pünktlich
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...was hat es mit diesem ominösen Wort wieder auf sich?
ein paar Statements zur Einführung (verbal, nicht oral oder anal *g*):
»Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige«
»Wenn jemand ständig fünf Minuten zu früh kommt, dann ist er in meinen Augen auch unpünktlich.« (sagte mal irgend ein deutscher Politiker)
Zu Beginn der Menschheitsentwicklung war es relativ einfach, pünktlich zu sein:
»Unser Coup startet pünktlich bei Sonnenaufgang. Mittags ist die Katze im Sack, und abends sind wir längst über alle Berge, wenn wir nicht über die Planke fliegen.« Egon Olsen, wer sonst.
Und auch in Afrika, wo allerdings leider noch immer die Mädchen beschnitten werden, ist es super einfach, pünktlich zu sein:
»Wir treffen uns mittags.« Dann weiß jeder: »Aha, mittags muss ich mich in die Spur machen, dann bin ich pünktlich bei Sonnenuntergang da, und um Mitternacht wieder daheim, bei meinem hoffentlich noch zugenähten Eheweib.«
»Hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach.« Sternhagel-Fernsehvollkoch Ralf Zacherl
Aber hier? In Schörmenie? Pünktlich sein heißt: von 30 Millionen Menschen müssen es 30 Millionen Menschen schaffen, trotz aller Imponderabilien innerhalb einer Zeitspanne, die in etwa ein vierhundertstel des gesamten Tages ausmacht, an einem Ort zu sein, der in einer Spanne zwischen dem 20. und dem 30. Teil des Tages erreichbar ist. Und das nicht etwa ein mal im Monat! Nein! 5 mal die Woche und 3 mal am Tag. Morgens zur Arbeit, Mittags zur Weiterbildung und abends nach Hause, weil jenes schwanzlose eifersüchtelnde periodisch und nachhaltig menstruierende Etwas schon mit dem Gebäckrohmaterialrotationskompressor, kurz DAS FRAU mit DIE NUDELHOLZE, hinter der Arbeiterschließfachzugangseinrichtung (TÜR) Stellung bezogen hat.
Und diese Ja-Sager und Mitläufer, Denunzianten, denen es leicht fällt, sich angesichts einer um 1 Stunde gekürzten Freizeit gegenüber ihren Altvordern zugunsten der >Pünktlichkeit einer sinnlosen Pufferzeit hinzugeben, die sie in ungewisser Länge mit Nichtstun im Stehen verbringen müssen, verlangen das mit Nachdruck auch von denen, denen ihre eigene Lebenzeit doch zu kostbar erscheint, um sie im 5-Minuten-Takt zu vertrödeln.
Sie sagen dann empört vorwurfsvoll:
»Warum warst du nicht pünktlich? Hast du denn keine Uhr?«
Was soll man da als ehrlicher Zeitgenosse mit gesundem Menschenverstand antworten? (Abgesehen davon, dass irgendwann jeder eine Uhr bekommt, um endlich zu den »Großen« zu gehören. Unser gegenüber muss diese Phase wohl übersprungen haben)
»Doch, hab ich. Und ich wollte ja auch pünktlich sein. Aber meine Uhr funktioniert nicht...«
»Dann kauf dir 'ne neue!!!« fällt uns der Sitzpinkler ins Wort.
»Ich habe sie schon 10 Minuten zurückgestellt, und habe es jetzt 5 vor 8, aber wie ich sehe bist du trotzdem eher dagewesen!!!«
Die Lösung ist vielleicht einfacher, als man denkt:
Stellt man die Uhren an die Wand, ham sie uns nicht mehr in der Hand.
Und so ward aus Morgen und Abend der 8. Tag.
gottjoker