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Vik schrieb am 3.12. 2015 um 13:11:37 Uhr über

BayCityRollers

Die Bay City Rollers (Kurzform: BCR) waren eine britische Musikgruppe aus Edinburgh.

Inhaltsverzeichnis

1 Entwicklung
1.1 Gründung
1.2 Rollermania
1.3 Erkennungsmerkmale der Rollers-Fans
1.4 Image und Wirklichkeit
1.5 Streit, Trennungen, und mehrere Formationen
2 Rechtsstreit um Tantiemen
3 Diskografie
3.1 Alben
3.2 Kompilationen
3.3 Singles
4 Auszeichnungen für Musikverkäufe
5 Künstlerauszeichnungen
6 Quellen
7 Weblinks

Entwicklung
Gründung

Die Brüder Alan und Derek Longmuir gründeten 1965 die Band „Ambassador“, nahmen im weiteren Verlauf diverse weitere Bandmitglieder auf und nannten sich seit 1967 dannSaxons“. Ihren ersten Auftritt hatten sie dabei im Cairns Memorial Youth Club von Edinburgh. 1968 erfolgte eine weitere Umbenennung, nunmehr trat man als „Bay City Rollersauf. Der Name der Band soll durch den wahllosen Wurf eines Wurfpfeils auf eine Landkarte der USA entstanden sein, welcher dabei auf die Stadt Bay City, Michigan, USA, zeigte. Den Durchbruch erlangten sie 1971 mit dem Song Keep on Dancing. 1972 stieß Eric Faulkner zur Band, 1973 Leslie McKeown und schließlich 1974 dann Stuart Wood, wodurch die Band die Zusammensetzung erreichte, mit der die größten Erfolge verbunden waren. 1972 belegte die Gruppe mit dem Titel Mañana beim Grand Prix RTL International den ersten Platz. Es folgten mehrere Tourneen, die die Gruppe auch in die USA, nach Japan und Deutschland führten.
Rollermania

In Großbritannien wurden die Bay City Rollers bezüglich der Sympathien oft mit den damals bekannten The Osmonds verglichen, musikalisch stellte man sie dagegen gerne auch auf eine Stufe mit The Sweet. Kultstatus erreichte die Band vor allem bei den weiblichen Fans, weshalb die Presse damals von der „Rollermania“ sprach. Konzerte und Fernsehauftritte waren oft durch eine auftretende Massenhysterie unter den Fans gekennzeichnet. Für erstauntes Unverständnis bei den Eltern der Fans sorgten die vielfach wiederholten Bekenntnisse der Rollers, wie die Bandmitglieder nunmehr genannt wurden, dass sie grundsätzlich keine Unterhosen trügen. Außerdem trugen sie ihre offenen Jacken fast immer auf nackter Haut.

Zwischen den vor allem weiblichen Fans der Rollers und The Sweet tobte, angefacht durch Teenie-Magazine wie Bravo, über etliche Jahre eine Rivalität. Es galt als selbstverständlich, sich nur zu einer der beiden Bands zu bekennen und keinesfalls zu beiden.
Erkennungsmerkmale der Rollers-Fans

Sowohl die Bandmitglieder als auch die Fans waren durch eine übereinstimmende Mode zu erkennen. Typisch waren parallel geschnittene 4/5tel-Hosen, deren Nähte mit Streifen aus Schottenstoff (Tartan) besetzt waren, sowie Tartan-Schals, die meist als Accessoires am Gürtel oder am Handgelenk befestigt wurden. Auch Polo-Hemden, Jacken, und sogar Kimonos wurden mit Tartan-Streifen verbrämt.

Durch die Band kam außerdem eine voluminöse Föhnfrisur namens „Tufty“ (engl. tufty: „büschelig“) in Mode. Beim Frisieren eines Tuftys werden der Pony und das Deckhaar so hochgeföhnt, dass das Haar im Ansatz möglichst viel Stand hat, und sich zu den Spitzen hin in einem sanften Bogen nach außen neigt. Eine gute Grundlage für einen Tufty ist ein vollständig durchgestufter Stufenschnitt von ca. 10-15 cm Länge. Den ausgeprägtesten Tufty trug Eric Faulkner, der auch die Idee zu dieser Frisur hatte.
Image und Wirklichkeit

Nach außen hin erschienen die Rollers, anders als etwa The Sweet, von Skandalen verschont. Dass die wahre Welt der Rollers anders aussah, zeigte sich bei einem Selbstmordversuch von Alan Longmuir, der daraufhin die Band verließ. Auch Eric Faulkner sorgte für Negativ-Schlagzeilen, als er im Haus des Bandmanagers angeblich fast an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben wäre.
Streit, Trennungen, und mehrere Formationen

Der Kultstatus der Band verblasste, als im Herbst 1978 Sänger Les McKeown die Band verließ und eine Solokarriere begann. Zwar gilt die Band bis heute nicht als aufgelöst, jedoch konnte sie nie wieder an den Erfolg vor 1978 anknüpfen.

Im weiteren Verlauf erfolgten zahlreiche Umbenennungen, so etwa 1979 inThe Rollersals Zeichen eines Neubeginns mit dem neuen, südafrikanischen Sänger Duncan Faure, der in seinem Heimatland große Erfolge mit der Band Rabbitt gefeiert hatte. Im Mai 1982 trat die Band dann wieder in der Formation ihrer größten Erfolge mit Eric Faulkner, Leslie McKeown, Stuart Wood, Derek Longmuir und Alan Longmuir auf, 1983 stießen auch Ian Mitchell und Pat McGlynn, die bereits in den 70er Jahren zeitweilig zur Band gehörten, hinzu, bevor 1984 zunächst Derek und dann 1985 auch Eric wieder das Team verließen. Eric Faulkner gründete im Anschluss daran eine eigene Band mit dem NamenThe New Rollers“, so dass zuweilen auch zwei Bay-City-Rollers-Formationen gleichzeitig existierten.

Zum Jahr 2000 gab die Band in der Originalbesetzung (abgesehen von Schlagzeuger Derek Longmuir) in ihrer Heimatstadt Edinburgh ein letztes zwanzigminütiges Konzert. Im Frühjahr 2000 kam noch eine Live-CD auf den Markt, deren Bänder Gitarrist Eric Faulkner beim Aufräumen der Garage gefunden hatte. Die Tatsache, dass sich die Band direkt im Anschluss an das Millennium-Konzert in alle Himmelsrichtungen verstreute und die Live-CD nur knapp 500 Mal verkauft wurde (bevor die Lizenzen an andere Plattenlabels verteilt wurden) und Eric Faulkner von der Bildfläche verschwand, ließ alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Wiedervereinigung versiegen. Sänger Les McKeown brachte 2003 seine Memoiren in Buchform auf den Markt. In diesem Buch lässt er nichts aus, um über seine ehemaligen Bandkollegen herzuziehen.

Bis heute gibt es immer wieder einzelne Konzerte und kleinere Tourneen in unterschiedlicher Besetzung, wobei jedoch die erfolgreiche Besetzung Faulkner, McKeown, Wood, Derek und Alan Longmuir in ihrer Gesamtheit als zerstritten gilt und immer wieder zumindest ein Musiker nicht bei den Auftritten anwesend ist.
Rechtsstreit um Tantiemen

Im Frühjahr 2005 berichtet das in Deutschland erscheinende Musiker Magazin, dass die Plattenfirma Arista, die zum BMG-Konzern gehört, den Bandmitgliedern seit über 25 Jahren die Auszahlung ausstehender Tantiemen verweigern würden. Begründete wurde dies damit, dass die Auszahlung aufgrund des Streites der ehemaligen Bandmitglieder untereinander nicht erfolgen konnte und daher die Tantiemen bis zu einer Klärung auf einem Treuhandkonto vorgehalten würden.[1] Die Verträge, auf welche sich die Band beruft, erklärte BMG für ungültig, da sie nicht mit dem Konzern abgeschlossen worden seien, ein weiterer Vertrag aus dem Jahr 1981 sei nicht von allen damaligen Bandmitgliedern unterzeichnet gewesen.[1] Ein 2005 ausgestellter Tantiemen-Scheck über 456.330,67 US-Dollar betraf nach der Abrechnung der Plattenfirma nur die Plattenverkäufe der Jahre 1997 bis 2003. Für die Zeiten davor habe die Band nur eine Zahlung in Höhe von 254.392 US-Dollar im September 1997 erhalten.[2] Die im März 2007 in New York City eingereichte Klage ist bis heute noch nicht entschieden[3], im Jahr 2011 entschied ein Gericht dazu, dass die übliche Verjährungsfrist nicht gelte.[4] Die ursprüngliche Klage wird von den ehemaligen Mitgliedern Eric Faulkner, Duncan Faure, Alan Longmuir, Derek Longmuir, Leslie McKeown und Stuart Wood betrieben, während die weiteren Mitglieder Gordon Clark, Ian Mitchell und Pat McGlynn 2013 damit scheiterten, dass sie als weitere Kläger in dem Verfahren zugelassen werden.[5]
Diskografie
Alben
Jahr Titel Chartplatzierungen[6][7][8] Anmerkungen
Flag of Germany.svg DE Flag of Austria.svg AT Flag of Switzerland.svg CH Flag of the United Kingdom.svg UK Flag of the United States.svg US
1974 Rollin’ — — — 1 Platin
(62 Wo.) — Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1974
1975 Once Upon a Star — — — 1 Platin
(37 Wo.) — Erstveröffentlichung: 11. April 1975
1975 Wouldn’t You Like It 30
(12 Wo.) — — 3 Silber
(12 Wo.) — Erstveröffentlichung: 1. Dezember 1975
1976 Rock nRoll Love Letter — — — — 31 Gold
(16 Wo.)
1976 Dedication 5
(42 Wo.) 21
(12 Wo.) — 4 Silber
(12 Wo.) 26 Gold
(25 Wo.) Erstveröffentlichung: 3. September 1976
1977 Its a Game 4
(14 Wo.) 6
(12 Wo.) — 18
(4 Wo.) 23 Gold
(11 Wo.)
1978 Strangers in the Wind — — — — 129
(4 Wo.)

weitere Alben

1979: Elevator (als The Rollers)
1980: Voxx (als The Rollers)
1981: Ricochet (als The Rollers)
1985: Breakout
2001: Rollerworld (Live-Album)

Kompilationen
Jahr Titel Chartplatzierungen[6][7][8] Anmerkungen
Flag of Germany.svg DE Flag of Austria.svg AT Flag of Switzerland.svg CH Flag of the United Kingdom.svg UK Flag of the United States.svg US
1976 Bay City Rollers — — — — 20 Gold
(35 Wo.) Erstveröffentlichung: 1975
1978 Greatest Hits 39
(8 Wo.) — — 12
(4 Wo.) 77 Gold
(11 Wo.) Erstveröffentlichung: 1977
2004 The Very Best Of — — — 11 Gold
(13 Wo.) — Erstveröffentlichung: 5. April 2004

weitere Kompilationen

1975: Souvenirs of Youth
1976: Rollers Collection
1976: Saturday Night
1976: Joepie Presents 12 Original Hits
1978: Greatest Hits Volume Two
1978: Bravo präsentiert Bay City Rollers
1978: Early Collection
1979: Greatest Story
1980: The Bay City Rollers Story
1988: Starke Zeiten
1994: Keep On Dancing
1995: Absolute Rollers - The Very Best of … (Silber in UK)
1997: The Magic Collection
1998: Shang-a-lang
1999: The Best of Les McKeown’s Bay City Rollers
2000: The Definitive Collection
2004: Nur das BesteDie größten Hits der BCR
2009: RocknRollers: The Best Of (2 CDs)
2010: Rollermania – The Anthology
2012: This Is Bay City RollersThe Greatest Hits
2013: Best of Bay City RollersBye Bye Baby
2013: Original Album Classics (Box mit 5 CDs)

Singles
Jahr Titel Chartplatzierungen[6][8] Anmerkungen
Flag of Germany.svg DE Flag of Austria.svg AT Flag of Switzerland.svg CH Flag of the United Kingdom.svg UK Flag of the United States.svg US
1971 Keep On Dancing
Once Upon a Star — — — 9
(13 Wo.) —
1972 Mañana
Give a Little Love: The Best Of 25
(9 Wo.) — — — —
1974 Remember (Sha-La-La-La)
Rollin’ 37
(3 Wo.) — — 6 Silber
(12 Wo.) — Erstveröffentlichung: 28. Dezember 1973
1974 Shang-a-lang
Rollin’ 41
(2 Wo.) — — 2 Silber
(10 Wo.) — Erstveröffentlichung: 19. April 1974
1974 Summerlove Sensation
Rollin’ — — — 3 Silber
(10 Wo.) — Erstveröffentlichung: 19. Juli 1974
1974 All of Me Loves All of You
Absolute RollersThe Very Best Of — — — 4 Silber
(10 Wo.) — Erstveröffentlichung: 4. Oktober 1974
1975 Bye Bye Baby
Once Upon a Star 10
(26 Wo.) 13
(4 Wo.) — 1 Gold
(16 Wo.) —
1975 Give a Little Love
Wouldn’t You Like It? 11
(15 Wo.) — — 1 Gold
(9 Wo.) — Erstveröffentlichung: 1. Juli 1975
1975 Saturday Night (Version ’75)
Rollin’ 10
(15 Wo.) — — — 1 Gold
(17 Wo.)
1975 Money Honey
Rock nRoll Love Letter 16
(14 Wo.) — — 3 Silber
(9 Wo.) 9
(15 Wo.) Erstveröffentlichung: 14. November 1976
1976 Love Me Like I Love You
Greatest Hits 15
(10 Wo.) — 8
(9 Wo.) 4
(9 Wo.) —
1976 Rock and Roll Love Letter
Rock and Roll Love Letter 13
(14 Wo.) — — — 28
(9 Wo.)
1976 I Only Wanna Be with You
Golden Hits 9
(19 Wo.) 17
(8 Wo.) — 4 Silber
(9 Wo.) 12
(16 Wo.) Erstveröffentlichung: 27. August 1976
1976 Yesterdays Hero
Greatest Hits 13
(20 Wo.) 15
(12 Wo.) — — 54
(7 Wo.)
1977 Dedication
Dedication — — — — 60
(7 Wo.)
1977 Its a Game
Its a Game 4
(23 Wo.) 9
(20 Wo.) 6
(14 Wo.) 16
(6 Wo.) —
1977 You Made Me Believe in Magic
Its a Game 25
(9 Wo.) — — 34
(3 Wo.) 10
(17 Wo.)
1977 The Way I Feel Tonight
Its a Game — — — — 24
(17 Wo.)
1977 Dont Stop the Music
Rock nRoll Love Letter 32
(8 Wo.) — — — —
1978 Where Will I Be Now
Strangers in the Wind 48
(1 Wo.) — — — —

weitere Singles

1972: We Can Make Music
1973: Saturday Night
1976: My Teenage Heart
1976: Maybe Im a Fool to Love You
1976: Dont Worry Baby
1977: Dont Let the Music Die
1977: Sweet Virginia
1978: All of the World Is Falling in Love
1979: Turn On the Radio (als The Rollers)
1983: Piece of the Action
1985: Love in the World
1985: When You Find Out
1991: Flowers of Scotland

Auszeichnungen für Musikverkäufe
Land Silver.png Silber Gold record icon.svg Gold Platinum.png Platin Quellen
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 0 6 0 riaa.com
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 9 3 2 bpi.co.uk
Insgesamt 9 9 2
Künstlerauszeichnungen

Bravo Otto
Gold: 1975, 1976
Silber: 1977

Quellen

Willst Du Money, Honey? In: Süddeutsche Zeitung. 19. Mai 2010, abgerufen am 5. Mai 2015.
Bay City Rollers Sue Over Unpaid Royalties. In: billboard.com. 21. März 2007, abgerufen am 5. Mai 2015 (englisch).
Faulkner et al v. Arista Records LLC. In: justia.com. Abgerufen am 5. Mai 2015 (englisch).
Kurt Orzeck: 2nd Circ. Won't Revive Bay City Rollers' Royalties Suit. In: law360.com. 29. August 2013, abgerufen am 5. Mai 2015 (englisch).
Eriq Gardner: Three Ex-Members of Bay City Rollers Denied in Royalty Collection Attempt. In: The Hollywood Reporter. 29. August 2013, abgerufen am 5. Mai 2015 (englisch).
Chartquellen: Singles Alben UK Billboard 200
The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7

Gold-/Platin-Datenbanken: UK US

Weblinks

Bay City Rollers bei Allmusic (englisch)
Bay City Rollers bei Discogs (englisch)
Diskografie bei austriancharts.at



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