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tootsie schrieb am 12.12. 2008 um 19:30:06 Uhr über

Ausdünstung

Wenn ich erkältet bin und dem Blasterpersonal durch quengelnde Präsenz lästig falle, weil ich eben Zeit habe und nichts vernünftiges tun kann, dann rieche ich auch schlecht. Es liegt an den Mandeln und dem entzündeten, offenen Fleisch in meinem Nasen- und Rachenraum. Noch dürfte es gehen, aber spätestens morgen, wenn mein Körper die Oberhand gewonnen hat im Kampf um meine Unversehrtheit, dann sollte ich anfangen, aus dem Hals zu stinken.

Ich weiß, dass ich nach einer Erkältung aus dem Hals stinke, weil immer dann, wenn ich gähne, niese oder auch nur hüstele, kleine, weißgelbe Brocken von käsiger Konsistenz in meinem Mund landen. Diese Bröckchen nennt man Tonsillolithen, also Mandelsteinchen. Sie bestehen aus Detrius - abgestorbenen Immunzellen, Erregern und Essensresten, die sich in den Mandelgrüften ansammeln. An die Nase geführt, entfalten sie ein widerliches, süßes Verwesungsaroma, und ich finde es immer wieder unangenehm, dass ausgerechnet in meinem Körper derart geruchsintensive Prozesse ablaufen.

Den Steinchen kommt man leicht bei, indem man vor dem Spiegel ein angefeuchtetes Wattestäbchen sachte von unten an die Mandel führt und vorsichtig drückt. Sanftes Massieren fördert Erstaunliches zutage: in den Mandelgrüften erscheinen weiße Partikel, und wenn man etwas Geschick und Erfahrung im Umgang mit ihnen gewonnen hatt, dann ist es ein Leichtes, die oft verblüffend großen Brocken hervorzulocken.


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