PhantomschmerzenBeiHirnamputierten
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Wirbel um Äußerungen des
CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann
Juden als »Tätervolk« bezeichnet
Erheblichen politischen Wirbel hat eine Rede des nordhessischen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann ausgelöst, in der dieser den Holocaust verharmlost und die Juden zugleich als Tätervolk bezeichnet haben soll.
Wie der Hessische Rundfunk (HR) am Donnerstagabend in Frankfurt am Main mitteilte, sagte Hohmann in der am 3. Oktober in Neuhof bei Fulda gehaltenen Rede unter anderem, vor allem jüdisch-stämmige Bolschewisten seien für die Verbrechen der kommunistischen Revolution in Russland verantwortlich gewesen.
Laut Hessischem Rundfunk hatte der CDU-Gemeindeverband von Neuhof die Rede Hohmanns im Internet veröffentlicht. Der Sender zitierte den CDU-Politiker weiter mit den Worten: »Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der Täterschaft der Juden fragen.«
CDU distanziert sich
Weiter habe Hohmann gesagt, Juden seien in großer Anzahl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv gewesen. »Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet«, sagte Hohmann laut Hessischem Rundfunk weiter.
In einer ersten Reaktion zeigte sich Dieter Graumann von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt gegenüber dem HR angewidert von den Äußerungen des CDU-Politikers. »Der Antisemitismus in Deutschland ist über die Stammtische hinweggewandert und im Deutschen Bundestag angekommen«, sagte Graumann dem Sender. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer sagte in der ARD-Tagesschau zu den Äußerungen seines Fraktionskollegen: »Das kann nicht unsere Meinung sein.« Die CDU werde das Gespräch mit Hohmann suchen.