Die Leiche schrieb am 1.11. 2009 um 12:37:02 Uhr über
Logik
> So entstehen scheinbar logische Begriffsgebäude wie der Positivismus, der Kommunismus und alle möglichen anderen -ismen, deren logische Transparenz dem unselbstkritischen Geist in seiner primitiv-vordergründigen Rationalität schmeichelt: er kann die von jenen Thesen gezogenen »Schlüsse« selbstständig »nachvollziehen«, und sie gegebenenfalls sogar »kritisieren«.
Ah Leiche! Doch bitte nicht den Positivismus mit dem Marxismus zusammen bringen. Das bereitet mir fast physische Schmerzen.
In Übriegen scheinst du mir hier auch (ein beliebter Fehler) den kritischen Rationalismus (von K. Popper) mit dem Positivismus zu verwechseln. Nur so erkläre ich mir das mit dem Kritisieren. Und natürlich ist es vorteilhaft, wenn mehrere Leute über eine Sache drübersehen und versuchen, Fehler zu beseitigen. Das ist ein uraltes Prinzip und - darauf kommt es an - es funktioniert.
Jene orakelnden Geister, die meinen sie seien im Besitz der letzten Wahrheit, die haben NICHTS funktionierendes anzubieten.
> Jene Evidenzerfahrung der eigenen Beschränktheit fehlt insbesondere den vielen, die in ihrer alltäglichen Arbeit keinen Erfolg oder Mißerfolg eigenen Tuns mehr erleben können, sondern nur noch dessen »Bewertung« durch ein solches »System«, dessen Rationalität je nachdem vindiziert oder kritisiert wird.
Ja, diese Demut ist gut, aber sie ersetzt nicht das Denken. Wir müssen weiter denken, wenn wir auch weiterhin etwas erreichen wollen.
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