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am 17.9. 2002 um 22:23:53 Uhr schrieb neo/ben
über Yuengling |
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am 25.4. 2023 um 14:39:46 Uhr schrieb Kuh Stark
über Yuengling |
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am 25.4. 2023 um 14:39:46 Uhr schrieb Kuh Stark über Yuengling
am 28.11. 2010 um 03:12:38 Uhr schrieb Hotte über Yuengling
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Yuengling«
neo fausuto\SCWS schrieb am 12.1. 2003 um 19:21:24 Uhr zu
Bewertung: 21 Punkt(e)
Warum wir uns Tag für Tag mit Yuengling betrinken?
Es ist der Haß auf unsere Mäzenin, Eudora.
Wegen ihr schließen wir das PIA in Samarkand, wegen ihr müssen wir in Baltimore bürokratische und akademische Folterqualen erdulden.
Eudora ist 90. Von hinten wäre sie ein 10-jähriges, schlankes, allerdings buckliges Mädchen mit langen blonden Haaren. Verhandeln müssen wir mit ihr von vorn. Ach, ihr von Alter nicht weises, sondern törichtes Gesicht! Die rot geschminkten Lippen, der rechts immer herabgezogene Mund! Diese Brille! Diese anmaßende Besserwisserei!
„Habt ihr doch! Habt ihr doch!!“
(Nämlich Bin Laden im PIA beherbergt. Ein nie endender Streit.)
Täglich müssen wir zu ihr, in ihre Villa draußen im Norden, Tee trinken, zuschauen, wie sie selbstgebackene Cookies zerkrümelt und Bix damit füttert. Sie streichelt ihn, beteuert, sie kenne sich mit Hunden aus wie niemand, wir finden die Streichelei trotzdem etwas unsittlich, dann schickt sie ihn los: jetzt hol meinen Jogger! Bix, hol Jogger!
Und Bix läuft los, und er kommt tatsächlich. Er ist geradezu Eudoras Page geworden. Sitzt unruhig sitzt er da, muß aus Eudoras Tasse Tee trinken, ißt sogar vor Beflissenheit die Krümel, die Bix übriggelassen hat.
Wir reden über das neue Institut.
Eudora und die Johns - Hopkins - Universität. Wie gut sie jeden dort kennt. Ich glaube, noch besser kennt jeder sie.
Bücher hat sie, in wirrer Ordnung, aus allen Fachbereichen. Mit Bibliotheks-Nummern am Rücken. Viele Bände kleben aneinander. Ein Titel klingt interessant: „An Idiot’s Fugitive Essays on Science“. Ich ziehe das Buch hervor, puste den Staub fort. Der Autor hat das Exemplar mit einem lateinischen Spruch Eudora vermacht. Eudora würde, bäte ich sie um das Buch, sofort mit ihrem Waterman eine eigene Widmung hineinklecksen. Deshalb nehme ich es lieber unauffällig an mich.
Unser Institut wird kaum seinen Namen behalten. Die Johns-Hopkins-University wird uns als „Spesinalium Center for Weird Science“ beherbergen:
SCWS (PIA)
Unsere Aufgaben wurden definiert:
Präkognition
(„Experimental Precognition“)
Sternzeichen der Zukunft
(„Another Astrology“)
Simulation von Evolution
(„Lust and Pain Simulation“)
Transponieren und Orchestrieren
(„General Transposition and Orchestration“)
Wir vergehen vor Sehnsucht nach Samarkand.
Im Yuengling-Rausch wird Samarkand wieder zur Traumstadt.
Als ob wir von Samarkand nur gehört und geträumt, als ob wir nie dort gelebt hätten.
Ben schrieb am 13.1. 2003 um 20:11:09 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Eudora trinkt mit ihrem Pagen Tee, uns ist endlich Yuengling gestattet.
So ertragen wir Eudora besser, und daß Jogger Tee eigentlich verabscheut, freut uns. Bis Eudora sagt: mein Lieber, sei so nett, hol mir Bix, er muß hungrig sein!
Jogger spielt perfekt die Szene „So ist das also! Ich muß gehen, weil es meiner Herrin gefällt, einen Hund zu bevorzugen!“
Er hinkt davon (wie er sein Hinken betont!), nach einer Weile erscheint Bix und springt Eudora in den seit Jahrzehnten nur noch von Hunden geliebten Schoß. Und springt wieder hinunter: es kommt jetzt Besuch.
Es ist 5 Uhr PM: Zeit für Eudoras Kundin Maggi.
Zuerst waren wir bei diesen Seancen unerwünscht. Heute ist es das dritte Mal - wieder will Maggi mit ihrem verstorbenen Mann reden.
Bevor sie auftaucht, holen wir in der Küche kaltes Yuengling. Warten dort, bis das Begrüßungsgegacker abgeflaut ist.
Als wir wiederkommen, ist das Feenglöckchen schon aufgestellt.
Flüsternd begrüßen wir den Besuch, rücken etwas zur Seite.
Wie immer wandern 500 $ von Maggi zu Eudora.
Das Feenglöckchen ist schöner als das in unserem Institut. Doch die Glöckchen „D“ und „E“ liegen herabgefallen und zerbrochen auf dem Boden der luftleeren Röhre.
Wie immer theatralisches Schweigen.
Ein Aufschluchzen von Maggi:
„Godwin, bist du da?!“
Wie immer antwortet das Feenglöckchen, während Eudora das Wort mit den Lippen mitformt wie ein Stummfilmstar:
„LOV“.
Maggi zerfließt in Tränen.
Love! Love! Hat je ein Feenglöckchen ein dümmeres Wort von sich gegeben?
Wir trinken unser Yuengling und sprechen deutsch. Wir reden von Hörigkeit über den Tod hinaus, von Geistern, die nackte Frauen umfächeln könnten, um die Welt reisen, Weltraumflüge überallhin unternehmen, und zwar umsonst und jederzeit. Von Gespenstern, die in dieser törichten Welt noch hängengeblieben sind.
ben schrieb am 6.1. 2003 um 21:37:40 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Drei Tage lang lag Neo da wie tot. Yuengling - Koma.
Nach der nächtlichen Tour mit Jogger.
Jogger war plötzlich in Baltimore aufgetaucht. Daß die Immigrations-Autoritäten ihn passieren ließen!
(Wenn Zeugen nicht das geringste gesehen haben und trotzdem aussagen, um der Polizei zu einem Fahndungs-Bild zu verhelfen: immer dann erscheint Jogger - sagte Neo einmal. „Er ist das Urbild aller Phantom - Fahndungsbilder“).
Erst hatte sich Jogger um den betrunkenen Neo gekümmert. Den Sanitäter gespielt, ihm sogar eine Extra-Portion Blut abgezapft.
Dann kümmerte sich Ruth.
Wir hatten Neo bei Ruth in der Guilford Avenue aufgebahrt.
Ruth, Künstlerin und Freundin von Neo. Ruth, die Jogger vertreiben wollte. Ein Streit! Einige der Leinwände, die überall, Gesicht zur Wand, herumstehen, haben Löcher. Ruth später, am Telefon: wie die Ratte neulich in meinem Klo! Bis die endlich tot war!
Bei diesem Streit war Neo erwacht.
Da drosch auch er, zu unserer Überraschung, auf Jogger ein:
„Die drei Tage sind verloren! Ich erinnere mich an nichts mehr!“
Jogger war so verblüfft wie wir.
„Auch wenn ich nur geträumt habe! Ich will alles wissen!“
Jogger: „Du wirst dich an alles erinnern! Sobald du wieder zu Hause bist! In deinem Büro!“
Wir hörten und staunten.
Jogger: „Geh nach Hause, Neo, los, geh nur nach Hause, such deine Digitalkamera! Dann fällt dir alles wieder ein!“
Neo: „Geht alle! Alle miteinander!“
Wir gingen. Ruth blieb.
Es war schon dunkel. Jogger sagte kein Wort mehr, war mit einem Mal im Schneetreiben verschwunden. Ich gehe allein die 31st hinunter zur Charles Street. Will ins XANDO und noch Kaffee trinken, da sehe ich Bix, unsern Hund. Jämmerlich heulend. Ich kehre noch einmal um und bringe ihn zu Ruth. Sie hat selbst einen Hund (Othello) und weiß am besten, wie man mit hungrigen und frierenden Hunden umgeht.
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