Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Aufmerksamkeit«
Der hilfreiche Sozialarbeiter schrieb am 29.6. 2003 um 00:40:47 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Der Ausstieg aus dem Kampf um Aufmerksamkeit
»Unser Sohn beschäftigt sich kaum alleine, ständig ‚hockt er uns auf der Pelle', unterbricht unsere Gespräche,« erzählt ein Elternpaar, »Oder er macht irgendwelchen Unfug und macht etwas kaputt. Das nervt! Wir fühlen uns dann hilflos und werden auch manchmal wütend!«
Eine schwierige Situation, in der sich die Eltern hier befinden. Wie könnten sie reagieren?
Folgendes geschieht:
Der Junge ‚stört' seine Eltern, indem ihnen kaum ‚von der Seite weicht', Gespräche unterbricht oder ‚Unfug' anstellt. Dahinter kann der Wunsch nach Aufmerksamkeit verborgen sein.
Es ist, als würde das Kind glauben: »Ich gehöre nur dazu und habe nur dann Bedeutung, wenn ich Aufmerksamkeit bekomme und wenn sich andere mit mir beschäftigen!«
Als Eltern fühlt man sich irritiert, verunsichert, aufgeregt oder ärgerlich.
Manche werden versuchen, dem Jungen gut zuzureden oder über das Verhalten klagen.
Vielleicht versucht man auch, dem Sohn alles recht zu machen, um die Situation zu ‚entschärfen'.
Ein Kind, das Aufmerksamkeit durch ‚Störverhalten' sucht, wird es in der Regel stoppen, wenn es Aufmerksamkeit (auch negative Aufmerksamkeit) erfährt.
Es besteht die Gefahr, daß Kinder lernen, nur durch Störverhalten Aufmerksamkeit erlangen zu können.
Manchmal fragen Eltern: »Wie kommt es nur, daß mein Kind immer auf negative Aufmerksamkeit aus ist? Es nervt mich so lange, bis ich ärgerlich werde! Wenn es anders wäre, könnte ich auch mal positive Zuwendung geben!«.
Hier sollte man sich vergegenwärtigen, daß Kinder manchmal keine andere Möglichkeit sehen, als sich ‚negative' Beachtung zu holen.
Was können Eltern tun?
· Hilfreich kann es sein, keine Verärgerung zu zeigen. Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit!
· Stattdessen sollte das Kind oder der/ die Jugendliche reichlich und regelmäßig, ermutigende Hinweise auf ‚nicht-störendes' Verhalten bekommen. Wie zum Beispiel: »Ich habe mich sehr gefreut, daß Du vorhin so schön alleine gespielt hast! Toll!«.
· Hierbei sollten keine Vergleiche angestellt und mitschwingende Vorwürfe (z.B.: »Warum geht das nicht immer so?«), vermieden werden.
· In einer Besprechung, an der möglichst alle Familienmitglieder teilnehmen (‚Familienrat'), können gemeinsam gute Alternativen entwickelt werden.
Ein Ergebnis könnte sein: »Wenn wir alle zuhause sind, spielen wir eine gewisse Zeit miteinander, danach spielst Du eine Weile alleine!«
· Wichtig ist es, nicht darauf einzugehen, wenn ein Kind ‚ungebührliche' Aufmerksamkeit fordert, z.B., daß Erwachsene sich weiter unterhalten, wenn das Kind dazwischen redet.
· Es ist hilfreich ‚logische' Konsequenzen anzuwenden. Wie zum Beispiel: Wenn sich Erwachsene in Ruhe unterhalten wollen, ist das Wohnzimmer eine ‚kinderfreie Zone'.
· Sinnvoll ist es, Konsequenzen so ruhig wie möglich erfolgen zu lassen.
· Nicht hilfreich dagegen ist ‚meckern nörgeln' und kritisieren. Ebensowenig wie das Aussprechen von Strafen. Hiermit erreicht man eher das Gegenteil. Denn wie gesagt: auch negative Aufmerksamkeit kann den Wunsch von Kindern nach Zuwendung befriedigen.
hikE schrieb am 3.5. 2005 um 15:45:23 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Was lässt einen Menschen aufmerken? Merken tut man vieles, aber auf-Merken nur bei wenigem.
Merken hat immer etwas einer geistigen oder körperlichen Reaktion auf ein Gegenüber zu tun. Aufmerken bedeutet, dass diese Reaktion nicht von der Automatik-Steuerung kommt, sondern mit einem Stutzen verbunden ist.
Hierzu gab es einen spannenden Artikel mit dem Titel »Lernen durch Staunen im Stirnhirn«, bei dem dieses Auf-Merken als der Prozess herausgestellt wird, der ein Lernen überhaupt erst möglich macht.
Viele Lehrer oder Redner wissen, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer wecken müssen, damit irgend etwas in deren Köpfen hängenbleibt.
Doch wie weckt man Aufmerksamkeit? Wie bringt man einen Geist dazu, sich mit Interesse dem Thema zuzuwenden? Man beginnt mit Dingen, die der Zuhörer kennt, bei denen er merkt: ja, das kenn ich, Situationen bei denen er spontan nickt.
Und damit er nach diesem Gedanken nicht spontan einickt, muss nun eine überraschende Wendung folgen.
Damit hat man die Aufmerksamkeit.
Doch Vorsicht, man behält sie nicht, indem man nun eine Stunde lang überraschende Wendungen vorführt; die geistige Kapazität auch eines trainierten und ausgeruhten Zuhörers ist schnell erschöpft, wenn er nicht immer wieder das Bekannte merkt, auf dem er seinen Lernprozess auf-bauen kann.
Man kann nur auf-merken, wenn man merkt.
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