Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Jeansoverall«
Peter schrieb am 9.10. 2007 um 15:31:19 Uhr zu
Bewertung: 79 Punkt(e)
An einem Sonnabend vor ein paar Jahren wollte ich mit meiner Freundin ins Kino am Potsdamer Platz in Berlin, um mir endlich den letzten Teil von Herr der Ringe anzusehen. Da ich in Potsdam wohne und sie in Berlin-Mitte holte ich sie natürlich ab.
»Ich muss mich nur noch Umziehen« waren ihre ersten Worte und ich wusste, das dauert. »Kraul doch Max einfach noch ein bißchen« aha, jetzt bekomme ich auch noch eine Aufgabe zugewiesen. Max ist ihr Meerschweinchen, der Mann im Hause, wie sie sagt. Ich setzte mir also Max auf den Schoß und kraulte ihn im Takt der Videos von MTV. Dann wurde es feucht. Sch.. das Tier hat mir die Hose vollgepißt. Sabine konnte nicht mehr vor lachen. »So kannst du nicht raus und zum Auswaschen und Trocknen haben wir auch keine Zeit.« »Hast Du nicht eine Jeans für mich?« fragte ich, wusste aber, das wird schwierig. Die Länge könnte ja schon stimmen. Sabine ist zwar ein paar Zentimeter kleiner als ich, aber Frauen haben ja relativ zur Körpergröße etwas längere Beine als Männer. Aber die Weite, über meinen Bauch passt eine 34, Sabine hat die 30.
Grübelnd vor dem Schrank stehend, fragte sie mich: »Lieber eine mit Reißverschluß vorne oder hinten?«. Hatte sie das erst gemeint? Vorne natürlich, gleichzeitig dachte ich daran, daß es mit Zipper hinten auch mal ganz lustig sein könnte. Um es kurz zu machen, es klappte alles nicht. Ich passte in keine von ihren Hosen. »Hast du nicht noch etwas anderes? Es muss ja keine Trainingshose sein.« Dann grinste sie und holte ein Päckchen hervor. »Habe ich mir bei ebay ersteigert, ist mir aber zu groß. Dir müßte er passen«. In dem Päckchen war ein Jeansoverall von S.Oliver mit halblangen Ärmeln, leichter Schlag in den Hosenbeinen, durchgehender Reißverschluß vom Hals bis kurz unter dem Bauchnabel, zwei Brusttaschen und Gürtel. »Das ist nicht dein Ernst«, »Probier doch mal!« »Na gut, der paßt sowieso nicht« ich nahm das riesige Stück Stoff und öffnete Gürtel und Reißverschluß. Das T-Shirt zog ich aus. Zuerst ging alles wie eine normale Hose, Beine rein und hochziehen. Oben wurde es dann schwierig, erst den einen Arm, dann richtig verrenken, ziehen, drücken, quetschen den anderen Arm. Bauch kurz angezogen, Reißverschluß hoch und drin. »Laß mal sehen .. der Gürtel sieht doof aus, den laß mal hier« Sabine zog den Gürtel aus den Laschen, sagte dann »Na bitte, so geht es doch« und machte sich auf den Weg zur Tür. »Das kannst Du voll vergessen, daß ich so rausgehe« ich betrachtete mich im Spiegel, der Overall paßte perfekt und war eigentlich auch ganz bequem. »Mach hin, wir müssen los! Du hast doch noch die Strickjacke und die Winterjacke, kein Mensch wird was merken und im Kino ist sowieso dunkel.«
Wir hatten wirklich keine Zeit mehr. Also Strickjacke, Jacke und Schuhe an und los. Wir rannten zur U-Bahn. Dabei merkte ich, daß sich so ein enger Overall anders anfühlt als eine Hose. Dadurch, daß er von oben bis unten durchgeht, zieht er sich anders. Besonders wenn man eine Schulter nach vorne schiebt oder den Arme hochhebt, spannt sich der Overall über den ganzen Rücken bis zum Po oder vorne herum bis in den Schritt. Um das Auszukosten blieb ich in der U-Bahn erst mal stehen und drehte den Oberkörper ein paar mal hin und her. Der Overall streichelte dabei um Bauch und Hüften, geil. »Nun setz dich schon, ich möchte mich an dich ankuscheln«. So riß mich Sabine aus meinen Träumen. Ich setzte mich hin und nahm Sabine in den Arm. Blöde Kälte, ich brauchte ein Taschentuch. Im Reflex griff ich zur Hosentasche, aber da war .. nichts. Ach ja der Overall. »Hast du mal ein Taschentuch?« Sabine griente und griff zu ihrer Handtasche. Schon praktisch so eine Handtasche, dachte ich.
Im Kino lief alles ganz normal, keiner merkte was. Was soll man da auch sehen? Da hat halt einer eine Jeans an, die oben ein wenig enger und unten ein wenig weiter ist, als sonst bei Männern üblich. In der Pause ging ich aufs Klo. Die Idee hatten viele, es war voll. Als ich dann endlich vor dem Becken stand, fingerte ich an der Stelle umher, wo normalerweise der Reißverschluß vom Hosenschlitz anfängt. Ups, das geht ja so nicht. Jetzt mich in die andere Schlange vor den Kabinen einzureihen hatte ich keine Lust. Also Strickjacke auf, Reißverschluß vom Overall so weit wie möglich runter. Ich musste mich ganz schön krümmen, um mein Teil in die richtige Stellung zu bekommen. Dafür ist der Overall eben nicht gemacht, der Reißverschluß müsste noch ein paar Zentimeter weiter gehen. Aber es ging dann doch. Erleichtert packe ich das Teil wieder in den Slip, drehte mich um, um für den nächsten Platz zu machen und zog den Reißverschluß des Hosenschlitzes wieder zu ... und zog und zog bis zum Hals, ach ja der Overall. Nun hatten ihn doch einige Leute gesehen. Aber das erwartete große Gelächter blieb aus. Einige kuckten interessiert bis amüsiert, die meisten registrierten das gar nicht. Ok, dachte ich, wenn ich mich normal fühle und nicht so tue als müßte ich was verstecken, denkt wahrscheinlich jeder das ist normal. Die Strickjacke ließ ich einfach offen, es war eh zu warm
Wieder am Platz meinte Sabine noch, » Du traust Dir ja was«, das Licht ging aus und der Film weiter. Die Strickjacke zog ich jetzt ganz aus und kuschelte mich an Sabine. Nach dem Film schaltete Sabine ihr Handy wieder an und prompt kam eine SMS ihrer Freundin Claudia angeflattert. »Ich bin mit Anne im Club kommt doch nach«. »Au ja, laß und da noch hingehen!« »Bin ich dafür richtig angezogen?« gab ich zu bedenken. »Ja, da ist 60-ziger Jahre Party, das passt und verdirb mir jetzt nicht den Abend, hättest halt mit Max besser aufpassen sollen« Was soll Mann darauf antworten? Natürlich gingen wir hin. An der Garderobe des Clubs das nächste Problem: »Du Sabine, kannst Du meine Brieftasche und das Handy nehmen?« Ist schon eine praktische Sache, so eine Handtasche. Das nächste Mal muß ich daran denken, eine mitzunehmen. Ich schüttelte mich, 'das nächste Mal', was soll der Quatsch? In eine Brusttasche meines, schon wieder, natürlich Sabines, Overalls kamen ein paar Euroscheine. Die Strickjacke blieb an und zu.
Drinnen fanden wir die Beiden schnell. Nach dem Hallo, ging ich erst mal was zu trinken besorgen. Als ich wiederkam, sage Claudia: »Du Peter, ist das nicht ein wenig warm mit der Strickjacke?« Anne schmunzelte. Sabine hat es erzählt, ich war sauer und warf ihr ein bösen Blick zu. »Was den, ist doch lustig und du fühlst dich doch anscheinend wohl« Es war warm, sehr sogar, aber was sollte ich tun. »Wir wollen das jetzt sehen!« sagte Anne. »Hier in der Ecke sieht Dich außer uns doch niemand. Wir stellen uns auch noch davor.« Ok, ich bin kein Spielverderber und machte die Jacke auf. Anne sagte »ist doch gut, zieh mal die Jacke aus und dreh dich mal« Na gut, Strickjacke aus, Modenschau: vorne, Seite, hinten. »Das kannst Du durchaus tragen, Steht dir gut ... Wieso gibt es so was nicht ganz normal für Männer« usw. Gut jetzt reichts. »Ok Ihr habt Euch amüsiert, ich ziehe die Jacke wieder an. ... wo ist die Strickjacke«, »Claudia ich habe sie Dir doch gegeben« »Anne hat sie«, »Wo ist Anne?«, »Ach die wollte mal aufs Klo«. »Mädels ihr könnt mich doch hier nicht so ..«, »Wir gehen jetzt Tanzen, kommst Du mit oder bleibst Du hier«, »?!«, » Komm schon, wir weichen nicht von Deiner Seite«. Anne war plötzlich auch wieder da, natürlich ohne meine Jacke. »Die ist an der Garderobe«. Ich faßte allen Mut zusammen und ging mit auf die Tanzfläche. Es wurde ein lustiger Abend. Von Zeit zu Zeit grinste mal einer, aber die meisten Leute kümmerten sich nicht darum oder dachten wahrscheinlich, ich gehörte mit zum Programm. Später meinte Sabine dann, wenn Du den Jeansoverall noch mal anziehen willst, mußt Du nicht unbedingt deine Hose vollsauen. Na ja, mal sehen ... ----
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