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am 21.8. 2001 um 03:27:00 Uhr schrieb anoubi
über Abankor |
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am 1.2. 2023 um 17:22:58 Uhr schrieb Christine
über Abankor |
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am 1.2. 2023 um 17:22:58 Uhr schrieb Christine über Abankor
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Assoziationen zu »Abankor«
Copy & Paste schrieb am 23.7. 2002 um 19:13:08 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Abankor el Seribar: Ein üppiger grüner Fleck mitten in einem Meer von Sand. In einer tiefen Mulde wachsen Palmen, Kakteen, und Gräser. Ein kleiner See, der von Grundwasser oder dem unterirdischen Ubulla gespeist wird, glitzert einladend. Endlich wieder genug Wasser für alle und die Kamele. Um die Oase scharen sich einfache Hütten aus Holz mit Strohdächern. Die Dattelpalmen sehen recht ertragreich aus. Das Problem liegt darin, daß die Bauern recht unwillig waren, die Asad mit Lebensmitteln zu versorgen, was eigentlich Gang und Gebe ist. Weil drei ihrer Kamele krank seien und zwei Dattelpalmen ebenfalls. Vor zwei Wochen ist ein Kind spurlos verschwunden, viele Ziegen keine Milch mehr geben und sie ein Zicklein schlachten mußten.
Abankor wird von bösen Geistern heimgesucht, da sind sie sich sicher. Sie würden natürlich ihren Herren Tribut zahlen, doch gehört es nicht zur Aufgabe eines Herren, seine Haratim zu beschützen? Die Asad waren darüber erbost. Amanug beschloß, daß die Bauern geben, was ihnen zusteht, Butter, ein Sack Hirse und eine der Ziegen, die keine Milch mehr geben schlachten, im Gegenzug wachen wir über Abankor und verteidigen es, wenn es sein muß auch gegen Geister (muß aber nicht sein ...).
anoubi schrieb am 21.8. 2001 um 03:27:00 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Gibt es in der Geschichte, auf diesem Planeten, eine schönere Stadt als Abankor?
Abankor ist bezaubernd, wie der Liebreiz eines scheu lächelnden Knaben; faszinierend, wie das rotznasige Grinsen eines mit Sand werfenden Mädchens. Wie die Sonne, der Regen, der Kreislauf ist Abankor erdverbunden und himmelhochjauchzend. Stolz und selbstbewußt sind die Bewohner. Über die man freilich anderswo die Nase rümpft. Da der Schweiß ihrer Achselhöhlen Geruch ausströmt und ihre T-Shirts Flecken haben. Die aber nicht mit der Mode gehen, weil sie Mode machen. Abankor ist schön wie die Schildwachen, die auf den Festungsmauern der Stadt ihre Runden drehen. Abankor hat die atemberaubende Vitalität einer jungen Ratte, an der Schwelle eines Stelldicheins. Sich verschleiernd mit Make-up im Gesicht eines Knaben, der, da der Wind ihn liebkost, mit langen Wimpern, wehenden Haaren und einer Gitarre aufpeitschende Visionen in die Nacht hinausschreit. Wild, überschäumend und ungebändigt, wie die Brandung, die an die Felsen donnert. Abankor ist eine Festung am Meer, mit Kanonen gespickt, Erweiterung einer Burg, eines Seeräubernestes, das seine Gesichter schamvoll mit den Tüchern der Krieger verhüllt, die sich, offen und ehrlich, als anschmiegungsbedürftige Lustknaben an die Mauern ihrer Häuser lehnen. Abankor ist Schild und Panzer eines Kollektivs, Ausweitung einer Haut, die glanzvoll und mächtig, weit ausstrahlend, über den Rand ihrer Mauern und Türme hinweg, ins noch Unbekannte wirkt.
anoubi schrieb am 26.4. 2006 um 02:40:20 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Fast niemand wird Abankor ernst nehmen. Nur da und dort wird eine unbefangener Mensch, der (noch) nicht weiß oder zu wissen glaubt, was Abankor ist. den Sinn meiner Sätze verstehen. Alle anderen werden sie als »Unsinn« lesen, mit dem einzigen Unterschied, dass die einen - »im Ernst« - meinen, Abankor sei eine Verkettung von Seelenwanderungen, während die anderen Abankor als eine Aufeinanderfolge chemischer Reaktionen auf Naturgesetze erkennen. Ich glaube nicht, dass es meine Situation verbessert, wenn ich diesen superklugen Menschen erkläre, dass die uranfängliche und daher wesentliche Bedeutung des Wortes »Abankor« nur ins Licht kommt, wenn wir Abankors Geschichte als Biographie betrachten, und nicht als Metaphysik oder Biologie. Aus dem schlagenden Grund, dass Metaphysik und Biologie nur Kapitel aus Biographien sind, nämlich das, was Metaphysiker und Biologen in einem Teil ihres Lebens machen.
José Ortega y Gasset: »Gesammelte Werke«, Band III, S. 62
anoubi schrieb am 21.9. 2002 um 02:34:02 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Anoubi holte sein letztes Geld aus der Bank, zehn Dirham (= marokk. Währung). Nicht viel, dachte er. Egal, am ersten gibt es ja wieder Sold. Da er allein und mit so wenig Geld in der Tasche immer etwas ängstlich war, zog er seine besten Klamotten an und latschte vom Berg runter ins Dorf. Auf dem Alexanderplatz hörte er kurz einem Redner zu. Da der Mann wegen dem Protestgeschrei der Punker usw. kaum zu verstehen war, und Anoubi etwas schwerhörig ist, wollte er näher an den Redner ran. Zwei Sicherheitskräfte stellten sich ihm in den Weg. »Muß ich meinen Presseausweis rausholen oder was?«, fauchte Anoubi.
Sie sind im Sicherheitsbereich», fauchte der Uniformierte zurück. Und sein Kollege schubste Anoubi unsanft Richtung Punker. «Arschloch», sagte Anoubi zu ihm und ging wieder in seine Wege. Er aß eine Bratwurst, kaufte eine Karte, weil ihm der Spruch auf der Karte gut gefiel. Beim Tabakhändler fragte er nach dem Preis einer Packung «Faß mich an». 2 Dirham 65. Da liefert ja mein Dealer billiger, dachte Anoubi. Er nahm und bezahlte drei Zigarillos. Dann kaufte er die «Stuttgarter Zeitung», weil er dort Freunde hat. Dann stand er in der Bahnhofshalle vor dem italienischen Cafe. Er zählte sein Geld. Für eine Tasse Kaffee reichte es noch. Sogar mit Trinkgeld. Anoubi hat auch schon als Kellner gearbeitet. Folgerichtig ist ihm, kein Trinkgeld geben, unangenehm. Dann saß er vor seinem Kaffee und vertiefte sich in die «Stuttgarter Zeitung». Aber gleich nach dem Anfang wurde er gestört. Ein Typ wollte ihm die Obdachlosenzeitung «Stütze» verkaufen. Anoubi: «Ich hab kein Geld.» Der Typ musterte ihn und seine gute Kleidung (die beste, die Anoubi hat) «Du hast kein Geld?», knurrte der Typ. Und dann giftig: «Aber hier sitzen und Cafe trinken, das kannst du.» «Okay, okay », sagte Anoubi besänftigend. «Wenn ich das nächste Mal ins Dorf komme, nehme ich mehr Geld mit. Ich belade meinen Packesel und komm mit dem Esel.» Im gleichen Moment tönte aus Anoubis Handy: «Dein Esel hat keene Lust."
Ich hab diese Geschichte vielleicht etwas langatmig erzählt. Aber, sie ist erst heut nachmittag passiert. Jetzt bin ich müde, und geh ins Bett. Boujadi
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