Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
16, davon 16 (100,00%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 12 positiv bewertete (75,00%) |
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1199 Zeichen |
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1,625 Punkte, 3 Texte unbewertet.
Siehe auch: positiv bewertete Texte
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Der erste Text |
am 31.8. 2000 um 20:47:22 Uhr schrieb Stöbers Greif
über Dorotheus |
Der neuste Text |
am 13.7. 2008 um 12:45:06 Uhr schrieb Kosar
über Dorotheus |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 3) |
am 29.1. 2004 um 11:34:42 Uhr schrieb biggi über Dorotheus
am 28.8. 2002 um 12:53:21 Uhr schrieb Dortessa über Dorotheus
am 13.7. 2008 um 12:45:06 Uhr schrieb Kosar über Dorotheus
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Dorotheus«
Stöbers Greif schrieb am 1.9. 2000 um 21:21:03 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Haut des heiligen Dorotheus, Text 2, 1. September 2000
Die Hochwürdige Mutter Thekla Oberin war eine Klosterfrau in ihren besten Jahren, die weit entfernt von allzuklösterlicher Strenge und Eingezogenheit sich bisweilen mit ihren Schwestern in Ehrbarkeit einen guten Tag machte. Sie war großmüthig und freygebig, es fiel kein heiliger Feyertag ein, wo sie nicht am Vorabende, allen geistlichen und weltlichen Freunden des Klosters vom Bischoff herunter, Geschenke schickte, an Zuckerwerk, feiner Nonnenarbeit, Brieftaschen, Nadelküssen, gestückten Schachteln, Calotten, Priesterkragen, Schlafmützen, genehten Manschetten und andern Nonnen-Erzeugnissen, wogegen sie manchen artigen Dank empfing und von frommen Lippen manches: Gegrüßest seyst du u. Vater Unser zum besten ihrer Seele gewann. Diese ehrwürdige Mutter, die zu Schonung der zarten Finger ihrer Schwestern solche schöne Sachen aus andern Klöstern und aus Kramladen kaufen ließ und mehrere schwere Ausgaben hatte, merkte einen Verfall der Kloster-Finanzenn, und bemühte sich, als eine kluge Frau Rath zu schaffen; sie durchsuchte fleißig den Schatz des Klosters, befreyte ihn nach und nach durch den Weg der Versilberung von allen aus der Mode gekommenen Kostbarkeiten und drey Schwestern, Modesta, Crescentia und Cunegunda, ihre Vertrauten, waren gar nicht bedenklich, beym Aufsuchen und Veräußern hülfliche Hand zu leisten. Die wachsende Nothdurft und der abnehmende Vorrath führte sie in die verborgensten Winkel, in deren einem sie ein Kästgen entdeckten, darinn zu ihrem Erstaunen, nichts als eine gegerbte, wohlerhaltene, weiche Menschenhaut lag, die bey näherer Besichtigung ihr ganzes Blut in Bewegung setzte; es fand sich dabey nicht die mindeste Anzeige, kein Dokument und nichts was ihnen von der Geschichte dieses Leders hätte Nachricht geben können, nur auf den Hinterbacken waren zwey runde Stempel mit schwarzen Figuren, die sie nicht verstanden.
Der unerwartete Fund einer Mannshaut, für der sie sich anfänglich fürchtetenn, wurde in der Folge ihre tägliche Unterhaltung, sie machten sich damit so bekannt, daß sie sie auseinanderbreiteten, befühlten und endlich gar in Lebensgröße mit Baumwolle ausstopften; alles in geheim und mit einer gewissen Eifersucht, um ihren Schatz vor den andern Schwestern zu verbergen.
(Fortsetzung demnächst in diesem Theater! Bleiben Sie dran!)
Stöbers Greif schrieb am 1.9. 2000 um 11:46:43 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Text 1, 1. September 2000
Die Haut des heiligen Dorotheus
oder
Aktenmäßige Erzählung des Rechtsstreits der Urseliner Nonnen zu Macon entgegen die Väter der Gesellschaft Jesu ebendaselbst.
Die Legende der Heiligen sagt: »St. Dorotheus Martyr, Cubili Regis Nicomediae Praepositus, vivus excoriatus est; der heilige Dorotheus, erster Kammerherr des Königs in Nikomedien, ist lebendig geschunden worden.« Die Haut dieses heiligen Martyrs, welche sich noch bis itzt in dem weit und breit zerstreuten Reliquenschatze der Kirche erhält, kam nach dem grorreichen Tode des seel. Kammerherrn, in die Hände Simon des Gerbers, der sie gerbte, zu der Nachwelt andächtigem Gebrauche auf ewige Zeiten zubereitete, und mit besondern, hyeroglyphischen Zeichen stempelte, die bey der Reinigkeit der ersten Zeiten, jeder christliche Handwerksmann verstand, derer sich nachdem die Priscilianisten und Gnostiker anmaßten, und die itzt nur noch den Obern der geheimsten Gesellschaften bekannt sind. Die Schicksale dieser Haut und wie sie durch so mancherley Zeitläufte endlich zu den Urseliner Nonnen in Macon gekommen ist, weiß niemand, als vielleicht der Heilige, der sie auf der Welt zurückgelassen hat. So viel ist historisch gewiß, daß in den Kriegen zu Ende des vierzehenten Jahrhunderts viele Edelleute, Prälaten, Kirchen und Klöster ihre Kostbarkeiten nach Macon in das feste Urseliner Kloster flüchteten; - es kann seyn, daß dieses Kleinod damals zurückgeblieben und mit dem Tode seiner alten Besitzer vergessen worden ist. Die eigentliche Wiederfindung fällt in die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts und hatte folgende Veranlassung:
(Fortsetzung demnächst, bleiben Sie dran!)
Stöbers Greif schrieb am 5.9. 2000 um 09:45:59 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Haut des heiligen Dorotheus, Text 4, 5. September 2000
Päpstliche Confirmations Bullen über die Aechtheit der Reliquie, Ablaßbriefe, Indulgenzen und mehrere Begünstigungen der Seele und des Leibes waren in der Stille zu Rom ausgewürkt worden; die heilige Haut wurde bey den Jesuiten öffentlich verehrt, Wallfahrten zu ihr angestellt, eine Bruderschaft a Sancto Corio errichtet und die ganze Christkatholische Welt dazu eingeladen und in Bewegung gesetzt. Die Herrn Jesuiten ließen an ihre Kirche eine eigene Kapelle für die heilige Haut anbauen, setzten ihr aus ihrem Mittel einen Custos, schlugen Einladungszettel an alle Kirchthüren, und des Verehrens, Aussetzens, der Andachtsübungen und der Wunder war kein Ende. Zuletzt ließen sie ein besonderes Bruderschafts-Büchel drucken, worinnen die Geschichte der heiligen Haut, ohne der letzten Besitzer zu gedenken, weitläuftig beschrieben war, und worinne 797 namentliche, authentische und mit Zeugen bestätigte Wunderthaten von ihr erzählt wurden.
Die Nonnen a Sancta Ursula waren nicht die letzten, denen alle diese Dinge zu Ohren kamen, ihr Kloster war nicht weit von den Jesuiten entfernt, sie konnten von der Zinne ihres Tempels die Prozeßionen der Wallfahrten mit ansehn, und das laute Gebet des Volks hören. Mutter Thekla nebst der Schwester Modesta, Crescentia und Cunegunda, merkten was sie gethan hatten, und empfanden die heftigsten Gewissensbisse, ihr eigenes Kloster einer so kostbaren Reliquie beraubt zu haben. Sie wendeten sich zuerst wieder an ihren Beichtvater, der dreist genug war, die ganze Sache abzuleugnen und vorzugeben, daß das eine ganz andre Haut sey, ob ihm gleich der Kupferstich mit den Stempeln in der gedruckten pompeusen »Beschreibung von der wunderthätigen Haut des heiligen Dorotheus« bey der R. R. P. P. Soc. Jes. Zu Macon, Antwerpen 1693. 12. auf das gründlichste widerlegte. Mutter Thekla hatte keine Ruhe in ihren Gebeinen, die Angst ihres Herzens wurde groß, und sie ergriff endlich das Mittel, sich an den Bischof zu wenden.
(Was wird der Bischof tun? Wir er den Nonnen ihr Recht verschaffen? Fortsetzung demnächst, bleiben Sie dran!)
Stöbers Greif schrieb am 12.9. 2000 um 10:15:55 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Haut des heiligen Dorotheus, Text 6, 12. September 2000
Man müßte gar keinen Begriff von der hoffentlich nun aufgehobenen Gesellschaft Jesu haben, wenn man glauben könnte, daß sich die Jesuiten dieser Sentenz gefügt hätten, sie appellirten an den Erzbischoff und so weiter Stufenweis bis an den Papst, brauchten alle Künste, ließen ihren General arbeiten und wendeten alles an, was Leute thun, die in einem verjährten Besitze sind, allezeit Recht zu haben; allein wider Vermuthen schlug dießmal alles fehl. Der Spruch erster Instanz wurde durch alle folgende in aufsteigender Linie bestätigt, und der größte Brückenmacher Pontifex maximus befahl in dem Final-Urtheile, die Haut zurück zu geben, doch mit der Moderation, daß der Actus retraditionis nur in der Stille geschehen sollte. Und das erfolgte denn endlich auch, nach mancherley Ausflüchten, Drehen und Wendungen, und würde nie geschehen seyn, wenn der Bischof nicht ein Jansenist gewesen wäre und Macht und Herzhaftigkeit genug besessen hätte, den Willen Seiner Heiligkeit mit Kraft und Nachdruck zu unterstützen; allein damit war die Sache noch lange nicht aus, sondern es erfolgte ein neuer Prozeß, wovon der folgende Abschnitt handelt.
Dritter Abschnitt.
Die Nonnen hatten inzwischen Zeit genug gehabt, sich zur Wiederaufnahme ihres verlohrnen Schatzes vorzubereiten und es auch auf eine feyerliche und anständige Weise gethan; der Ort, wod dieser heilige Depot künftig in ihrer Kirche ruhen sollte, war zierlich und kostbar geschmückt, mit krystallenen Fenstern versehen und unter einem Altare angebracht, der bloß für den heiligen Dorotheus neu erbaut war.
(Was planen derweilen wohl die ruchlosen Jesuiten? Seien Sie gespannt auf die Fortsetzung - hier in diesem Theater, bleiben Sie dran!)
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