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Der erste Text |
am 17.5. 2000 um 16:58:25 Uhr schrieb Aurian
über Druide |
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am 13.6. 2024 um 14:00:59 Uhr schrieb Gerhard
über Druide |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 11) |
am 13.8. 2023 um 10:20:29 Uhr schrieb Rüdi aus der JVA über Druide
am 4.9. 2003 um 16:37:50 Uhr schrieb adsurb über Druide
am 15.11. 2018 um 13:56:08 Uhr schrieb Christine über Druide
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Aurian schrieb am 17.5. 2000 um 16:58:25 Uhr zu
Bewertung: 25 Punkt(e)
Wie man ein Druide wird
von Droop the Druid
1. Trage nie, nie, nie die Farbe Weiß (es sei denn, du heiratest, und das Herz deiner armen, alten Mutter würde in drei Teile brechen, wenn du nicht wenigstens so tätest, als wärest du noch Jungfrau). Die echten Druiden trugen damals und tragen auch heute noch kein Weiß, da es schrecklich schwer sauberzuhalten ist und jeder glauben würde, daß du zum Ku-Klux-Klan gehörst.
2. Sei sehr höflich zu Bäumen im allgemeinen und sehr, sehr, sehr nett im Besonderen zu Ebereschen, Haselsträuchern sowie Eiben - und zu antiken Hutständern, wenn du nicht weißt, was sie vorher waren. Laufe an keinem vorbei, ohne wenigstens ein Hallo zu nicken und wische dir nie, nie, nie den Mund ab, nachdem du einen geküßt hast!
3. Trage immer Haselnüsse bei dir. Dadurch hast du jederzeit ein angemessenes Geschenk dabei, welches du magischen Wesen, denen du begegnest, anbieten kannst. Aber es hat auch noch einen anderen hübschen Zweck: Wer so etwas braucht, kann sie als Sorgenperlen verwenden, und (natürlich gibt es drei Gründe!) du kannst mit ihnen in deiner Tasche spielen.
Wenn du das tust, machen sie kleine Knick-Knack-Geräusche. Dann werden die Leute fragen: »Sind das Steine in deiner Tasche?«, worauf du sagst: »Nein, Haselnüsse« und sie herzeigst. Wenn du nun wiederum hörst, daß jemand mit diesem Knick-Knack in seiner Tasche vorbeigeht, fragst du ihn - du kannst auch Varianten wie »Sind das Kiesel in deiner Tasche?« benutzen. Antwortet er nun: »Nein, Haselnüsse«, dann - dreimal Hurra! - weißt du, daß er auch Druide ist! Denk nur mal - du kannst in einer fremden Stadt sein, in der du niemanden kennst, und da steht gerade an der Bushaltestelle diese andere Person mit dem Knick-Knack in der Tasche ... Das ist viel, viel, viel besser als ein dummes heimliches Handschüttelzeichen, weil du für Letzteres die zweite eingeweihte Person erstmal treffen mußt - zu fremdem Leuten hinzulaufen und nach deren Hand zu greifen, um sie zu schütteln, kann einen in GROSSE Schwierigkeiten bringen! Und selbst wenn du sie dann triffst und sie wirklich echt sind, könnten sie Keime haben! Aber das Knick-Knack kann man ohne all diese Unbequemlichkeiten hören und erkennen.
4. Sage immer die Wahrheit - so kunstvoll du nur kannst. Es ist absolut obligatorisch, daß ein echter irischer Druide immer die Wahrheit sagt, aber es ist genauso obligatorisch (mal drei mal drei mal drei), daß er mit Worten sehr, sehr, sehr kreativ umgeht sowie (wieder drei Dinge) daß er von den ersten zwei (keine druidische Zahl - ups!) Dingen denkt, es sei dasselbe.
5. Lerne, irisch zu sprechen. Dadurch wird es möglich, mit anderen Abkömmlingen meiner Schule über druidische Drogendeals selbst dann zu diskutieren, wenn dein Telefon überwacht wird, weil niemand sonst (einschließlich der Iren) Irisch beherrscht - und selbst wenn, würden sie es nicht so aussprechen, wie du es tust.
6. Übe, Dinnge falsh zu buchstabiren. In der modernen Welt ist es unmoeglick, nichts niderzuschreiben, also muzt du Kombromisse eingeen.
7. Trage mehr Haselnüsse mit dir herum. (Oh - wenn du jemanden, der mit einem Knick-Knack in der Tasche herumläuft, fragst, ob das Steine sind, und die Antwort »Ja!« erhältst - LAUF!!!)
8. Versuche, so viele Dinge wie möglich dreimal zu tun, wie z.B. sich zu verlieben, sich zu verbessern, tägliche Mahlzeiten, Bären in ihrer Höhle zu besuchen (wenn sie nicht da sind), usw., usw., usw. (neunmal ist auch in Ordnung!). Das hatten wir zwar schon dreimal, aber weil es so wichtig ist, bekommt es seine eigene Spezialregel.
9.Verbrenne nie Leute in Weidenkäfigen, denn »alle Dinge sind empfindungsfähig« - und Weidenkäfige haben auch Gefühle.
10. Sei nett zu Elfen (beider Sorten!). Aber wenn es eine von der Art ist, die dich nach Hause in einen Hügel anstatt in ihr Apartment einlädt, dann achte darauf, daß du für die nächsten hundert Jahre nichts Wichtiges geplant hast.
11. Denke zu Samhain daran, etwas Blaues zu tragen (Haut ist am besten), führe ein Stück Ebereschenholz mit dir und - drei Dinge - halte Haselnüsse bereit für den Fall, daß eine Elfe dir Streiche spielen oder mit dir zusammensein will (was davon eintrifft, hängt von dir und der Art der Elfe ab sowie davon, ob du mit nur einem oder beidem einverstanden bist).
12. Trage noch mehr Haselnüsse mit dir herum (jaja, du wußtest, daß das kommen würde ...). Sie sind sehr gut, um Eichhörnchen zu füttern. Überall auf der Welt leiden Stadtpark-Eichhörnchen schlimm an den Folgen von Fehlernährung, weil schlechtherzige Geizhälse ihnen die billigeren (und nahrungsmäßig nicht ausbalancierten) Erdnüsse anbieten. Und dann - woher willst Du wissen, daß es sich bei dem Eichhörnchen nicht um Jemand-anders-in-Verkleidung handelt? Nicht alle von »IHNEN« verwandeln sich in Schwäne, weißt Du!
sechserpack schrieb am 15.11. 2013 um 10:04:27 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Wer schonmal einen Druiden zu einem Bus rennen sah, der ihm dann doch davonfuhr: der fällt etwas vom Glauben ab.
(Und 1 Sandale hat er auch verloren),
Aurian schrieb am 29.5. 2000 um 16:27:02 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Rabenkind
Großmeisterin der Akademie der Verdammten
Die Geburt
Der Wind blies eisig über das ebene Land. Es war dunkel, nicht weil es Abend war, es war schon monatelang dunkel. Es herrschte Polarnacht im Land des ewigen Eises.
Sa´Palan zog seinen Umhang zusammen. Der alte Druide stand vor dem Eingang seiner Höhle. Der Wind wehte den Schnee in sein Gesicht. Er zog seinen ledernen Umhang enger an seinen Körper. Kaum dreißig Meter konnte der Mann sehen. Es war ein denkbar schlechter Tag für die Jagd. Heute würde er wohl nichts fangen können. Er wollte gerade in seine Höhle zurück um sich bei einem Feuer zu wärmen als er die Umrisse einer Gestalt aus dem Schneesturm treten sah. Die Gestalt hatte einen dicken Pelzumhang um den Körper geschlungen und das Gesicht mit einem Wollschal bedeckt. Er stapft durch den tiefen Schnee auf den Druiden zu. Etwa einen Meter von ihn ihm entfernt blieb die vermummte Gestalt stehen. Aus durchdringenden hellblauen Augen sah die Gestalt den alten Mann an. Mit einer schnellen Handbewegung bat ihn der Druide in seine Höhle. Ohne auch nur ein Wort zu sagen betrat er die Höhle und setzte sich an die Feuerstelle. Der Druide entzündete sein Feuer.
Die vermummt Gestalt legte ihren Schal ab. Sa´Palan erkannte die Spitzen Ohren eines Eiselfen. Die Eiselfen waren ein scheues Volk das viel weiter im Norden lebte. Nur selten konnte man sie so weit im Süden sehen. Der Druide setzte einen Kesser mit Wasser auf das Feuer und reichte dem Elfen eine Tasse. Eiselfen waren nicht bekannt für ihre Gesprächigkeit. Es war Sa´Palan nicht einmal bekannt ob die Eiselfen überhaupt der Sprache mächtig waren.
Als das Wasser kochte schöpfte der Druide dem Elfen etwas in seine Schale. Heißes Wasser war lebensnotwendig in diesem Land. Es wärmte nach einer langen Reise den Körper von innen wieder auf. Der Elf trank das heiße Wasser langsam aus.
Sa´Palan starrte den Elfen lange an als er etwas am Eingang der Höhle hörte. Er blickte sich um. Am Eingang seine Höhle stand eine Eiselfin. Sie war für diese Gegend nur leicht bekleidet. Ihre langen, blonde Haare waren steif gefroren, ebenso ihre Finger. Die Elfe zitterte am ganzen Körper. Sa´Palan erkannte, daß sie kurz vor der Niederkunft zu stehen schien. Der Druide sprang auf um der Frau zu helfen, doch da spürte er die Hand des Elfen ihn zurück halten. »Wenn sie es nicht selbst schafft, verdient sie es nicht zu leben.« Der Druide konnte die Worte des Elfen nicht fassen. Erschrocken sah er den Elfen in die Augen. Doch dieser erwiderte nur kalt den Blick des alten Mannes. Sa´Palan riß sich los, das Gesetz des Überlebens, welches der Eiself vertrat fand nicht seinen Beifall. Er hob die Elfin hoch und legte sie auf einen Haufen Pelze die nahe am Feuer lagen.
Stunden lang kämpfte der Druide um das Leben von Frau und Kind. Der Elf saß nur am Feuer und würdigte der Frau keinen Blick. In den frühen Morgenstunden hatte Sa´Palan den Kampf verloren. Die Frau war tot, aber er hielt ein kleines, schwächliches Elfenmädchen in seinen Händen. Das Kind lebte und schrie aus vollem Hals.
Der alte Mann wickelte das Kind in ein Fell und trug es vor die Höhle, wo der Elf seit mehreren Stunden stand. »Vielleicht kannst du das Kind seinem Vater bringen«, fragte ihn der Druide, doch die Antwort des Elfen erschütterte den alten Mann. »Ich bin sein Vater. Es ist schwach, so schwach wie seine Mutter. Es wird nicht überleben.« Der Elf zog eine Dolch unter seinem Umhang hervor. »Du willst dieses Kind töten? Dein Eigen Fleisch und Blut? Was für ein Vater bist Du Elf?« Der Druide versuchte das Kind mit seinem eigenen Körper zu schützen. Doch der Elf war wahnsinnig vor Wut. Er stieß dem Druiden den Dolch in den Rücken. Der Schnee färbte sich rot vom Blute des alten Mannes. Der Elf wandte sich dem Kinde zu, daß schreiend im Schnee lag. Aber er kam nicht mehr dazu, plötzlich erstarrte er zu einer Eissäule.
Njoryaggan war gekommen. Majestätisch setzte der riesige weiße Drache neben dem Kind auf. Er beugte seinen Kopf zu dem kleinen Elfenmädchen herunter und sah es mit seinen großen Augen an. Das Mädchen lächelte den Drachen an. »So, du bist also die Prophezeite der Göttin, das Kind aus dem Eis, das Kind welches den Untergang der Ritter bewirken wird. Du bist das Rabenkind.«
So hatte Rabenkind bereits am Tag ihrer Geburt drei Leben genommen. Und dies war erst der Anfang, ....