Reise

Wird Dich freuen: Als ich unsere Reise storniert habe, hab ich dem fiesen H* was neues avisiert, also frühestens so Februar, März 2006. Du darfst aber nicht lachen... Doch, ich weiß, daß Du lachst, und lach ruhig, haben wir doch immer von gesprochen, weißt Du? Denk mal nach, komm... Nein, nicht Türkei. Nur kein Stress, sag ich... ? Nein auch nicht Mongolei, da brauch ich erst Reittraining bei Zabuda für. China, ja, mit C. und O. ganz bestimmt, aber das zählt fast nicht, so blöd das klingt, außerdem warst Du schon zweimal in China, doch da, wo ich jetzt hinfahre, warst selbst Du noch nicht. Also, rat weiter, noch ein Tip: Es ist nicht Amerika. Nie wieder Amerika. Nein, auch nicht die Antarktis, bin fast froh, daß wir das nicht mehr geschafft haben, Pullover, Packeis, Pinguine, also ich hätte das nicht gebraucht. War ja überhaupt so, je mehr ich von der Welt gesehen habe, desto dööfer fand ich sie. Weiterraten. Nein, Asien nicht und Europa nicht. Siehsse, hab ich mir gedacht, daß Du auf Französisch–Schwarzafrika tippst, nein, überhaupt nicht Afrika. Doch, bleibt noch was. Nein, nicht die Aussies, wird aber wärmer... Genau, und wie heißt die daneben? Ne? Hab ich immer gesagt, da müssen wir mal hin, das ist für uns beide was. Jung sind die ja meist noch recht schlank... Ich hab gedacht eine Woche auf der einen Insel rumfahren, eine Woche auf der anderen und auf der schöneren der beiden noch eine Woche am Strand liegen, dezent mit den Scheinen winken und mir von ausgewählten Eingeborenen einen abkauen lassen. Verdammt noch eins, das habe ich mir verdienrt, weißt Du auch. Und weißt Du noch, gerade drei Monate oder so her als Du über die Anschlußreise für England nachdachtest, sagte ich wie des öfteren: »Ich gebe zu bedenken, daß wir für das Geld auf Western Samoa und Tonga wie die Renaissancefürstchen leben könnten...« Und, was hast Du gesagt? »Das sollst Du alles mal irgendwann ohne mich machen.« Genau, und ich darauf, die Crux sei aber, daß es mir keinen Spaß machen würde, ohne Dich zu verreisen und darauf Du diesen Spruch, so Richtung 'Irgendwann einmal muß ich leider sowieso ohne Dich auf die Reise', was mir damals so pathetisch vorkam, zumal ich doch bis zur letzten Sekunde nicht gedacht hätte, daß Du nicht an Deinem 70sten wieder kerzengerade und mit einem Bier in der Hand im Garten stehen würdest... Aber genug davon, damit bin ich durch, Karfreitag bis Ostern sind auch nur vier Tage, Passion hast du genug gehabt und ich als unwissender Sterbebegleiter hab mir den Chillout unter Palmen ja auch verdient.

Ich nehme das Buch eines russischen Schriftstellers mit auf die Reise, der sich durch seine kluge Skepsis :-/ einen beachtenswerten Namen gemacht hat und dessen Neigungen zu hurtiger, aber hellsichtiger Abschätzung der Dinge mir bekannt sind. Auch er fuhr vor kurzer Zeit durch Deutschland. Er versteht es, in witzigen Formulierungen den Teil der Gegenstände zu treffen, der das Gelächter herausfordert und wohl auch verdient. Leider sind viele Gegenstände und Einrichtungen in Deutschland für die Art des erwähnten Schriftstellers geradezu geschaffen. Ich wollte, ich wäre er in dieser Stunde, in der ich den Zug besteige. Was ihm hierzulande auffällt und was ihn reizt, ist gewissermaßen meines Ingrimms täglich Brot, die Nahrung meines langweiligen Ärgers, ...
Usw. usw.

immer wieder begebe ich mich auf die Reise ins Jenseits, ins Ich? und so viele Wege und Menschen, und so viele Dinge zu verlieren, und auch solche, die ich schon verloren habe; aber wer einmal auf die Reise geht, der kann nie mehr wiederkommen, der bleibt fuer immer dort

Wohl dem, der eine Heimat hat, wenn der Winter kommt

Auf der »Synapse«

Eine Blastergeschichte in 11 Assoziationen

an einem dunklen, zugigen tag begann unsere reise.
unser auftrag, von den eignern der »Synapse« erteilt, lautete, soweit die speicherplätze es zuließen, ins webmeer hinauszusegeln und alle blastarde derer wir habhaft werden können zur strecke zu bringen. wahrhaftig ein stolzer plan, an dessen ausführung indess keiner an bord der »Synapse« zweifelte.
nachdem uns zwei schlepper der amiga-klasse aus dem port gezogen und wir die segel gesetzt hatten liefen wir vor dem wind, so das nach schon sehr kurzer zeit das land ausser sicht kam und wir auf uns selbst gestellt waren. schon nach dem dritten tag waren wir alle in die bordroutine von wachen, surfen, browsen, essen und schlafen, verfallen.
der plan des kapitäns, soviel wurde deutlich, hatte ersteinmal das ziel, tief in das südweb vorzudringen, um dort auf blastarde zu gehen. blastarde sind eine merkwürdig unbestimmte spezies und deshalb nicht leicht zu finden.





Bewertungspunkte, Duden, Easemail, Hoffnung, Jagdfieber, Preis, Reise, Scheitern, Schiff, Sturm, Virus