Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 8, davon 8 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 3 positiv bewertete (37,50%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 5.7. 2006 um 21:41:51 Uhr schrieb
platypus über Problem-anderer-Leute
Der neuste Text am 17.12. 2015 um 10:29:30 Uhr schrieb
Christine über Problem-anderer-Leute
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 4)

am 8.5. 2010 um 19:20:07 Uhr schrieb
Nein über Problem-anderer-Leute

am 7.11. 2009 um 21:29:58 Uhr schrieb
gerichteter Graf über Problem-anderer-Leute

am 17.12. 2015 um 10:29:30 Uhr schrieb
Christine über Problem-anderer-Leute

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Problem-anderer-Leute«

galahad schrieb am 6.7. 2006 um 14:49:04 Uhr zu

Problem-anderer-Leute

Bewertung: 2 Punkt(e)

Streng genommen funktionierte die ganze DDR nach dem PAL: bei Mißständne und Schwierigkeiten wurde bevorzugt weggeschaut, denn meistens traf einer der folgenden Punkte darauf zu:
* eine »Arbeiterbrigade« ist schon dabei das Problem zu lösen
* das Problem ist nicht lösbar, also wird man mir mein Interesse daran als Aufmüpfigkeit auslegen
* Ich bin dumm und kann die Probleme selber gar nicht überblicken
* Man hält mich für einen IM der Stasi, wenn ich da zu auffällig hinschaue

Das Problem dabei ist: dass jeder in einer PAL-Scheinwelt lebte, die er teils bewusst, teils unbewusst aufrechterhielt. Damit kann und konnte man gut leben. Nur, wenn man selbst ein Problem hatte:
* Wenn man zuviel Alkohol trank
* sich verschuldet hatte
* von seinem Ehemann/Ehefrau verprügelt wurde
* die Straße nicht gepflastert wurde
* alle irgendwie glaubten man wäre ein Querulant und man daher mit keinem noch so berechtigten Anliegen mehr Gehör fand (denn PAL's sprechen sich schnell rum), war man im »Kuscheligstens Land westlich der Oder« der einsamste Mensch aller Zeiten.
Im Grunde genommen war die ganze DDR ein einziges PAL, Devisenwirtschaftlich genial konstruiert wie es war, brauchte es auch für das ganze Land nur eine Taschenlampenbatterie in 40 Jahren. Innenpolitische Fragen, speziell wie ihr Umgang mit dem Menschenrecht wurden kaum von ausländischen Politikern zur Sprache gebracht. Es war ja schließlich »das Problem von denen da drüben«. Damit wären wir nämlich beim nächsten Problem des PAL: es funktioniert um so besser, wenn man jemanden benennen könnte, dessen Problem das ja ist: Der DDR-Bürger.
Der Name der DDR, stehend für »Deutsche DEMOKRATISCHE Republik« funktionierte dabei quasi als PAL-Katalysator: Da die DDR ja noch nicht komplett ausgebürgert war, also nominell ein Volk von wahlberechtigten, erwachsenen Staatsbürgern enthielt, hatten die mittels Wahlrecht ihr Schicksal selbst zu lenken. Nur war die DDR eben nur dem Namen nach demokratisch. Aber das war auch ein PAL. Der Westen redete sich ein:
1. der DDR-Bürger hat die Wahl, also gestaltet er die DDR selbst
2. da die DDR demokratisch ist, LÄSST sie sich auch vom Wähler gestalten
3. Wenn die DDR mal nicht demokratisch sein SOLLTEE, dann ist das ja auf den Wähler zurückzuführen, der sie gestaltet
4. Damit ist das nicht unser sonder anderer Leute Problem.

Es gibt sehr interessante Bereiche, (das Wort Lumpenproletariat drängt sich hier auch für Freunde von Marx, Engels, Lenin auf) wo das PAL der DDR noch über den Mauerfall hinaus aufrecht erhalten wurde, auch wenn die DDR (Feldkatalysator, Energiequelle, Staatsmacht, Stasi) nicht mehr vorhanden war:
Kurz nach der Wende rannten Kirchen und Wohlfahrtsverbände den DDR-Gemeinden die Türen ein. (selbstverständlich auch in eigennützier Absicht, aber das will ich als ein anderes PAL bezeichenen und hier mal übergehen) Sie warnten die Gemeinden vor 3 ganz essenziellen Problemen der »Ostzone«:
1. Arbeitslosigkeit und Zukunftsangst
2. Drogenprobleme und AIDS
3. Rechtsradikalismus, Kampfhunde und vielen anderen mehr, hier aber pars pro toto genannt.
Die Ex-DDR-Gemeinden wiesen 3-4 Jahre lang sämtliche zum Teil kostenlos zur Verfügung gestellte Hilfe ab, da sie anhand ihrer Statistiken »beweisen« konnten, diese Probleme nicht zu haben, es wären schließlich »Probleme anderer Leute, nämlich von Euch Wesses«. Und das stimmte ja auch.
1. Sommer 1992 waren im Osten noch sehr wenige Leute arbeitslos,
2. Drogenprobleme waren nicht registriert, (weil aufgrund des PAL keiner sie registreirte). AIDS wurde nicht befundet, man hatte es als »beschlossene Sache« gesehen, dass Aids ausschließlich eine Folge von Sittenlosigkeit und Homosexualität wäre, die man ja (PAL) in der DDR nicht kannte.
3. Rechtsradikalismus kannte man ja auch nur aus der DDR-Propaganda: Balladen wie »Nur eine rote Fane« berichtet über den armen westdeutschen Sozialisten, der von Nazis durch die Straßen gejagt wurde. Diese Sage glaubte man noch bis in die Mitte-Neunziger.

Was redet Galahad jetzt über die DDR? Nun, warum schreibe ich soviel Zeug über die DDR unter dem Überpunkt PAL? Weil das das Problem des PAL ist: entzieht man dem PAL schlagartig die Energie, so reagiert es wie ein Schwingkreis: Es Schwabbelt und erzeugt große Intensitätsstöße, bevor es zusammenbricht. Auch wenn es kollabiert, so entstehen um alle Probleme, die vorher von einem großen PAL gedeckt wurden keine sub-PAL's, die sich auch erst langsam wieder entladen. Sobald das PAL sich abbaut, radikalisieren sich die Leute, auf die es zuvor gewirkt hat: sie überreagieren im Versucht, den Gegenstand des PAL auszuräuchern. Dabei arbeiten sie aber im Sinne des PAL! Auch das ist ein Punkt den man im Zusammenhang mit dem PAL unbedingt verstanden haben muss: Die überschießende Reaktion auf das PAL gipfelt darin, dass die plötzlich vehement dagegen ankämpfenden Ursache und Wirkung verzerrt wahrnehmen: Dazu kann man gut Beispiel 3 zitieren: Lange wurden in Brandenburg Neonazis und Kampfhunde vom DDR-PAL gedeckt: »Sowas haben wir nicht«
Als das erste PAL kollabierte, hatten die Neonazis sich kleine böse Wauzis zugelegt, wenn man sie sah, wechselte man die Straßenseite und ein sekundäres PAL war erschaffen. Nun kam es zu unignorierbaren Problemen mit Kampfhunden, dagegen wurde spontan überreagiert: es wurden Kampfhunde kastriert, eingeschläfert etc, Kampfsportvereine geschlossen, und das PAL lief weiter: »Wir tun ja was, gehen Sie weiter, es gibt nicts zu sehen« war das PAL der 3. Generation. Die Hauptursache wurde dabei aber verkannt:
1.: die Leute haben absolute (vielleicht berechtigte) Existenzängste.
2.: sie rotten sich dagegen zusammen
3.: sie schaffen sich Waffen, Kampfhunde etc an
4.: in der Gemeinschaft fühlen sie sich plötzlich sicherer (Fronterlebnis, gemeinsames Wälzen in der Schlammsule-der-Nazigemeinschaft)
5.: sie entdecken ihre eigene Stärke
6.: sie werden aktiv (und DA springt dann das PAL an und lässt sie eine ganze Zeit ihren Schindluder treiben, bevor eingeschritten wird)

Was könnte man nun machen? Man könnte ihnen (1.) etwas Sicherheit und Rückhalt geben, ihnen (2.) Vereine und Gemeinschaften geben, deren vornehmliches Ziel nicht faschistisch ist, (3.) und ihnen Aufklärung und Bildung angedeihen lassen, um 4. 5. und 6. gar nicht stattfinden zu lassen. Aber das hat man ja zu Zeiten des großen kuscheligen DDR-PAL's ja nicht gewollt. Die ständige Angst, »AUFZUFALLEN« also nicht mehr vom PAL geschützt zu werden, saß allen tief in den Knochen!

Was hilft nun gegen ein PAL wie das DDR-PAL?
1.: Gelassenheit! Das PAL sieht man am ehesten, wenn man knapp dran vorbei schaut, aber eben nicht wegschaut (siehe Lord's St. Johns Cricket-Ground, 40. Spielminute)
2.: wie man diese Gelassenheit erreicht, ist egal: etwas Bier und man sieht die Welt viel nüchterner (Django) oder ein bisschen klatschianischen Kaffee (Terry Pratchett) können da gut helfen. Auch ein Zen-praktizierender sollte sich nicht von einem PAL blenden lassen. Auch wenn er wie alle anderen auf das PAL reagiert, so tut er es bewusst, denn er hat ein viel intensiveres Gegenwartsbewusstsein.
3. Aufklärung! Benutzt Euren verstand
4. Nichts ist wirklich egal (auch wenn »alles Streben vergeblich ist«, -Laotse)

platypus schrieb am 5.7. 2006 um 21:41:51 Uhr zu

Problem-anderer-Leute

Bewertung: 5 Punkt(e)

Das Problem-anderer-Leute-Feld beruht auf der angeborenen Neigung der Leute, nichts zu sehen, was sie nicht sehen wollen.
Es kann obendrein 100 Jahre mit einer Taschenlampenbatterie betrieben werden.
Wenn man also ein Problem-anderer-Leute-Feld am Brandenburger Tor installieren würde, wäre es nicht unsichtbar. Es würde nur keiner sehen, weil es niemand es sehen WOLLEN würde.
»Das geht micht nichts an, das ist ein Problem-anderer-Leute«

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