Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Ordnung«
Trillian schrieb am 10.10. 2007 um 12:00:13 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ich war schon immer sehr unordentlich. Einmal bat mich meine Mutter, mein Zimmer aufzuräumen, und ich fragte, wie das 6jährige so tun: »Warum?«
Meine Mutter erklärte mir, dass sie, wenn ich in der Schule bin, ja ans Fenster müsse, um zu lüften.
Also schaufelte ich ihr einen Durchgang von der Zimmertür zum Fenster, etwa 30 Zentimeter breit. Man konnte dort ohne Probleme laufen und trat nicht auf Legosteine.
Gute 10 Jahre später war ich immernoch sehr unordentlich. Jedoch konnte ich meine Mutter einmal sehr verwirren.
Sie kam in mein Zimmer und fragte nach irgendeinem Schriftstück, dass sie mir eine Woche vorher gegeben hatte.
»Suchst Du mir das raus?«, und war schon dabei, sich wieder umzudrehen.
»Moment!«, rief ich, griff von meinem Bett aus, wo ich gerade rumlungerte, unter meinen kleinen Beistelltisch, unter ein Buch und eine leere Chipstüte und hatte innerhalb Sekunden das gesuchte Dokument in der Hand.
Selten habe ich meine Mutter so verblüfft gesehen.
Dabei ist es ganz einfach: Wenn man die Sachen genau da liegen lässt, wo man sie zuerst hingetan hat, kann man sich viel besser merken, wo das war.
hei+co schrieb am 2.3. 2000 um 12:10:20 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
ANTWORT, OHNE
Die Massenmedien sind dadurch charakterisiert, daß sie anti-mediatorisch sind, intransitiv dadurch, daß sie Nicht-Kommunikation fabrizieren - vorausgesetzt man findet
sich bereit, Kommunikation als Austausch zu definieren, als reziproken Raum von Rede und Antwort, als Raum also einer Verantwortung [...] als eine vom einen zum
anderen im Austausch sich herstellende persönliche Korrelation. Anders gesagt: vorausgesetzt, man definiert Kommunikation anders denn als bloße(n) Sendung/Empfang
einer Information, und sei sie auch umkehrbar durch Feed-Back. Die gesamte gegenwärtige Architektur der Medien gründet jedoch auf dieser letzteren Definition: die
Medien sind dasjenige, welche die Antwort für immer untersagt, das, was jeden Tauschprozeß verunmöglicht [...] die Macht gehört demjenigen, der zu geben vermag und
dem nicht zurückgegeben werden kann. [...] Hier wird zwar gesprochen, aber so, daß nirgends darauf geantwortet werden kann. Deshalb besteht auch die einzig mögliche
Revolution in diesem Bereich [...] in der Wiederherstellung dieser Möglichkeit der Antwort. [...] Jeglicher Versuch, die Inhalte zu demokratisieren, sie zu unterwandern [...],
oder die Macht über die Medien zu erobern, ist hoffnungslos, wenn nicht das Monopol der Rede gebrochen wird, und zwar nicht, um jedem Einzelnen das Wort zu erteilen,
sondern damit die Rede ausgetauscht, gegeben und zurückgegeben werden kann, wie manchmal der Blick oder ein Lächeln, und ohne daß sie je angehalten, zum Gerinnen
gebracht, gespeichert und an irgendeiner Stelle des gesellschaftlichen Prozesses neu verteilt werden kann.
(Baudrillard, Jean: Requiem für die Medien, in: ders.: Kool Killer oder der Aufstand der Zeichen, Berlin 1978, 83-118, hier: 91,92)
lala schrieb am 15.7. 2002 um 20:29:03 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ordnung gibt Sicherheit.
Aber nur so lange sie steht.
Kippt sie um, kippt man um.
Prinzipien kann man folgen.
neuro.heaven schrieb am 19.8. 2001 um 22:15:27 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ihr Koffer, dessen Reißverschluß nur zur Hälfte geöffnet ist, erbricht seinen Inhalt in den Korridor, Rollenbücher, Briefe, Schuhe, und so wird es tagelang bleiben, aber ich werde nichts sagen.
Unsere Wohnung gleicht einem Papierkorb, kaum ist sie von ihren Einkäufen nachhause gekommen, und so wird es bleiben, ich weiß es, bis ich insgeheim die Schnüre sammel und die Papiere verschwinden lasse. Ohne etwas zu sagen. Sie glaubt, daß Ordnung mit der Zeit wie von selbst entsteht, sie glaubt an Heinzelmännchen, und das ist rührend.
Was heißt Ordnung!
Nur ein Mensch, der mit der Welt nicht eins ist, braucht Ordnung, um nicht unterzugehen.
Sie ist eins mit der Welt.
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