Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Holocaust«
Nils the Dark Elf schrieb am 12.4. 2002 um 19:52:15 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Es ist vermutlich schwer, ohne Emotionen an dieses Thema heranzugehen, besonders dann, wenn man Jude oder Deutscher ist - ich kenne Leute, die beides sind, aber ich kenne keinen davon gut genug, um die inneren Konflikte dieser Menschen zu verstehen - doch ich denke, daß eine allzu emotionale Betrachtung dieses schrecklichen Themas den Blick dafür verstellt, wie der Holocaust immer wieder instrumentalisiert wird. Im Gegenteil, erst durch den emotionalen Blick auf den Holocaust wird die Instrumentalisierung überhaupt ermöglicht!
Wir sollten alle begreifen, daß der Holocaust, so schrecklich er war, Vergangenheit ist, ein weiteres Beispiel dafür, wie grausam Menschen gegeneinander sein können, wovon es in der Geschichte aber bereits unzählige gab. Dies konkrete Ereignis wird sich nicht wiederholen, aber wenn wir es emotionslos betrachten und nüchtern analysieren, können wir erkennen, wie die Mechanismen aussahen, die in der Welt des 20. Jahrhunderts zu diesem Punkt geführt haben, und vielleicht können wir die Weiterentwicklung derartiger Mechanismen in heutigen Gesellschaften sehen und rechtzeitig gegensteuern. Früher oder später wird es immer wieder zu unvorstellbaren Grausamkeiten kommen, aber wir können wenigstens einiges verhindern - vielleicht.
Der Holocaust wird sich so nicht wiederholen. Die Juden waren zwar während ihrer gesamten Geschichte ein Haßobjekt für andere Völker, aber sie sind nicht das einzige. Ganz nebenbei entsteht solcher Haß immer aus falscher Generalisierung (kann mir irgendwer »Die Juden« zeigen?) und Projektion der eigenen Ängste auf einen Sündenbock. Außenseiter sind immer gut dafür.
Moritz schrieb am 12.8. 2011 um 17:29:26 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
»Der Tod ist mein Beruf« - Robert Merle
ein paar Auszüge:
»Scharfer Fettgeruch, durch Verbrennen [von Menschen] entsteht ungeheure Menge Fett«
»Verbrennen in Gräben erschien mir zu plump, zu primitiv, eines großen Industrievolkes nicht würdig«
»Die Schreie, die Schläge gegen die Wände, ich konnte es nicht ertragen«
»Geruch von Menschenfleisch, schwer und unangenehm zog über den Hof«
»Durchschnittliche Verwendung eines Häftlings beträgt 3 Monate. Ihnen alleine obliegt die technische Seite dieser Aufgabe. Ich möchte mit der technischen Seite der Sache nichts zu tun haben. Meine Aufgabe ist rein statistisch«.
»Die ungefähre Gesamtsumme der Einheiten beträgt etwa 500.000 Einheiten. Zahl der Untauglichen, die Sonderbehandlung unterworfen werden.«
»Ich kann nicht schneller vergasen als ich beerdige und beerdigen nimmt Zeit in Anspruch. Manchmal stürzen sie sich auf unsere Männer. Das kostet Zeit. Ich suchte fieberhaft nach einem schnelleren und sicheren Verfahren.«
»Einsatz von Zyklon B, ein Geheul ging los, heftige Schläge an die Tür. Schreie wurden schwächer.«
»Das Kilo Giftgas kostete nur 3 Mark Fünfzig. Ich ersann zum ersten Mal Mittel, die der historischen Aufgabe entsprachen«
»In meinem Geiste nahm der Gedanke einer riesigen, industriellen Anlage mit berauschender Deutlichkeit Gestalt an. Mit Sezier- und Arbeitssälen für die nationalsozialistischen Wissenschaftler«
»Werden im KZ die Häftlinge misshandelt? - Im nationalsozialistischen Staat sind solche Sachen unmöglich. Die KZs haben einen erzieherischen Wert.«
»Er hat in sechs Monaten nicht mehr als 80.000 Einheiten liquidieren können.«
Dies alles ist aus der Ich-Perspektive von dem Lagerkommandanten Rufolf Höß beschrieben.
Rudolf Höß war kein Sadist, Sadismus wucherte in den Todeslagern auf den unteren Ebenen.
Er war moralisch innerhalb der Immoralität, gewissenhaft ohne Gewissen.
Was Rudolf Höß tat, tat er nicht aus Grausamkeit, sondern aus Treue zum Führer, aus Respekt vor dem Staat. Ein Mann der Pflicht. Gerade darin ist er ein Ungeheuer.
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