Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
134, davon 119 (88,81%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 52 positiv bewertete (38,81%) |
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Siehe auch: positiv bewertete Texte
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Der erste Text |
am 13.11. 1999 um 23:56:55 Uhr schrieb pan shot
über Lolita |
Der neuste Text |
am 7.8. 2022 um 11:54:04 Uhr schrieb Kuh Stark
über Lolita |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 28) |
am 21.8. 2005 um 20:30:05 Uhr schrieb Ronin über Lolita
am 25.9. 2010 um 00:25:48 Uhr schrieb tootsie über Lolita
am 28.8. 2003 um 21:10:17 Uhr schrieb Holger über Lolita
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Lolita«
Bettina Beispiel schrieb am 15.3. 2008 um 14:48:05 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Alle Männer träumen insgeheim von einer Lolita, einem zarten Wesen der jugendhaftesten Weiblichkeit. Noch mit der Unschuld der Kindheit, doch fast schon Frau, verdreht sie mit ihren Reizen den Männern den Kopf. Doch die Gegenwartskultur schwingt die Moralkeule und erklärt Altersschranken zum Absolutum, völlig ungeachtet der tatsächlichen, körperlichen Reife, vorbei an jeder Realität. Und so werden Bewunderer der jugendhaften Weiblichkeit in einen Topf geworfen mit Perversen. Nur wenn der Gesellschaftsstatus hoch genug, mag die heuchlerische Moralistenkultur ihnen vergeben. Oder würden sie ernsthaft behaupten wollen, dass Elvis Presley oder Charlie Chaplin perverse Pedophile waren?
Der Blick hat sich geändert. War es früher auf dem Lande noch völlig üblich, 16 Jahre alte Schönheiten zu verheiraten, so kommen heute die sogenannten Gutmenschen auf den Plan und veranstalten eine Hexenjagd. Dabei liegt es doch in der Natur des Mannes, den Verlockungen wohlgeformter Schenkel und Brüste erlegen zu sein. Stets ist der Jäger im Manne wach und hält Ausschau nach neuen, potentiellen Partnerinnen, die ein gesundes Kind gebären können. Lolita liefert hierzu den frischesten Körper. Und die Männer spüren diesen Instinkt, doch stehen in Konflikt mit der Norm der Gesellschaft. Man grunzt eben nicht mehr nur am Lagerfeuer und vermehrt sich zum Wohle der Art. Nein, man ist ein kulturgesellschaftlich verpflichtetes Wesen. Man muss sich beugen. Man beugt sich der Moral der anderen und wird bei Zuwiderhandlung gekreuzigt.
Und so bleibt Lolita der zuckersüße, geächtete Traum, der nur Wirklichkeit in Büchern und Kinos werden kann, aber selten im echten Leben. So wird die Natur des Mannes beschnitten und zurechtgestutzt. Für Emanzen ein gefundenes Fressen. Für alternde Ehefrauen ein ideales Druckmittel, um noch mehr Konkurrentinnen auszuschalten. Doch die Lolita bleibt lebendig. Sie wird geduldet in der Kunst, weil insgeheim alle wissen, dass sie einst keine verbotene Frucht war.
Kai schrieb am 1.5. 2000 um 19:54:47 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Als ich neulich interessehalber den von einer Suchmaschine zu Tage geförderten Link »Lolitasex« anklickte, landete ich auf der Seite eines texanischen Großkrankenhauses, was mich dann doch ein wenig stutzig machte.
pan shot schrieb am 13.11. 1999 um 23:56:55 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
»Sie alle mögen vollbusige, dickärschige so genannte schöne Frauen, und ich mag eine kriminell junge Fotze«
Viktor Jerofejew: »so lautete die Devise der Liebesgeschicht in *Lolita* (von Vladimir Nabokov)«
Nyarlathotep schrieb am 2.5. 2000 um 22:30:03 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Vladimir Nabokovs Werk mit dem Titel »Lolita« wurde von Stanley Kubrick verfilmt. Nabokov schrieb ein Drehbuch, von dem am Ende bei Kubrick nicht viel übrig blieb, doch erkannte Nabokov die Veränderungen als nachvollziehbar an und würdigte Kubricks eigene künstlerische Vorstellungen.
Wie alle Filme Kubricks ist auch dieser bemerkenswert und stellt einen hübschen Kontrast zum reinen Hollywood-Film »Spartacus« dar, an dem Kubrick zuvor als Regisseur mitgearbeitet hatte, mit dem er aber auch äußerst unzufrieden war, weil er abgesehen von der Regie der einzelnen Szenen keinen Einfluß auf ihn hatte (beispielsweise auf das äußerst plakative Drehbuch). Bei »Lolita« indes gab es nur eine hauptsächliche Einschränkung, nämlich die erwartete Zensur bei einem Thema, das auch heute noch mit Kneifzangen angefaßt werden würde (Humbert Humbert, ein Mann in mittleren Jahren, verführt - oder besser: wird verführt von - Lolita, 12jährige Nymphomanin). Humbert Humberts sexuelle Neigungen werden nicht allzu ausführlich ausgeleuchtet, Lolita nicht ihrem Alter in der Vorlage entsprechend besetzt, die Höhepunkte in der Freizügigkeit sind ihr Posieren in leichter Bekleidung im Garten und das Färben ihrer Fußzehen.
Die Erzählstruktur ist nicht ganz uninteressant: Das Ende wird schon am Anfang gezeigt, um am Schluß nur noch angedeutet zu werden. Und unter Kubrick werden die Darsteller zu Höchstleistungen angespornt:
James Mason als Humbert Humbert spielt seine Rolle derart eindringlich und ausdrucksstark, daß kein innerer Monolog nötig ist, um die Gefühle und Gedanken seiner Figur zu offenbaren. Peter Sellers spielt Clare Quilty, der sich stets als eine andere Person ausgibt (in Kubricks nächstem Film, »Dr. Strangelove or: How I Learned To Stop Worrying And Love The Bomb« wird er gleich drei verschiedene Rollen besetzen), Shelley Winters spielt die hassenswerte und zugleich mitleidserregende Charlotte, und nicht zuletzt zeigt Sue Lyon mit der Figur der Lolita als eigentliche Titelgeberin des Werks, daß sie schon mit jungen Jahren erstklassige Arbeit leisten kann.
Film-Dienst schrieb am 15.11. 1999 um 23:12:34 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Ein knapp 40jähriger Literaturprofessor heiratet seine Vermieterin nur, weil er die Nähe ihrer 12jährigen Tochter sucht. Als seine Frau durch einen Unfall ums Leben kommt, geht er mit dem frühreifen Mädchen eine Liebesbeziehung ein. Als ihn die Kindfrau mit einem Liebhaber verläßt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Nach Jahren erfährt er die Identität seines Rivalen und erschießt ihn. Verfilmung des bekannten Romans von Vladimir Nabokov, der es nicht gelingt, die stilistische Originalität des Romans ins Visuelle zu übertragen. Statt die erotische Komponente glaubhaft auszuspielen, flüchtet sich der Film in populär-psychologische Metaphern und spekulativ wirkende Gewaltszenen.
Der 1955 veröffentlichte Roman »Lolita« des Exilrussen Vladimir Nabokov (1899-1977) - anfangs als Pornografie verkannt und in vielen Ländern verboten - zählt mittlerweile zu den modernen Klassikern der Weltliteratur. Wie alle Werke Nabokovs lebt »Lolita« von der Musikalität seiner Worte, der Poesie seiner Dialoge. Mit ungewöhnlicher Sprachpracht und überraschenden Metaphern breitet Nabokov die Geschichte eines 37jährigen Literaturprofessors aus, der sich in eine 12jährige verliebt, und schon nach wenigen Seiten wird klar, daß dieses wortgewaltige Werk ein Buch zum Lesen und kein Roman zum verfilmen ist. Trotzdem wagte Stanley Kubrick 1961 eine erste filmische Adaption (fd 11 201), zu der Nabokov als Drehbuchautor gewonnen werden konnte. Nachdem er sein ursprünglich 400seitiges Skript auf 200 Seiten gekürzt hatte, wurde es von Kubrick und seinem Produzenten noch mehrmals umgeschrieben. So verwundert es nicht, daß nun unter der Prämisse (vermeintlich) gelockerter Moralvorstellungen ein Remake gedreht wurde. Die Wahl, den durch sein »Spiel« mit der Unmoral (u.a. in »9 1/2 Wochen«, fd 25 587, »Ein unmoralisches Angebot«, fd 30 229) vorbelasteten Adrian Lyne mit der Regie zu betrauen, schürte die Erwartungen auf eine romanadäquatere Umsetzung. Aber auch Lyne wagte sich nicht an die erotische Substanz der Vorlage, ergeht sich eher in den Unverbindlichkeiten gepflegter Literatur-Verfilmungen.
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