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mod schrieb am 25.1. 2003 um 23:19:41 Uhr über

Sobibor

Kann es Zufall sein, dass man aus der Buchstabenmenge des Namens Stoiber ohne Mühe den Namen des KZ Sobibor zusammensetzen kann? Bezeichnenderweise bleiben das »e« und das »t« unbenutzt aus denen man dann immerncoh die Anfangsbuchstanben des SS-Mottos »Unsere Ehre heißt Treue« zusammenbasteln kann. Langsam glaub ich auch an Verschwörungen biggi.

und dann ncoh dies:
http://www.shoa.de/kz_sobibor.html

KZ Sobibor
Vernichtungslager in der Nähe des Dorfes und der Eisenbahnstation Sobibor
Von Armin Besant
Gelegen im östlichen Teil der Woiwodschaft Lublin in Polen, an der Eisenbahnlinie Chelm-Wlodawa. Im Rahmen der Aktion Reinhard geplant, wurde das Lager in einem dünn besiedelten, waldreichen Sumpfgebiet errichtet. Baubeginn war im März 1942. Ortsansässige und eine Gruppe von 8o Juden aus den umliegenden Dörfern wurden für den Bau eingesetzt. Die Leitung hatte Hauptsturmführer Richard Thomalla, ein Angehöriger der Zentralbauleitung der SS und der Polizei im Distrikt Lublin. Im April 1942 wurde 55-Obersturmführer Franz Stangl zum Lagerkommandanten ernannt und mit der Fertigstellung des Lagers betraut. Als Modell für Sobibor diente das bereits im März fertiggestellte Vernichtungslager Belzec. Zum Lagerpersonal gehörten etwa 30 SS-Männer, die zuvor meist am Euthanasie-Programm beteiligt waren. Außerdem wurden zwischen 90 und 120 Trawniki-Männer im Lager eingesetzt. Das deutsche Personal hatte im allgemeinen Befehls- und Verwaltungspositionen inne, während die Trawniki Einheit als Wach- und Sicherheitspersonal fungierte. Sie hatten jeden Widerstand im Keim zu ersticken und Fluchtversuche zu verhindern. Jüdische Gefangene wurden zu schwerer Arbeit eingesetzt. Das Lager war in der Form eines Rechtecks mit einer Fläche von 400 mal 600 Meter angelegt und von einem drei Meter hohen Stacheldrahtzaun umgeben. Eine Tarnung aus Zweigen verhinderte Blicke ins Lagerinnere. Es gab drei Lagerbereiche, die jeweils durch Zäune abgetrennt waren: die Verwaltungszone, die Aufnahmezone und die Todeszone. Die Verwaltungszone bestand aus dem Vorlager und Lager 1. Das Vorlager umfasste die Eisenbahnrampe, die Platz für 20 Waggons bot, sowie die Quartiere für das deutsche und das »fremdvölkische« Personal. Zu Lager 1, vom restlichen Lager durch einen Zaun abgetrennt, gehörten die Unterkünfte für die jüdischen Häftlinge und die Werkstätten, in denen einige von ihnen arbeiten mussten. In den Aufnahmebereich, auch als Lager II bekannt, wurden die Juden nach der Ankunft der Transporte gebracht - hier mussten sie ihre Kleider ablegen, sich die Haare abschneiden lassen und Wertgegenstände abgeben.

Das Todeslager oder Lager III befand sich im nordwestlichen Teil des Lagers. Es umfasste die Gaskammern, die Massengräber und die Unterkünfte für die jüdischen Häftlinge. Ein drei bis vier Meter breiter und 150 Meter langer Pfad führte zu den Gaskammern. Er war mit Stacheldraht abgeriegelt und durch Zweige gegen Einsichtnahme abgeschirmt. Auf diesem Pfad wurden die Häftlinge nackt zu den Gaskammern getrieben. Die Gaskammern befanden sich in einem Backsteinbau. Jede Kammer war quadratisch, maß 16 Quadratmeter und fasste 160 bis 180 Personen. Man betrat die Kammern über eine Plattform auf der Vorderseite des Backsteinbaus. Jede Gaskammer hatte einen zweiten Ausgang, durch den die Leichen weggeschafft wurden. Das tödliche Kohlenmonoxyd wurde von einem 200-PS-Motor in einem angebauten Schuppen erzeugt. Die Massengräber befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft, jedes war 50 bis 60 Meter lang, 10 bis 15 Meter breit und fünf bis sieben Meter tief. Von der Eisenbahnrampe zu den Leichengräben führte eine Schmalspurbahn, mit ihr wurden Personen befördert, die zu schwach für den Weg zu den Gaskammern waren, sowie die Leichen der auf dem Weg nach Sobibor Verstorbenen. Kurz vor der Fertigstellung des Lagers Mitte April 1942 wurde die »Funktionstüchtigkeit« der Gaskammern erprobt. 250 Juden, meist Frauen aus dem nahegelegenen Arbeitslager Krychów, wurden in den Kammern ermordet. Alle SS-Männer des Lagers waren an diesem »Versuch« beteiligt. Mehrere hundert Juden wurden aus den ersten Transporten ausgesondert und in den Werkstätten als Schneider, Schuster, Schreiner für das deutsche und das übrige Lagerpersonal eingesetzt. Alle anderen wurden im Lager III eingesetzt. Diese Einheiten umfassten schließlich etwa 1000 Häftlinge, darunter 150 Frauen. Mehrere Dutzend Häftlinge arbeiteten an der Rampe. Sie mussten Schwache und Kranke sowie die Leichen der unterwegs Gestorbenen aus den Waggons holen und die Wagen reinigen. Andere Arbeitskommandos waren dem Aufnahmebereich zugeordnet und mussten Kleidung und Besitz der Opfer für den Transport an ihren Bestimmungsort außerhalb des Lagers vorbereiten. Sie mussten nach Geld und anderen Wertgegenständen suchen und jeden Hinweis darauf entfernen, daß die Kleider von Juden getragen worden waren. Eine andere Gruppe hatte den Frauen die Haare abzuschneiden und sie versandfertig zu verpacken. In der Todeszone hatten 200 bis 300 Häftlinge die Leichen der Ermordeten aus den Gaskammern herauszuholen, zum Begräbnisplatz zu schaffen und dann die Kammern zu säubern. Eine besondere Häftlingsgruppe (genannt »Zahnärzte«) war damit beauftragt, die Goldzähne der Opfer herauszubrechen, ehe die Leichen in die Massengräber geworfen wurden.

Gegen Ende 1942 wurden die Leichen ausgegraben und verbrannt, um die Spuren der Massenmorde zu beseitigen. Auch diese Aufgabe erfüllte eine besondere Häftlingsgruppe. Fast täglich gab es »Selektionen«, die Schwachen und Kranken wurden in die Gaskammern geschickt. An ihre Stelle traten Neuankömmlinge. Jedes Vergehen eines Häftlings - wie der Diebstahl von Nahrung, Geld oder Wertsachen aus dem zurückgelassenen Gepäck der Opfer - wurde mit dem Tod bestraft. Nur wenige Gefangene überlebten länger als einige Monate. Anfang Oktober 1942 waren die Arbeiten an der Eisenbahnlinie beendet, und die Transporte nach Sobibor wurden wieder aufgenommen. Bis Anfang November brachten die Transporte weitere Juden aus Städten des Distrikts Lublin. Im Winter, nach der Schließung des Lagers Belzec, und im Frühjahr und Sommer 1943 kamen auch Transporte aus Ostgalizien. Während der Wintertransporte erfroren viele Deportierte. Mitunter waren sie nackt, was sie von Fluchtversuchen zurückhalten sollte. In einem Zug befanden sich 5000 jüdische Häftlinge aus dem Lager Majdanek. Von Oktober 1942 bis Juni 1943 wurden insgesamt 70000 bis 80000 Juden aus dem Distrikt Lublin und aus Ostgalizien nach Sobibor gebracht. Die Zahl der Opfer aus dem Generalgouvernement lag zwischen 145000 und 155000. Bis Ende Oktober 1942 waren 25000 Juden aus der Slowakei in Sobibor ermordet worden. In der zweiten Hälfte des Februar 1943 stattete Heinrich Himmler dem Lager einen Besuch ab. In seiner Anwesenheit traf ein Sondertransport mit mehreren hundert jüdischen Mädchen aus einem Arbeitslager im Distrikt Lublin ein. Himmler beobachtete die gesamte Vernichtungsprozedur.

Im März desselben Jahres brachten vier Transporte aus Frankreich 4000 Menschen, alle wurden ermordet. 19 Transporte trafen zwischen März und Juli 1943 mit 35000 Juden aus den Niederlanden ein. Die niederländischen Juden kamen in normalen Passagierzügen an, wurden höflich begrüßt und aufgefordert, ihren Verwandten in den Niederlanden zu schreiben, daß sie in einem Arbeitslager angekommen seien. Nachdem sie ihre Briefe geschrieben hatten, wurden sie innerhalb weniger Stunden ebenfalls umgebracht. Mit den letzten Transporten aus den inzwischen geräumten Ghettos von Wilna, Minsk und Lida im Reichskommissariat Ostland kamen in der zweiten Hälfte des September 1943 14000 Juden. Dadurch erhöhte sich die Summe der in Sobibor insgesamt ermordeten Juden auf annähernd 250 000. Ab Ende Sommer 1942 wurden die Massengräber geöffnet und die Leichen verbrannt. Die Leichen der Opfer aus den noch folgenden Transporten wurden sofort verbrannt.

Autor: Armin Besant



Literatur
Benz, W.; Graml, H.; Weiß, H.(1997):Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Digitale Bibliothek, CD-Rom, Band 25, Directmedia GmbH, Berlin.

Flucht aus Sobibor. Richard Rashke. 442 Seiten (1998)

Nur die Schatten bleiben. Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibor. Thomas Toivi Blatt. 335 Seiten (2000)

Belzec, Sobibor, Treblinka : The Operation Reinhard Death Camps. Yitzhak Arad. 448 Seiten (1987)

Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich. (1998)



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