Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Holocaust«
Nils the Dark Elf schrieb am 12.4. 2002 um 19:52:15 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Es ist vermutlich schwer, ohne Emotionen an dieses Thema heranzugehen, besonders dann, wenn man Jude oder Deutscher ist - ich kenne Leute, die beides sind, aber ich kenne keinen davon gut genug, um die inneren Konflikte dieser Menschen zu verstehen - doch ich denke, daß eine allzu emotionale Betrachtung dieses schrecklichen Themas den Blick dafür verstellt, wie der Holocaust immer wieder instrumentalisiert wird. Im Gegenteil, erst durch den emotionalen Blick auf den Holocaust wird die Instrumentalisierung überhaupt ermöglicht!
Wir sollten alle begreifen, daß der Holocaust, so schrecklich er war, Vergangenheit ist, ein weiteres Beispiel dafür, wie grausam Menschen gegeneinander sein können, wovon es in der Geschichte aber bereits unzählige gab. Dies konkrete Ereignis wird sich nicht wiederholen, aber wenn wir es emotionslos betrachten und nüchtern analysieren, können wir erkennen, wie die Mechanismen aussahen, die in der Welt des 20. Jahrhunderts zu diesem Punkt geführt haben, und vielleicht können wir die Weiterentwicklung derartiger Mechanismen in heutigen Gesellschaften sehen und rechtzeitig gegensteuern. Früher oder später wird es immer wieder zu unvorstellbaren Grausamkeiten kommen, aber wir können wenigstens einiges verhindern - vielleicht.
Der Holocaust wird sich so nicht wiederholen. Die Juden waren zwar während ihrer gesamten Geschichte ein Haßobjekt für andere Völker, aber sie sind nicht das einzige. Ganz nebenbei entsteht solcher Haß immer aus falscher Generalisierung (kann mir irgendwer »Die Juden« zeigen?) und Projektion der eigenen Ängste auf einen Sündenbock. Außenseiter sind immer gut dafür.
sinner schrieb am 2.4. 2007 um 13:52:18 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
das ist wohl neben der inquisition, das dunkelste kapitel europas. ich bekomme das kalte kotzen, wenn leute dieses verbrechen, mit floskeln wie: »andere nationen, haben auch scheisse am stecken«, runterspielen. logisch, jede grosse nation hat leichen im keller, was den holocaust aber in so grausamer weise hervorhebt, ist die masse der ermordeten, in dem kurzen zeitraum und vorallem das verwaltungsmäßige kalkül der massenvernichtung. nicht zu vergessen, dass die menschen, vor ihrer vergasung noch durch zwangsarbeit, das deutsche grosskapital schön fett gemacht haben, die sich jetzt noch, zu grossen teilen, in arroganter art und weise weigern, die überlebenden zu entschädigen.
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