort einem milden Verständnis.
„Willst du den Wagen nehmen ?“
Ich schüttle den Kopf. „Die paar Meter in die Innenstadt kann ich auch zu Fuß gehen.“
Sie lächelt wieder. Ich bin erleichtert.
„Dein Vater und ich haben uns Sorgen gemacht, um dich.“ Ich möchte sie fragen, warum er das nicht selbst zu mir sagen kann, warum er das noch nie zu mir gesagt hat, warum er mir immer das Gefühl gibt, nicht sein Kind zu sein. Warum er mir das Gefühl gibt, Abschaum zu sein, eine wertlose Anhäufung von Knochen und Fleisch, die eine Beleidigung darstellt für seine eigene Genialität, an die niemand heran reicht.
Aber ich schweige und ziehe die Tür ganz leise hinter mir zu.
Das Gift schrieb am 27.4. 2004 um 18:25:04 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Und so geht es weiter bergab ... der alte Mann zieht seit letzter Woche das linke Bein hinter sich her, was wohl kein gutes Zeichen ist für jemanden, der seit 50 jahren raucht. Ihn in Gutmut langsam sterben zu sehen, tut weh. Manchmal schaut er für Stunden trüben Blicks aus dem Küchenfenster, behandelt Krämpfe mit Franzbrantwein und klassifiziert vorüberfliegende Hubschrauber und Jets, während ich seine Bücher zurück in die Bibliothek bringe, weil er sich seit kurzem entgegen seinem Fahrzeugführerschein, dem Pilotenschein, dem U-Boot-Schein und Panzerschein weigert, Auto zu fahren ... und sein Blick wird jeden Tag trüber, ich befürchte in absehbarer Zukunft das Schlimmste, das habe ich im Bauch und vor allem als Kloß im Hals bei jeder Begegnung: der alte Krieger wird nicht im Krankenbett sterben, so, dass alle Welt vorbereitet ist; nein, der alte Krieger wird sich militärisch verhalten und den Schmerz und das niemals Erreichte verneinen, um darauf schlichtweg zu sterben ... dann werde ich ihn finden, während sich die Welt beständig weiterdreht. So ist es und so wird es folgen ... das Aquarium mit den Neons, den Skalaren und dem dicken fetten Wels sind in dieser Hinsicht ein Lebensinhalt ... sein Lebensinhalt.
bea schrieb am 19.3. 2003 um 21:58:24 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
eigenartig, wenn man plötzlich die Rollen tauscht und jetzt verantwortlich ist für den Vater und er nicht mehr für einen, da er fast stumm geworden ist und manchmal nicht mehr weiß, wer man ist. Schade, früher nicht viel mit ihm geredet, viel zu wenig weiß ich über ihn und sein Leben, seine Gedanken, die er nicht teilte. Er brachte mir in einem wunderschönen Urlaub, wo wir alleine in Österreich waren Schach bei, spielte mit mir Minigolf. Er machte alles mit, war mit mir schwimmen. Aber ich weiß nicht, was ihn wirklich bewegte. Und dann steht man in der Reha vor ihm und es freut einem das er eine Zeitschrift alleine umblättert, es ist das größte und man findet es albern, sich über so eine kleine Sache zu freuen, so daß man am liebsten Luftsprünge gemacht hätte. Sollten Väter nicht immer alleine eine Seite umblättern können?
Es ist nicht mehr der Vater, man kann nicht mehr an kommen, Papa - hilfst du mir mal. Aber er ist nicht tot, obwohl man immer das Gefühl hat. Denn Vater ist er nicht mehr, seine Windeln stehen an der Haustür, ich trage sie raus. Abfallprodukt eines Lebens.
Susanne schrieb am 13.7. 2006 um 15:50:07 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Also mein Vater heißt Karl und betreibt gleich um die Ecke eine kleine Kneipe. Lange Theke und drei kleine Tische, nix dolles. Genau genommen ist er natürlich nicht mein Vater. Ganz genau genommen wäre es mir auch sehr unangenehm, wenn er davon erführe, daß ich so von ihm spreche. Aber ich glaube, Karl ist nicht der Typ, der hier herum sucht und längere Texte liest.
Wie kam es nun dazu?
Ich sitze hin und wieder bei Karl an der Theke. Sehr gemütlich dort, ruhig, nur Männer, keine Frauen. Niemand stört, außer höchstens mal ich (da meistens einzige Frau dort). Es soll schon vorgekommen sein, daß ich an der Theke mich ein wenig aufgelöst gezeigt habe. Das äußert sich dann darin, daß ich leise vor mich hin schniefe und damit um mich herum eine Art kommunikative Todeszone erzeuge. Ich bin nämlich so erzogen worden, jeden anzugucken, der mit mir spricht (O-Ton Mama: „Susanne, guck mich an, wenn ich mit dir rede!“), und wenn ich so still vor mich hin flennend da sitze, denke ich ja dauernd, die Leute rechts und links würden bestimmt gleich mit mir sprechen, und dann sehe ich eben sofort auf, wenn einer was sagt, und der Nachbar sieht dann in mein - leichter oder schwerer - verheultes Gesicht. Und das ist für die meisten Männer doch ein ziemliches Problem, ich meine: mit einer Frau umzugehen, die heult oder gleich loszuheulen droht. Eine-Knallen (damit's vorbei ist, bevor's schrecklicher wird) ist an der Theke unüblich, ich sehe auch ein wenig zu zart dafür aus (was manchen nicht abhält), fällt also aus. Bleibt noch Trösten. Aber deswegen sitzt Mann ja nicht an der Theke, das könnte Mann ja auch zu Hause haben. Daher bilde ich also in solchen Situationen stets einen störenden Fremdkörper in der sozialen Reihe der gemütlichen Thekentrinker.
Karl hat dann die ausgesprochen feinfühlige Angewohnheit, mich an einen seiner drei meistens leeren Tische zu bugsieren. Da störe ich nicht so, er kann mich bequem an die Wand lehnen, damit ich nicht so leicht umfalle, und er hat mich auch gut im Blick, falls ich doch umfalle. Den Transport Theke-Tisch leitet er immer damit ein, daß er mir ein Päckchen Tempos in die Hand drückt und mit seiner brummigen Stimme mehrfach sehr sanft 'Ach, Susanne' zu mir sagt. Das tröstet mich bereits enorm. 'Ach, Susanne' - das sage ich auch gerne selbst zu mir, wenn mir was daneben geht. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich meinen Namen nicht in Ach (Vorname) Susanne (Nachname) ändere, so daß alle Menschen, die mich ansprechen, mir immer auch gleich ein wenig Trost spenden müssten.
Irgendwann also, nachdem der Umzug zum Tisch mal wieder erfolgreich vonstatten gegangen war, habe ich dann – trotz psychischer Desolation höre ich in solchen Momenten erstaunlich gut, viel besser, als wenn ich alle Sinne beieinander habe – mal gehört, wie einer der Männer an der Theke Karl aufforderte, er solle doch gefälligst besser auf seine Tochter aufpassen.
Und Karl hat das nicht richtig gestellt, sondern einfach so stehen lassen! Einfach nur nix gesagt!
Ich meine, wenn das keine stillschweigende Adoption war, wie soll eine solche denn dann aussehen?
Seither habe ich das wohltuende, wunderbare Gefühl, Karl wäre mein Vater, habe gleich um die Ecke eine kleine Kneipe und ich könnte, wenn mir danach ist, jederzeit mal vorbeischauen und 'Ach, Karl' sagen, und er sagte dann 'Ach, Susanne', und ich fühlte mich zu Hause und geborgen und (fast) alles käme schon wieder in Ordnung.
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