| Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) |
235, davon 219 (93,19%)
mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 90 positiv bewertete (38,30%) |
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Siehe auch: positiv bewertete Texte
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am 18.11. 1999 um 19:06:11 Uhr schrieb TUVD
über Todesstrafe |
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am 24.3. 2025 um 06:15:30 Uhr schrieb Gerhard
über Todesstrafe |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 78) |
am 26.11. 2009 um 20:14:22 Uhr schrieb Hirntot über Todesstrafe
am 26.1. 2013 um 22:24:35 Uhr schrieb News über Todesstrafe
am 9.11. 2012 um 16:41:52 Uhr schrieb Matze über Todesstrafe
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Todesstrafe«
TUVD schrieb am 18.11. 1999 um 19:06:11 Uhr zu
Bewertung: 16 Punkt(e)
Die Todesstrafe ist meiner Meinung nach etwas, was einfach nicht zu einem demokratischen Rechtsstaat passt.
Ich kann einfach nicht verstehen, dass es Leute gibt, die diese Form der Bestrafung in einer Demokratie für angebracht halten und damit argumentieren, dass damit Abschreckung für potentielle Täter und Genugtuung für die Hinterbliebenen gewährleistet werden.
Zum Thema der Abschreckung kann ich nur sagen: »Es funktioniert nicht!«.
Studien in Bundesstaaten der U.S.A. , in denen die Todesstrafe (»death penalty« oder »capital punishment«) verhängt werden kann, zeigen dass von ihr keinerlei abschreckende Wirkung ausgeht, denn wer jemanden im Affekt tötet, denkt nicht über mögliche Strafen nach und wer jemanden gezielt ermordet, rechnet aufgrund der »Planung« seiner Tat sowieso nicht damit geschnappt zu werden.
Zum Argument der angeblichen Genugtuung für die Hinterbliebenen der Opfer möchte ich zweierlei sagen:
1. Viele Angehörige von Mordopfern, deren Mörder hingerichtet wurden, sagen aus, dass der Tod des Mörders für sie keinen Unterschied mache, wie sollte er auch, schließlich wird der Mensch den man verloren hat, dadurch nicht wieder lebendig.
2. Wir leben nun einmal nicht mehr in einer archaischen Kultur, in der das Prinzip »Auge um Auge, Zahn um Zahn« gilt. Wenn mich jemand absichtlich mit einem Messer verletzt, spricht mir das Gericht schließlich auch nicht das Recht zu, meinen Angreifer offiziell niederzustechen.
Zum Schluss möchte ich noch, dass meiner Meinung nach wichtigste Argument gegen die Todesstrafe nennen, die Gefahr eines Justizirrtums.
Wenn ein Mensch für einen Mord zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wird und ein Monat nach Beginn der Strafe stellt sich heraus, dass er unschuldig ist, kann man sich entschuldigen und ihn freilassen.
Wenn die Todesstrafe vollstreckt wurde, ist alles zu spät...
Fazit:
Das Vorhandensein der Todesstrafe in einigen Bundesstaaten der U.S.A. ist ein Grund, warum mir dieses Land teilweise sehr häßlich erscheint.
Celina schrieb am 1.1. 2013 um 21:30:37 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Vor vier Jahren war es das letzte Mal soweit. Ich musste wieder über eine Vollstreckung schreiben. Ein junger Mörder, fast noch ein Kind. Sie brachten ihn in den Vorraum der Gaskammer, verlasen das Urteil. Er trug eine längere weiße Shorts, vom Aussehen her eigentliche eine Badehose, darunter orangefarbene Satin-Boxershorts. Das T-Shirt hatten sie ihm bereits ausgezogen. Es folgten die üblichen Formalien wie die Verlesung des Todesurteils und die letzten Worte. Die Jalousien schlossen sich. Als sie sich wieder öffneten, war er bis auf die Unterhose nackt in der Gaskammer festgeschnallt, auf der Brust die EKG-Aufkleber. Das Gas kam Punkt Mitternacht, mit röcheln und würgen trat der Tod ein. Der Staat hatte mal wieder ein Leben beendet.
In den 80er Jahren musste ich die ersten Berichte über Hinrichtungen in beiden Staatsgefängnissen schreiben. Ich war eigentlich erst gerade mit der Journalistenschule fertig und hätte lieber andere Themen gehabt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die Atmosphäre im Zuschauerraum neben der Hinrichtungskammer. Mittlerweile sind die Exekutionen ja fast steril. Seit den 90ern werden die Todeskandidaten mit Windeln, bzw. einer Schutzhose in Form eines Gummischlüpfers ausgestattet. Das sieht zwar immer noch unwürdig aus, wenn unter der Boxershorts eine Aufwulstung im Schritt und Klebebündchen die Windel verraten, aber wenigstens erspart man ihnen, sich vor den Hinrichtungszeugen in die Hose zu machen. Früher wurden als Todeskleidung nur kurze Boxershorts getragen, auf Wunsch auch Turnhosen. Die kurioseste Sterbehose, die ich einmal erlebte, war eine in der Gaskammer getragenen Speedo. Nur für den elektrischen Stuhl wurde der After des Delinquenten mit Verbandmull verstopft, während der Urin aus der Hose durch Löscher in der Sitzfläche in einen Eimer floss. Manchmal machten die Gefangenen im Todeskampf die Hose so voll, dass die sich braune Masse aus den Beinöffnungen der Shorts quetschte. Ich denke aber, die Windel wurde eher auf Initiative der Wärter eingeführt, um die Verschmutzung der Hinrichtungskammer gering zu halten.
maw schrieb am 18.1. 2000 um 23:35:48 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
ich habe von fällen in den usa gelesen, daß todeskandidaten sich kurz vor ihrer hinrichtung selbst erhängt haben, von den wärtern entdeckt wurden, und von ärzten wiederbelebt worden sind.
kurze zeit später führte man sie zur »richtigen« hinrichtung.
die todesstrafe ist die absolute kapitulation des gefängnissystems, verabscheuungswürdig und nicht tolerierbar.
daß ein westliches land wie die usa
- man ist beinahe geneigt zu schreiben: mit genuß - regelmäßig zu dieser »strafe« greift, ist unfaßbar und einer der allergrößten skandale innerhalb der »zivilisierten« welt.
selbst das argument der »abschreckung« erweist sich bei genauem hinsehen als
nichtig, und die »genugtuung« der hinterbliebenen des opfers - wenn sich diese überhaupt einstellt - macht weder das opfer lebendig, noch die welt besser.
allein das sich der staat das recht anmaßt, über leben und tod zu entscheiden, erinnert an die dunkelsten epochen der menschheitsgeschichte. zu töten, um zu zeigen, daß töten falsch ist - wo ist da der sinn?
die todesstrafe ist populismus - ein machthaber wie george bush jr. in texas weiß darum.
Sven Arnhold schrieb am 21.11. 1999 um 19:31:41 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Die Todesstrafe ist ein Form der Exekutive, die in einem modernen Rechtsstaat meiner Meinung nach nicht legetimiert werden kann, da ein solcher Rechtsstaat als oberstes Ziel die Wahrung der Menschenrechte haben sollte. Hierzu zählt insbesondere die Wahrung des Rechtes auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Wenn jemand, der in einem Staat aufwächts, der die Todesstrafe als mögliches Urteil in Erwägung ziehen kann, nun ein Verbrechen begeht, das mit der Todesstrafe geahndet wird, dann sollte der Staat das Übel an der Wurzel ausreißen, also die Ursachen für derartige Straftaten bekämpfen, nicht aber den Straftäter exekutieren, denn damit ist die Ursache des Übels nicht aus der Welt geschafft. Die Todesstrafe stellt somit nur den erbarmungswürdigen Versuch dar, den Aufgaben des Staates als Beschützer der Bevölkerung gerechtzuwerden, versagt aber dabei, diesen Schutz nachhaltig dadurch zu gewähren, dass er die Ursachen für Straftaten durch entsprechende Regelungen, gesetzgeberischer sowie politischer Art, beseitigt.
Kevin schrieb am 12.3. 2005 um 00:43:00 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Wer hat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden?
Grausamkeit:
Die Todesstrafe ist die grausamste, unmenschlichste und erniedrigernste Form der Bestrafung. Sie ist die Verweigerung des Rechts auf Leben, das in der internationalen Menschenrechtskonvention festgelegt und von vielen Staaten anerkannt ist. Die USA verstößt also eindeutig gegen die Menschenrechte.
Keine Hinrichtung kann völlig schmerzlos durchgeführt werden und bei allen verfügbaren Methoden wie elektrischer Stuhl, tödliche Injektion, Gaskammer usw. kann es Minuten dauern, bis der zu tötende wirklich tot ist.
Gleiches nicht mit Gleichem vergelten
Unwiderruflichkeit:
Jede Hinrichtung ist unwiderruflich und kann auch einen Unschuldigen treffen. In einer Studie fand man heraus, dass zwischen 1900 und 1985 350 Menschen unschuldig zum Tode verurteilt wurden, 23 davon sind exekutiert worden. Ein solcher Fehler kann niemals wieder gutgemacht werden. In Illinois als Beispiel wurden in 10 Jahren 11 Unschuldige verurteilt, die dann wieder freigelassen werden mussten. Heute hat Illinois das Problem erkannt und die Todesstrafe abgeschafft.
Warum töten wir Menschen, die Menschen töten, um den Menschen zu zeigen, dass Töten falsch ist?
Unmenschlich:
Die Todesstrafe lässt sich mit keiner anderen Strafe vergleichen. Keine andere Strafe löscht die Persönlichkeit des Täters vollständig aus. Die Todesstrafe zerstört die Möglichkeit, eine Untat zu sühnen. Sie schließt Reue, Besserung oder Wiedergutmachung aus. ein Staat, der Menschen hinrichtet, untergräbt damit die Geltungskraft des Tötungsverbots, das er schützen sollte.
Vergebung statt Vergeltung.
Angehörige des Hingerichteten:
Man vergisst oft die Angehörigen von den hingerichteten Personen. Haben die nicht auch ein Recht auf Vergeltung? Ist es gerecht, wenn nun eine Familie mehr trauern muss. Kann es nicht sein, dass ein Angehöriger dieser Familie nun zum Mörder wird? Ist dies der Zweck der Todesstrafe?
Schon Jesus wurde hingerichtet - unschuldig.
Willkürlich:
Die Todesstrafe ist willkürlich! Gewisse Staaten setzen die Todesstrafe bewusst als Druckmittel gegen religiöse und ethnische Minderheiten sowie gegen politisch Oppositionelle ein. Dies betrifft vor allem China.
Meinung des Papstes:
Er ist gegen »Amerikas Todeskultur« [Orginalton Papst].
Erniedrigend:
Todesstrafe ist Folter! Es gibt keine menschliche Hinrichtungsmethode, egal wie unblutig sie vollzogen wird. Die psychische Gewalt, die auf eine Todesstrafenkandidaten ausgeübt wird, ist grausam und menschenverachtend.
»Die Todesstrafe ist typisch für eine Gesellschaft, die für Gewalt und Kopf-Ab mit Pop-Korn abonniert ist.«
Diskriminierung:
An Armen und Angehörigen von Randgruppen wird die Todesstrafe unverhältnismäßig oft angewendet. In Texas ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Farbiger, infolge eines Mordes an einem Weißen zum Tode verurteilt wird, sechs mal höher als im umgekehrten Fall.
Abschreckung:
Es ist so, dass die Todesstrafe gar keine erhoffte abschreckende Wirkung zeigt, denn in Ländern, in denen die Todesstrafe abgeschafft wurde, konnte man keinen Anstieg von Gewaltverbrechen feststellen. Mehrere Studien beweisen sogar das Gegenteil. Wie ist es beispielsweise zu erklären, dass die Mordrate in den USA wesentlich höher ist als in Kanada, das die Todesstrafe abgeschafft hat. Siehe auch Wiederholungstäter-Argument bei pro.
Jugendliche, Geisteskranke:
Die USA ist das fast einzige Land, in dem die Hinrichtung von 16- und 17jährigen Jugendlichen erlaubt ist. Die erste wurde natürlich in Texas ausgeführt und Texas hat auch jetzt die höchste Zahl jugendlicher Straftäter im Todestrakt.1995 waren in den USA etwa 50 Jugendliche im Todestrakt, 17 davon waren alleine in Texas. In Texas wird auch die Exekution von Geistigen Minderbemittelten oder Geisteskranken vollzogen. Johnny Anderson wurde 1990 exekutiert, war aber nicht fähig, die Monate eines Jahres zu nennen.
Missbrauch für politische Zwecke:
»44 Mörder in die Todeszelle geschickt zu haben« rühmte sich 1994 ein Staatsanwalt während seiner Wahlkampagne. Und Bill Clinton begnadigte in seiner Amtszeit in Arkansas keinen einzigen Todeskandidaten. Wer Stärke beweist, wird gewählt.
Für die Todesstrafe
Vergeltung?
Haben nun die angehörigen des Hingerichteten nicht auch ein Recht auf Vergeltung?
Abschreckung?
Stimmt nicht; siehe Abschreckung als contra.
Wiederholungstäter?
Stimmt nicht; die meisten Morddelikte geschehen im Affekt, im Reflex, und der Täter überlegt sich gar keine Konsequenzen und ist kein Wiederholungstäter.
Weniger Kosten?
Stimmt nicht; Studien ergaben, dass eine Hinrichtung 6 mal teurer als 40 Jahre Gefängnis ist.
Einfache Lösung?
Ist die Frage über Leben und Tod so einfach?
Öffentliche Meinung der Bürger?
Nicht abzustreiten: 70% der Amerikaner sind für die Todesstrafe. In Texas ergab eine Meinungsumfrage, dass wenn die Besserung eines Todeskandidaten bewiesen werden könnte, dass immer noch knapp die Mehrheit für den Tod wäre » beängstigend! Auch der Papst richtet sich mit den Worten »Amerikas Todeskultur« gegen die Todesstrafe. Meine Meinung: »Die Todesstrafe ist typisch für eine Gesellschaft, die für Gewalt und Kopf-Ab mit Pop-Korn abonniert ist.«
Reflexion
Die Gegner der Todesstrafe müssen für die Abschaffung der Todesstrafe immer genau bewiesene und hieb- und stichfeste Argumente vorbringen. Aber wieso nicht die Befürworter, die Todesstrafe kann man nämlich niemals rechtfertigen. Die Befürworter sind in Beweisnot geraten!