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am 17.9. 2001 um 22:18:01 Uhr schrieb Deda
über Matthias |
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am 24.7. 2024 um 11:27:16 Uhr schrieb S.anna
über Matthias |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 22) |
am 31.10. 2004 um 12:46:28 Uhr schrieb BH über Matthias
am 5.5. 2004 um 01:12:11 Uhr schrieb Veela über Matthias
am 11.3. 2004 um 16:40:35 Uhr schrieb patric über Matthias
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Assoziationen zu »Matthias«
S.anna schrieb am 24.7. 2024 um 11:27:16 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Lieber Matthias,
20 Jahre ist unsere Beziehung jetzt her – ich bin ein bisschen erschrocken als ich das vor ein paar Monaten festgestellt habe. Es gibt noch so einiges, was ich Dir gerne erzählen und erklären möchte, auch, was ich Dich fragen möchte. Ich habe mich nie getraut, hatte immer Sorge, der Weg der Kontaktaufnahme, den ich wähle, könnte nicht sicher sein, weil Deine Frau vielleicht etwas mitbekommt. Gleichzeitig merke ich, dass ich auch Sorge habe, Du möchtest das alles gar nicht wissen – es ist ja auch schon so lange her. Deshalb schreibe ich es Dir auf und ich erwarte keine Reaktion darauf.
Ich bin jetzt so alt, wie Du damals. Darüber musste ich schon schmunzeln. Ich glaube, jetzt kann ich Dich und Deine Situation damals viel besser verstehen. Du hast mir damals einmal gesagt, dass ich vielleicht Deine zweite Frau wäre, wenn Polygamie in Deutschland erlaubt wäre. Damals hat mich diese Liebeserklärung erst sehr berührt und in den Jahren danach aber auch oft wütend gemacht, weil ich mir damals so gewünscht hätte, Du würdest Deine Nummer eins für mich verlassen. Das hättest Du ja auch gemacht. So hattest Du es mir mal gesagt. Für mich war in den Jahren danach immer die Frage, ob Du das tatsächlich gemacht und durchgezogen hättest. Gleichzeitig hatte ich große Angst davor als es dann konkret wurde. Ich war ja inzwischen sehr weit weggezogen und in sehr frommen Kreisen unterwegs. Und ich bin ja auch sehr religiös aufgewachsen und hatte damals riesige Angst, meine Eltern könnten das rausbekommen. Ich wusste einfach nicht, wie das hätte funktionieren sollen. Damals erschien mir das unmöglich und undenkbar, dass wir das mit unserem großen Altersabstand hinbekommen. Und ich war eben noch so gefangen in der Vorstellung, ich könnte in die Hölle kommen und die Liebe meiner Eltern verlieren, wenn ich mich auf Dich einlasse.
Ich war damals noch so unreif und habe Dich mit meinem Verhalten sicher mehr als einmal verletzt. Das bedauere ich aus ganzem Herzen. Ich bedauere, dass wir nie ein klärendes Gespräch hatten. Vielleicht hätte es mir geholfen, unsere gemeinsame Geschichte zu verarbeiten. Bis heute bist Du immer wieder in meinen Gedanken präsent. Und nach einer schweren Erkrankung vor anderthalb Jahren ist mir klar geworden, wie endlich das Leben ist. Und dass Du nie erfahren hast, wie groß die Rolle, die Du in meinem Leben gespielt hast, eigentlich ist. Seitdem habe ich mir vorgenommen, Dir das zu sagen. Ich möchte, dass Du weißt, wie bedeutend diese Liebesgeschichte in meinem Leben war. Dir das jetzt nach so vielen Jahren aus dem Nichts heraus zu schreiben, ist sicherlich auch ganz schön egoistisch. Vielleicht hat es auch was damit zu tun, dass meine eigene Beziehung gerade in einer Krise ist. Vielleicht auch, weil ich in den letzten beiden Jahren so langsam realisiere, dass es diese Wunschvorstellung, es könnte für uns irgendwann im Leben nochmal eine zweite Chance geben, nicht geben wird. Jetzt habe ich selber Kinder und spüre, wie stark ich mich damit an mein jetziges Leben gebunden habe. Gleichzeitig merke ich, dass ich mein Leben gerne so leben möchte, wie ich es mir wünsche. Und ich wünschte zutiefst, Du hättest in diesem Leben einen Platz. Davon habe ich als 16jährige geträumt, noch bevor irgendwas zwischen uns war.
Ich möchte Dir diese Liebeserklärung 20 Jahre später zurückgeben: wenn Polygamie in Deutschland erlaubt wäre, könnte ich jetzt ja dazu sagen und Du wärst vielleicht mein zweiter Mann.
Da ist sehr viel Reue und Bedauern in mir, dass ich vor 20 Jahren nicht den Mut hatte, diesen Schritt mit Dir zu wagen. Gleichzeitig weiß ich, dass ich einfach noch zu unreif war. Ich habe diese Jahre gebraucht, um wirklich erwachsen zu werden und die Schranken in meinem Kopf wegzuräumen.
Ich liebe Dich von ganzem Herzen!
S.anna schrieb am 13.2. 2010 um 00:19:59 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Ich erinnere mich nicht mehr genau an meine erste Begegnung mit Matthias. Ich war damals zwölf Jahre alt und ganz neu dabei. Wahrscheinlich ist er mir am ersten Abend gar nicht aufgefallen - es war alles noch so unbekannt - so viele fremde Leute und ich war die Jüngste.
Ich weiß nur noch, dass er mir irgendwann wegen seines Humors aufgefallen ist.
Erst zwei Jahre später hatte ich mehr mit ihm zu tun, weil ich neben ihn gesetzt wurde.
Ich stellte bald fest, dass er einer der wenigen Erwachsenen war, die mich wirklich ernst nahmen und mir zuhörten. Ich liebte ihn dafür - es war jedesmal wie nach Hause kommen. Das war das, was ich an meinen Eltern am meisten vermisste, ohne es zu wissen.
Es ging ziemlich schnell und er war aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Jede Woche fieberte ich auf diesen einen Tag hin, an dem ich ihn sehen konnte und es war viele Wochen eine herbe Enttäuschung, wenn er wegen seiner Arbeit nicht da war.
Nach einiger Zeit entwickelte ich ein Gespür dafür, ob er kommen würde, oder nicht. Das Gefühl in meinem Bauch veränderte sich, wenn er kam. Er kam aber viel zu selten. Je länger diese Phase andauerte, desto feiner und exakter wurde mein Gespür. Bald konnte ich seinen Geruch schon im Treppenhaus wahrnehmen. Ich bin jedesmal geplatzt vor Freude, wenn ich dann die Tür öffnete und er da war. - Ich hab ihm davon nie erzählt. Die Sehnsucht nach ihm, in den Wochen, wenn er nicht da war. Wie ich von ihm geträumt habe, bei meinem Spaziergängen und ihn herbeigesehnt. Wie ich versucht habe, seinen Geruch und seine Stimme abzurufen - jedes Detail unserer letzten Begegnung durchgegangen bin. Wie ich von einer gemeinsamen Zukunft geträumt habe. - Nie habe ich darüber ein Wort verloren, auch in den späteren Jahren nicht.
Auch meine Vorfreude auf die zusätzlichen Veranstaltungen habe ich verschwiegen. Was war das für ein Hochgefühl, wenn ich ihn sogar zwei- oder dreimal in einer Woche sehen konnte - aber auch was für ein Schmerz, wenn er dann doch nicht kam.
So ging das mehrere Jahre und ich wurde älter, hatte meine erste Beziehung und schließlich meine erste Trennung. Nichtsdestotrotz ist er immer der wichtigste Mensch in meinem Leben geblieben.
Und dann war ich 18 und frisch getrennt. Ich weiß noch, wie er mich nach einer Feier zum Abschied das erste Mal in den Arm nahm - es war der Himmel auf Erden. Von da an haben wir uns regelmäßig so begrüßt und verabschiedet.
Und eines Abends sind wir danach noch ein Bier trinken gegangen - auch das wurde uns fortan zur Gewohnheit. Er musste nicht mehr so häufig geschäftlich weg, sodass wir uns regelmäßig sehen konnten. Mit dem Unterschied, dass das Biertrinken danach das neue Highlight der Woche war. Wir haben viel geredet, über Beziehungen, Männer und Frauen, über meine und auch seine geglückten und gescheiterten Beziehungen.
Irgendwann begannen wir, uns unter der Woche zu schreiben - was für ein Glücksgefühl, wenn eine Nachricht von ihm kam!
Nach einem unser gemeinsamen Bierabende - wir waren beide schon leicht angetrunken - folgte dann ein Kuss auf dem Heimweg. Nie werde ich diesen Moment vergessen. Ich war wohl mit Abstand die glücklichste Frau auf der Erde.
Erst zwei Tage später folgte das bittere Erwachen. Doch da war es schon zu spät. Ich konnte schon nicht mehr zurück, er auch nicht. Und so lebten wir unsere Liebe heimlich - jede Woche nach dem Biertrinken. Manchmal gingen wir auch kein Bier trinken, sondern fuhren in der Gegend rum, bis wir einen einsamen Parkplatz gefunden hatten. Oft waren wir sehr unvernünftig und leichtsinnig und es gab mehr als einen Moment, wo es beinahe aufgeflogen wäre.
Ein halbes Jahr später zog ich weg und nach einem weiteren halben Jahr beendete ich die Sache ganz.
Viel Zeit ist seitdem vergangen und andere Männer kamen nach ihm in mein Leben. Für mich war es abgeschlossen, wie andere Beziehungen auch. - Bis er plötzlich wieder da stand, und mich anlächelte mit seinem unvergleichlichem Lächeln, mir die Wange streichelte und mich in den Arm nahm. - Da war es als ob nicht eine Minute seitdem vergangen wäre und diese große Liebe war wieder da. Und mit der Liebe auch die Sehnsucht, und mit der Sehnsucht auch der Schmerz.
Und jetzt leide ich wieder Höllenqualen, weil ich Sehnsucht habe, die ich nicht zeigen darf und Gefühle, die ich nicht haben darf.
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Matthias, Du fehlst mir so.
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